CDU will verschärfte Gesetze gegen Jugendliche und Ausländer

Jup genauso isses. Die Einwandererzahlen sind seit Jahren rückläufig. Aber es ist halt einfacher von "Grenzen dicht" und "Abschieben" zu schwadronieren als die Tatsachen zu überprüfen :freak:
 
In Berlin ist es Tatsache, dass ca. 80% aller Straftaten von Ausländern und Deutschen nichtdeutscher Herkunft begangen werden. Quantitativ ist ein Rückgang zu verzeichnen, das ist richtig. Leider haben Körperverletzungen zugenommen.
Das Land Berlin ist übrigens eines der Wenigen, welches in seiner Kriminalstatistik auch die Herkunft von Tätern analysiert.


MFG
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant, hast du auch eine Quelle zu diesem Thema ?
Was ich nicht verstehe ist, wenn quantitativ ein Rückgang zu verbuchen ist und zugleich Körperverletzungen zugenommen haben … Zu welch einer Art von krimineller Straftat gehört sie denn dann an ?
 
Hier ist die Quelle: http://www.berlin.de/imperia/md/content/polizei/kriminalitaet/pks/pks_berlin_2006.pdf

Bei allen bisherigen Aussagen wurde noch nicht berücksichtigt, dass ein steigender Anteil der Berliner Bevölkerung mit nichtdeutscher Herkunft inzwischen die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Innerhalb der PKS ist es nur möglich, die Tatverdächtigen in deutsche oder nichtdeutsche Staatsangehörige zu unterscheiden. Vielfach haben aber Migranten die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen.

Siehe auch hier: http://www.berlin.de/imperia/md/content/seninn/imk2007/beschluesse/imk_185_bericht_top16.pdf

Rückgang der Gesamtkriminalität von 1997-2006 um 4,3 %. Anstieg der Gewaltkriminalität im gleichen Zeitraum um 15,6 %, wesentlich dafür ist die Zunahme der gefährlichen und schweren Körperverletzung

Diese Zunahme ist vor allem in den sog. Problembezirken feststellbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke mal, dass dein letzter Absatz allgemein ironisch gemeint ist(hoffe es zumindest^^)

Ja das war es :)
Oder besser gesagt: Ich wollte dieses glorreiche Vorhaben der Ausweisung straffällig gewordener Jugendlicher lediglich ins Lächerliche ziehen.
Mehr als ironisch lachen bleibt mir pesönlich in diesem Zusammenhang nicht.

Daher sorry falls es als Diskussionsansatz zur DDR angesehen wurde.

In Berlin ist es Tatsache, dass ca. 80% aller Straftaten von Ausländern und Deutschen nichtdeutscher Herkunft begangen
Darf ich auch fragen, wieviel der Bevölkerung im Bundesland Berlin Nichtdeutsche sind? (Am Besten im Vergleich zur deutschen Bevölkerung)
Und weiter gefragt: Wieviele von ihnen leben am sozialen Minimum, und in welchen Wohnbedingungen leben sie?

Interessant in diesem Zusammenhang wäre doch auch mal in die Staaten zu schauen. Dort wird eine ähnliche Debatte doch schon seit Jahrzehnten geführt. Nur halt mir Farbigen und erkennbar südlich aussehenden Amerikanern;) als Sündenböcke.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab mir eben mal die Monitor-Beiträge angeschaut.

Was soll ich sagen: Der Populismus ist die eine Sache, die Realität im Alltag eine ganz andere. In diesem Land wird sich nie was ändern, wenn Politiker mit Schnellschussgesetzen punkten wollen. Wirklich beschämend.:(
 
Aber die Debatte in den USA wurde und wird ganz anders geführt als hier

Ist das wirklich so?

Unsere Politiker (zu min. ein schwarzer Teil) wollen doch genau das was es in den USA auch schon gibt: Dumm nur, dass es zig Statistiken gibt, die dem Effekt solcher Maßnahmen massiv widersprechen.

Und was denkst du, wie solche Gespräche in Deutschland am üblichen Stammtisch geführt werden?
Herr Koch führt doch seine Rethorik nicht ohne Kalkül:Es geht um Wählerstimmen im rechten Spektrum, und dieses ist nicht so klein.

Zudem wird genau dieses Spektrum, teilweise durch bewuste Fehlinformationen oder durch Halbwahrheiten, massiv gedopt.

Hierzu sehe ich keine Unterschiede zur Debatte in den Staaten.

