Du verwendest einen veralteten Browser. Es ist möglich, dass diese oder andere Websites nicht korrekt angezeigt werden. Du solltest ein Upgrade durchführen oder einen alternativen Browser verwenden.
Der UEFA Euro 2012 in Polen und der Ukraine Sammelthread
@xStram
Man kann auch in der Breite pressen. Ich hatte den Eindruck, dass die Deutschen durch die Mitte kommen wollte, vielleicht mit steilen Pässe auf Gomez. Für mich eine krasse Fehlentscheidung. Allerdings war natürlich auch jeder Spieler unerklärlich schwach, woraus dann Pressingfehler und im weiteren Verlauf Torchancen, bei denen sich die jeder in die Abwehr eingebundene Spieler auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, entstanden sind. Ich kann mir das nur damit erklären, dass die jüngeren Spieler dem Niveau nicht gewachsen waren und die erfahreneren Spieler mit all den Problemen, mit denen sie schon zum Turnier angereist sind, den Schalter nicht umlegen konnte. Die Italiener waren voll der Höhe des Halbfinals, die Deutschen nicht. Eine ziemliche Enttäuschung, aber die Mannschaft ist eben noch sehr jung und längst nicht so abgeklärt wie die Italiener und Spanier. Im Grunde ist nur das passiert, was durchaus zu erwarten war, aber die Art und Weise macht dann doch wütend.
Dennoch blicke ich schon nach Vorne und freue mich auf die nächsten beiden Jahre, in denen die letzten alten Zöpfe abgeschnitten werden und junge Spieler wie Hummels, Götze, Reus, Badstuber usw. in die Mannschaft hinein wachsen und in ihren Vereinen reifen werden.
Das ganze Herumgehacke auf Löw ist aber schon etwas einseitig, oder?
Etwa eine Woche vor der EM habe ich bei einer Diskussion mit einem Bekannten (Bayern und Deutschland Fan, ich dagegen schon immer Italien Fan) schon gesagt, daß es für mich in der deutschen Mannschaft eigentlich nur einen Spieler gibt, der in der Lage ist, eine komplette Saison, inkl. großem Turnier, auf konstant allerhöchstem Niveau zu spielen, das ist Khedira. Alle anderen (Stamm)Spieler hatten über die Spielzeit viel zu große Schwankungen, auch die Führungsspieler. Die EM war eigentlich auch eine Bestätigung dafür.
Für mich war der große Unterschied Heute, daß in Blau ein Team gespielt hat, in Weiß keines. Und daß die Blauen dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten, habe ich bei den Weißen auch nicht gerade gesehen. Natürlich kann man sowieso immer nur so gut spielen, wie es der Gegner zuläßt. Und da war Italien Heute wieder einmal, aus meiner Sicht zum Glück, aus Sicht der Deutschland Fans leider, eine Nummer zu groß.
@xstram: Nun gut, das mag alles zutreffen. Vielleicht bin ich der einzige der so denkt, aber bei Turnieren gibt es für mich nicht nur 1 oder 2 Favoriten. Da kann so viel passieren.
Deutschland hat sicher zum Favoritenkreis gehört, aber meiner Meinung nach hebt Deutschland (speziell die Medien, nein nicht nur Bild) für mich zu schnell ab und redet schon vom Finale Spanien - Deutschland.
Das ist respektlos und darum hat mir Dortmund gefallen, von Spiel zu Spiel denken und jeden Gegner ernst nehmen. Mag sein, dass die Spieler keinen Gedanken an das Finale verschwendet haben, ABER die Fans und die Medien haben das zu genüge getan.
Lahms Fehler hat mich übrigens am meisten "beeindruckt", wo bleibt da die Erfahrung? Pustekuchen, so eine Flanke so krass zu unterlaufen ist einfach unterirdisch. Erfahrung ist ja schön und gut, aber die muss man auch anwenden können.
@frankpr
Ganz so schwarz würde ich es nicht sehen. Wenn da heute kein Team auf den Platz stand, dann weil die jungen Spieler mit der Situation überfordert waren, und die älteren Spieler aufgrund ihrer Formschwäche, die sie teilweise mit ins Turnier geschleppt hat, nicht aufdrehen konnten. Aber daraus würde ich jetzt keine Diskussion um Führrungsspieler stricken. Abgesehen von Klose ist kein Spieler älter als 27. In dem Alter fängt man gerade an, zum Leader zu reifen. Will man da wirklich den Vergleich mit einer Mannschaft wie Italien ziehen? Deren Führungsspieler sind im Schnitt sechs Jahre älter als ihre deutschen Amtskollegen und bringen natürlich nochmal eine ganz andere Wettkampferfahrung mit. Von daher muss auch keine Angst um diese Generation haben. Schweinsteiger und Lahm können noch drei, vielleicht vier Turniere auf höchstem Niveau spielen, der Rest der Mannschaft hat noch weitaus mehr Energie im Akku. Die werden nicht ohne internationalen Titel abtreten.
@ceem
Beim 2-0 sah nicht nur Lahm schlecht aus. Eigentlich darf er da nicht letzter Mann sein.
irgendwie hatte ich heute (egal wo ich war) das gefühl,dass deutschland einfach gewinnen wird und man als italiener von oben herab mit einer überheblichen gelassenheit behandelt wurde.kann aber auch sein das es nur in meiner heimatstadt so war und woanders anders ist^^
die bild zeitung wird online und in printform von millionen lesern gelesen,und leider gibt es (meistens ) mindergebildete zeitgenossen die diesen mist für bare münze nehmen und wenn die schreiben wir gewinnen dann ist das für zig leute auch so
aber es ist nur ein fussball spiel und man sollte das alles nicht überbewerten,die welt geht nicht unter und deutschland bleibt weiterhin eine der topmanschaften in europa,nur die überheblichkeit sollte ein wenig zurückgefahren werden,denn nicht nur sie können fussball spielen sondern auch andere können das ganz gut^^
Die Italiener haben die Schwächen der deutschen Mannschaft gnadenlos aufgezeigt.Als erstes hat Löw mit seiner Aufstellung die komplette erste Halbzeit verschenkt.
