Das "Dependent"-Label schließt wegen Raubkopien

Natan schrieb:
...Ich mache darauf aufmerksam, daß Prequels und Sequels in der Entertainment-Industrie Gang und Gäbe sind. Nicht nur, was Filme betrifft, sondern auch für Vidoespiele, Bücher und sogar Musikalben....

Könnte hierin ein Hauptgrund für viele Probleme der Entertainment-Industrie liegen? Sind die User und Käufer evtl gesättigt, weil jedes Produkt einfach nur ein Prequel oder Sequel eines Vorproduktes ist? EA bringen jedes Jahr ein Fussball, Eishockey, Basketball, Baseball, Football mit einer neuen Jahreszahl heraus. Klar gibt es Erfolge, aber häufig ließt man von schlechten Nachrichten, Firmenkäufen und -pleiten anstatt von wirklichen Erfolgsgeschichten. Der Markt ansich wächst, aber selbst die Größten wie EA machen Verluste (http://www.golem.de/0705/52165.html), sei es durch eigene Fehler (zu hohe Kosten durch fehlerhafte Programme und dadurch zu teuren Support) oder durch Zukäufe die sich nicht rentieren.



Natan schrieb:
Anscheinend wurde mein letzter Beitrag gelöscht...und entschuldige mich im Voraus, wenn ich mich sprachlich und inhaltlich auf das Niveau von User Fu Manchu begeben mußte.

Darum werden deine Beiträge gelöscht und meine nicht, wer also weiter unten war ... ;) :D
 
Fu Manchu schrieb:
Könnte hierin ein Hauptgrund für viele Probleme der Entertainment-Industrie liegen? Sind die User und Käufer evtl gesättigt, weil jedes Produkt einfach nur ein Prequel oder Sequel eines Vorproduktes ist?

Generell gebe ich Dir da Recht. Allerdings handelte es sich bei dem Produkt nicht um eine Ewig-Nachfolger-Serie wie Most wanted und Pro Evolution Soccer oder Fußball Manager et. etc.
Genaue Daten und Angaben zu oben erwähntem Projekt darf ich aus rechtlichen Gründen hier nicht machen. (Klausel.)
Es sei jedoch erwähnt, daß das Problem ja durchaus bekannt ist und schon diverse Softwareschmieden und "Zulieferer" (wie ich es einer bin) dichtmachen konnten, da 100000 Exemplare verkauft, aber 600000 Exemplare schwarz kopiert wurden...
Dazu gabe es auch diverse News in diesem Forum hier.

Der Trend an sich ist ja eindeutig, wie HappymUtant schon schrieb:

Weg vom (einfach zu kopierenden) SP-Game, zu MMORPGs oder Spielen mit kostenpflichtigen MP Anteil (Hellgate). Oder eben zu Konsolen, denn in diesem Segment wird (noch) nicht so oft schwarzkopiert, wie im PC Bereich. Denke, daß Konsolenspieler cum generis eine etwa andere Sozialisation haben. Eine "Lösung", wie das Einführen von MMORPGs gibt es nicht für Musiker. AUch würde ich so eine Lösung nicht gutheißen.
Ich kann mit Online-Spielen z Bsp. absolut nichts anfangen und sehe, wie immer weniger für diesen Bereich produziert wird und auf Konsole ausgelagert wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natan schrieb:
...Es sei jedoch erwähnt, daß das Problem ja durchaus bekannt ist und schon diverse Softwareschmieden und "Zulieferer" (wie ich es einer bin) dichtmachen konnten, da 100000 Exemplare verkauft, aber 600000 Exemplare schwarz kopiert wurden...
Dazu gabe es auch diverse News in diesem Forum hier.

Das Problem ist leider alt und hat damals dem Amiga den letzten Rest gegeben, bzw. Turrican 3 - kaum verkauft, aber überall auf Platz 1 der Lesercharts.

Was ich leider auch sehen musste in der Spieleentwicklung war der Weg hin zur Standardverpackung ohne Beigaben.