Zum Monitor-Bericht:

Der Staat legt die Erziehung allein in die Hände teils überforderter, teils bekloppter Eltern: Das sieht man doch schon alleine (um das Thema etwas weiter zu stricken) an den vielen Kindermorden der letzten Jahre (übrigens meist von deutschen Eltern begangen).

Was ich damit sagen will: Statt Strafen, die sich als wirkungslos erwiesen haben, zu fordern, sollte der Staat seine Verantwortung seiner Bürger (und jetzt insbesondere der Kinder und jugendlichen) gegenüber neu überdenken.
Aber hier fangen dann wieder Leute an zu hoppeln, die eine "Selbsverantwortung"(in diesem Fall ein Synonym für: In Stich lassen) bei Jedermann für Alles fordern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einen Unterschied zu den USA sehe ich darin, dass Deutschland in den 60er-Jahren kein vergleichbares Phänomen der Massenarmut kannte. Hier herrschte damals Boomstimmung

Interessant finde ich die Unterscheidung nach der Dauerhaftigkeit der sozialen Lage, weil daran - so die Argumentation - das "Bewusstsein über Aufstiegschancen und gesellschaftliche Teilhabe anknüpft".

In Deutschland sind diese Überlegungen zumindest in der öffentlichen Debatte noch nicht lange verankert, weil der Begriff des Prekariats (der "Abgehängten") erst 2006 durch die Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung in die öffentliche Diskussion kam.

In den USA ruhte die Aufmerksamkeit lange Zeit auf der schwarzen Bevölkerung, denen - ähnlich wie den Ausländern in Deutschland - eine größere Affinität zu Straftaten attestiert wurde. In Wohngegenden mit überwiegend schwarze Bevölkerung war etwa die Gewalt an Schulen stärker ausgeprägt als anderswo.

Für seinen Begriff der "Kultur der Armut" bemühte Oscar Lewis noch Beispiele aus der Dritten Welt. Aber in den 80er-Jahren steckten die USA selbst in einer großen Krise, als damals die Automobil-Industrie unter dem Druck japanischen Konkurrenz lahmte. In Städten wie Detroit breitete sich Massenarbeitslosigkeit aus - auch unter der weißen Bevölkerung.

Daraufhin bestätigte sich in den USA das, was man zuvor nicht wahrhaben wollte: Die Kriminalität stieg in den neu entstandenen Armenvierteln der Weißen auf ein Niveau, das man zuvor nur von Stadtteilen kannte, in denen überwiegend Schwarze lebten.

Damit bestätigten sich die Ursachen der Gewalt: Armut (als Folge in Arbeitslosigkeit) führt zu gesellschaftlicher Ausgrenzung auf Grund von "fehlender sozialer Organisation und individueller Frustration". Ein Gefühl von Hilflosigkeit und Ausgegrenzheit stellt sich ein und diese Einstellung kann sich verselbstständigen, wodurch sie mitunter auf die eigenen Kinder übertragen werden kann. [siehe meine oben angegebene Quelle -Edit: in Nr. 126].

Auch wenn man die Schwarzen in den USA nicht mit den Ausländern in Deutschland nicht gleichsetzen kann, so zeigen sich doch Parallelen. In den USA leben überproportional viele Schwarze in Armut, obwohl die absolute Zahl der armen Weißen größer ist. Für Deutschland dürfte entsprechend gelten: Überproportional viele Ausländer (bzw. Migranten) leben in Armut. Aber insgesamt gibt es mehr Deutsche, die arm sind (weil sie die Mehrheit der Bevölkerung stellen).


Vor diesem Hintergrund kann ich den Bogen zur Sendung "Hart aber fair" schlagen. Es war davon die Rede, dass es in Berlin ca. 500 Intensivstraftäter gibt (mit mindestens 10 schweren Straftaten pro Jahr). Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann entfielen 50 % der Delikte auf Ausländer und weitere 30 % auf Migranten mit deutschem Pass. Ich habe auch schon einmal den Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln zitiert, der allein in seinem Bezirk von 150 Intensivstraftätern sprach. Das ist zunächst einmal heftig. Doch diese Zahlen allein genügen nicht. Und genau hier sehe ich ein Problem in der ganzen Debatte.