Die Siege im Turnier die alle bis auf Griechenland glücklich und nicht souverän waren, haben darüber hinweggetäuscht das diese Mannschaft und dieser Trainer nicht fähig sind den Titel zu holen.
Deutschland war die Mannschaft die gegen Italien in diesem Turnier am frühesten klar zurück gelegen hat und praktisch keine Chance mehr hatte das noch zu drehen.
Die "schwachen" Engländer sind gegen Italien bis ins Elfmeterschießen gekommen und
selbst Irland hatte bis kurz vor Schluss gegen Italien nur 1:0 zurück gelegen.
Die deutsche Mannschaft wurde in den Medien viel zu stark geredet als sie tatsächlich ist.
Schweinsteiger, Podolski, Müller sind Spieler die im Turnier Totalausfälle waren.Özil hat auch nicht genug gebracht.Das konnte man eine Zeit lang kompensieren.Aber heute wurden diese Schwächen komplett aufgedeckt und es gab das kalte Erwachen.
Es kann nicht sein das man so oft so na dran ist und immer scheitert.Da muss etwas schief laufen.
Mit Löw und diesen Spielern werden wir nie einen Titel holen, denn im nächsten Halbfinale werden die Gedanken an das Ausscheiden wieder hoch kommen und diese Spieler sind Mental nicht stark genug das zu verdrängen.
Den letzten Teilsatz unterschreibe ich, die Niederlagen könnten den Spielern noch lange nachhängen, besonders bei Schweinsteiger habe ich diese Bedenken. Muss aber nicht so sein. Die Siege waren nicht alle glücklich, man hat ganz gut mitgehalten. Da ist noch Luft nach oben, junge Spieler müssen sicherer werden; die älteren aus ihrer Formkrise kommen. Was imo gefehlt hat war die "Turniermannschaft", man hat sich nicht immer weiter gesteigert. Besonders Hummels hat eher nachgelassen, auch die anderen Verteidiger, ebenso Khedira. Ein wenig scheint sie schon zu fehlen, die Siegermentalität. Man muss aber nicht so schwarz sehen, es gibt einige gute Spieler, die noch reifen und irgendwann einen Titel holen. Ob mit Löw oder ohne weiß ich nicht.
Das Spiel der Italiener war heute auch ein anderes. In den ersten 20min kam nur ganz wenig, allerdings waren sie viel im Ballbesitz. Danach haben sie ähnlich wie gegen Spanien gespielt: hinten sicher, vorne bei Kontern gefährlich.
@Blueeye
Und beweist mal wieder deinen Sachverstand. England konnte das Unentschieden bis ins Elfmeterschießen halten, weil England mit zwei Viererketten verteidigt hat. Deutschland wollte mitspielen. Deutschland hat mitgespielt. Deutschland ist mit vielen kleinen individuellen Fehlern aller Spieler und einer falschen taktischen Grundausrichtung ins offene Messer der Italiener gelaufen. Scheiße gelaufen, aber das sind Dinge, die mit einer so jungen Mannschaft geschehen, zumindest wenn wir mal von den vielen kleinen Fehlern im Pressing und in der Defensive reden. Aber du hast vollkommen Recht: Mit so einer Mannschaft gewinnt man keinen Titel! Zumindest ist es meines Wissens noch nicht vorgekommen, dass eine derartig junge Mannschaft, in der neun Spieler ihr erstes Turnier spielen, gleich den Titel gewonnen hat. Also übertreib mal nicht. Die Spanier sind im gleichen Stadium ihrer Entwicklung immer wieder im Viertelfinale gescheitert. Überwunden haben sie dieses "Trauma" dann aber doch.
Es kann nicht sein das man so oft so na dran ist und immer scheitert.Da muss etwas schief laufen.
2006 und 2008 war man spielerisch deutlich unterlegen. Von diesen Mannschaften sind nur noch drei, vier Spieler übrig. 2010 und auch noch heute war die Mannschaft vor allem noch zu unerfahren, was man vor dem Turnier wissen konnte, wenn der Sachverstand über den Hype hinaus reicht. Gib Hummels zwei Jahre in der Nationalmannschaft und in der Champions League, und er wird dem Gegenspieler nicht mehr die Innenbahn anbeieten, wie er es heute getan hat. Gib Reus noch zwei Jahre in der Nationalmannschaft und in der Champions League, und der macht dir aus einer Chance ein Tor.
Und man kommt nicht nur mit Glück ins Halbfinale. Einmal hat man vielleicht Glück, wie etwa gegen Portugal, aber nicht immer und immer wieder, etwa auch nicht in den zehn vorherigen Qualifikationsspielen. Bei diesem Turnier kamen nicht nur die Unerfahrenheit vieler Spieler zum tragen, sondern auch die Form- und Fitnessschwächen einzelner Spieler. Auf diesem Niveau können derartige Nachteile entscheidend sein, und heute wurden wir brutal bestraft. Aber damit konnte man schon lange vor dem Turnier rechnen.
