Mike-o2 schrieb:
Man könnte argumentieren, daß jedes immaterielle Gut virtuell ist.
Ein Lied z.B..
Ein Künstler hat es mit Mühe komponiert und aufgenommen, was Zeit und Geld gekostet hat. Ab diesem Zeitpunkt verkauft es sich aber als virtuelles Gut. Der Künstler und etwaige Vertreiber (iTunes, Amazon usw.) verdienen daran.
Blizzard hat Diablo III "komponiert" und herausgebracht. Ein solches Spiel ist nicht weniger Kunst als Musik oder ein Film. Nun werden hier ständig neue Items generiert, ohne daß Blizzard dafür etwas tun muss - das ist ein Unterschied.
Wie du selbst bemerkst, es besteht ein Unterschied ob ich Geld für ein Lied bezahle, vielleicht auch auf CD was ggf. etwas mehr kostet, oder für virtuelle Items in dieser virtuellen Welt, die auch nur dort von Nutzen sind.
Und wie du schon schreibst, es werden ständig neue Items Generiert, ohne das dies irgendwelche Kosten verursacht.
Für die Entwicklung der Software hat man das Spiel gekauft. Wenn sie für die Wartung der Server eine monatliche Gebühr verlangen, ist auch das Legitim. Der Handel der Items ist ein ganz anderes Thema.
Mike-o2 schrieb:
Aber ein Lied, wie "Last Christmas von Wham" verkauft sich über Jahrzehnte an immer neue Kunden. Jedes Jahr kommen Radio-Gebühren dazu. Blizzard wird die Diablo III Items nicht in alle Ewigkeit weiter verkaufen können. Schon alleine, weil in 10 Jahren, dieses Spiel kaum noch gespielt werden wird.
Ich finde beide Formen von virtuellem Gut sind gleich.
Ach ja? Nur mal ein Beispiel: Wham bleibt bei dir im Besitz, bis die CD kaputt geht, oder alle deine Sicherheitskopien des erworbenen Liedes gelöscht wurden. Im Zweifel also für die Ewigkeit.
Wenn Blizzard die Server abstellt, ist die Axt für 5 oder 500 € nichts mehr Wert.
Soviel zum Thema vergleichbarkeit.
Mike-o2 schrieb:
Man könnte es unterbinden, wenn man den Itemhandel ausschaltet. Dies würde das Spiel aber in einem viel größeren Rahmen schädigen als das ein RMAH tut.
Deine Lösung würde Spieler, die zusammen spielen frustrieren, denn sie hätten keine Wahl. Die jetzige Lösung lässt jedem die Wahl.
Man würde nur unterbinden, das besonders Wertvolle Gegenstände gehandelt werden.
Ich habe oben Beispiele gegeben, wie man trotzdem den Aspekt des Handelns mit anderen Mitspielern gestalten könnte.
Für Spieler die zusammen spielen existiert doch schon jetzt eine Lösung in WoW; Items die gedroppt sind, sind für eine begrenzte Zeit tauschbar unter den Leuten, die beim Drop dabei waren.
Natürlich macht es keinen Sinn, wenn Barbar und Magier zusammen ne fette Kriegsaxt finden, und der Magier bekommt die Axt ohne sie dem Barbar geben zu können.
Man muss sich solche Dinge nicht aus den Fingern saugen, um eine Grundlegende Idee nieder zu schreiben. Den Handel von wertvollen Items zu beschränken ist keine Frage von ganz oder gar nicht. Das ist Flexibel, und für das ein oder andere gibts auch Lösungen.
Mike-o2 schrieb:
Zumal D3 im Grunde ein Einzelspieler Spiel ist, bei dem es nicht darauf ankommt sich mit anderen in Puncto Ausrüstung zu messen. Es erwachsen jemandem, der sich nicht am RMAH beteiligen will keinerlei Nachteile gegenüber einer Lösung ohne RMAH.
Doch, natürlich und zwar in vielerlei Hinsicht;
- Mitnichten ist Diablo III ein Singleplayer Game. Und RMAH macht daher Coop und PvP für jene kaputt, die sich nicht mit echtem Geld am Items beteiligen wollen.
- Drops werden - vielleicht auch von bekannten oder Freunden - für den Verkauf gewollt, nicht weil man Sie braucht. Die GIER nach Items, die man für echtes Geld verkaufen kann, versaut das Spiel ... und den (realen) Charakter.
