tree-snake schrieb:
Seit wieviel Jahrhuntern nutzt die Menschheit jetzt echtes tierisches Leder?
Ja - und der Mensch isst seit wie vielen Jahrhunderten Fleisch? FYI: Im Mittelalter gab es Fleisch nur im Hochadel oder beim einfachen Bauer an Feiertagen. Wenn wir noch weiter zurückgehen hat ein erlegtes Tier eine ganze Sippe für Wochen ernährt.
Was heute stattfindet hat doch mit Viehzucht nichts mehr zutun. Das ist eine Industrie. Wir haben was weiß ich für moralische und ethische Vorstellungen davon, was man einem Menschen antun darf und was nicht. Was ein Tabu ist und was nicht. Aber bei Tieren finden wir es in Ordnung, dass sie gezüchtet werden, nur damit wir sie in möglichst kurzer Zeit hochmästen und am Fließband schlachten können?
Ich bin kein Veganer. Aber so ein gewisses Grundempfinden...
Und wie hier bereits erwähnt: Nein. Es sind nicht die Tierfelle der "Schlachtabfälle". In dem erbärmlichen Zustand will die nicht einmal eine Gerberei...
Und die Viehzucht ist durchaus einer der Haupt-CO2-Verursacher. Allein in Deutschland sind beinahe 1/10 aller Treibhausgas-Emissionen auf die Landwirtschaft (hauptsächlich die Viehzucht) zurückzuführen...
Und das ist halt nicht der einzige Faktor bei der Herstellung von Leder. Der Wasserverbrauch ist immens. Das gilt btw. für so ziemlich alle Textilerzeugnisse... Und da reden wir noch nicht über die chemischen Mittel, die für die Verarbeitung genutzt werden.
Wir müssen uns nichts vormachen. Apple macht das nicht aus Nächstenliebe, sondern allein aus Marketing- und Umsatzgründen.
Zum Abschluss: Wenn der Mensch sich nicht ändert, würden wir heute noch in der Steinzeit hängen. Unseren Planeten würde es dann vermutlich besser gehen.
Ständig höre ich: Warum sollte ICH was anders machen. Die Unternehmen. Die Politik. Die sollen machen. Wird gemacht, passt es dann auch keinen.
(Das heißt nicht, dass jegliche Kritik unangebracht ist. Aber sachlich ist sie meist nicht. Außer das wir darüber reden, dass ein Gegenstand, der ein Gerät nur schützen soll, von einem Fingernagel bereits zerkratzt werden kann... First World Problems. Wenn das Smartphone mehr Schmuck als Gebrauchsgegenstand ist und man sich mehr Gedanken darüber macht, den Wiederverkaufswert möglichst hoch zu halten, damit man in einem Jahr mit möglichst wenig neuen Kapital direkt das nächste unsinnige Smartphone-Upgrade hinlegen kann. Klar. Dann macht man sich natürlich lustig darüber, dass von "Nachhaltigkeit" gesprochen wird...)