Ich frag mich wie es die Italiener schaffen innerhalb von 2 Jahren von 0 auf 100 zu kommen.
Die waren 2010 bei der WM praktisch tod, als sie sang und klanglos rausgeflogen sind.
Jetzt sind sie im Finale,vor dem italienischen Trainer kann man echt den Hut ziehen.
Bei uns in Deutschland wird seit 2006 der EM Titel oder WM Titel versprochen und nichts passiert.Es werden immer wieder 2 Jahre rangehangen.
Und immer kommt "ja wir haben eine jungen Mannschaft und in 2 Jahren wird alles anders und besser sein... blablabla".Löw hat immer eine junge Mannschaft da er viele Spieler bis auf Podolski teilweise wieder aus der N11 aussortiert und jüngere einbaut. Ist das zuviel des Guten muss man sich da fragen...?
Wenn Löw so weiter macht, haben wir 2014 wieder die jüngste Mannschaft und gewinnen wieder nichts.
Weil die Italiener im Gegensatz zu uns nicht erst eine Generation hochwertiger Spieler entwickeln mussten. Prandelli konnte auf hervorragende und vor allem reife Spieler zurück greifen, die schon da waren, und musste nur punktuelle Veränderungen vor nehmen. Vor allem ist ihm aber gelungen, aus diesen Spieler wieder eine homogene Mannschaft zu formen, und mehr hat den Italiener nicht gefehlt. Wir mussten hingegen unsere ganze Personaldecke neu aufbauen, und wir fangen gerade erst an, die Früchte unserer Arbeit zu ernten.
Wir haben 2006 und 2008 mit den kümmerlichen Resten gespielt, die gerade da waren. Abgesehen von Ballack, Schweinsteiger, einem noch unbekümmerten Podolski und Lahm waren da nicht viele herausragenden Spieler. Nach 2008 gab es dann den ersten Umbruch, viele Lückenfüller wurden mutig mit nachrückenden Talenten ersetzt. Nun mag ein weiterer kleiner Umbruch folgen und die Jungs aus Dortmund werden ihren Weg in die Mannschaft finden. Deutschland fängt gerade erst an, das umzusetzen, was Spanien und auch Italien seit Jahren haben, und das braucht einfach Zeit.
Wir sind gerade erst im Jahre drei eigentlichen Ära Löw. Alles, was davor geschehen ist, war die Verwaltung eines Missstandes. Und alles in allem ist es sehr gut gelaufen. 2006 und 2008 hat man aus einem unzureichenden Kader mehr heraus geholt als drin war. 2010 und 2012 hat eine junge und unerfahrene Mannschaft mehr erreicht, als man in dem Stadium der Entwicklung eigentlich erwarten kann. Klar, Löw hat sich heute verzockt, aber die Vielzahl an individuellen Unzulänglichkeiten lässt vermuten, dass wir selbst mit der richtigen taktischen Einstellung an Italien, spätestens aber an Spanien gescheitert wären, denn Letztere verzeihen einem derartig viele Fehler noch weniger.
Klar tut die Niederlage weh, aber so langsam freue ich mich schon auf die Zukunft, in der die Jungs aus Dortmund zu tragenden Säulen der Mannschaft werden - und Löw nicht mehr so viel experimentieren muss.
Also ich bin alles andere als ein Fußball Experte und da sich hier einige offenbar sehr gut auskennen, frag ich einfach mal.
Wieso verkacken wir die letzten 3 Turniere ausgerechnet immer in den wichtigsten Spielen so extrem? Damit meine ich nichtmal die Niederlage an sich sondern mehr die Art und Weise.
Wie kommt es, dass eine Mannschaft, die vorher souverän gespielt hat und das nötige Selbstvertrauen haben sollte, plötzlich extrem unsicher, fast schon ängstlich wirkt und Fehler macht, die vorher so nicht passiert sind? Das finde ich mittlerweile sehr auffällig.
Woran liegt sowas? Am Trainer? Welche alternativen gibt es da?
Auch hat mir der Kampf gefehlt und ein Aufbäumen hab ich auch nicht wirklich gesehen. Eine Scene ist mir besonders in Erinnerung: Ein Italiener rutscht am deutschen 16er mit Ball zwei mal aus und Italien bleibt trotzdem in Ballbesitz.
Lothar Matthäus hat meiner Meinung nach mit seinem Kommentar nach dem Spiel den Nagel auf den Kopf getroffen.
@GevatterTod
Ich schätze Deinen Sachverstand hier im Thread sehr und finde die ganze Diskussion überaus interessant. Aber so wirklich beantwortet das meine obrige Grundfage auch nicht.
Klingt jetzt so ein bischen nach: Wir sind ja noch im Aufbau und eigentlich war dieses Ergebnis absehbar. Dabei warst Du es eigentlich, der vor dem Spiel dem Angstgegner Gerede argumentativ einen Riegel vergeschoben hat und die Meinung vertreten hat, wenn alles normal läuft, schlagen wir Italien.
Nur läuft scheinbar ab dem Halbfinale nichts mehr normal.
Hi, wenn wir gerade an die Zukunft denken, dann hab ich noch eine Frage. Sofern unser System nicht total spanisch wird, brauchen wir doch noch Nachwuchs im Sturm.
Wer ist denn da dann noch ein Hoffnungsvoller Spiler, der da einsteigen kann?
Denn Klose wirds auch nicht mehr ewig machen, villeicht noch die WM aber dann? Cacau wird doch eher der Reiseführer werden, also gibts doch aktuell nur den Gomez, der aber auch immer kritisch gesehen ist.
