Deutsches Innenministerium plant Registrierungzwang für E-Mail Konten und Messengern

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Darum ging es doch gar nicht. Es ging lediglich um die Tatsache, dass man eben in Foren festlegen kann, was für Emailadressen zur Registrierung einsetzbar sind.
Die Aussage war, der Forenbetreiber kann den aufwand der Identifikation nicht stemmen. --> Argument dazu: Muss er nicht, das macht der Maildienst der Mailadresse, die ich zum registrieren benötige. Darauf: Ja dann nehme ich ne anonyme aus dem Ausland, also muss der Betreiber wieder identifizieren. --> Argument dagegen: Nein muss er nicht, kann er sperren. Beweis: CB sperrt bereits heute Emailadressen. Nicht aus diesem Grund, das war nie die Behauptung, es war lediglich die Beweisführung, dass man eben festlegen kann, welche Mailanbieter akzeptiert werden und somit auch nur Mails zulässig sein können, die bereits identifiziert wären, umhin müsste der Forenbetreiber selber keine Identifizierung vornehmen.

So schwer ist dieser Zusammenhang/Kontext doch nun wahrlich nicht zu begreifen.
 
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Mustis schrieb:
Die kann der Forenbetreiber ja relativ easy blocken und nicht zulassen.
Nö, kann er nicht - er kann nur jene Trash-Mail Domains blocken, die ihm als solche bekannt sind. ;)

Mustis schrieb:
Wie das CB ja bereits heute mit Trash Mails macht.
Nun, auch bei CB kann man sich noch mit Trash-Mails anmelden... ^_-
Und sowieso mit einer eigenen(!) Mail/Domain auf einem eigenen(!) Mailserver...

Mustis schrieb:
Man merkt halt einfach hier, wie wenig manche Ahnung davon haben, was in geschlossenen Foren, Gruppen und nicht so bekannten Seiten, die man nicht mal eben mit Google findet, so los ist, was da besprochen und organisiert wird.
Wie kommst du auf diesen Quark?
Die Sache ist halt nur, dass eine solche "Klarnamenpflicht" derartige Seiten, geschlossene Gruppen usw. überhaupt nicht tangieren würde - die kacken doch auf derartige Regelungen... :0)
 
Scrypton schrieb:
[...]
Nein, eben nicht überall. Kannst du hier ja mal konsequent versuchen, mal sehen wie lange du hier schreiben darfst. Bei zu drastischen Äußerungen könnte man dich auch anzeigen - und sofern du keinen Proxy/VPN/... nutzt wärst du auch zu erlangen.
[...]

Das Problem ist doch nicht das CB-Forum oder der Kommentarteil der FAZ.

Das Problem sind Facebook, Twitter, Telegram etc. etc. etc. Und da muss man eben grundsätzlich anders heran gehen - eben als Gesamtkonzept.
Ergänzung ()

Ranayna schrieb:
[...]Sowas sollte in erster Linie selbstorganisiert sein. [...]

Das nennt man Anarchie. Kannst du deine Familie verteidigen oder habe ich mehr Feuerkraft?

Natürlich muss diese Aufgabe beim Staat liegen.
 
Jetzt ist Facebook das Problem?
Das ist doch eigendlich schon das perfekte Beispiel das ein Klarnamenszwang nicht funktioniert. Denn defakto gibt es den doch auf Facebook.

Du willst also quasi Moderation durch die Polizei? Einen Polizisten in jeder Kneipe sitzen haben? An jeder Kreuzung, vor jedem Haus, ueberall wo ein paar Leute sich treffen koennten?
Ich bin weit weg davon eine uebertriebene Phobie gegenueber dem Staat zu haben. Aber das geht schlicht und ergreifend zu weit. Viel zu weit. Man kann nicht alle Eigenverantwortung abgeben, und bei jedem Mist gleich zum Staat rennen.
 
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Mustis schrieb:
Zum anmelden benötigt man eine Email, um diese anzulegen, muss man sich identifizieren.
Nein, muss man sich eben nicht. Und selbst wenn man es bei manchen doch tun muss oder müsste, so kann ein Forenbetreiber (oder sonst wer) erstmal nicht prüfen oder erkennen, ob dort nun eine Verifizierung gegeben ist oder nicht - er hat eben nur die Domain.