Früher gab es regelmäßig Poster, echte Handbücher (ich will es nicht selber drucken oder ein Fitzelheft durchblättern), Metalmünzen zu Rollenspielen, bei Ultima lag eine Stoffkarte dabei, bei Battle Isle ein Poster vom Battletank, es gab aufwendige Verpackungen die sich im Schrank nett machten (und heute den wiederverkaufswert beträchtlich erhöhen) und vieles mehr.
Heute bekommt man leider zu 99% eine Standard-Box (wie bei DVD) und eine Beipackzettel mit techn. Hinweisen. UND MEHR NICHT. Und ich darf oftmals erst mal ein Update einspielen um richtig spielen zu können.

Solche Spiele kaufe ich nicht bzw, warte ab, bis sie für 10-15,- Euro zu haben sind. Aber ich gebe keine 40 oder 50,- Euro aus für einen Silberling und eine Plastikhülle. Hier muss die Spieleindustrie sich wieder auf alte Tugenden besinnen, dem Spieler einen Mehrwert geben. Und das bitte nicht in Form von Special Editions die 20 Euro teurer sind. Denn dann komme ich mir als Käufer der Standardversion verarscht vor, bin aber auch nicht bereit 20 Euro mehr für ein Poster, eine Plastikfigur oder ein Karte auszugeben, was eigentlich normal sein könnte bei mehr Wollen. Aber es gibt nette Ausnahmen, leider zu wenige und das oft bei Spielen die nicht meine Welt sind.

Natan schrieb:
... Oder eben zu Konsolen, denn in diesem Segment wird (noch) nicht so oft schwarzkopiert, wie im PC Bereich. Denke, daß Konsolenspieler cum generis eine etwa andere Sozialisation haben. ...

Die Einstellung zur Kopie ist in beiden Lagern gleich. Und über die Anzahl kopierter Medien würde ich keine Wette eingehen welche höher ist. Die PS2 und XBOX waren reine Kopiermaschinen, und auch die neue 360er und bestimmt die PS3 werden zu solchen. Ich schätze aber, das die Anzahl verkaufter Einheiten an Spiele im PC-Bereich niedriger ist, was die Verluste umso schmerzhafter macht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Auch da gebe ich Dir Recht. Und das betrifft auch den reinen Musikmarkt. D.h. eine nette Verpackung, mit guter und nett gestalteter Dokumentation zu einem Programm oder einem Spiel (d.h. keine merkwürigen Thai-Deutsch-Übersetzungen) wären begrüßenswert. ich hasse Manuals in elektronischer Form.
Bei Musik-Produkten wäre ein ausfürhlich und gut gestaltetes Cover auch wünschwenswert, was u. U. nicht nur die Songtexte, sondern vielleicht auch Hintergrundinformationen zu den Titeln/Künstlern bietet.

Das kostet aber alles Geld und hiermit wären wir in einem Teufelskreis... Alles will und muß irgendwie finanziert werden. Raubkopien sind da kontraproduktiv und ermutigen die Hersteller nicht unbedingt, noch mehr draufzuzahlen für aufwendige Verpackungen und Goodies. So spart man da...
 
Natan schrieb:
...Das kostet aber alles Geld und hiermit wären wir in einem Teufelskreis... Alles will und muß irgendwie finanziert werden. ...

Und den muss die Industrie durchbrechen. Aber nicht nur durchbrechen, sondern auch darüber reden. Tue Gutes und sprich darüber. CDs veröffentlichen mit Texten und Fotobooklet - das würde ich dann auch auf einem Button (entfernbar) auf dem Frontcover bewerben, nach dem Motto "wir bieten euch den Service Texte und Fotos"-wir sind die besten und mögen euch :D. Aber nicht so einen Quatsch wie damals bei Rage against the Machine der "Voll Evil" Aufkleber und mehr nicht.
Klasse finde ich Doppel-Disks mit einer DVD mit den Musikvideos drauf. Queens of the Stone Age hatten das letztes Mal. -gekauft-

Natan schrieb:
....Raubkopien sind da kontraproduktiv und ermutigen die Hersteller nicht unbedingt, noch mehr draufzuzahlen für aufwendige Verpackungen und Goodies. So spart man da...

Raubkopien gab es schon immer. Der Punkt heute ist neben der Qualität bestimmt auch die Verbreitung, wobei ich nicht davon ausgehen würde das mehr Kunden verloren gehen, sondern die Leute sammeln durch die Verfügbarkeit und einfachen Speichermöglichkeiten einfach mehr. Das erhöht die reine Anzahl kopierter Titel.