Kuranyi als erfahrener Spieler hab ich aus dem Blickfeld verloren, aber zumindest mit dem Jogi scheint das eh nicht zu passen. Dann fällt mir noch der Kiesling ein, aber ich glaube gerade, dass der auch nicht so ganz passt.
Wer steht denn da dann Zukünftig noch zur Verfügung? Irgendwie fällt mir da gerade keiner ein. Gut, Petersen kann da noch fallen, hat aber beim FCB auch keine richtige Interantionale Erfahrung gesammelt.
Ansonsten fällt mir irgendwie gerade keiner mehr ein und bis wir eine Mischung aus Gomez und Klose klonen können dauerts ja auch noch. Wobei mich persönlir Klose heut auch nicht mehr als er Gomez überzeugt hat, aber vielleicht liegts ja auch am 4231. was mir noch nie so gefallen hat.
Eventuel kann mir einer von euch ja etwas zum denken in diese richtung geben.
Denn am Mittelfeld und in der IV scheiterts ja nicht an den alternativen. Nur im Sturm und bei den Ausenverteidigern könnten wir mal ein DSDS oder ein SSDSGPPS gebrauchen
Wie kommt es, dass eine Mannschaft, die vorher souverän gespielt hat und das nötige Selbstvertrauen haben sollte, plötzlich extrem unsicher, fast schon ängstlich wirkt und Fehler macht, die vorher so nicht passiert sind? Das finde ich mittlerweile sehr auffällig.
Woran liegt sowas? Am Trainer? Welche alternativen gibt es da?
Formschwäche der einen, Unerfahrenheit der anderen. Zu kurze und chaotische Vorbereitung. Ständige Systemwechsel.
Und ich bin natürlich davon ausgegangen bzw. habe darauf gehofft, dass die Mannschaft ihr Potential wird abrufen können. Nach den Vorrundenspielen hatte ich auch den Eindruck, dass die Mannschaft wirklich reif genug für dieses Niveau sein könnte. Vor dem Turnier war ich nicht so zuversichtlich. Natürlich hatte ich auch im Hinterkopf, dass alles anders kommen kann, als man denkt, und dass Italien cleverer sein könnte - und so war es dann auch. In meinen Augen wurde Löw nicht einmal ausgecoacht. Eher hat er sich und der Mannschaft ein Bein gestellt.
Ich bin davon ausgegangen, dass die Mannschaft an ihr Offensivspiel aus dem Viertelfinale festhalten würde, dass sie an ihre Stärken festhalten würde und nicht plötzlich mit einer ängstlichen Strategie aufwarten würde. Mit der Stärke in der Offensive hätte die Mannschaft die Italiener sicherlich konditionell stärker fordern können. Aber leider wollt man das Zentrum kontrollieren und aus einem stabilen Mittelfeld messerscharfe Angriffe setzen. Diese Spielweise der Mannschaft ist erst mit dieser EM aufgekommen, und für die Vorrunde mag sie die richtige Wahl gewesen sein, aber im Halbfinale hat man den Italienern damit den Finaleinzug auf dem Silbertablett serviert. Weder konnte man den Gegner fordern, noch konnte man die Italiener, die einfach entschlossener waren, in Schach halten.
Aber es war nicht nur die Strategie. Auf diesem Niveau darf man sich nicht viele Fehler erlauben, und in diesem Spiel hat so ziemlich jeder gravierende Fehler gemacht, selbst die Spieler, die bisher ein bärenstarkes Turnier gespielt haben. Hummels macht einen Anfängerfehler, der gleich zum Gegentor führt - bei dem auch Badstuber einen Anfängerfehler gemacht hat (er war nur auf den Ball fokussiert). Özil geht Pirlo nicht nach. Khedira hält seine Position nicht. Schweinsteiger war eh nicht auf der Höhe. Das kann man ewig so weiter führen. In Teilen gehen dieser Fehler sicherlich auch auf die neuerliche Systemumstellung zurück - teilweise sah das Spiel nicht wie ein Halbfinale, sondern wie ein Testspiel aus. Aber viele Spieler waren durch ihre Unerfahrenheit oder ihren Formschwäche nicht in der Lage, Fehler zu vermeiden, geschweige denn den Schalter umzulegen, und dass sollte bei der Altersstruktur der Mannschaft auch nicht überraschen, auch wenn man nach den bisherigen starken Leistungen hoffen durfte, dass die Spieler das Turnier souverän zu Ende spielen.
P.S.: Und in meinen Augen hat Löw sich zum ersten Mal in einem K.O.-Spiel wirklich vertan. In den bisherigen Spielen konnte die Mannschaft den eigentlich guten Plan aus anderen Gründen nicht erfolgreich umsetzen können. Aber dieses Mal hat er in die Scheiße gegriffen.
Ich bin davon ausgegangen, dass die Mannschaft an ihr Offensivspiel aus dem Viertelfinale festhalten würde, dass sie an ihre Stärken festhalten würde und nicht plötzlich mit einer ängstlichen Strategie aufwarten würde. Mit der Stärke in der Offensive hätte die Mannschaft die Italiener sicherlich konditionell stärker fordern können. Aber leider wollt man das Zentrum kontrollieren und aus einem stabilen Mittelfeld messerscharfe Angriffe setzen. Diese Spielweise der Mannschaft ist erst mit dieser EM aufgekommen, und für die Vorrunde mag sie die richtige Wahl gewesen sein, aber im Halbfinale hat man den Italienern damit den Finaleinzug auf dem Silbertablett serviert. Weder konnte man den Gegner fordern, noch konnte man die Italiener, die einfach entschlossener waren, in Schach halten.
