Oberscht schrieb:
Von gebrauchten Autos profitiert der Hersteller auch nicht, und von wirklicher Abnutzung kann man auch erst in der Größenordnung von Jahrzehnten sprechen.
Doch, durch Reparaturen sofern sie in der Fachwerkstatt (was in der Regel empfehlenswert ist) durchgeführt werden.
@Topic
Gerne werden von den Publishern/Entwicklern folgende Punkte verschwiegen:
- Lohnt es sich 50-70€ für ein Spiel auszugeben welches ich in 8 Stunden durch habe? Soll ich es danach wegwerfen? Klar, ich kann es nochmals spielen, aber lohnt sich erst nach ein paar Jahren wenn das Spiel dann nur noch 10-20€ kostet. Verlust: 40-50€. Verkaufe ich mein Spiel (50€) für 35€ 2 Wochen nach Release, hab ich 35€, leg 15€ drauf und bekomme ein neues Spiel? Wer profitiert davon jetzt? Richtig, alle!
- Durch den günstigen Kauf von Gebrauchtspielen werde ich in Zeiten, in denen es keine Demos mehr gibt (viieeel zu aufwendig
), vielleicht auf eine Spielereihe aufmerksam.
Beispiel: Ich kaufe mir Crysis 2 gebraucht und ich bin von dem Spiel begeistert (ok, schlechtes Beispiel
) und habe es durchgespielt. Und jetzt? Jetzt erwarte ich sehnsüchtigst den 3 Teil und werde ihn mir vielleicht sogar zu Release holen. Bis es soweit ist hole ich mir Crysis 1, Warhead und FarCry 1 nacheinander als Budgetversion (neu). Wer profitiert jetzt? Richtig, alle! Die ersten 3 Teile hätte ich mir wohl nie geholt und auf Teil 3 wäre ich jetzt nicht so scharf, würde es vielleicht gar nicht beachten.
- Viele Spiele bekommen erst nach Jahren eine Preissenkung. Die Anno-Reihe ist ein sehr gutes Beispiel. Nach 3 Jahren bekomme ich da mal einen Teil für 20€. Dann gibt es aber wieder ein Addon wodurch ich wieder bei 30-40€ bin. Auch wenn Anno sich sehr gut verkauft, verschreckt es doch den ein oder anderen Kunden.
BF2 ist ein weiteres gutes Beispiel. 3 Jahre hat es gedauert bis es das endlich mal für 20€ gab. Das Addon hat nochmals extra gekostet. Wer gibt für ein fast 3 Jahre altes Spiel noch 50€ aus?
Die Preispolitik sollte generell mal überdacht werden. Bei NFS Shift und HP habe ich erst nach einem 3/4 Jahr zugeschlagen als beide noch 15€ bei Amazon gekostet hatten (hätte aber auch 20€ im Fachmarkt gezahlt). Kleinvieh macht auch mist, auch wenn die Gewinnspanne wesentlich geringer ist. Die Indies machen es vor!
-Schlechter Service und Support. Drei Beispiele:
1. Als WinVista/7 rauskamen gab es Probleme mit mach einem Kopierschutz. Starforce war ein großes Problem. Bei machen hat die Installation das komplette System zerschossen. Einzige Rettung: Windows-Neuinstallation. Auch wenn es Starforce-Updates gab, musste man das erst einmal wissen und auch wo man sie bekommt. Auf x64-Versionen liefen die aber immer noch nicht soviel ich weiß.
Wo liegt jetzt das Versäumnis der Publisher? Der kann ja für einen schlechten Kopierschutz nichts, oder? Starforce stand immer in der Kritik und selbst nach diesen Problemen gab es für die meisten Spiele keinen neuen Patch der das Problem löst, oder besser den Kopierschutz ganz entfernt. Wer das Spiel auf einem aktuellen OS spielen wollte, hatte Pech gehabt. Downgrade auf WinXP oder 2000 nötig.
2. Industriegigant 2: Dieses Spiel von 2003 wurde letztes Jahr noch verkauft obwohl es Probleme mit aktuellen ATI-Karten gab und mit
allen Geforce-Karten ab der 6000er(!)-Reihe (z.B. 6600 GT von 2004) extreme Grafikfehler auftraten. Das Spiel war unspielbar, einen Patch konnte der jeweilige Publisher nicht bereitstellen. Geld am Kunden verdienen war aber kein Problem. Ist ein Extremfall, derartig unausgereifte Spiele kommen aber leider regelmäßig vor.
3. Bugs: Dass viele Spiele unfertig auf den Markt kommen und der Spieler als Betatester missbraucht wird muss eigentlich nicht mehr erwähnt werden. Beispiele gibt es mehr als genug.
- Falsche Versprechungen: Gerade von Crysis 2 hat man sich zum Release eine wesentlich bessere PC-Version erhofft. Die sah ja schlechter aus als Crysis 1. Dass vernünftige Texturen und DirectX11 erst nach Monaten der Unklarheit nachgeliefert wurden, dürfte an den PC-Verkäufen zu Release kräftig genagt haben. Das geniale Dschungel-Setting in eine 08/15-Großstadt zu verlagern sie bei vielen anderen Spielen auch vorkommt war mit Sicherheit keine geniale Idee. Eher wegen der Konsolen notwendig. Das neben der extrem guten Grafik große Alleinstellungsmerkmal war weg. Denn die Story konnte mich persönlich wie in Crysis 1 nicht überzeugen.
Zu Crysis 1 muss man sagen, dass Crytek/EA die Spieler (sicher unabsichtlich) unnötig mit den Hardwareanforderungen verscheckt hatten. Selbst auf einem damaligen High-End-Recher mit Core2Duo und Geforce 8800GT lief das Spiel auf der zweithöchsten Grafikstufe nicht flüssig sondern gerade noch spielbar. Von der höchsten mal ganz zu schweigen. So etwas spricht sich schnell rum, jeder hat Angst, dass es nicht vernünftig läuft.
Sinnvoller wäre es gewesen das von Anfang an klarzustellen und die höchste Grafikstufe erst mit dem Launch der GTX280 in das Menü zu integrieren. Das hätte eine Menge Missverständnisse vermieden und auch sicher mehr Käufer gebracht.
- Kopierschutz: das leidige Thema. Ein Kopierschutz generell ist ok, er sollte aber nicht den ehrlichen Spieler (=Käufer, egal ob Neuware oder gebraucht) benachteiligen mit Aktivierungen usw. Es bringt eh nichts, jedes Spiel wurde innerhalb kurzer Zeit geknackt (bis auf dem MP).
Multiplayer: Ist ein Sonderfall da langfristiger Spielspaß, Kontenbindung ok, die Übertragung auf ein anderes Konto ist mMn ebenfalls ok
sofern der Preis stimmen (sollte immer im Verhältnis zum aktuellen Marktpreis sein, max. 10€, Ausnahmen wie BF eventuell max. 15€) und das Ganze unkompliziert zu bewerkstelligen ist (ohne Kreditkarte u.ä.).
Mit Singleplayer mit dauerhaftem Internetverbindungszwang macht man sich keine Freunde.
Also liebe Publisher, lernt aus euren Fehlern, macht es in Zukunft besser. Wenn die Verkäufe dann immer noch nicht stimmen, reden wir nochmal darüber.