Und um mal einen guten Controller zu zitieren "sparen kann jeder Idiot, aber es geht nicht darum Kosten zu sparen, sondern sie zu optimieren". Und da sehe ich Defizite in der Musik(Unterhaltungs)-Industrie. Sparen kann man, aber das geschieht augenblicklich zu Lasten der Qualität und des Mehrwerts.
Aber man kann die Mittel optimal einsetzen und dadurch dem Käufer mehr bieten als dem Kopierer. Und dann kommen auch die Kunden wieder.

Wenn ich sehe mit welchen kreativen Mitteln andere Industrien um Kunden werben und sich auf den Mehrwert konzentrieren trotz Kostendruck und ihre Käufer nicht mit geißeln mit Verdächtigungen (sagt die Autoindustrie mir das ich betrunken Auto fahre? Aber die MI sagt mir auf gekauften Medien das ich raubkopiere) dann wundert mich der Niedergang der MI nicht. Jahrelanges blockieren von Onlineinhalten, das Abmahnen von Webseiten die Noten und Songtexte veröffentlichen (aber selber das Angebot nicht wahrnehmen) - das sind keine Wege in den Erfolg. Ich verklage doch nicht Fans, meine Kunden, die einen Künstler unterstützen - die MI tut das.
Auch die Spieleindustrie geht diesen Weg, siehe Werbung in Onlinespielen, der Versuch den Weiterverkauf von gebrauchten Spielen zu verbieten, Kopierschutzmechanismen die auf manchen Laufwerken das Spielen verhindern oder schlimmeres - so behandelt man keine Kunden.
 
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Natan schrieb:
... Alles will und muß irgendwie finanziert werden.
Nun, ich weiss nicht wie die MI ihre Preise gestaltet,aber i.d.R. läuft das so : (fix) Produktionskosten + (fix) Lohnkosten + (fix) Transportkosten + (in %) Gewinnvorstellung (Marge). Ergibt in Summa einen Verkaufspreis von X. Worauf ich hinaus will? Wenn die Beigabe eines Goodies 2 € kostet schlägt sich das normalerweise auch im Endpreis nieder.Da du ja scheinbar aus der Branche kommst könntest du hier ja mal nahelegen wie die MI ihre Preise kalkuliert !?

Raubkopien sind da kontraproduktiv und ermutigen die Hersteller nicht unbedingt, noch mehr draufzuzahlen für aufwendige Verpackungen und Goodies. So spart man da...

s.o. ! Draufzahlen tut sicherlich kein Hersteller. Natürlich müssen die Goodies vorfinanziert werden,keine Frage.

Ansonsten stimme ich dir ausnahmsweise einmal zu. ;)
 
Damocles' Sword schrieb:
... (fix) Produktionskosten + (fix) Lohnkosten + (fix) Transportkosten + (in %) Gewinnvorstellung (Marge). ...

Mmh, sind Produktionskosten nicht variable Kosten? Sie fallen doch nur an wenn produziert wird (Studiogebühren, Musiker, Verpflegung und Logie, Geld für die Band).
Auch Transportkosten sind variable Kosten, auch sie entstehen nur wenn transportiert wird (Benzin, zusätzliche Abnutzung, Autobahnmaut, Gebühren usw).

Es könnte anteilige Gemeinkosten der Verwaltung für Produktion und Transport geben wenn man sie soweit per BAB herunterbrechen kann.

Fixkosten sind solche Kosten die auch dann anfallen, wenn nicht produziert wird. Seien es Mieten, planmäßige Instandhaltung/Wartung, Lohn/Gehälter (sind aber langfristig auch als variable anzusehen), Abschreibungen, Zinsen für Kredite und die Tilgungen. Das sind Fixkosten - die sind von der Produktion unabhängig. Ok, auch ein eigenes Produktionsstudio vorrätig zu halten gehört zu den Fixkosten, aber die gehören nicht zu den Produktionskosten, sondern zu den Gemeinkosten.

Aber die Produktionskosten und Transportkosten selber fallen nur dann an wenn auch wirklich produziert oder transportiert wird.

Es gab immer wiederversuche die Kalkulationen der MI "nachzubauen", vor allem die MI selber hatte öfters Beispiele gebracht die so endeten, das selbst bei einem CD-Preis von 15,- Euro Netto noch behauptet wurde sie würden Verluste machen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Von wem wird eigentlich geredet wenn man von "MI" spricht? Das zu definieren wäre nicht schlecht.
 
