News Deutschland-Fab: Intel wird in Magdeburg 1,5-nm-Chips fertigen

Als Magdeburger freut es mich dass Intel dort baut.
Ich hoffe es bringt der Region etwas.
 
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Knobi Wahn schrieb:
Überall wird gekürzt und einem profitablen Unternehmen schiebt man 10 Mrd. in den Hintern.
Mmh, weil es eben nicht profitabel ist das Werk in Deutschland zu bauen (Auflagen, Zeiträume, Bau- und laufende Kosten) im Vergleich zu anderen Standorten. Vom EU Chip-Act profitiert ja auch eine ganze Branche nicht nur ein einzelner...
Die Summe klingt vielleicht hoch, aber verglichen mit Subventionen und Hilfen für andere: Kohle, Stahl, Bauern, Banken und selbst Automobil. Die waren/sind auch profitabel... Entscheidend ist da nicht das Gesetz oder die Geldzuwendungen selbst, sondern eine wenig bürokratische aber effektive Kontrolle über den gesamten Prozess wie die Gelder genutzt werden zum Wohl der Gesellschaft jeweils vor Ort.

Ab einem Kauf von 25000€ beginnt im öffentlichen Vergaberecht die notwendkeit auszuschreiben, wobei die Kaufentscheidung überwiegend durch den Kaufpreis zu fällen ist. Warum darf das ein Unternehmen bei der Standortwahl nicht auch? (Das beste - nicht notwendigerweise billigste - Angebot entscheidet...
 
JohnVescoya schrieb:
Junge was laberst du für einen Mist.

Wacker Chemie hat die Wafer-Sparte seit 2015 ausgelagert. Was interessiert mich hier der Aktienkurs der Wacker Chemie AG, wenn es um Wafer geht? Die Siltronic AG ist der 3. größte Wafer Hersteller der Welt und sitzt in München. Was soll also dein Geschwätz über angeblich fehlende Rohstoffe in DE?

Merck KGaA aus Darmstadt ist übrigens im Bereich Spezialchemie für Halbleiter auch keine kleine Nummer.

Wenn wir uns anschauen, was insgesamt alles an Zulieferern und Anlagenbauern, aber auch an chemischer Industrie die für die Halbleiterfertigung produzieren, hier ansässig ist, dann ist Deutschland weltweit vll nicht auf Platz 1, aber auf Platz 4 oder 5, direkt hinter Taiwan, Japan, USA und Südkorea, sind wir durchaus.

Das geht auch freundlicher, wie ist denn bitte dein Tonfall ? Ich darf mal Volker Zitieren " DA DU ZEIGST DEIN WAHRES GESICHT .... alle die nicht deiner Meinung sind labern Mist ".... Hey @Volker wo ist dein Einsatz ? achja er unterstützt deinen Standpunkt, da ist es plötzlich ok ^^.

Redet man heute so weil man denkt man hätte alleinig Recht ? Hier haben mir viele als Hauptargument für eine Fertigung in Deutschland Lieferengpässe durch lange Lieferketten während der Pandemie genannt. Aber Deutschland als Standort ist auch mit einer Fertigung abhängig von Lieferungen der Rohstoffe, das ist ein Fakt, fertig. Für die Chipfertigung wird auch Material ausserhalb der hiesigen Chemiebranche benötigt. Nur weil du laut schreist du Schreihals hast du nicht Recht. Selbst wenn ein einziger Rohstoff fehlt kann die Produktion nicht laufen. Und immer wieder frage ich nach der Vertraglichen der Zusicherung für Exklusivität im Krisenfall. Kann mir bisher noch immer niemand liefern, SICHER ist nichts. ^^
 
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SirNiffler schrieb:
Als Magdeburger freut es mich dass Intel dort baut.
Ich hoffe es bringt der Region etwas.
Ich hoffe vor allem, dass die Region sich dem ganzen öffnet (aktuelles lokales Stimmungsbild sieht für mich eher nach der typischen Motzerei aus).
Denn Intels Fachkräfte werden weltweit rekrutiert, und aktuell ist Dunkeldeutschland nicht unbedingt für seine Weltoffenheit bekannt. Bei mir zumindest (ich bin selber leitender Angestellter bei einem Halbleiterkonzern) ist das ein großes Antikriterium, denn meine Frau kommt nicht aus Deutschland und der möchte ich Sachsen-Anhalt definitiv nicht antun.
Aber gut, das Problem hat Silicon Saxony ja in ähnlicher Form...
 