Interessanter Punkt, dass sich die ängstliche Strategie des Trainers auf die Mannschaft überträgt. Das könnte eine Erklärung sein.
Ist diese Konzentration auf das Zentrum denn nicht auch der Form der Spieler zuzuschreiben? Podolski und Müller haben ja von Anfang an nicht überzeugt, von daher war ja von aussen nicht viel zu erwarten. Oder hätte man eher auf Alternativen setzen sollen? Schließlich hat man ja immer unsere starke Bank gelobt.
GevatterTod schrieb:
Aber es war nicht nur die Strategie. Auf diesem Niveau darf man sich nicht viele Fehler erlauben, und in diesem Spiel hat so ziemlich jeder gravierende Fehler gemacht, selbst die Spieler, die bisher ein bärenstarkes Turnier gespielt haben.
Ja, das sehe ich auch so und genau dies ist in meinen Augen jetzt zum 3. mal hintereinander passiert.
Könnte man da nicht durchaus der Meinung sein, dass Löw uns zwar wunderbar durch die Quali und die Gruppenphase bis hin zu einem bestimmten Punkt bringt aber es dann nicht schafft, die Spieler dazu zu bringen, die letzten Meter auch noch erfolgreich hinter sich zu bringen?
Ich fordere hier keinen Trainerwechsel aber letzten Endes kriegen wir offensichtlich am Ende des Turniers aus irgend einem Grund schlottrige Knie und daran muß was geändert werden.
2006 hatte ich das Gefühl nicht. Da war Italien zwar besser aber wir haben imho nicht so gespielt wie bei den letzten 3. Lag das vielleicht daran, daß Löw da noch Klinsmann dazu hatte, der sich mehr um die Psyche und die Motivation der Spieler gekümmert hat?
Die Frage von DukNukem würde mich auch interessieren. Wer kommt nach Klose?
Na toll, jetzt ist das Turnier für mich gelaufen. Ob Italien oder Spanien Europameister wird, ist mir Latte wie Pfosten. Sind für mich beide absolute Antipathen.
Naja, wird es halt wieder nichts mit einem Titel für eine sympathische Mannschaft. Bin ich von den Bayern ja mittlerweile gewohnt. Ich habe so das Gefühl, dass da immer wenn es drauf ankommt, irgendein Gegenwind weht. Sei es, dass die deutsche IV entgegen ihrer bisherigen Leistung einen totalen Blackout feiert, Schweinsteiger, und damit der wohl wichtigste Mann, nicht rechtzeitig fit wird, Podolski entgegen jeder Historie auf einmal in einem Turnier nur noch Grütze spielt, ...
Ich denke, ich sollte einfach aufhören, mir Fußball anzusehen. So, wie ich es aus den letzten Jahren gewohnt bin, wird es sich wohl eh nie ändern.
Was machen andere Mannschaften? Italien mogelt sich alle paar Jahre irgendwie durch. Spanien stolziert, selbst wenn sie mal ein paar Grützspiele einstreuen, von Runde zu Runde.
Ich weiß nicht, was die anders machen.
Tatsache ist nur, dass bei denen es irgendwie immer zu klappen scheint, und sie Erfolge feiern können, und Deutschland einfach nicht.
Schön dass der Spuk jetzt ein Ende hat. Ich konnte mich diese gesamte EM nicht mit der Spielweise und noch weniger mit der Berichterstattung dieser 11 anfreunden. Überhypt bis zum Ende. Die perfekte Spielbalance zwischen Defensive und Offensive wollte man mir erzählen. Aber tatsächlich war es offensiv das letzte Gegurke und hinten fehlten speziell in der Innenverteidigung Leute die internationale Topspieler in Schach halten können.
Die Zweikampfstatistik von Hummels in allen Ehren, aber der Junge ist halt einfach nicht soweit. Schwächen in der Geschwindigkeit, dieses ständige aggressive tacklen in Situationen in denen man bei Ballgewinn eine harmlose Situation 3 Sekunden schneller entschärft aber wenns nicht klappt man schlecht steht zeigt auf warum er auch in der CL diese Saison so häufig schlecht aussah. Auch Badstuber reißt in einigen Situationen mit seiner Ballantizipation riesige Löcher in die Defensive in der ein Abwarten geschickter wäre. Gepaart mit einen Lahm der in diesem Turnier und der Saison selten Topform zeigte und einem Innenverteidiger auf der anderen Seite bei dem schlechtes Stellungsspiel viel zu häufig mit Geschwindigkeit und gefährlichen Tacklings/Grätschen ausgebügelt wird sowie offensiv viel zu schwach ist, steht man nach dem Turnier wieder bei der selben Meinung wie vor dem Turnier.
Nur während des Turniers wurde alles ausgeblendet.
Die Hoffnung dass Schweinsteiger zu alter Stärke findet war ein Hirngespinnst, aber mangels Alternativen war den meisten bewusst dass er spielt. Topleistungen in diesem Turnier zeigten nur Özil und Khedira. Khedira von der Presse erst nach einem Tor umjubelt, Özil von den Eventfans nicht geachtet. Dabei war er es der die Löcher im Mittelfeld aufgerissen hat mit seinem ausweichen auf die Außenbahnen bei den Vorlagen von Schweinsteiger für Gomez gegen die Niederlande. Seine Mitspieler im Mittelfeld ließen ihn im gesamten Turnier, wie auch heute, viel zu häufig im Stich und dann blieb ihm nur der Pass nach hinten oder die 1zu1 Situation übrig. Und er wählte häufig die 1zu1 Situation, häufig genug mit Erfolg sei es auch nur ein Foulspiel und Freistoß.