Die einzige Möglichkeit, die er dann hätte wäre die, ausschließlich nur noch jene Mails für eine Registrierung zuzulassen, von denen er ganz sicher weiß(!), dass dahinter ein öffentlicher (und z.B. in Deutschland ansässiger) Mailprovider ist, der diese Verifizierung durchführt. Also eine Art White-List anstatt einer Black-List.
Dass man damit freilich sämtliche anderen, durchaus auch legitimen Nutzer ausschließt, nur weil sie entweder einen anderen Mail-Dienstleister nutzen (bei dem sie sich evtl. ebenfalls identifizieren mussten) oder einfach nur eine eigene Domain verwenden könnte dir egal sein, dem Betreiber aber wohl kaum.
 
downforze schrieb:
Das mache ich bei einer Versicherung und der Sparkasse auch, weil es essentielle Dienste und zwingend erforderlich zur Kontaktaufnahme sind. Und weil das so ist, soll jetzt jeder Hinz und Kunz über meine vollständigen Daten verfügen?
Eine Mietkaution bekomme ich wieder, wenn ich kündige. Ich wüsste nicht, dass das bei meinen Personaldaten auch der Fall ist. Die befinden sich dann schon fünf Ecken weiter.
Statistisches Element: je weniger Lagerorte, desto weniger Angriffspotential.
Ist halt, wieso gilt es bei Kommunikationsmedium A (in dem Fall Handy), aber bei Kommunikationsmedium B (in dem Fall WhatsApp) nicht. Und wer sich sorgen um seine Daten macht, benützt diese Dienstleistungen doch schon von Haus aus nicht. Wer erst dann auf die Idee kommt, dass das Datentechnisch Selbstmord ist, der kommt so oder so viel zu spät.

Du darfst dir Gedanken über deine Daten machen, was auch vernünftig ist. Aber dann benützt du auch nicht WhatsApp, oder Facebook und so betrifft dich das ja dann auch nicht.
 
Scrypton schrieb:
er kann nur jene Trash-Mail Domains blocken, die ihm als solche bekannt sind. ;)
Och ich bin mir sehr sicher, dass es ein leichtes ist, alles zu blocken außer einer Whiteliste mit entsprechenden dem Betreiber bekannten Anbietern.

Gern erneut: Es ging mit dem Beispiel CB nur darum, darzulegen, dass grundsätzlich Mailanbieter ausgeschlossen werden können. Was CB konkret wie sperrt und warum, war in keinerweise das Thema, es ist also völlig unerheblich, ob man bei CB noch mit eigenen Mails und bestimmten Trashmails sich anmelden kann. Betonung liegt auf kann, ich gehe jede wette, dass man das unterbinden könnte, wenn man wollte.

Zum Rest: wie man immer wieder sieht, kommt man auch in DE an Waffen, wenn man keine habne sollte oder dürfte. Weil entsprechende KReise eben drauf scheißen. Kann man dann ja alles lassen dieser Logik folgend. Warum tut man es nicht? Weil es solchen Kreisen es zumindest schwerer macht und oft genug dazu führt, dass doch irgendwo fehler gemacht werden, die eine Nachvollziehbarkeit im Falle ermöglichen. Auch einem Seehofer ist klar, dass mit seinem Vorschlag dann nicht plötzlich alle identifizierbar durch netz rennen.

Mit Klarnamen für jeden im netz hat der Vorschlag auch recht wenig zu tun...
 
Ranayna schrieb:
[...]
Du willst also quasi Moderation durch die Polizei? Einen Polizisten in jeder Kneipe sitzen haben? An jeder Kreuzung, vor jedem Haus, ueberall wo ein paar Leute sich treffen koennten?
Ich bin weit weg davon eine uebertriebene Phobie gegenueber dem Staat zu haben. Aber das geht schlicht und ergreifend zu weit. Viel zu weit. Man kann nicht alle Eigenverantwortung abgeben, und bei jedem Mist gleich zum Staat rennen.

Netter Strohmann. Funktioniert in Kneipen aber sicher besser als hier.

Nein, aber ich will, dass ich der Polizei sagen kann: Da an der Ecke wurde ich verhauen. Geht hin und ermittelt.

Und dann will ich nicht, dass die Polizei sagt: Ja, sorry, an der Ecke herrscht eine arabische Bande und außerdem dürfen wir da nicht filmen, da fahren wir nicht hin.


Weder in Berlin, noch bei Facebook.
 
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Ranayna schrieb:
Man kann nicht alle Eigenverantwortung abgeben, und bei jedem Mist gleich zum Staat rennen.
Was hat das mit Aufgeben von Eigenverantwortung zu tun? Oo Liegt es in meiner Verantwortung, dass manche im Schein der Anonymität plötzlich sich Dinge trauen, die sie im wahren Leben sich nicht im Ansatz trauen?