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foofoobar schrieb:
Irgendwie wirkt das wie ziemlich billige Proganda die Bekämpfung von asozialen Verhalten mit so einen vermeintlichen Angstthema zu verknüpfen.

Ja, ich bin auch absolut gegen die Abschaffung des Bargeldes. Von Befürwortern wird die Bekämpfung von Steuerbetrug immer als eines der führenden Argumente dafür genannt.

Ein Effekt wäre sicherlich vorhanden - nur um welchen Preis?
 
HighPerf. Gamer schrieb:
Und immer wieder frage ich nach der Vertraglichen der Zusicherung für Exklusivität im Krisenfall. Kann mir bisher noch immer niemand liefern, SICHER ist nichts. ^^
Was bringt einem vertragliche Exklusivität, wenn ein Rohstoff für die Halbleiterei teilweise weltweit nur aus 2-3 Quellen (Taiwan/Südkorea würde ich da nochmal ein bisschen ausklammern weil die vieles selber und auch nur für sich machen) kommt und am Ende kein Krisenfall sondern ein Produktionsengpass die Quelle trocken laufen lässt.

Diese Situation gab's schon häufiger, ich war da vor einigen Jahren auch mal betroffen. Die Chemikalie in der Reinheit gabs nur aus zwei Quellen und eine der Quelle hat den Durchsatz verringert, die andere war ausgelastet. Dazu kommt, dass das teilweise üble Gefahrstoffe sind, die man nicht mal eben so durch die Welt fliegen kann (Schiff geht, aber dauert). Und neue Quellen aufbauen ist nicht so einfach, wegen den hohen Anforderungen.

Wir sind in Deutschland schon sehr gut aufgestellt (aber natürlich keine Selbstversorger), aber nüchtern betrachtet ist es teilweise schon erschreckend auf was für fragilen Säulen die Halbleiterei läuft. Wenn mal eine der o.g. Quellen "hochgeht" kannst du 20-30 % der Chipproduktion (außerhalb Asiens) vergessen.
 
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HighPerf. Gamer schrieb:
Eine Branche mit soviel Umsatz und Gewinnen mit Subventionen vollzustopfen ist so falsch. Ich halte nichts davon, wenn der Standort von sich aus nicht attraktiv ist dann ist das so, dann sollte man seine Politik ändern das man attraktiv wird.

Grundsätzlich richtig, weil eigentlich der Markt regeln sollte. Wenn aber alle anderen wichtigen Teilnehmer am Markt diese Regeln ignorieren, gab es hier nur zwei Möglichkeiten: Abgehängt werden in der nächsten digitalen Revolution oder Geld in die Hand nehmen.

Ich bin froh dass man die Realitäten hier anerkennen konnte und entsprechend gehandelt hat.
 
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dr_lupus_ schrieb:
Ein weiterer positiver Effekt: Die ASML-Maschinen müssen nicht mehr um die halbe Welt transportiert werden
Das könnte ein strategischer Punkt gewesen sein wieso Intel das in DE realisiert. Nicht der Transport - aber die kurzen Wege zum Produzenten und dessen Partnern...
 
HighPerf. Gamer schrieb:
Das geht auch freundlicher, wie ist denn bitte dein Tonfall ?

Wieso sollte ich freundlich zu dir sein? Du hast den Thread mit deinen Falschbehauptungen und Unterstellungen nicht gerade bereichert. Es war nie mein Ziel, freundlich zu dir zu sein, sondern deine falschen Aussagen zu widerlegen.