Fu Manchu schrieb:
Mmh, sind Produktionskosten nicht variable Kosten?

Ja und nein.Natürlich unterliegen die Produktionskosten auch gewissen Marktschwankungen,nichtsdestotrotz kann man für den Moment die Produktionskosten mit einem Wert X kalkulieren.
Nehmen wir mal als Beispiel eine Zange : Man hat
A.) Den Stahlpreis
B.) Energiekosten (Öl,Gas,Strom)
C.) Die Lohnkosten (Spalter,Schmied,Entgrater,Kalibrierer...)
D.) Die Versandkosten
Das sind im Prinzip alles Kosten die variieren,besonders der Stahlpreis.Dennoch kann man am Tag X sagen wieviel eine Zange am Tag Y kosten wird,sofern da nicht mehrere Wochen oder gar Monate zwischen liegen.


Es gab immer wiederversuche die Kalkulationen der MI "nachzubauen", vor allem die MI selber hatte öfters Beispiele gebracht die so endeten, das selbst bei einem CD-Preis von 15,- Euro Netto noch behauptet wurde sie würden Verluste machen.

Das ist ja das was ich meine. Offenbar unterliegt der CD-Preis keinen Marktschwankungen,denn,von kleinen Abweichungen mal abgesehen,kostet die CD seit >20 Jahren das gleiche. :freak:
 
@Vorredner
Richtig. Und deswegen sind manche CD's nicht das Wert, was das Preisschild besagt. Ich sehe heute immer noch von einer Band die letzte CD (Band gibt es noch) und die kam vor 4 Jahren raus. Kostet anstatt 16euro, jetzt 17.99Euro.... Ich glaub dazu muss man nicht mehr viel zu sagen...
 
Damocles' Sword schrieb:
Ja und nein.Natürlich unterliegen die Produktionskosten auch gewissen Marktschwankungen,nichtsdestotrotz kann man für den Moment die Produktionskosten mit einem Wert X kalkulieren.

Ob ein Preis am Markt schwankt oder stabil ist hat nichts mit seiner Einteilung in variable oder fixe Kosten zu tun. Einzig die Tatsache wann Kosten anfallen, nicht in welcher Höhe.

Das Wort "variable" oder "fix" bezieht sich nicht auf den Preis und seine Volatilität, sondern die Worte beziehen sich auf das Anfallen der Kosten in ihrer Art.

Fixkosten fallen immer an, auch wenn die Produktion still steht. Selbst dann müssen Miete oder Gehälter bezahlt werden, selbst dann will die Bank ihre Zinsen und Tilgungen. (bei dir privat: egal wie lange du im Urlaub bist, deine Miete für die Wohnung zahlst du trotzdem >> fixe Kosten)

Variable Kosten fallen nur an wenn produziert wird. Dann wird Stahl und Energie verbraucht, sonst ja nicht. (bei dir privat Strom/Wasser, verbrauchst du im Urlaub nicht >> variable Kosten).

Das ist mit fixen oder variablen Kosten gemeint, nicht ob der Stahlpreis fix ist oder variable ;).


Damocles' Sword schrieb:
Nehmen wir mal als Beispiel ...
A.) Den Stahlpreis
B.) Energiekosten (Öl,Gas,Strom)
C.) Die Lohnkosten (Spalter,Schmied,Entgrater,Kalibrierer...)
D.) Die Versandkosten
Das sind im Prinzip alles Kosten die variieren,besonders der Stahlpreis....
...

A: variable Kosten (keine Produktion >> kein Stahlverbrauch)
B: variable Kosten (keine Produktion >> kein Verbrauch an Öl, Strom, Gas, bezogen auf die Produktion)
C: Fixkosten (nur langfristig variabel, außer du hast Akkordlohn oder Tagelöhner)
- bei Akkordlohn hast du einen Fixanteil und einen variablen Anteil
D: variable Kosten (fallen nur an wenn du Dinge versendest)

Ob sich die Preise für eine Leistung täglich auf dem Markt ändern hat nichts damit zu tun ob die Kosten variable oder fix sind ;). Wenn die Miete steigt bleiben das trotzdem Fixkosten in ihrer Art.