Müller und Podolski blieben das gesamte Turnier über blass, Reus blitzte immer nur kurz auf um genauso schnell wieder von der Bildfläche zu verschwinden wie er kam. Schürrle war geradezu das Pendant von Podolski. Blieb dieser fast ständig bewegungslos an der Außenlinie stehen zog Schürrle ständig nach innen um nach einen Haken aufs Tor zu schlenzen. Variation oder Lahm effektiv einzusetzen der häufig genug probiert hat sich zu einzuschalten: Fehlanzeige bei Beiden. Bezeichnend dass sein Tor eine reine Einzelaktion war.
Gomez. Ach Gomez. Ich persönlich halte nichts von Gomez. Auch sein Charakter missfällt mir bei jedem seiner Interviews. Aber ich blieb heut merkwürdig still, als die Zuschauer um mich herum Gomez verfluchten bei seinen missglückten Versuchen. Als würde der Hass der Anderen Balsam auf meiner Seele sein, weil ich ja schon immer gesagt hab, dass er eine Gurke ist.
Aber bei aller Kritik an Gomez muss man ihm Respekt zollen. Man weiß genau worauf man sich bei ihm einlässt. Er ist kein mitspielender Stürmer. Er ist ein Strafraumungeheuer der Gefahr nur in diesem Raum versprüht. Und was er in diesem Turnier gegen Portugal und Holland gezeigt hat, war das Beste was man sich vorstellen kann von ihm.
Gegen Portugal ein Tor aus einer Situation die vielleicht ein 5 Prozentige ist. Den Ball so in der Rückwärtsbewegung zu versenken war Top. Die Ballannahme beim ersten Treffer gegen Holland war wie Schweinsteiger bemerkt hat "schockierend". Auch für mich. Das zweite Tor war nicht unhaltbar aber dennoch exzellent und strotzte von Selbstbewusstheit. Im Dänemark-Spiel zeigte er dann doch, dass was wir eher von ihm kennen.
Eine Schuld bei Gomez zu suchen nach dem heutigen Spiel ist fehl am Platz. Er hat kaum ein sauberes Anspiel im Strafraum bekommen. Von nix kommt nix. Und auf einmal jetzt mit Mario kombinieren zu wollen geht halt nicht.
Klose war genauso wie Schweinsteiger nicht fit und zwischen Gomez und Klose hin und herzuwechseln im Turnier war der schlimmste Fehler den man machen konnte. Der eine brauchte Spielpraxis nach längerer Verletzung, der andere das Selbstbewusstsein und ständige 90 Minuten um zu glänzen, siehe seine Horrorbilanz als er von der Bank kam unter van Gaal und als er durchspielte bei Heynckes.
Kombiniert mit einer groben Fehleinschätzung von Jogi "Goldhändchen - Trainer ist kein Idiot" Löw in diesem Halbfinale, der einen maßlos überschätzten und überforderten Kroos ins rechte Mittelfeld stellte um einen Mann in der Zentrale zu decken ist das Desaster komplett.
Die rechte Außenbahn war zu offen, Hummels wird mit rausgezogen und auch durch das lasche Spiel von Schweinsteiger klafften riesige Lücken im rechten Strafraum bis 25-30 Meter vor dem deutschen Tor auf. Khedira schaltete sich vielleicht auch ein Ticken zu offensiv ein, aber es ist schwierig da Kritik zu üben wenn vom restlichen Mittelfeld keine Unterstützung kommt. Dennoch, sein Jobtitel sagt "Defensives Mittelfeld" und nicht "Zentrales Mittelfeld" oder gar "Offensives Mittelfeld" aus.
Höchsten Respekt an Italien die ich genau vor einem Monat als Geheimtipp benannte, wofür ich belächelt wurde. Aber so stark hab selbst ich sie nicht erwartet. Wenn man jedoch bedenkt, dass ein Nocherino oder ein Giovinco noch auf der Bank saßen am Ende des Spiels, Abate verletzt ist und ein Criscito wegen dem Wettskandal gar nicht mal dabei ist, Hut ab. Das ist eine sackstarke Mannschaft hinten, die die öffensiven Unzulänglichkeiten (weil hier auf defensiv starke Spieler gesetzt wurde, De Rossi für mich einer der Topspieler dieser EM) im Mittelfeld mittels langen Bällen von Montolivio/Pirlo überbrückt hat. Und das Balotelli und Cassano Innenverteidiger der Qualität Hummels/Badstuber nicht fürchten müssen wissen jetzt hoffentlich auch in Deutschland alle.
Was bleibt abschließend zu sagen zu dieser 11? Ist sie komplett kacke? Waren Portugal und Holland Laufkundschaft? Mitnichten. Aber diese Naiviität und Selbstherrlichkeit mit der in der Abwehr vorgegangen wird bei Hummels/Badstuber ist zum Kotzen. Bleibt auf euren scheiss Positionen im Strafraum. So gut sind beide nicht um Bälle gegen Topspieler im Mittelfeld schon abzufangen. Da ist die taktische Vorgabe des hochstehenden Pressings purer Mist gegen Italien. Gegen Griechenland.... die Fussballmacht Griechenland ist das beim 1:1 schon in die Hose gegangen. Schuster bleib bei deinen Leisten. Oder mach es manchmal so wie Chelsea.