HighPerf. Gamer schrieb:
alle die nicht deiner Meinung sind labern Mist

Es geht um Fakten, nicht um Meinungen. Und Fakt ist:
1. Du kennst dich mit der Branche nicht aus, aber stellst steile Thesen in den Raum
2. du recherchierst nicht, sondern stellst Behauptungen ohne jede Substanz auf
3. Wenn man dich korrigiert, fühlst du dich angegriffen und siehst inhaltliche Korrekturen deiner Falschaussagen als persönliche Angriffe

Es ist keine Meinung, dass Siltronic der drittgrößte Waferhersteller der Welt ist. Das ist ein Fakt. Du hast die steile These aufgestellt, dass Deutschland und Europa nicht die Rohstoffe und Produzenten haben, die für die Chipfertigung als Vorprodukte nötig sind. Weil du ahnungslos bist und vor diesem Thread hier noch nie etwas von Siltronic gehört hast oder nicht weißt, was Merck produziert. Das ist okay, nicht jeder muss sich mit Allem auskennen. Aber dann sollte man auch nicht großkotzig irgendwelche Behauptungen raushauen.
HighPerf. Gamer schrieb:
Redet man heute so weil man denkt man hätte alleinig Recht ?
Schau dir mal deine Beiträge hier an.

HighPerf. Gamer schrieb:
Aber Deutschland als Standort ist auch mit einer Fertigung abhängig von Lieferungen der Rohstoffe, das ist ein Fakt, fertig.
Nö, das ist kein Fakt. Das ist deine Meinung, die auf einer mangelnden Sachkenntnis basiert. Solche "Basta" Argumente wie am Stammtisch sollten vll nicht von Leuten kommen, die sich nur sehr begrenzt mit einem Thema auskennen.

Vorallem betreibst du hier Strohmannargumente. Es ging nie um eine komplette Unabhägnigkeit Deutschlands vom Rest der Welt, inklusive Abschottung gegenüber gesamt Europa. Sondern eine Absicherung, sollte es zu einem Krieg zwischen China und Taiwan kommen und daher Südoastien wegfallen. Von einer Abschottung gegenüber den Niederlande, Frankreich, Polen oder Belgien und deren kompletter Ausfall aus der Lieferkette spricht niemand. Es geht um gesamteuropäische Resilienz, das ist kein deutschnationales Projekt (siehe auch die Packaging Fab die in Polen gebaut wird - wusstest du auch nicht, hast aber groß herumposaunt, das Packaging würde nach wie vor in Asien erfolgen).

HighPerf. Gamer schrieb:
Nur weil du laut schreist du Schreihals hast du nicht Recht.
Da hast du's mir aber gegeben :D:D:D
 
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confuso schrieb:
Ich hoffe vor allem, dass die Region sich dem ganzen öffnet (aktuelles lokales Stimmungsbild sieht für mich eher nach der typischen Motzerei aus).
Denn Intels Fachkräfte werden weltweit rekrutiert, und aktuell ist Dunkeldeutschland nicht unbedingt für seine Weltoffenheit bekannt. Bei mir zumindest (ich bin selber leitender Angestellter bei einem Halbleiterkonzern) ist das ein großes Antikriterium, denn meine Frau kommt nicht aus Deutschland und der möchte ich Sachsen-Anhalt definitiv nicht antun.
Aber gut, das Problem hat Silicon Saxony ja in ähnlicher Form...
Du wunderst dich dass du nicht mit offenen Armen empfangen wirst wenn du bei den neuen Bundesländern von Dunkeldeutschland sprichst und deiner Meinung nach nur Menschen dort leben die am motzen sind?
Bekloppte findest du überall in Deutschland.
Ich war in NRW stationiert. Da gibt es Ecken die sehen schlimmer aus als Polen vor dreißig Jahren und wirklich freundlich, lebensbejahend und vollkommen frei von Vorurteilen, waren die Menschen dort nicht gerade.
Aber so werden die Probleme zwischen Ost/West und das Denken über den anderen noch weitere Jahre bestehen bleiben.
Nach dem Motto, arroganter West-A… und dummer Ossi.
 
