AW: [Diskussion] Der ideale Gaming-PC
Was spräche denn gegen ein SLI-System in der High-End Konfiguration aus 2x GTX 275/80/85 (je nach Preisvorstellung). Wäre mir persönlich deutlich lieber als eine GTX 295, weil zwei einzelne Karten schon im Referenzdesign leiser sind und man die Möglichkeit hat, den Kühler zu wechseln. So muss man die
>60dB einer GTX 295 nicht mehr ertragen und kann seine GraKas mit einer vernünftigen Kühllösung fast lautlos machen.
Dazu kommt dann ein
nForce 740i SLI oder
nForce 750i SLI Chipsatz und man kommt 30% billiger bzw. gleich teuer wie mit den aktuell vorgeschlagenen P45 Boards weg. Außerdem ist vereinzelt sogar Crossfire auf nForce Chipsätzen
möglich - höchste Flexibilität also.
Von Preis, theoretischer Leistung sowie Leistungsaufnahme wären ein HD4890 Crossfire System auf P45 Basis einem SLI-System aus 2x GTX 275 auf nForce 740/50 Chipsatz etwa gleichauf.
Ich sehe allerdings ein paar Vorteile beim SLI-System:
- Weniger Mikroruckler, wie hier auf CB ja schon
getestet wurde
- deutlich
geringere Lautstärke (man vergleiche die HD4890 mit einer GTX 275 unter Last)
- keine Probleme mit überhitzten digitalen SpaWas beim Wechsel auf alternative Kühllösungen (auch wenn sich die Problematik im Vergleich zur HD4870
ein wenig gebessert hat)
Wäre doch eine Überlegung wert, oder?
Ich weiß, viele haben Vorurteile gegen die nForce Chipsätze, aber diese sollten bei einer nach Objektivität bestrebten Kaufberatung keinen Einfluss nehmen.
edit:
Moin, da sich in dieser FAQ doch einiges verändert hat, seit ich zum letzten mal reingeschaut habe, möchte ich noch ein wenig ergänzen:
Zunächst ist mir aufgefallen, dass die strikte Trennung zwischen AMD und Intel nicht mehr durchgeführt wird. Das ist an sich eine gute Sache, allerdings muss ich sagen, dass man in jeder Preisklasse auch einen vergleichbaren Intel-Prozessor platzieren könnte.
375€:
Intel E5200 boxed,
57€
Brauchbare P35/43/45 Boards gibt es ab 60€, da hat man fast freie Wahl, solange man auf einen Markenhersteller setzt.
Der E5200 hat gegenüber dem X2 5200+ meiner Meinung nach ein paar Vorteile:
- er weist eine deutlich geringere Leistungaufnahme auf, dank 45nm Fertigung (
hier ein Test, der X2 5000+ braucht unter Last ca. 60W, ein E5200 ist leider nicht vorhanden, dafür ein E7200 mit nur 25W)
- die Rohleistung ist vergleichbar bis höher (
hier ein kurzer Test)
- das Übertaktungspotential ist bei überschaubarer Leistungsaufnahme erheblich
Ab 650€ werden dann 3- und 4-Kern Prozessoren von AMD vorgeschlagen.
Ich frage mich nun wirklich, was ein Prozessor mit mehr als 2 Kernen in einem reinen Gaming-PC verloren hat, aber wenn man schon so weit gehen will und eine Gaming-Workstation aufbauen will, dann sollte man wenigstens Prozessoren vorschlagen, die mindestens genauso schnell sind, wie der vorgschlagene Zweikerner. Folgende Nachteile sehe ich bei den AMD Drei- und Vierkernern:
- geringere Leistung in Anwendungen, die nicht von mehr als 2 Kernen profitieren (eine CPU eines e8400 rendert
7% schneller als ein 50% teurerer Phenom II 940)
- der Phneom II (egal wie viele Kerne er hat) weist eine wesentlich höhere Verlustleistung auf, als vergleichbare Intel-Prozessoren (
Test auf ht4u.net)
Wenn man also schon auf Multicore setzen muss, dann sollte man auf die effektivsten CPUs setzen. Kleine Triple- und Quadcores, die insgesamt weniger Leistung aufbringen als ein E7200 (auch wenn man alle Kerne rechnen lässt), fallen schonmal raus.
Übrig bleibeb bei AMD eigentlich nur die High-End Modelle Phenom II 920/40.
Und dort hat Intel auch seine Gegenspieler:
Q8300 als Kontrahent zum Phenom II 920 und Q9400 als Kontrahent zum Phenom II 940. Preislich nahezu gleichauf, dafür weisen die Intel-Prozessoren meist nur die
halbe Verlstleistung auf. Im Test war ein Q9300@3Ghz mit einem Realverbrauch von 50W, dagegen stand ein Phenom II 940@3Ghz mit 100W Verbrauch.
Ich war auch früher überzeugter AMD-Nutzer und habe jahrelang AMD-Prozessoren verbaut, aber in den letzten 3 Jahren hat sich das Blatt zu Gunsten von Intel gewendet. Selbst die kleinsten Dualcores von Intel weisen bei gleicher Leistung (zu gleichem Preis) eine deutlich geringere Verlustleistung auf. Der größte Witz sind ja die Phenom II Dualcores von AMD, die eine genauso große Verlustleistung aufweisen, wie ihre 3- und 4-kernigen Brüder und die 95W-TDP spielend erreichen. Da sieht man gegen einen 3Ghz Dualcore bei 40W einfach kein Land mehr.
Und sogar die größten Intel-Quadcores bleiben deutlich unter der 95W TDP-Marke (QX9770: 84W), während AMD mit seinen Triple- und Quadcores die 100W-Marke durchbricht. Wenn es also ein Quadcore sein muss, was ich Gamern wirklich nicht empfehlen würde, dann würde ich wegen der selben oben genannten Gründe auch zu Intel greifen.
So, leider ist meine Kritik ziemlich AMD-lastig geworden und Intel steht vielleicht in einem allzu guten Licht. Über ein Feedback und konstruktive Kritik an meiner Argumentation würde ich mich sehr freuen.