Nein Natan, das sehe ich eben etwas anders. Es geht der SI/MI/FI nicht um Bestandserhaltung, sondern Gewinnmaximierung. Wenn also auf Konsolen, Steam und Billig-Casting-Bands oder Klingeltöne umgestiegen wird, dann ist doch das schnelle und zuverlässigere Geldvermehren das Verlockende, weniger die Intention Kunst oder Unterhaltung jedermann zugänglich zu machen. Scheint doch noch viel zu viele dumme zu geben, die jeden Müll kaufen.
Sei doch mal ehrlich. Am Hungertuch nagt da mit Sicherheit keiner. Ausserdem Firmen kommen und gehen, ob mit oder ohne Tauschbörsen, nicht nur in der MI.
Ich halte zudem von den ganzen Schadensrechnungen der Industrie überhaupt nichts. Die stimmen hinten und vorne nicht. Nicht etwa weil die Zahlen und Statistiken der illegalen Kopien grundauf falsch wären, nein, sondern weil diese blanken Zahlen dummfrecher Weise als (Berechnungs-) Grundlage für alles mögliche (eigene Defizite) herhalten müssen. Und damit irgendetwas einseitig suggeriert wird, was überhaupt nicht reell belegbar ist.
Mir suggerieren sie aber etwas ganz anderes. Kauft mehr kauft mehr, ich bekomm den Hals nicht voll genug. Nur wie kommt der potenzielle Kunde überhaupt dazu bei zugleich oftmals sinkender Qualität, Restriktionen und Überangebot? Ist er wirklich das willenlose zahlende Schaf? Na guten Morgen.
Wäre es ausserdem so schlimm wie oftmals hingestellt, würde es kaum noch Kinos, CD/ DVD oder neue Produktionen mehr geben, da ja angeblich völlig unrentabel und folglich total unwirtschaftlich seien. Komisch das ich als gewillter Kunde stattdessen exorbitante Konzerteintrittspreise seit den letzten 15 Jahren latzen muss (besonders drastisch nach Einführung des Euros), ja auch mit preislich stagnierenden CD-Preisen seit 20 Jahren leben muss. Und die Kinos und Konzerte sind meist voll, nicht etwa leer.
Doch selbst wenn die bösen Tauschbörsen an sinkenden Absatzzahlen (nicht Umsätzen) schuld wären, wieso müssen dann die verbliebenen, zahlenden Kunden quasi noch dafür betraft werden? Tolle Politik.
In keiner anderen Branche ist dies so beharrlich stagnierend und auffällig wie in der MI/ FI.
Bei der Filmindustrie noch viel krasser, immer mehr und aufwendigere, teurere Produktionen trotz sinkender Umsätze? Wers glaubt wird seelig.
Und komisch, dass es auch etliche Spieleschmieden gibt, die trotz der pösen Buben und mit erhöhten Preisen zu abgespeckten Beilagen da überhaupt noch steigende Umsätze machen. Und sich teils neuerlich sogar noch von ihren Kunden (ob Käufer oder nicht) ihre verpfuschten Produkte kostengünstig ausbessern lassen. Aber der Kunde (bzw. Interessierte) ist ja immer der böse.
Nun wie auch immer, des einen Nachteil ist des anderen Vorteil, der grössere frisst den kleinen, thats Kapitalismus. Markt verändert sich nunmal, wer sich nicht anpassen will, geht nunmal unter.
Niemand ist heute mehr gezwungen sich ein Analog-Modem anzuschaffen, wenn eine günstigere und bessere Breitbandflatrate winkt. Bei der Medienindustrie gibts aber keine bis kaum hauseigene Alternativen: Entweder Kauf wie immer zu gleichen bzw. noch verschärfteren Konditionen oder kopiere. Mir als Industrie würde das zudenken geben, aber darf ja in einer Demokratie jeder sehen wie er will.
Da steigen eben bei der MI-Industrie die Gewinne nicht mehr soooo steil und machen auch mal kleinere Firmen dicht, während Telefongesellschaften und Speicherhersteller von deutlichen Zuwächsen profitieren, ja mei.
Wie wärs mit einer für jederman bezahlbaren Musik-Flatrate? Besser weniger Einnahmen als keine. Doch Kleinvieh macht auch Mist. Nur erkannt werden will dies erstmal.
Der Kunde ist und bleibt König ! Auch wenn man sich noch so sehr dagegen sträuben mag.