Warum ist das Netz so voller Antisemitismus, Fremdenhass, Misogynie, Hass und Gewalt und das Offline leben nicht? Weil die meisten ganz simple Würstchen sind, die sich so ein Verhalten nur trauen, weil sie wissen, dass es im Netz weitgehend konsequenzlos ist. Das ist wie mit anderen Verboten auch: Sie wirken nur, wenn sie kontrolliert und geahndet werden. Die reine Existenz des Verbotes interessiert keinen....
 
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Mustis schrieb:
Och ich bin mir sehr sicher, dass es ein leichtes ist, alles zu blocken außer einer Whiteliste mit entsprechenden dem Betreiber bekannten Anbietern.
Ähm, habe ich doch selbst geschrieben?
Hier: Die einzige Möglichkeit, die er dann hätte wäre die, ausschließlich nur noch jene Mails für eine Registrierung zuzulassen, von denen er ganz sicher weiß(!), dass dahinter ein öffentlicher (und z.B. in Deutschland ansässiger) Mailprovider ist, der diese Verifizierung durchführt. Also eine Art White-List anstatt einer Black-List.
Dass man damit freilich sämtliche anderen, durchaus auch legitimen Nutzer ausschließt, nur weil sie entweder einen anderen Mail-Dienstleister nutzen (bei dem sie sich evtl. ebenfalls identifizieren mussten) oder einfach nur eine eigene Domain verwenden könnte dir egal sein, dem Betreiber aber wohl kaum.

Mustis schrieb:
Gern erneut: Es ging mit dem Beispiel CB nur darum, darzulegen, dass grundsätzlich Mailanbieter ausgeschlossen werden können.
Nur tut das halt so auch nichts zur Sache - das man einzelne Domains ausschließen kann ist bekannt, das hättest du nie "darlegen" müssen. Hat ja auch niemand zu keiner Zeit bestritten.

Mustis schrieb:
Mit Klarnamen für jeden im netz hat der Vorschlag auch recht wenig zu tun...
Stimmt; es geht um die Klarnamenpflicht bei Mailanbieter; und das bringt am Ende halt schlichtweg nichts. Ein Nonsens-Vorschlag durch und durch.
 
Mustis schrieb:
Liegt es in meiner Verantwortung, dass manche im Schein der Anonymität plötzlich sich Dinge trauen, die sie im wahren Leben sich nicht im Ansatz trauen?
Ob online oder offline, es braucht eine engagierte Gegenöffentlichkeit und Einzelpersonen die sich gegen Hass, Gewalt, Antisemitismus (etc.) ganz konkret einsetzen. Viele Menschen schauen weg. Ist so, bei den Anti-Corona-Protesten der Querdenker in z.B. Berlin war das gut zu beobachten und ist auch dokumentiert. Menschen mit eigentlich legitimen Anliegen laufen Seit an Seit mit Nazis, Rassisten und Verschwörungsideologen – anstatt sich klar abzugrenzen. Ebenso war es bei Pegida und andere *gida-Veranstaltungen.
Klarnamenpflicht führt nur dazu das es kein/weniger Engagement gegen Extremismus gibt, doxing ist ein real existierendes Problem. Ich will auf keiner „Todes-Liste“ von Extremisten landen oder irgendwo „abgefangen“ werden weil irgendwelchen Idioten meine Meinung nicht passt. Der Seehofer Horst hat Personenschutz, andere in der Öffentlichkeit prominent agierende Personen auch. Lisa und Max Mustermann eher nicht.

BTW: Die Begründung des Supreme Court zur Ablehnung des Klarnamenpflicht Klarnamenzwangs unterstütze ich voll und ganz, könnten die Befürworter dieser ja mal als gedanklichen Ausgangspunkt für weitergehende Überlegungen nehmen.
Anonymity is a shield from the tyranny of the majority. … It thus exemplifies the purpose behind the Bill of Rights, and of the First Amendment in particular: to protect unpopular individuals from retaliation--and their ideas from suppression--at the hand of an intolerant society. The right to remain anonymous may be abused when it shields fraudulent conduct. But political speech by its nature will sometimes have unpalatable consequences, and, in general, our society accords greater weight to the value of free speech than to the dangers of its misuse.
https://de.wikipedia.org/wiki/Klarnamenszwang

Ansonsten würden mich schon auch mehr ausformulierte Argumente pro Klarnamenpflicht interessieren. So richtig überzeugt hat mich noch keins.
 
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@SE.
In beiden News im Eingangspost habe ich jetzt nichts etwas über die Klarnamenpflicht gelesen. Ich verstehe den Gesetzentwurf so, dass dann nur der Dienst die Daten kennt bzw. Hinterlegt sind, diese aber nicht im Profil für jeden Sichtbar sind.
 