So, aber zum Thema :D

FreddyMercury schrieb:
... die kam vor 4 Jahren raus. Kostet anstatt 16euro, jetzt 17.99Euro.... Ich glaub dazu muss man nicht mehr viel zu sagen...

DAS wundert mich auch immer. Jeden Film, jeden Blockbuster bekommt man nach einem halben Jahr für unter 10 Euro, teilweise geht das sogar schneller (King Kong kam neu für 9,99 raus). Und deren Produktionskosten stehen in keinem Verhältnis zu den Kosten für eine Musik-Aufnahme. Filme kosten heute locker über 100Mio Dollars. Warum können die ihre Filme so günstig anbieten? Zumal ja noch Kosten für die jeweilige Lokalisierung anfallen, das spart die MI (Musikindustrie) auch noch.
Bei Spielen das gleiche: multimillionen $ Produktionen bekommt nach einem Jahr für 10,- Euro hinterhergeworfen.
Bei Musik geht das irgendwie nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Habe gerade nicht viel Zeit, aber möchte doch einiges in die Diskussion einwerfen und auf einiges andere aufmerksam machen:
Den "Marktwert" bzw. die "Produktionskosten" von geistigen Inhalten kann man nicht unbedingt mit en Kalkulationen zur Produktion von Gebrauchsgegenständen (Möbe, PCs, Autos, Schreibutensilien, Papier, Kleidung, etc) oder Grundversorgungsmitteln (Nahrung, Hybieneartikel etc.) vergleichen.

Denn geistige Ware, Musik zum Beispiel, gehört eher in den Bereich der "Luxusartikelö": Zum Überleben sind sie nicht direkt notwendig. Sie gehören zum Leben des gehobenen Standards ("Der Mensch lebt nicht von Brot allein), aber sie sind nicht existenzieller Natur.

Beispiel: Eine stinknormale Jeans kostet 40 EUro. Designer/Markenjeans von 100-2000 Euro.

Natürlich gibt es in der Musikproduktion knallhart kalkulierbare Fixkosten, gar keine Frage. Darauf gehe ich später ein.

Bitte täuscht Euch nicht: Die Zeiten von Robin Williams, der 80 Millionen Euro für ein ALbum an Honorar kassiert (GEMA und sonstige Verwertungskosten nicht mit eingerechnet) sind längst vorbei, bzw. stellen Bohlen&Co verschwindend geringe Ausnahmeerscheinungen dar.

Silbermond und Annett Louisan zum Beispiel (mit denen ich jüngst arbeitete) sind eine ganz andere, stinknormale Nummer. Menschen wie Du und ich, die einen vernünftigen und angemeßenen Lebensstandard haben.
 
A.) Der Stahlpreis IST fix,denn ich bezahle für X Tonnen Stahl den Preis X
B.) Der Energiepreis IST fix,denn X Liter Öl kosten den Preis X
C.) Da sind wir uns einig
D.) Auch hier ist der Preis fix,denn X Zangen versenden kostet den Preis X

Übertragen auf die Musikbranche hast du das gleiche. Nehmen wir die Studiomiete,diese ist fix,also gut kalkulierbar.Das gleiche gilt für die Pressung. Wenn ein Label bei einem Presswerk bspw. 30.000 Silberlinge ordert zahlt das Label den Preis X,also auch gut kalkulierbar. Im Prinzip ist Musik reine Industrie,sehr gut kalkulierbar.
 
Damocles' Sword schrieb:
A.) Der Stahlpreis IST fix,denn ich bezahle für X Tonnen Stahl den Preis X
B.) Der Energiepreis IST fix,denn X Liter Öl kosten den Preis X
C.) Da sind wir uns einig
D.) Auch hier ist der Preis fix,denn X Zangen versenden kostet den Preis X....

Noch mal, der Preis und Kostenart sind nicht das gleiche.
Fixkosten und variable Kosten sind Kostenarten. Das hat nichts mit dem Preis zu tun.

Auch wenn der Preis am Markt stabil ist, heißt das nicht das eine Firma den Stahlpreis in ihrer Kalkulation für ein Produkt als Fixkosten ansetzt.