Manchmal ist es schön wenn man an einen Spieler festhält der von den Medien aussortiert wird und auch bei den Fans nicht in der Gunst steht und dieser es mit einer fantastischen Turnierleistung zurückzahlt. So gesehen bei Klose WM2010 und mit Einschränkungen auch bei Podolski. Aber ab wann sollte man pure Fakten sehen und Bauchgefühl außen vor lassen?
Genau dieses Problem stellte sich teilweise wieder. Eine Antwort kennt jeder der 82 Mio Hobbycoaches hier in Deutschland, aber Trainingseindrücke bleiben uns außen vor. Ich weiß nicht welchen Eindruck Podolski und Müller hinterlassen haben in Danzig, aber auf dem Platz wirkte die ehemalige Unbeschwertheit und das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten verloren.
Das Spielprinzip Spaniens zu emulieren halt ich für gescheitert. Es fehlt die technische Ausbildung der Spieler, die Ballsicherheit und speziell das Stellungsspiel beim Umschalten und gegnerischen Ballbesitzt ist meilenwert von der Qualität der Spanier entfernt. Und mehr Ballbesitz zu haben aus denen jedoch nur qualitativ schlechtere Torchancen entstehen als beim Gegner kennen wir bereits von wem? Richtig. Chelsea London. Bis auf das Spiel gegen Griechenland zeigte Deutschland kaum qualitativ hochwertig herausgespielte Chancen. Und das war vermutlich, dass entscheindende Manko was mir den Spass an dieser Mannschaft geraubt hat.
Ich werde Italien im Finale anfeuern, selbst nach dem ausknocken der Deutschen, einzig und allein weil ich die Spaniern geschlagen sehen möchte. Denn wenn das was die Spanier zeigen oder die Art wie Chelsea zu Bunkern, die Zukunft des Fussballs sein soll, lass ich den Fernseher in Zukunft aus.
Ist diese Konzentration auf das Zentrum denn nicht auch der Form der Spieler zuzuschreiben? Podolski und Müller haben ja von Anfang an nicht überzeugt, von daher war ja von aussen nicht viel zu erwarten. Oder hätte man eher auf Alternativen setzen sollen? Schließlich hat man ja immer unsere starke Bank gelobt.
Na ja, die Idee war gar nicht so verkehrt. Letztendlich hat die Mannschaft aus diversen Gründen viele individuelle Fehler gemacht. Beiden Toren gingen gravierende Fehler voraus, die nichts mit der Strategie zu tun hatten.
Was beim Gedanken an die Bank vergessen wird ist, das dort auch nur unerfahrene Spieler sitzen. Schweinsteiger hätte mann ersetzen müssen. Aber durch wen? Kroos? Ist zu offensiv? Gündogan? Wir haben gestern gesehen, das so junge Spieler nicht alles stemmen können, vor allem nicht auf dieser Schlüsselposition. Schweinsteiger ist im Moment nur schwer zu ersetzen. Auch wenn immer davon geredet wurde, dass wir jede Position doppelt bis dreifach besetzen können, so ist der Kader tatsächlich noch nicht so weit. Ein, zwei junge Spieler kann man mitschleifen, aber nicht drei, vier junge, unerfahrene Spieler auf Schlüsselpositionen.
Könnte man da nicht durchaus der Meinung sein, dass Löw uns zwar wunderbar durch die Quali und die Gruppenphase bis hin zu einem bestimmten Punkt bringt aber es dann nicht schafft, die Spieler dazu zu bringen, die letzten Meter auch noch erfolgreich hinter sich zu bringen?
Nein, da erwartet man nach drei ordentlichen bis begeisternden Turnieren einfach auch ein wenig zu viel von den jungen Spielern. 2006 und 2008 hat es deutlich an der Qualität gemangelt, seit 2010 hat man die Qualität, aber nicht die Reife. Sie Spanier sind auch jahrelang immer wieder an der gleichen Stelle gescheitert, ehe 2008 der Knoten geplatzt ist.
Abgesehen davon kann der Trainer irgendwann auch nur noch tatenlos an der Seitenlinie stehen. Soll er auf den Platz rennen und den Ball selber ins Tor tragen? Soll er Özil die fünf Meter zu Pirlo tragen, damit er ihn unter Druck setzt? Und das Hummels dem Cassano die Innenbahn anbietet und Badstuber den Ball und nicht Ballotelli fixiert, dafür kann der Trainer auch nichts. Ob in Dortmund, München oder in der Nationalmannschaft, dass sind Dinge, die Spieler lernen müssen, und das geht nur mit der Zeit und indem man diese Erfahrungen macht.
Insgesamt ist vieles nicht glücklich verlaufen. Die jungen Spieler haben sich zwei Jahre lang nur leidlich aufdrängen können. Die Mannschaft hat sicherlich nicht so entwickelt, wie Löw gehofft hat. Einige Schlüsselspieler waren lange verletzt und nicht rechtzeitig in der nötigen Form. Die Dortmunder haben sich international noch nicht durchsetzen können, die Bayern haben viele Nackenschläge einstecken müssen. Die Vorbereitung war sehr kurz. Man kann vielleicht sagen, dass die EM zu einem ungünstigen Zeitpunkt gekommen ist. Da wollte Löw vielleicht nicht den Fokus auf die starke Offensive setzen in der Furcht, so in die Konter der Gegner zu laufen. So wurde die Mannschaft aber auch ein Stück weit ihrer Identität beraubt. Das hat vielleicht dazu geführt, dass die Mannschaft nie wirklich zu ihrer Form und ihrer Stärke gefunden hat, aber das ist pure Spekulation.