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SirNiffler schrieb:
Du wunderst dich dass du nicht mit offenen Armen empfangen wirst wenn du bei den neuen Bundesländern von Dunkeldeutschland sprichst und deiner Meinung nach nur Menschen dort leben die am motzen sind?
Ohne jetzt eine endlose Ost-West Debatte vom Zaun brechen zu wollen, aber einmal Stellung zu nehmen will ich shcon
  • Ich habe den meisten Wessis was voraus, ich habe nämlich schon in 2 ostdeutschen Städten + Berlin (Ost) gelebt (fairerweise noch nicht in Sachsen-Anhalt)
  • Viele Ostdeutsche, insbesondere in Sachsen, haben einen sehr warmherzig aufgenommen und sind in diesem Charakterzug sicher "den" Wessis was voraus
  • Alles was ich sage sind verallgemeinerte Klischees und überall gibt es immer das volle Spektrum an Persönlichkeiten, dennoch behaupte ich Tendenzen zu kennen
  • Dunkeldeutschland wurde zuletzt von einem unseres Bundespräsidenten als Begriff wiederbelebt, ich unterstelle dem Begriff daher eine gewisse Salonfähigkeit
  • Er verwendete den Begriff um die (rechts-)extremistischen Strömungen in (Teilen) der Gesellschaft zu beschreiben - ich war so frei, den Begriff bei 33% AfD auf Sachsen-Anhalt zu beziehen. Damit meine ich aber weder, das alle in Sachsen-Anhalt noch in der AfD Nazis sind
  • Ich kenne diiverse Kollegen in Dresden aus anderen Ländern, die regelmäßig fremdenfeindliche Situationen erleben, etwas, das meiner Frau in unserer aktuellen Wessi-Stadt in 4 Jahren nur einmal passiert ist (und auch da nur in sehr schwacher Form, was aber trotzdem jedesmal "prägend" ist)
  • Ein Freund ist im Gemeinderat im Speckgürtel von Berlin und berichtet mir regelmäßig, wie er sich dort (verbal) mit den Nazis kloppen muss - ich denke, Dorf ist da sicher schlimmer als Stadt
  • gibt sicher auch Dunkeldeutschland im Westen (Bayern?)
 
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HighPerf. Gamer schrieb:
Hier haben mir viele als Hauptargument für eine Fertigung in Deutschland Lieferengpässe durch lange Lieferketten während der Pandemie genannt. Aber Deutschland als Standort ist auch mit einer Fertigung abhängig von Lieferungen der Rohstoffe, das ist ein Fakt, fertig.
Es tut mir leid aber deine Argumente sind einfach nur schwach. Du schaust immer nur vom aktuellen Stand und ignorierst völlig die nachziehenden Effekte.

Natürlich reicht die FAB nicht alleinig und Zulieferungen (Rohstoffe/ Zwischenprodukte) sind notwendig. Und ja, davon wird aktuell nicht alles oder nicht in ausreichender Menge für Intel und ESMC (TSMC) in Europa produziert. Wozu sollte es das auch? Bisher wird es hier in Europa nicht nachgefragt und es ergibt schlicht keinen Sinn. Mit den FABs wird nun die Nachfrage in Europa erhöht und damit kommen die Zulieferer auch hier her. Für Rohstoffe werden die Lieferketten diversifiziert.

Mfg
 
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@xexex: Ich schrieb, dass ich befürchte, dass man Schwierigkeiten haben (werden) wird, genügend Leute zu finden, zumindest in der gegebenen Zeit und für die Ausbaupläne, die man von vornherein im Kopf hatte. Darauf empfiehlst du mir die MDR-Doku, in der man „Recruiting im richtigen Stil“ sehen könne.

Aber zumindest das, was dort, in dieser Doku, zu sehen ist – das sich im Arbeitsamt bei einer Jobmesse mit einem kleinen Stand präsentieren – das ist eben nichts besonderes, "innovatives" und auch nichts, von dem man sich allzu viel versprechen sollte. Und, wie bereits geschrieben, macht selbst der MDR an der Stelle im Video die Anmerkung, dass es wohl schwer werde, genügend Leute zu finden.

xexex schrieb:
Wenn das der Fall wäre, dann würde man nicht überall was von "Fachkräftemangel" schwadronieren, während man eigentlich billige Arbeitskräfte sucht, die fertig ausgebildet 100% zum Profil passen sollen.
Inwiefern ist dies eine Replik zum von mir Geschriebenen? Zum einen bringst du selbst das Thema "Fachkräftemangel" auf, das meinen Punkt stützt ... Oder worauf zieltest du damit ab? Zum anderen habe ich nicht behauptet, Intel würde nicht auch in die Ausbildung investieren und nur einfach die fertigen Leute abgreifen. Damit würde sich Intel keinen Gefallen tun, weil es in der Region nur sehr wenige Spezialisten für solche Reinräume gibt.

xexex schrieb:
Du hast scheinbar keine Ahnung wovon du redest, kein Problem, aber dann spare dir solche Kommentare. Glaubst du bei der Chipfertigung geht es nur darum filigrane Plättchen durch die Gegend zu schieben? Das sieht nur auf den Glanzbildern so aus. Die aktuelle Stellenanzeige spricht denke ich mal für sich:

(...)

