News Datenschutz: Hessen verbannt Microsoft Teams aus dem Klassenraum

SE. schrieb:
Natürlich müssen Heranwachsende den Umgang mit digitalen Angeboten und Software lernen. Das eine spezifische Vertiefung geschaffener Grundlagen später stattfinden muss stelle ich nicht in Abrede.
Genau das meinte ich.
Aber welche Software das genau ist, ist erstmal zweitrangig. Wann ist für einen Schüler z. B. wichtig, wie die Serienbrieffunktion genau funktioniert? Fässt ein Schüler nicht an.

Das gleiche mit Teams, Discord, Jitsi, Zoom, Slack (oder kann das nur chatten? Ich nutze es nur dafür), das Google-Ding und Skype. Die haben sicher alle noch ganz tolle Extra-Features, aber die Grundfunktionalität ist bei keinem so einzigartig, dass ich mich komplett neu einarbeiten muss (ja, ich habe mit allen immer mal wieder zu tun).

Wichtig ist vor allem die Methodik, die Software selbst ist meistens trivial.
Ergänzung ()

CR4NK schrieb:
Das Problem an jitsi bei uns ist, dass es bei manchen Sitzungen stabil läuft und bei manchen eben nicht. Das ist zusätzlich auch noch tagesabhängig...
Eigener Server? Oder fremder Server?
Also wirklich richtiger Server nicht "Chatroom".
 
Wir hatten auf Arbeit mal Circuit von Unify im Einsatz - das fand ich nach Eingewöhnungsphase sehr gut und stabil. Das ist meines Wissens nach ein deutsches Unternehmen und lässt sich daher auch besser zu unseren Datenschutzbestimmungen verordnen.
 
Was ich hier sehr interessant finde: In Hessen scheint der Datenschutz sich für die Belange der Schulkinder zu interessieren, im Rest der BRD ist es wohl egal.

Uns selbst als Bananenstaat zu bezeichnen, wäre eine Beleidigungen für sämtliche Entwicklungsländer dieser Erde.
 
pseudopseudonym schrieb:
Eigener Server? Oder fremder Server?

Wir hatten in unserer Firma auch am Anfang Jitsi, selber gehostet. Hatten manche Kunden auch. Qualität war aber immer höchstens mittelmäßig, kein Bild war wirklich scharf, irgendwer zwischendurch immer Standbild, Ton wie unter Wasser. Und das schon bei sehr kleinen Konferenzen mit ner Hand voll Leuten. Und wir und unsere Kunden nutzen zum Teil 400er Leitungen, daran lags auch nicht. Jetzt nutzen alle Zoom und das ist einfach um Welten besser. Ein Kunde ist zu Teams gewechselt, da gabs bisher auch keine Probleme.
 
mscn schrieb:
Dein ganzer Beitrag strotzt nur so vor Kompetenz aber dieses Sahnestück muss ich einfach kommentieren:
LOL!

Addendum: damit ich über diesen Unsinn nicht nur lache: du solltest deine Einschätzung mal den Entscheidern bei Siemens, VW und Co mitteilen - die werden aus allen Wolken fallen und dich sofort als Berater einstellen!

Nicht dass ich mich vor dir rechtfertigen müsste aber einer von uns beiden hat schon mal eine xlsx Ausgabe implementiert von 0 und weiß was Microsoft da für einen Murks gebaut hat. So Schätzchen wie 'wir machen da zwar Xml aber die Elemente müssen in einer bestimmten Reihenfolge kommen' sind da noch die kleinere Hürde(ich rede nicht von Childnode im falschen Parentnode sondern wirklich von Nodes auf gleicher Ebene die bitte in Reihenfolge X kommen sollen, und wenn nicht wirft Excel einfach nen Fehler die Datei wäre kaputt statt den Node zu ignorieren). Libre Office implementiert xlsx toleranter als Word. Einer von uns beiden arbeitet auch in einer Firma die Makros und Vorlagen bei Kunden laufen hat und weiß dass jede neue Wordversion potentiell Nacharbeit braucht, sowohl was Formatierung angeht als auch Makros. Der andere von uns beiden sollte also vielleicht etwas leiser treten... Nur ein freundlicher Hinweis.
 
Hmmm, das mit Jitsi überrascht mich wirklich. Quasi das Gegenteil von meinen Erfahrungen, während es mit Teams gelegentlich gehakt hat.
 
und was sind nun ernsthafte alternativen?
nicht dass ich der größte fan von ms bin, aber teams funktioniert nunmal sehr gut - gerade im unternehmensumfeld integriert es zudem gut mit outlook & co.

ich bin ein fan von freier und offener software, aber diese muss auch taugen...
 