Letztendlich ist alles eine Frage der Zeit und der Reife. Man muss einfach Geduld haben. Dortmund hat auch drei Jahre gebraucht, um Meister zu werden. An der internationalen Reife arbeiten sie noch immer. Und eine Europameisterschaft ist nochmal eine andere Hausnummer. Wenn in den letzten beiden Jahren alles perfekt gelaufen wäre, hätte es vielleicht sogar reichen können. Alles in allem ist aber zu viel schief gelaufen, und Löw hat nicht immer die richtige Antwort gefunden. Aber die große Zeit wird kommen.
Verdienter Sieg für Italien gestern. Ich glaube die deutsche Mannschaft hätte auch noch drei Stunden weiterspielen können und hätte aus dem Spiel heraus nicht ins Tor getroffen.
Richtig dicke Chancen gab es ja auch nur in der ersten Halbzeit und dann der Freistoß von Reus. Das ganze Spiel war gestern extrem unkreativ. Flanken wie Ecken eine absolute Katastrophe.
Beim ersten Gegentor fängt die Fehlerkette schon bei Özil an. Er bleibt einfach an der Mittellinie stehen. Wenn er einfach Pirlo ein wenig nachläuft, dann kann er sich nicht in Ruhe umdrehen und den langen Pass spielen. Hummels schaut dann gegen Cassano auch extrem schlecht aus. Einfach stehen bleiben wäre besser gewesen, Badstuber glänzt dann auch nicht gegen Balotelli. Und Neuer wird dann auf dem falschen Fuß erwischt...
Vor dem zweiten Gegentor hatten die deutschen eine Ecke. Auch wenn der Konter schön gespielt war, sowas darf nicht passieren.
Die Wechsel in der Startaufstellung hat Löw vermasselt. Vor allem Podolski war ein Totalausfall und musste zurecht zur Halbzeit raus. Gomez auch, er ist halt nur ein Strafraumspieler, der auf Flanken angewießen ist. Die sind aber nicht gekommen. Und wenn er den Ball erreicht hat, ging die Flanke ans 16er Eck... Es fehlt einfach ein technisch guter Stürmer. Ein Balotelli entwickelt sich gerade in diese Richtung.
Warum Schweinsteiger gestern durchspielen durfte habe ich nicht verstanden. Der war dermaßen schlecht. Was da für Fehlpässe kamen, unglaublich.
Scholl hat während der EM bis jetzt unglaublich viel Schmarrn verzapft. Aber was er gestern direkt nach dem Spiel gesagt hat, fand ich gar nicht so falsch.
Zu einem Teil war das gestern auch Kopfsache. Mal Özil als Beispiel: Der hat für mich nicht so gewirkt, als würde er sich absolut zerreissen.
Jetzt den Trainer wechseln? Vielleicht, denn außer Halbfinal- und Finalniederlagen hat man unter Löw noch nichts erreicht. Allerdings wüsste ich momentan keinen der den Job besser machen würde.
EDIT: Was der Mannschaft außerdem fehlt ist jemand der nicht nur nett und brav ist. Jemand der die Mannschaft in solchen Situationen mitreißt und sie nochmal motiviert. Jemand der "Eier hat", wie schon Olli Kahn gesagt hat. Momentan stehen nur die netten Schwiegersöhne auf dem Platz. Sowas wird aber unter Löw nicht passieren.
Ich finde die deutsche Mannschaft hat gestern genauso gut/schlecht gespielt wie in der Vorrunde, nicht besser, aber auch nicht schlechter.
Von der ganzen deutschen Presse haben auch in der Vorrunde unsere Spieler hauptsächlich Einzelnoten um die 3 herum bekommen. In der Vorrunde hat das zum Weiterkommen gereicht. Meiner Meinung nach nicht dominat, wie einige hier immer wieder behaupteten. Es war hier und da auch viel Glück dabei, dass die Gegner meist neben unser Tor geschossen haben. Da gab es in jedem Spiel diverse Einschussmöglichkeiten für die Gegner und nach vorne zuviel vergebene Chancen bzw. Angst im Angriff vor dem eigenen Pass in die Tiefe. Özils Hauptspielrichtung in der Vorrunde war z. Bsp. ja auch immer seitwärts und nicht in den gegnerischen Strafraum.
Es waren gestern wie auch in der Vorrunde einfach keine deutschen Spieler mit der Einzelnote 1 dabei.
So kam dann der Moment, wo die deutsche Leistung einfach nicht mehr für ein Weiterkommen ausgereicht hat.
Das Griechenlandspiel war das einzigste deutsche Spiel was mir persönlich bei dieser EM gefallen hat. Ein erfolgshungriges deutsches Team hat dabei bis zum Schluss konsequent auf das gegnerische Tor gespielt.
Jetzt dem Bundestrainer die fast alleinige Schuld für das Ausscheiden zu geben, finde ich nicht fair.
Die Spieler auf dem Spielfeld haben das verkackt, dass muss man denen auch direkt einmal so deutlich sagen und nicht den Sündenbock immer beim Trainer suchen!
Über Kroos und Podolski ist ja schon alles gesagt worden, aber mit welcher Lässigkeit die Italiener Boateng große Freiräume gelassen haben, hat mich schon aufgeregt.
Aufgeregt, weil die das ganz bewußt machen konnten, weil Boateng im Spiel nach vorne erschreckend wenig bringt.
Heutzutage muss auf diesem Niveau ein Außenverteidiger auch kreativ mit nach vorne gehen können, und wenn er dadurch nur Freiräme an anderen Stellen schafft. Boateng haben die Italiener aber ruhig machen lassen und die Mitte zugestellt
Ein Bender auf der Position hätte noch was bewirken können, aber...