Die Firma kauft doch Stahl nur wenn sie auch produziert, das heißt die Firma setzt die Kosten für den Stahl als variable Kosten an, weil die Einkaufsmenge abhängig ist von der zu produzierenden Menge. Stelle ich 100 Auto her benötige ich 100x Stahl, stelle ich 500 Autos her brauche ich 500x Stahl >> das heißt variable Kosten.
Aber egal ob ich 10, 100, 500 oder keine Autos baue muss ich meine Leute bezahlen >> Fixkosten.

Siehe Wikipedia: Variable Kosten sind beispielsweise Kosten für Rohstoffe, die in ein Produkt eingehen. http://de.wikipedia.org/wiki/Variable_Kosten

Alles klar? :)

Damocles' Sword schrieb:
...Übertragen auf die Musikbranche hast du das gleiche. Nehmen wir die Studiomiete,diese ist fix,also gut kalkulierbar.Das gleiche gilt für die Pressung. Wenn ein Label bei einem Presswerk bspw. 30.000 Silberlinge ordert zahlt das Label den Preis X,also auch gut kalkulierbar. Im Prinzip ist Musik reine Industrie,sehr gut kalkulierbar.

Studiomiete fällt (bei externem Studio) nur an wenn ich Aufnahmen mache >> variable Kosten. Mache ich nichts entstehen keine Kosten für das Studio.
Fixe Kosten hätte man wenn man Eigentümer des Studios wäre (Abschreibungen usw.)

Pressung: nur wenn ich einen Auftrag vergebe fallen die Kosten an, mache ich nichts entstehen keine Kosten >> variable Kosten.
Fixe Kosten hätte ich wenn ich Eigentümer des Presswerkes wäre (Afa, Zinsen, Tilung, Wartung usw.)

Aber egal ob variable oder Fixe Kosten, gut kalkulierbar ist es jederzeit, weil ja keine versteckten und überraschenden Kosten auftauchen können.

Löse dich von deinem Gedanken das fixe Kosten die sind, die man gut kalkulieren kann. Das geht auch mit variablen Kosten sehr gut. Diese EINTEILUNG (mehr ist das nicht) hat nichts mit dem Preis der Leistung zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da sind wir uns ja auch einig,keine Frage. Mit "fix" meinte ich ja eigentlich auch einen bestimmten Wert X,um die Kalkulierbarkeit zu demonstrieren. Hier geht es ja schliesslich nicht um Jahresbilanzen, sondern um ein einzelnes Produkt. Fixe Kosten sind halt nicht immer Fixkosten... ;)
 
Damocles' Sword schrieb:
... Mit "fix" meinte ich ja eigentlich auch einen bestimmten Wert X,um die Kalkulierbarkeit zu demonstrieren.
Das hat aber nichts mit fix oder variabel zu tun. Einen bestimmten (also genau berechneten Wert) erhälst du später so oder so.
Damocles' Sword schrieb:
Hier geht es ja schliesslich nicht um Jahresbilanzen, sondern um ein einzelnes Produkt.
Die Kostenarten und Kosten erscheinen nicht in Bilanzen ;).
Damocles' Sword schrieb:
Fixe Kosten sind halt nicht immer Fixkosten... ;)
Da hast du - langfristig gesehen - sogar recht. :)
Ansonsten kann man das eigentlich immer genau sagen. Aber warte mal bis wir zu Einzel- oder Gemeinkosten kommen :D.


Wollen wir uns mal an Manager/Produzent der MI versuchen und kalkulieren?

Sammeln wir erst mal die Kosten (unabh. von fix oder var.)

erst mal eigene Kosten der Herstellung des Tonmaterials:
- Kosten der Band (die sind nicht fest angestellt, erhalten einmal Lohn)
- Anteilig eigenes Studio inkl. PC und Technik (ich arbeite gerne im eigenen Studio), so hat man mehr Zeit
- evtl Kosten Studiomusiker (evtl braucht man echte Profis für best. Sachen)
- eigenes Gehalt als Produzent für die Zeit
- angemessenen Gewinn (evtl auch für die Band und Produzenten, sonst für Unternehmen)

fehlt was?

jetzt die Kosten für den Silberling direkt:

- Design des Covers, Artstudio
- Pressen der CDs (oft extern von Unternehmen die nichts anderes tun) + Hülle
- Vertrieb, Werbung, Marketing (wohl mit der höchste Posten)
- Versand, Transport, Distribution

fehlt was?