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DJMadMax schrieb:
Was ich hier sehr interessant finde: In Hessen scheint der Datenschutz sich für die Belange der Schulkinder zu interessieren, im Rest der BRD ist es wohl egal.
Der Rest der BRD setzt halt die Prioritäten anders, nämlich: Es muß derzeit funktionieren, egal wie und mit was. Datenschutz ist sicherlich das dringendste Problem, das SuS und Lehrer derzeit haben :mad: Aus meiner Sicht ist Datenschutz wichtig, ABER: Wenn ein Haus brennt, dann diskutiere ich nicht, ob das Löschmittel xyz umwelt- datenschutz- oder was auch immer konform ist sondern lösche das Haus. Über den Rest kann ich mir nachher Gedanken machen und die Vorschriften/Gesetze anpassen. In diesem Beispiel lasse ich lieber das Haus abbrennen, weil das einzig funktionierende verfügbare(!) Löschmittel (egal was) nicht xyz-konform ist?
 
pseudopseudonym schrieb:
Aber welche Software das genau ist, ist erstmal zweitrangig.
Ja und nein.
Eigentlich ist es egal, andererseits muss auch geltendes Recht beachtet werden.

In Bezug auf Microsoft Teams habe ich mal kurz die Suchmaschine bemüht, zu Hessen konnte ich auf Anhieb nichts finden aber eine Bewertung des Datenschutzbeauftragten von Berlin mit Hinweisen für Verantwortliche. Es werden unterschiedliche Dienste bewertet, das Dokument ist aus diesem Jahr.

https://www.datenschutz-berlin.de/f...liche_zu_Anbietern_Videokonferenz-Dienste.pdf

tl;dr zu Teams: rechtliche Mängel im Vertrag, ein technische (Kurz-)Prüfung fand deshalb vorerst nicht statt.
Siehe Seite 20 ff.
 
coasterblog schrieb:
Das mag sein, ich berichte nur was tatsächlich hier bei uns und auch anderen Firmen abläuft. In der Industrie ist vieles nunmal spezialisiert und bedarf MS als OS und Office Paket weil es anders nicht geht. Klar wird darauf dann geachtet wieviel Kenntnisse man da mitbringt.

Also ich hab unsere Azubis noch nie beim Wordlehrgang gesehen. Mal davon ab dass das 8. Klasse Schulwissen ist (hieß bei uns Informationstechnische Grundausbildung vor 20 Jahren) ist es jetzt ja auch keine Raketenwissenschaft. Wie gesagt die Oberflächen ändern sich ja eh alle paar Jahre und X wird in Menü Y verschoben. Wenn ihr denen Makroprogrammierung oder sowas beibringt von mir aus, grenzt zwar an seelische Grausamkeit aber kann Sinn haben ;)

coasterblog schrieb:
Und wenn Teams optimal ist von der Funktion für die Schule und kein anderer Mitbewerber das so gut umsetzt dann hat MS an sich gut gearbeitet - bis auf die Tatsache dass es ein US Unternehmen ist und es sich bzgl- EU Datenschutz noch nicht so angepasst hat. Oder anpassen darf?! Dann sollten die Mtbewerber sich mal ins Zeug legen, Bedarf scheint da zu sein.

Ich glaube viele hier haben mit dem Thema bisher keine Berührungspunkte gehabt und ziehen jetzt Parallelen zu ihrem Homeoffice und machen daran die Anforderungen fest. Das ist lieb gemeint aber es geht Kilometer an der Realität vorbei. Da sitzen nicht 20 Schüler vorm Rechner und kriegen Frontalunterricht per Video. Jedenfalls nicht bei meinen Kindern. Und das wird sich auch mit anderer Software nicht ändern. Momentan wirft der Lehrer Material in die Cloud, die Schüler bearbeiten das selbstständig und geben das irgendwann ab. So ziemlich das was die HPI Schulcloud oder moodle (letzteres seit über 10 Jahren, das hatte ich schon beim Studium) so anbieten. Stellste noch nen Jitsiserver daneben und fertig.

Wo es hapert ist dass die Länder zu doof sind sich mal Hardware hinzustellen und den ganzen Shit am liebsten fremdhosten lassen wollen (deswegen Teams oder HPI), die wollen das aas und nicht die Infrastruktur bauen. Deshalb sag ich aber auch die HPI Cloud ist völlig ok und Hessen könnte sich da jederzeit angliedern wenn sie keine eigene Infrastruktur wollen...
 
Guyinkognito schrieb:
Also ich hab unsere Azubis noch nie beim Wordlehrgang gesehen
Jeder Beruf ist nunmal unterschiedlich ;)

Man will das hier so, auch Stellenausschreibungen lesen sich fast unmöglich. Aber bringst du etwas nicht mit kommst du nur schwer oder gar nicht rein. Die "Oberen" hier sitzen das eiskalt aus. Unrealistisch kennen die nicht :)
 
rysy schrieb:
Der Rest der BRD setzt halt die Prioritäten anders, nämlich: Es muß derzeit funktionieren, egal wie und mit was.