Ich muss das genauer erklären: Dazu schaue ich mir die Veteilung der Nationalitäten in Berlin-Neukölln an: http://www.neukoelln-jugend.de/daten/nationalitaeten.pdf. Leider sind die dort gebildeten Altersklassen nicht allzu prickelnd, wenn es um das Thema Jugendkriminalität geht (unter 6 Jahren, 6 bis 18 und 18 bis 26). Der Einfachheit halber nehme ich mal die mittlere Gruppe. Der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung beträgt in Berlin-Neukölln 28 Prozent. Hinzu kommen eingedeutschte Migranten. Diese schäze ich auf 17 Prozent (reine Luftnummer auf der Basis der Zahlenverteilung in der Intensivtäterdatei). Damit käme ich auf round about 45 % Migrantenanteil in Neukölln, wodurch nicht die 80 % Beteiligung bei den Intensivtätern erklärt werden kann.

Nun weist die Statistik aus Neukölln aber noch andere Zahlen aus. In bestimmten Regionen des Bezirks ist die Verteilung nämlich deutlich anders: In den Bereichen Karl-Marx-Straße und Schillerpromenade liegt der Anteil der ausländischen Bevölkerung bei 50 Prozent bzw. knapp darunter. Die eingedeutschen Migranten kommen noch hinzu.

Ich unterstelle, dass die Intensivtäter bevorzugt aus den Gegenden kommen, die der Berliner Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Eberhard Schönberg, im Interview schon einmal als "verlorene Gegenden" bezeichnet hat:
http://www.welt.de/morgenpost/article1532244/Teile_Berlins_sind_verloren.html

Und dann sehe ich, dass die Verteilung der Intensivtäter (Ausländer, eingedeutscher Migrant, Deutscher) mit den Verhältnissen der Bevölkerungsverteilung übereinstimmt. Daher sind nicht die Ausländer/Migranten das Problem, sondern die sozialen Verhältnisse in diesen Gegenden.

Folgerichtig hätte ich Herr Koch bei genauer Kenntnis der Lage sehr viel differenzierter ausdrücken können. Das ist der Vorwurf, den er sich von mir gefallen lassen muss.

Ich will meine Kritik um einen Punkt erweitern. Jetzt stehen bekanntlich die Landtagswahlen in Hessen auf dem Plan. Und da überlege ich mir, die wie Aussagen Kochs auf einen Teil der Bevölkerung wirken müssen. Für die Leute mittleren Alters, die wie ich schon 20 Jahre lang aus der Schule sind, sieht das in etwa so aus:

Wenn ich mich an meine 13-jährige Schulzeit erinnere, dann fällt mir kein Klassenkamerad ein, der einen ausländischen Pass hatte. Das gilt auch, wenn ich die ganzen Jahrgangsstufen betrachte. Das war eine völlig andere Ausgangssituation als die, von der in der Sendung die Rede war, nämlich dass in derzeit Frankfurt 60 (oder 66?) Prozent der unter Kinder bis sechs Jahren Ausländer bzw. Kinder mit Migrantenhintergrund sind. In meiner Schulzeit waren ausländische Schüler noch echte Exoten, auch wenn sie auf manchen Hauptschulen mit von mir geschätzten 10-20 Prozent stärker vertreten waren. - Vor diesem Erfahrungshintergrund erzählt mir Roland Koch in der ARD wider besseren Wissens, dass "fünfzig Prozent aller Straftaten von Ausländern begangen" werden. Da kann man schon als Wähler schon mal panisch reagieren. Deshalb war sein Vorgehen zutiefst unseriös.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss das genauer erklären:
Bitte nicht keshkau. Leider bist du nicht sonderlich konkret und weist ständig auf mehrer quellen in jedem deiener postings :P Das ist ist mühsam und artet in eine zumutung alles nach zu verfolgen!
 
Ich bezog mich auf meine Quelle in Nr. 126, auf die Helios angesprungen ist. Das habe ich jetzt auch ergänzt. Mir ist die Arbeit mit Quellen lieber als dass wir uns alle in haltlosem Geschwafel verlieren. Also nehmt mich beim Schwafeln bitte nicht zum Vorbild.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, liebe Diskutanten, da haben wir den Salat. Am Mittwoch war bei Hart aber Fair natürlich das Thema Jugendgewalt an der Tagesordnung. Und nun sehet und höret selbst, was wir da vorgesetzt bekommen. Hier erst mal der Link:

http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2008/01/wurde-der-gar-nicht-gebrieft-vorher.html

Ja ich weiss, das ist nicht der Spiegel, die Bild oder Focus. Es ist einfach mal aus einer anderen Perspektive, die die ausgetretenen Pfade der ach so seriösen Berichterstattung verlassen. Und das ist meiner Meinung nach mal sehr wichtig, zu hören, was da wirklich passiert. Ich bin über die Machenschaften der ARD extrem schockiert und wütend. Die Entlarvung der Fassade ist Beispielhaft. Was meint ihr dazu?:freak:
 
@über mir

Ich muss sagen dieser Freeman gibt schon ziemlich viel Unsinn von sich.