Je nach Menge der Ausbringung kommen bestimmt schon einige Euros zusammen. Wobei ich immer noch schätze des ein Computer-/Videospiel oder ein Kinofilm weit teurer sind, zumal die ja auch die Kosten für den Silberling haben werden. Und trotzdem schaffen die es ihre Produkte nach einiger Zeit deutlich im Preis zu senken.
 
Fu Manchu schrieb:
Studiomiete fällt (bei externem Studio) nur an wenn ich Aufnahmen mache >> variable Kosten. Mache ich nichts entstehen keine Kosten für das Studio.

Ja, aber als Studioeigner ist man auch Mitglied der MI und hat laufende Fixkosten. ;)

Naja, das schreibst du ja später auch. (Übrigens, mir ist eigentlich kaum eine Band bekannt, die über ein eigenes Studio verfügt. Lohnt sich einfach nicht und ich rbauche außérdem Leute, die das profesionell fahren können. Die sind SEHR teuer. (Tonmeister.))

Sammeln wir erst mal die Kosten (unabh. von fix oder var.)

erst mal eigene Kosten der Herstellung des Tonmaterials:
- Kosten der Band (die sind nicht fest angestellt, erhalten einmal Lohn)
- Anteilig eigenes Studio inkl. PC und Technik (ich arbeite gerne im eigenen Studio), so hat man mehr Zeit
- evtl Kosten Studiomusiker (evtl braucht man echte Profis für best. Sachen)
- eigenes Gehalt als Produzent für die Zeit
- angemessenen Gewinn (evtl auch für die Band und Produzenten, sonst für Unternehmen)

fehlt was?

Ja! Abhängig von der Produktion:

Composer, Arrangeur, Korrepetitor, in 99% zusätz. Vocals, Vocal Coach, Score Writer, Lyrics, Dirigent (und einiges andere, was ich bestimmt vergessen habe)
Dazu kommen oftmals: Profesionelle Studiomusiker. Je nach Aufwand bis zu einem ganzen Orchester (SEHR teuer, geht in die Hundertausende) + Chor.

Du sagtest du arbeitest im eigenen Studio:

Das ist nett im Amateur-Bereich, kannste im Profi-Bereich aber so was von knickcen. Also kommen die ganzen Studiokosten hinzu und dann wäre ich bald bei einer Seite Auflistung. Allein das Mastering und Pre-Mastering und Post-Mastering... :rolleyes::
Aber naja.. sagen wir 10K/h E Studiomiete müßten hinkommen bei durchschnittlichen Produktionen.

Jetzt ist natürlich die Frage: WIELANGE ist man im Studio? Ganz schwer zu beantworten, sehr unterschiedlich. Kommt darauf an, wieviele Takes man macht, was an Nachbearbeitung und Vorbereitung nötig ist. Einige Künstler sind Wochen im Studio, die anderen hauen es in 4 Tagen Crunch-Time raus. (Dann je 10 Stunden pro Tag.)

P.S:: DIe Band erhält normalerweise keinen "Lohn", sondern Tantiemen. Das ist etwas anderes!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist das jetzt Mode das Firmen die Pleite machen die Schuld den bösen Raubkopierer in die Schuhe schieben? könnte es nicht einfach nur sein das der Konsument einfach nur schlauer geworden ist und nicht jeden Mist für viel Geld kauft? ich denke das wird es wohl sein!
 
Wintermute schrieb:
Steigen ... deutlich höher ein. ...den Effekt etwas abschwächen.

Eine neue CD kostet im Saturn/MM zwischen 15 und 17 Euro. Eine neue DVD kostet im Schnitt 15 bis 20 Euro (Spec. Ed. mal außen vor).

Von daher stehen sie anfangs kaum unterschiedlich da. Ok, Spiele fangen bei 40 bis 60 Euro an, je nach System.

Belee schrieb:
Ist das jetzt Mode das Firmen die Pleite machen die Schuld den bösen Raubkopierer in die Schuhe schieben? ...

Genau DAS läuft doch schon seit Jahren. Die bösen Kopierer. Das geht ja soweit, das sogar die Regierung dazu angehalten wird die Gesetze so zu ändern, das die MI unabhängig von Staatsanwaltschaft an die privaten Daten der Tauschbörsennutzer ran möchte. Alle anderen sind schuld, nur man selber natprlich nicht.
 
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