News deepin: Chinas meistgenutzte Linux-Distribution gibt sich offen

KodeX schrieb:
Unser Wahlsystem halte ich auch nicht für wesentlich besser.
Das Verhältniswahlrecht in Deutschland ist eines der besten in der Welt.
Wo sonst, werden Minderheiten so gut repräsentiert?
Und die 5% Klausel verhindert eine Zersplitterung wie im 2. Reich.
Nur weil man gerade evtl. nicht zufrieden ist, ist das Wahlrecht nicht sofort schlecht.
Im Mehrheitswahlrecht gibt es nur Schwarz oder Weiß.
Es ist durchaus verbesserungsfähig. Im Grunde aber schon sehr gut.
 
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KodeX schrieb:
Eigentlich wollte ich mich zurückhalten, aber das, was du hier schreibst, kann ich einfach nicht stehen lassen. Das ist auf so vielen Ebenen undifferenziert und einfach nur falsch. Ich lebe bereits seit einiger Zeit in China und habe mir ein eigenes Bild von der "bösen Diktatur" gemacht.
Dein Beitrag ist ja erstaunlich ähm Pro China, aber wenn du dort wohnst musst du es ja wissen.
 
phoenixtr schrieb:
Ich finde, hier wird zuviel pauschal über China geschrieben was gerade aufgrund des offengelegten Quellcodes von deepin im Vergleich z.b. zu Windows technisch ungerechtfertigt ist.
Dann ging dein Kommentar in genau die andere Richtung, als ich es erwartet habe.
 
LamaTux schrieb:
Danke!

Echt köstlich. Nach wie vor kein Durchkommen hier. Habe zunächst vermutet, dass die dem Huawei Router misstrauen. Oder dem Lenovo Notebook.
Muss aber an dem Linuxsystem liegen, denn von Windows aus und vom Handy klappt es. Da haben die natürlich völlig recht, einem Linuxsystem zu misstrauen....! :cool_alt:
 
Termy schrieb:
Für mich ist rolling release und KDE ungeschlagen, wenn aber jemand mehr Wert auf Optik und dass letzte Quäntchen Stabilität legt, dann ist Deepin sicher n Blick wert.

Ich hatte das DDE mal eine Weile auf meinem Testrechner installiert, einfach mal um zu sehen wie es ist, allerdings nicht die Distro selbst sondern auf Arch. Sieht ganz nett aus und hat ein brauchbares Bedienkonzept, ist aber unglaublich langsam. Da dauert es schonmal eine ganze Sekunde, bis sich das Aufklapp-Terminal öffnet, und beim Öffnen des Menüs wird ewig lang auf der Festplatte herumgebrezelt, bevor sich auf dem Bildschirm mal was tut.

Ist zwar jetzt nicht die modernste Hardware (Phenom II X6 OC + GTX 670), aber KDE läuft wie Butter auf dem Ding.
 
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CPU2000 schrieb:
Dein Beitrag ist ja erstaunlich ähm Pro China, aber wenn du dort wohnst musst du es ja wissen.
Ich rege mich einfach nur über das auf, was ich an manchen Stellen lese und einfach überhaupt nicht stimmt. Das Leben in China ist tatsächlich nicht so schlimm wie alle glauben. Natürlich gibt es Probleme. Aber wie kann man China z.B. Überwachung vorwerfen, wenn bei uns doch genauso überwacht wird!? Dieses ewige "mit zweierlei Maß messen" geht mir auf die Nerven. Versteht mich nicht falsch: China ist weit davon entfernt, ein idealer Staat zu sein. Das ist Deutschland aber auch.
 
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KodeX schrieb:
Ich rege mich einfach nur über das auf, was ich an manchen Stellen lese und einfach überhaupt nicht stimmt. Das Leben in China ist tatsächlich nicht so schlimm wie alle glauben.
Das kann ich auch nachvollziehen, in deinem vorherigen Beitrag klang alles naja zu mindestens deutlich positiver als ich erwartet hätte.
 
CPU2000 schrieb:
Das kann ich auch nachvollziehen, in deinem vorherigen Beitrag klang alles naja zu mindestens deutlich positiver als ich erwartet hätte.
Was hast du denn erwartet? Dass Präsident Xi jeden Morgen mit dem Gedanken aufsteht: "Wie kann ich mein Volk denn heute am besten unterdrücken?" So oder so ähnlich sehen das wahrscheinlich viele Westler. Ganz nebenbei: China wird von uns als "Diktatur" bezeichnet, weil Xi die Begrenzung auf zwei Legislaturperioden abgeschafft hat. Gerade hier sollten wir Deutschen eigentlich ganz still sein. ;-)

Zu kritisieren an China habe ich dennoch einiges:

Es gibt nur eine relevante politische Partei. Es gibt jedoch durchaus Wahlen, die den Präsidenten entmachten könnten. Die Zufriedenheit ist allerdings so groß, dass das wohl nicht geschehen wird.