Kam der Satz: "Wurde der gar nicht gebrieft vorher?“ tatsächlich von Mutlu?
-wär ich mir nicht sicher
Beweist dies tatsächlich die Zusammenarbeit von Medien und Politik zur Manipulation?
-dient höchstens als Beweis für paranoide Verschwörungstheoretiker
Zypries steckt also hinter der Vorratsdatenspeicherung?
-ich denke da war die entsprechende EU-Richtlinie doch maßgeblicher für deren Umsetzung hierzulande und Frau Zypries hat diese weitestgehend abgeschwächt

also immer cool bleiben ;)
 
Die Kritik an der Sendung kann ich in dieser Form kaum nachvollziehen. Da Plasberg gegen Ende der Sendung auf die Tube drückte und auf die nachfolgende Sendung verwies, denke ich mal, dass seine Sendung live ausgestrahlt wurde. Daher gibt es von der Regie nicht nur einen sekundengenauen Zeitplan, sondern es werden für jeden Themenbereich im Vorfeld Zeitfenster eingeplant.

Es ist klar, dass man Herrn Kaymak nur deshalb in die Sendung geholt hat, um eine bestimmte Position vorzutragen. Das bedeutet aber keineswegs, dass man ihm die Worte in den Mund legt! Vielmehr nennt man ihm schon vor der Sendung die Fragen, die man zu stellen gedenkt, damit er sich darauf einstellen kann. Und höchstwahrscheinlich wird, da er medienunerfahren ist, auch danach gefragt, wie er antworten würde.

Wenn sich aus dem Vorgespäch oder aus seiner geplanten Antwort eine bestimmte Überleitung machen lässt, dann wird man die anderen Teilnehmer der Diskussion darauf hinweisen. Denn die bekommen ja auch einen Verlaufsplan vorgelegt. Darin kann auch stehen, dass eine abschließende Frage an Herrn Kaymak als Überleitung zum nächsten Thema dienen kann, mit dem dann z. B. Frau Zypries konfrontiert werden soll.

Es kann ja sein, dass Herrn Kaymak vor lauter Aufregung nicht mehr einfiel, was er zu der Frage sagen wollte. Aber das ist kein Skandal, sondern menschlich.
 
@keshkau
Aber auchDein Erklärungs(oder Rechtfertigungs-?)versuch ist nur ein Versuch. ;)
Die Wahrheit liegt wohl wie immer dazwischen. So ist jedenfalls mein Eindruck des ganzen.
 
Übrigens hab ich am Mittwoch die Sendung fast komplett gesehen. Komischerweise waren sich Zypris und Koch trotz gegesätzlicher Argumente immer einig im Kampf gegen Jugendgewalt. Man will ja letztendlich die GroKo in Berlin nicht vergraulen.
Das war für mich eindeutig ein Indiz für die Heuchelei beider politischer Standpunkte in der Sendung. Herausgekommen ist letztendlich gar nichts als nur Wrasen wie üblich. Wenn der Wahlkampf vorbei ist, herrscht wieder einsame Stille um das Thema. Traurig aber wahr. Die Vergangenheit hat es doch immer wieder bewiesen: Politiker nutzen bestimmte aktuelle Geschehnisse, um sich dann lauthals in den Medien im Wahlkampf als der einzig wahre Spitzenkandidat zu profilieren.

Den jungen Leuten helfen solche Debatten auch nicht weiter, denn Geschwätz ohne Taten bringt nichts. Ist es ein Wunder, wenn in den vergangen zehn Jahren immer mehr Jugendtreffs oder Clubs geschlossen wurden, um Platz zu machen für die Interessen der jeweiligen Regierungsparteien. Wir sind nicht umsonst eines der kinderfeindlichsten Länder der Welt.:(
 
Vielleicht liegt der Skandal nicht in der Sendung, sondern in der Art und Weise, wie die Äußerungen von Koch zuvor in der Presse dargestellt wurden. Dort wurde nämlich gerne als Knackpunkt die Ausweisung von kriminellen Ausländern hervorgehoben. In der ARD-Diskussionsrunde hörte sich Koch jedoch meist (wenn auch nicht durchgehend) viel gemäßigter an. Er sprach deutlich davon, dass es um Jugendkriminalität im Allgemeinen ginge, dass die Ausländerkriminalität ein Teilaspekt davon ist und dass man mit Strafen allein nicht weiterkomme.
 
Zurück
Oben