@CCIBS
Es reicht ja auch aus, wenn der Dienstbetreiber den Nickname einem realen Menschen zuordnen kann, dessen Identität er sich hat nachweisen lassen. Niemand forderte nämlich, dass Hänschen Müller auch überall immer als Hänschen Müller erkennbar sein muss.

Er kann also auch weiterhin mit dem Nickname Darth Vader unterwegs sein, solange die Dienstbetreiber ihn unter seinem richtigen Namen in ihren Mitgliederdatenbanken führen. Gerade deshalb verstehe ich nicht, warum jeder bei der Forderung nach einer Klarnamenpflicht gleich Schnappatmung bekommt und Überwachungsstaat schreit.
 
@areiland
Ja. Sehe ich ja auch so. Aber wenn hier auch mit Klarnamenpflicht argumentiert wird, diskutiert man aneinander vorbei, da ja der Klarname gar kein Argument sein kann, da nicht vorhanden. Habe jetzt auch auf die schnelle nichts gefunden, dass es in den News nur vergessen wurde zu erwähnen.
 
CCIBS schrieb:
In beiden News im Eingangspost habe ich jetzt nichts etwas über die Klarnamenpflicht gelesen.
Ich beziehe mich auf:
https://netzpolitik.org/2021/tkg-no...pflicht-fuer-e-mail-und-messenger-einfuehren/
Dort ist neben einer Einordnung auch der Volltext des Entwurfes lesbar.

Deren Quelle ist Posteo: https://posteo.de/blog/tkg-novelle-bmi-will-identifizierungspflicht-für-internetnutzer
TKG-Novelle als pdf: https://posteo.de/FormulierungshilfeBMI.pdf

Das BMI hat die Echtheit des Dokuments bestätigt: https://twitter.com/TiloJung/status/1367126037176459264

areiland schrieb:
Gerade deshalb verstehe ich nicht, warum jeder bei der Forderung nach einer Klarnamenpflicht gleich Schnappatmung bekommt und Überwachungsstaat schreit.
Dazu ein Zitat von netzpolitik.org
Es gibt noch weitere Gefahren, die mit dem Vorschlag einhergehen: Nutzer:innen müssten werbegetriebenen Datenkonzernen wie Google oder Facebook ihre wahre Identität samt Alter offenlegen. Die Verteilung von verifizierten Personendaten an Internetunternehmen in der ganzen Welt erhöht nicht nur die Attraktivität von Hacker-Angriffen, sondern führt bei Datenverlusten dazu, dass verifizierte Personendaten in Umlauf gelangen und beispielsweise für Identitätsdiebstahl genutzt werden können. Was vom BMI als Gewinn für die Sicherheit verkauft wird, würde für die Internetnutzer:innen zu mehr Unsicherheit führen.
https://netzpolitik.org/2021/tkg-no...pflicht-fuer-e-mail-und-messenger-einfuehren/

edit: Im „Ähnliche Themen“ Bereich wird mir https://www.computerbase.de/2015-08...ten-bei-web.de-gmx-und-1-und-1-waren-bedroht/ angezeigt. Passt genau.
 
@CCIBS
Die Klarnamenpflicht wird ja aktuell auch wieder diskutiert und wird irgendwann auch kommen.
 
@CCIBS
Erster Absatz netzpolitik.org:
Das Bundesinnenministerium (BMI) will kurzfristig noch in die Novellierung des Telekommunikationsgesetzes (TKG) hereinverhandeln, dass Nutzer:innen von WhatsApp, Zoom, Skype, Signal, Threema, Telegram, iMessage, Facebook-Messenger, E-Mail und allen anderen „nummernunabhängigen interpersonellen TK-Diensten“ ihre Personalien bei den jeweiligen Anbietern verifiziert hinterlegen müssen.
und weiter
Das BMI will, dass die Bürger:innen ihren Namen, die Anschrift sowie ihr Geburtsdatum den Anbietern übergeben. Diese sollen die Angaben verifizieren müssen, etwa mit Personalausweis oder Ident-Diensten.
Hervorhebung von mir.

Was nummernunabhängige interpersonelle TK-Dienste sind weiß ich nicht, da ich hier meine Telefonnummer(?) auch nicht angeben musste fiele CB eventuell auch mit in den Korb. Ich kann das aber mangels juristischer Ausbildung auch falsch interpretieren.
 
Noch immer nicht. Ich verstehe unter Klarname, dass dieser im Profil, für jeden Sichtbar, angezeigt wird. Diese Ausschnitte verstehe ich nicht so, dass dies die Absicht ist.

Im Wikiartikel wird das auch nicht so eindeutig geschildert, ob Klarname nun für alle Sichtbar ist, oder nur der Anbieter weiß, wer man ist.
 
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