Die Internetverbindung in's Ausland ist sehr schlecht und manche Seiten sind sogar blockiert. Natürlich kann man die Sperren einfach umgehen und wird dafür auch nicht bestraft, aber nervig ist das trotzdem. Die Motivation dahinter ist, dass die Chinesen den riesigen Markt nicht an ausländische Player wie Google oder Facebook übergeben, sondern eigene Unternehmen platzieren wollen.

Viele Dinge, die für uns nach Zensur klingen und vielleicht sogar als solche zu bezeichnen sind, haben eine andere Motivation als Unterdrückung. Es geht fast immer um Geld.

Achja, und das mit der Öffentlichen Redefreiheit hatte ich auch erwähnt. Aber das war es dann auch erstmal mit den politischen Negativpunkten, die mir auf Anhieb einfallen.
 
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KodeX schrieb:
Was hast du denn erwartet? Dass Präsident Xi jeden Morgen mit dem Gedanken aufsteht: "Wie kann ich mein Volk denn heute am besten unterdrücken?" So oder so ähnlich sehen das wahrscheinlich viele Westler. Ganz nebenbei: China wird von uns als "Diktatur" bezeichnet, weil Xi die Begrenzung auf zwei Legislaturperioden abgeschafft hat. Gerade hier sollten wir Deutschen eigentlich ganz still sein. ;-)
Ne das hab ich nicht, aber ich denke ich muss jetzt nicht weiter diskutieren ist ja eigentlich alles gesagt.
 
Nur mal kurz zum Thema China:

Man sollte nicht dauernd China mit den USA oder Europa vergleichen. Das ist nämlich der Hauptfehler, den viele immer machen. Sie glauben halt, dass man Systeme, Kulturen, etc. alles 1 zu 1 auf andere Länder übertragen kann. Das ist aber eben nicht so.

Ein wirklich großer Teil der Chinesen ist positiv zur Regierung eingestellt. Das wichtigste für sie ist, dass es mit dem Land vorwärts geht und die Leute von der Unterschicht in die Mittelschicht geholt werden. Was ja derzeit auch passiert. Die chinesische Regierung setzt alles daran, dass dieser Weg weiter geht, weshalb man auch viele Zukunftsbereiche versucht zu dominieren. Energie, Technik, Umwelt, usw. wird von der chinesischen Regierung mit Billionen Beträgen subventioniert.

Und viele Chinesen wissen, wenn das ganze System kippt, dann ist es auch mit dem Wohlstand und der Entwicklung aus, denn dann versinkt das Land in Chaos und wird zur Selbstbedienung vieler Staaten und Konzerne. Deshalb duldet man dieses System und unterstützt es auch.

Erst letztens auch wieder einen Podcast des Ö1 (österreichischer Kultur-Radiosender) gehört, wo man sich mit dem Social-Credit-System beschäftigt hat. Es gibt viele Journalisten, die mit Menschen vor Ort geredet haben und viele von ihnen sehr starke Besserungen in vielen Bereichen angaben. Man wird weniger über den Tisch gezogen, die Kriminalität ist zurückgegangen, Korruptionsfälle werden immer weniger, etc. Viele verstehen auch die Kritik nicht, da ja viele Unternehmen und Staaten ähnliches machen. Von Bewertungssystemen bis hin zu Überwachungsmaßnahmen.
 
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Lieber gebe ich meine Daten dem Amerikaner statt dem Chinesen.
Vertrauen kann man beiden nicht, aber sowohl politisch wie auch kulturell unterscheiden wir uns sehr viel stärker von den Chinesen als von den Amis.

Obendrein spielen die Chinesen wirtschaftlich absolut unfair - wieso sollte man denen Macht in Form von Marktanteilen geben, die auch eine gewisse Abhängigkeit bedeuten? Wo man widerum aufs Politische zurückkommen kann: Die halbe Welt hat sich wirtschaftlich von China abhängig gemacht, da müssen wir uns nicht noch in anderen Bereichen von denen abhängig machen.

An die Wand fahren könnten uns sowohl die USA wie auch China, aber bei den Chinesen halte ich das für viel wahrscheinlicher.
 
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Taron schrieb:
Ich hab halt ein Problem mit dem, wie sich das Land entwickelt und welche Systeme gegenüber den Bürgern etabliert werden sollen, mit dem Einsatz von IT. Und da unterscheide ich nicht nach Kontinent, wobei ich eh der Meinung bin dass es nichts bringt, mit dem Finger auf die anderen "bösen" westlichen Staaten zu zeigen. Vertrauen ist halt ein ganz wesentlicher Baustein in der Nutzung von IT-basierten Produkten, und da traue ich aktuell anderen Ländern als China halt mehr.

China wäre für mich höchstens der Treiber für die Popularität von Linux, um dann was anderes zu nutzen und mittelbar davon zu profitieren. Honorieren werde ich Chinas Aufwand oder Handlungen aber nicht.

