Reaktionen auf den Fehler bezüglich Pentium-FDIV-Bug: (Quelle Wikipedia.org)
Nachdem Intel den Fehler entdeckt hatte, beseitigte man ihn stillschweigend und begann vermutlich irgendwann im Spätsommer oder Anfang Herbst damit, die Produktion der verschiedenen Pentium-Varianten nach und nach auf die fehlerbereinigten Versionen umzustellen. Trotzdem lieferte man betroffene CPUs noch bis spät ins Jahr 1994 aus, lange Zeit davon ohne Wissen der Anwender.
Kritiker warfen Intel deshalb vor, man hätte den Fehler zunächst vertuschen, dann verharmlosen wollen. So verstieg sich Intel nach Bekanntwerden des Fehlers in die Behauptung, er würde bei den meisten Anwendern nie auftreten. In diesem Zusammenhang soll auch von dem bereits oben erwähnten „statistischen Auftreten alle 27.000 Jahre bei normalen Endusern“ die Rede gewesen sein. Diese Einschätzung löste bei Anwendern und Fachpresse empörte Reaktionen aus.
Intel kündigte zunächst an, nur CPUs von Anwendern tauschen zu wollen, die darlegen konnten, dass sie von dem Fehler betroffen seien. Viele Anwender forderten Intel daraufhin auf, alle betroffenen CPUs zu tauschen. Auch die Fachpresse ließ kein gutes Haar an dieser Ankündigung. Nachdem der Druck immer stärker wurde und dem Konzern ein ernstzunehmender Imageschaden drohte, lenkte Intel am 20. Dezember schließlich ein und kündigte ein umfassendes Austauschprogramm für alle betroffenen CPUs an.[7]
Nicht zuletzt erntete Intel für den Fehler auch viel Schadenfreude. Witze der Art „Wieviele Intel-Mitarbeiter braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln? 1,9999983256“ oder „You mean 2.00000000 + 2.000000000 doesn't equal 3.999998456?“ kursierten damals zuhauf.[8]
Aber Intel zog auch seine Lehren aus dem Vorfall. Andy Grove entschuldigte sich in der Presse für den Ärger, den seine Haltung verursacht hat. Es wurde extra für den Umtausch der fehlerhaften CPUs eine Telefonzentrale eingerichtet. Insgesamt stellte Intel für diesen Vorfall 475 Millionen Dollar zur Verfügung, was über der Hälfte des Gewinns im vierten Quartal des Jahres 1994 entsprach. Am Ende wurden ca. eine Million fehlerhafte Prozessoren umgetauscht. 1995 begann man mit der Veröffentlichung aller in den eigenen CPUs entdeckten Fehler. Um an diese Informationen zu kommen, musste man zuvor noch eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterzeichnen. Von nun an konnte sich jeder in sogenannten Specification Updates über Fehler in Intel-Produkten informieren.