Intel kooperiert nicht nur mit einer Uni und wie bereits oben vermerkt sucht man nicht nur "Halbleiterspezialisten", sondern braucht aus allen Bereichen Fachleute. Studiengänge in technischen Fachbereichen, gibt es jedenfalls auch an anderen Hochschulen in Deutschland und während zum Beispiel Bayer gerade dabei ist Mitarbeiter zu entlassen, ist Intel definitiv eine für einige Jahre sichere Stelle im Chemiebereich.
Ich gebe zu: In einem Halbleiterwerk bin ich noch nicht herumspaziert. Aber in einem Reinraum habe ich durchaus schon gearbeitet. Und Halbleitertechnik war Teil meines Studiums. Insofern bin ich mir mehr als bewusst, dass es nicht nur um die Wafer, deren Prozessierung und Begutachtung geht sondern auch um die Technik dahinter. Dementsprechend bedarf es nicht nur hochqualifizierter Ingenieure, Physiker & Chemiker sondern - und ganz besonders auch bei großen Werken/Produktionslinien - Maschinenbedienern, Prozessingenieuren, Anlagentechnikern.

Ausbildung oder Studium in einem verwandten Bereich können als Basis für eine Umschulung dienen. Anlagentechniker (Klima, Elektrik, Prozessmittel) wird man bei dem im Vergleich wohl deutlich besseren Gehältern abwerben können ... auch wenn das die Firmen der Region wiederum vor Herausforderungen stellen wird. Doch woher den Rest nehmen, der obendrein auch wirklich gut sein muss, andernfalls gäbe es zu viel Ausschuss?

1. Die Region um Magdeburg ist nicht mit viel Industrie gesegnet, schon gar nicht mit chemischer.

2. Werden meiner Erwartung nach eher wenig Leute aus dem Raum Halle nach Magdeburg ziehen, da es seit Jahrhunderten eine Rivalität und mittlerweile dümmliche lokalpatriotische Abneigung gegen die jeweils andere Seite gibt. Zumal man um die Ecke relativ gut mit Stellen versorgt ist (Leipzig-Halle, Bitterfeld-Wolfen). Oder man geht halt nach Dresden.

3. Mit relevanten Studenten aus Halle braucht man erst gar nicht rechnen, denn die Uni Halle hat keine entsprechenden technischen Studiengänge, wie auch die beiden weiteren Hallenser Hochschulen (Kunst & Musik). Gleiches gilt für die Hochschule Harz. Bleiben in Sachsen-Anhalt neben FH & Uni Magdeburg noch die FH Merseburg und die FH Anhalt. Bei Merseburg möchte ich aber auf den Punkt 2 verweisen. Wer die anderen Hochschulen sind? Ich denke da noch an die TH Brandenburg und die TU Braunschweig.

4. Ein Großteil der an der Uni Magdeburg ausgebildeten zieht nach dem Studium weg, weil sie
a) nur aus dem Westen zum Günstig-Studieren rüberkamen,
b) aus dem Ausland kamen, um günstig einen westlichen Abschluss zu erlangen, dann aber entweder wieder in die Heimat oder zu anderer im Ausland lebender Familie weiterziehen und/oder
c) bisher kaum ansprechende Jobs, also vor allem gehaltstechnisch vorhanden waren. Das mag sich zukünftig ändern, doch zurückholen können wirst du diese Menschen nicht.

5. Die technischen Studiengänge werden seit etwa 20 Jahren von Jahr zu Jahr unbeliebter, gerade auch an der Uni MD. Der Maschinenbau ist ein Schatten seiner selbst; gute Professoren kann man nicht halten. Bei der Elektrotechnik & Informationstechnik ist es noch schlimmer. Um die Verfahrenstechnik und die naturwissenschaftliche Fakultät könnte es etwas besser stehen, da fehlen mir aber Infos.