Das werden die Chinesen am Ende selber lösen müssen und das werden sie auch irgendwann. Wird das von außen gemacht wird das nix. In der Zwischenzeit sollten wir darauf achten das es bei uns nicht noch schlimmer wird. Den wir habe heute auch schon wieder Menschen die so wie einst Problem mit Meinungsfreiheit und Demokratie haben.
 
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ZeXes schrieb:
Niemand wird in den USA gezwungen die Demokraten / Republikaner Eliten zu wählen.

Ein Bernie Sanders steht zur Wahl bereit.

Bernie Sanders ist Millionär und demnach Teil der "Eliten".
Abgesehen davon ist der viel zu alt, es wäre verantwortungslos den auch nur aufzustellen, spätestens nach seinem Herzinfarkt neulich sollte das jedem klar sein.
 
Blutschlumpf schrieb:
Bernie Sanders ist Millionär und demnach Teil der "Eliten".
Abgesehen davon ist der viel zu alt, es wäre verantwortungslos den auch nur aufzustellen, spätestens nach seinem Herzinfarkt neulich sollte das jedem klar sein.

Er hat sein Geld durch seine Bücher gemacht und nicht in der Wirtschaft / wurde von reichen Finanziers gesponsert.
 
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Und ist deshalb jetzt "einer von uns"?

Die Art der Wahlkampffinanzierung und das Wahlsystem der Wahlmänner an sich sorgt effektiv dafür, dass die Eliten dort Ihre Macht nicht verlieren werden, da wird auch ein Sanders nichts dran ändern.
Sollte es (wider erwarten) zu knapp werden, kann man ihn ja immer noch epsteinen, mit ner Herzinfarkt-Vorschichte muss man da nicht sehr originell sein.
Zur Not geht das auch nach der Wahl, dann legt er halt nen Johannes Paul hin.
 
LamaTux schrieb:
Man sollte nicht dauernd China mit den USA oder Europa vergleichen. Das ist nämlich der Hauptfehler, den viele immer machen.
Man muss es als Europäer aber auch nicht toll finden, dass ein von nationalem Egoismus getriebenes Land, dessen Regierung im Zweifel auch ihr eigenes Volk über den Haufen schießt, überall an Einfluss gewinnt.

Mag ja sein, dass sich China durch Indoktrinierung eine äußerst regierungstreue Jugend herangezüchtet hat. Ich will aber so definitiv nicht leben müssen.
 
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Muss leider zugeben, dass mir das Design zusagt. Wirkt wie ein Mix aus iOS, Windows 7 und Windows 10. Leider aus chinesischer Produktion. Da bin ich zu skeptisch für.
 
Gerry18 schrieb:
Das werden die Chinesen am Ende selber lösen müssen
Wobei gerade das durch die gesellschaftliche Entwicklung und die Art und Weise der "staatlichen Erziehung" der Kinder und Jugendlichen zusehends unwahrscheinlicher wird.
Wenn man Chinesen fragt, ob sie mit ihrem Land zufrieden sind, bejahen sie es. Sie würden es vermutlich auch bejahen, wenn man sie fragt ob sie Social Scoring oder Gehirnüberwachung in Schulen gut finden.

Aber ja - im Prinzip bringt Einmischung von außen nichts, andererseits greifen die Chinesen überall nach immer mehr Macht. Und viele unterstützen sie dabei, und wenn es nur darum geht, die bekannten großen Probleme kleinzureden und auf USA zu verweisen.
 
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Da hier ja Fragen seitens Darenschutz gekommen sind....

In meiner Disteo ist DDE auch enthalten.
Ich misste natürlich den Code auditieren und anpassen an meine Distro.

Mir ist nichts aufgefallen was darauf hindeutet das es eine Datensammelfunktion für die Chinesische Regierung geben würde.

Der Desktop ist nicht mehr oder weniger unsicher als andere etablierte.

Meine persönliche Meinung: DDE finde ich besser und leichter portierbar als Pantheon von elementary. Design kann sich sehen lassen. Benutzbarkeit ist gut.

Es spricht erstmal nichts dagegen.
Wer paranoid ist setzt sich eben nen Honeypod auf und benutzt Wireshark um zu untersuchen was an daten rausgeht.
 
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KodeX schrieb:
Und nochmal: So etwas wie das Social-Credit-System, das in den westlichen Medien in aller Munde ist, gibt es nicht. Weder meine chinesische Ehefrau noch ihre Familie oder Freunde haben davon jemals gehört.
Jetzt mal ernsthaft: Du gehst davon aus, dass sich z.B. Heise diesen Artikel einfach ausgedacht hat: https://www.heise.de/newsticker/mel...stem-fuer-den-besseren-Menschen-3983746.html?

Wäre es vielleicht möglich, dass dein Freundeskreis schlicht nicht alles mitbekommt was in China passiert (Ich weiß jetzt nicht wo ihr wohnt - bisher scheinen das ja vereinzelte Pilotprojekte zu sein). Ich lebe nicht in China und habe daher natürlich nur Informationen aus 2. Hand, aber wieso gehst du davon aus, dass chinesische Medien ein objektiveres Bild vom Land zeichnen, als die westlichen?
 
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