Das oder das Problem stellte sich gar nicht weil man direkt datenschutzkonform eingestiegen ist ;)
 
Guyinkognito schrieb:
So Schätzchen wie 'wir machen da zwar Xml aber die Elemente müssen in einer bestimmten Reihenfolge kommen' sind da noch die kleinere Hürde(ich rede nicht von Childnode im falschen Parentnode sondern wirklich von Nodes auf gleicher Ebene die bitte in Reihenfolge X kommen sollen, und wenn nicht wirft Excel einfach nen Fehler die Datei wäre kaputt statt den Node zu ignorieren).
Excel unterscheidet zwischen Open Document und dem "eigenen" XLSX Format bei der Verarbeitung, weil aber auch das nicht immer für alle (vor allem alte Anwendungen funktioniert), gibt es übrigens CSV.

Guyinkognito schrieb:
Libre Office implementiert xlsx toleranter als Word.
Genauso "tolerant" wie HTML Markup in Browsern "implementiert" wurde? Cool, wir wissen ja, was das in der Praxis für die Entwickler und Nutzer bedeutet - einen Vorteil kann ich da nicht erkennen!

Guyinkognito schrieb:
Einer von uns beiden arbeitet auch in einer Firma die Makros und Vorlagen bei Kunden laufen hat und weiß dass jede neue Wordversion potentiell Nacharbeit braucht, sowohl was Formatierung angeht als auch Makros. Der andere von uns beiden sollte also vielleicht etwas leiser treten... Nur ein freundlicher Hinweis.
Einer von uns beiden ist also in den 90/00ern stehen geblieben, wo "Software" noch in Form von VBA/Makros entstanden ist.

Das gehört für mich in die Kategorie: Windows XP ist besser als Windows 10, weil mein Nadeldrucker von Brother da noch funktionierte! (Hint: nicht Windows 10 oder Brother ist das Problem, sondern dein Nadeldrucker).

Aber: wir schweifen ab!
 
coasterblog schrieb:
Jeder Beruf ist nunmal unterschiedlich ;)

Man will das hier so, auch Stellenausschreibungen lesen sich fast unmöglich. Aber bringst du etwas nicht mit kommst du nur schwer oder gar nicht rein. Die "Oberen" hier sitzen das eiskalt aus. Unrealistisch kennen die nicht :)

Ja gut, das mit den Ausschreibungen ist immer sone Sache;) Sie bringen mit: Erfahrungen in all unseren 10.000 Frameworks, Tools und Sprachen, arbeiten für 2 und sind nicht älter als 22. 1800€ Netto. ^^
 
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@rysy
Bin da generell bei dir. Das Problem ist aber ganz gewiss nicht, dass es "Stand jetzt" nicht läuft. Die Pandemie ist ein vorgeschobener und derzeit willkommener Grund von der eigenen Unfähigkeit abzulenken, im modernen Zeitalter anzukommen oder gar Maßstäbe zu setzen.

Ich habe mich reichlich beworben im letzten Jahr - oftmals auch im Öffentlichen Dienst gerade mit Schwerpunkt auf IT und Modernisierung. Nichts! Keine Chance! Ich habe keine Connections, ich bin (auf dem Papier) 13 Jahre lang raus aus "diesem" Job... da wird dann lieber der Neffe siebzehnten Grades des Profs in die Stelle beordert, ganz egal, welche Voraussetzungen da mitgebracht werden.

Erst kürzlich habe ich mich ausgiebig mit einem 11-jährigen Schüler des Frankfurter Adorno-Gymnasiums unterhalten, angeblich Frankfurts zertifiziert modernste Schule. Was ich da zu hören bekommen habe, das kann man gar nicht glauben, das will man auch nicht glauben, da bekommt man nämlich Angstzustände.

Dass Politiker im Altersbereich 70+ sich NICHT für Modernisierung diesbezüglich interessieren, ist klar. Füllt ja auch nicht die eigene Tasche, wenn man im Telekom-Vorstand sitzt, aber dann mehr Geld investieren muss, als man dann an den Netzanschlüssen der Schule wieder verdienen könnte.
 
Guyinkognito schrieb:
Das oder das Problem stellte sich gar nicht weil man direkt datenschutzkonform eingestiegen ist ;)
Ok, das erzähle mal den Lehrern und Schülern, dass der Datenschutz das Wichtigste an der Sache ist. Funktion ist eher nebensächlich, wenn ich Dich richtig verstanden habe. Dabei kämpfen Lehrer wie Schüler darum, in diesen Zeiten nicht alles zusammenbrechen zu lassen. Mein allerhöchster Respekt vor diesen Leuten!
 
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@Mugi Und was hast du so beizutragen?
 
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