6. Viele der in Magdeburg ausgebildeten Elektroingenieure halten rein gar nichts von der Halbleiterei. Man hat sich vor 15 Jahren gar dagegen aufgelehnt, dass man in seinem Studium eine Grundlagenvorlesung zur Festkörperphysik und damit den Grundlagen von Elektronik machen müsse: "So ein Schwachsinn!" "Brauche ich überhaupt nicht."

Dementsprechend deute ich die Zahl von "7 Hochschulen vor Ort", mit denen man kooperiere, so, dass man Personalknappheit fürchtet. Auch mit sieben an der Zahl heißt das noch lange nicht, dass da auch viele Kandidaten bei rumkommen, denn die müssen passend und gut sein wie wohl auch bereit nach Magdeburg zu ziehen.

Und die zentrale Ausbildung dreht sich um die in der Doku erwähnten Mikrotechnologen. Diese Ausbildung soll wieder an der Uni Magdeburg stattfinden, nachdem man sie vor einigen Jahren auf Druck neidischer anderer Professoren einstellen musste. Doch wenn Kräfte an der Uni dafür sorgen, dass dieser Reinraum geschlossen wird, in den Intel zur Ertüchtigung eine gute Million gesteckt hat. Und wenn man das Personal, dass die Ausbildung durchführen soll bzw. möchte, schikaniert und vergrault. Dann kann das alles noch ganz anders verlaufen. Und darauf wollte ich mit meinem ersten Post in diesem Thread hinaus.
 
Interessant! Vor 10 Jahren hieß es noch 16Nm erreicht, kleiner wird es nie gehen...
 
Knut Grimsrud schrieb:
Ich gebe zu: In einem Halbleiterwerk bin ich noch nicht herumspaziert. Aber in einem Reinraum habe ich durchaus schon gearbeitet. Und Halbleitertechnik war Teil meines Studiums. Insofern bin ich mir mehr als bewusst, dass es nicht nur um die Wafer, deren Prozessierung und Begutachtung geht sondern auch um die Technik dahinter. Dementsprechend bedarf es nicht nur hochqualifizierter Ingenieure, Physiker & Chemiker sondern - und ganz besonders auch bei großen Werken/Produktionslinien - Maschinenbedienern, Prozessingenieuren, Anlagentechnikern.
Bediener braucht man bei den neuen Fabs so gut wie gar nicht mehr. Dafür natürlich Techniker - die Mikrotechnologenausbildung ist schon auf der Webseite ausgeschrieben und damit fängt Intel rechtzeitig an. Denn teilweise sind Techniker schwieriger zu bekommen als jemanden der Mal das Wort Halbleiter im Studium hatte...
Knut Grimsrud schrieb:
Dementsprechend deute ich die Zahl von "7 Hochschulen vor Ort", mit denen man kooperiere, so, dass man Personalknappheit fürchtet. Auch mit sieben an der Zahl heißt das noch lange nicht, dass da auch viele Kandidaten bei rumkommen, denn die müssen passend und gut sein wie wohl auch bereit nach Magdeburg zu ziehen.
... allerdings baust du mit Absolventen natürlich keine Fab auf. Dafür brauchst du erfahrenes Personal. Auch hier, je früher Intel anfängt auch den Nachwuchs auszubilden, desto besser, aber 2-3 Jahre musst du schon rechnen bis die auf eigenen Beinen stehen können.
 
confuso schrieb:
Denn Intels Fachkräfte werden weltweit rekrutiert, und aktuell ist Dunkeldeutschland nicht unbedingt für seine Weltoffenheit bekannt.
alleine, dass du diesen begriff ohne "" verwendest, zeigt deine vorurteilsbehaftete sichtweise

ah. ich sehe gerade, @SirNiffler hat das bereits kommentiert.
confuso schrieb:
Bei mir zumindest (ich bin selber leitender Angestellter bei einem Halbleiterkonzern) ist das ein großes Antikriterium, denn meine Frau kommt nicht aus Deutschland und der möchte ich Sachsen-Anhalt definitiv nicht antun.
es gibt aus meiner sicht viel greifbarere gründe, die gegen magdeburg sprechen würden als die angeblich dort ständig marodierenden nazihorden. ausländerfeindlichkeit gibt es in der tat dort, allerdings nur sehr punktuell und besonders im umfeld einiger "fußballfans", das streite ich überhaupt nicht ab. interessanterweise reisen viele davon übrigens aus dem weltoffenen berlin - stichwort BFC - an, nur so als info am rande. magdeburg ist architektonisch eine katastrophe (aus gründen, die in der nahen und fernen vergangenheit liegen, magdeburgisierung..) und besitzt keine schöne innenstadt. DAS würde mich daovn abhalten, dort hin zu ziehen.
 
n8mahr schrieb:
als die angeblich dort ständig marodierenden nazihorden
Wie kommst du darauf, dass das das Problem ist?

Es geht eher um den ständig präsenten Alltagsrassismus. Ich habe ein paar Jahre lang in Sachsen-Anhalt gelebt und kenne daher genug Stories aus erster Hand. Nicht weil ich Migrationshintergrund hätte, ich bin ein blonder Deutscher und habe daher keinerlei Probleme. Aber ich habe einen recht großen Freundeskreis und habe daher genug mitbekommen.

Beispiele:
  • Arbeitskollege (Programmierer aus Brasilien, etwas dunklere Haut) will in der Mittagspause ein Paket abholen. Er geht mit Abholschein zum Paketshop, Paket ist angeblich nicht auffindbar. Er gibt mir den Abholschein, ich gehe zum Paketshop und frage nach, Paket ist da. Ich spreche die Bedienung darauf an, ihre Erklärung "ja bei dem Ne*** dachte ich, der hat den Schein bestimmt aus dem Briefkasten gestohlen, solchen Leuten gebe ich keine Pakete".
  • Fahrkartenkontrolle in der Bahn. Bekannte von mir spricht kein Deutsch, Austauschstudentin aus Asien. Sie öffnet direkt eine Übersetzungsapp um mit dem Kontrolleur zu kommunizieren, dieser brüllt sie jedoch an ob sie zu dumm wäre Deutsch zu sprechen und sie solle sich verpissen. Sie hatte übrigens einen gültigen Fahrausweis.
  • ständige Beleidigungen auf der Straße oder im Alltag oder man wird beim Bäcker einfach nicht bedient etc.

Als Mensch mit nicht-deutschem Aussehen ist Sachsen-Anhalt ein ständiger Spießrutenlauf aus Anfeindungen und alltäglichem Rassismus. Da braucht es keine Nazihorden die einen umbringen wollen. Es reicht, dass man beim Bäcker nicht bedient wird, in der Bahn ständig angeblafft wird, seine Pakete nicht abolen kann und dergleichen, um einem das Leben zur Hölle zu machen. Es ist eine feindliche Umgebung und ein guter Teil der Mitmenschen lässt einen das ständig spüren.
 
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Wahrscheinlich mit mehr deutschen Steuergeldern subventioniert als da jemals an produktivem Output raus komme. Aber immerhin kann sich das die Fortschritteskoalition dann auf die Fahne schreiben. Hilft der Lidl kassierin nur so semi, aber hey
 
HighPerf. Gamer schrieb:
Eine Branche mit soviel Umsatz und Gewinnen mit Subventionen vollzustopfen ist so falsch. Ich halte nichts davon, wenn der Standort von sich aus nicht attraktiv ist dann ist das so, dann sollte man seine Politik ändern das man attraktiv wird.
Der Wunsch verstärkt Chip-Fabriken in Deutschland anzusiedeln entstand, weil sich im Zuge von Corona zeigte wie abhängig die deutsche Wirtschaft von ausländischen Chip-Produzenten ist, die damals bevorzugt die eigenen, heimischen (ausländischen) Märkte belieferten.
Die Chip-Industrie hier anzusiedeln ist also eine strategische Entscheidung, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen.
Vor dem Hintergrund der wachsenden Kriegsgefahr in Taiwan und Südkorea ist die Entscheidung zur Subvention und Ansiedlung von Chip-Fabriken aus meiner Sicht mehr als zu begrüßen.
 
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