- Jedes Item das im RMAH landet, landet nicht im normalen AH, und kann daher nicht für Spielgold erstanden werden. Also wird die Anzahl an Items im Spielgold AH geringer, und erhöht den Preis. Fraglich ist, ob es überhaupt einen Unterschied gibt, wenn man Gold für echtes Geld kaufen kann. Hier läuft also im Grunde alles über echtes Geld, selbst wenn man nur im Rahmen des eigentlichen Spiels Items handeln wollen würde, wohl die 500G für Axt XYZ über Umwege auch 30€ Wert gewesen wäre.
RMAH wäre einzig und allen nur für die Personen irrelevant, die Diablo III (ein Spiel mit Multiplayer Elementen) ausschließlich im Singleplayer spielen. Was sie jedoch einschränkt.
Und je nach Balancing, und das Tuning von Dropchancen das ggf. auch im SP mit den Einstellungen läuft, die fürs Multiplayer gemacht sind, ist die Chance für einen alleine um ein vielfaches geringer, wenn eben die Settings genutzt werden, die auf ein Handelssystem mit mehreren Tausend Menschen basieren.
Na_Dann_Ma_GoGo schrieb:
Warum ist es nur akzeptabel, wenn man andere aus seinem Spiel aussperrt? Weil man nicht mit besser ausgerüsteten Charakteren spielen will?
Weil dann das Pseudo Argument
"Wer es nicht nutzen will, tut es einfach nicht" überhaupt nicht mehr greift.
Na_Dann_Ma_GoGo schrieb:
Zwei Sachen:
1. Du beschränkst dann aber den kompletten Handel, nicht nur den für Echtgeld. Sprich du spielst mit deinem Freund zusammen, er findet nen Item das du gerne hättest und er dir auch gerne gibt - geht aber nicht. Bind-on-Pickup. Das das "scheiße" ist wird dir wohl fast jeder Spieler sagen können.
Wie oben schon geschrieben - in WoW gibts hier schon die Lösung; findet ihr es Zusammen, könnt ihr es untereinander auch für eine Begrenzte Zeit handeln.
Na_Dann_Ma_GoGo schrieb:
2.
Wer sagt, dass das die Sache nicht mehr lohnenswert macht?
Bind-on-pickup? Na gut, einfach Charakter verkaufen, passiert die ganze Zeit in allen möglichen spielen.
An den ganzen Account binden?
Account verkaufen.
Sobald keine Items mehr verkauft werde können, ist das Leveln und Ausrüsten dieser Bot Chars sehr viel Aufwendiger.
Allein die Tatsache das man seinen eigenen Char nicht besser Ausrüsten kann, sondern einen kompletten Char kaufen muß, würde den Handel mit echtem Geld auf ein Bruchteil dessen reduzieren, was jetzt gehandelt werden wird.
Es wären wohl nur professionell gelevelte Chars; die meisten Leute verknüpfen unter dem Battle.net Account ihren D3 Account mit WoW, mit StarCraft und etlichen anderen Spielen und Achievements die da noch kommen mögen.
So einen Umfangreichen Account verkaufen? Mit echtem Namen? Mit allen seinen Spielen? Mit ner Ausweiskopie, so wie man es heute bei einigen Auktionen auf eBay liest?
Die professionell erstellten battle.net Accounts kannst du nicht in deinen Integrieren. Du führst also Accounts parallel oder fängst immer wieder von vorne an. Das hat für die allermeisten Leute keinen Wert mehr, seit WoW Accounts in die battle.net Accounts überführt wurden.
Die meißten Accounts die man heute noch auf eBay zu bekommen scheint, sind wohl eben diese alten Accounts, die noch in keinen Battle.net Account überführt wurden.
Sowas wird es in Diablo 3 nicht mehr geben. Ein Account für alles. Viel Spaß diese zu Handeln.
Na_Dann_Ma_GoGo schrieb:
Aber wie gesagt, damit greifst du halt auch in den Spielspaß ALLER ein.
Das Spiel wird einfach schlechter wenn du mir sagst, dass ich nicht mal mit meinem Kumpel tauschen kann mit dem ich die meiste Zeit spielen werde.
Immer nur schwarz oder weiß, wie?
Für all solche Dinge gibts Lösungen. Zum dritten mal, habt ihr es zusammen gefunden - könnt ihr Handeln.
Habt ihr zusammen ein Coop Game begonnen, und er hat gestern was gefunden, wo du nicht online warst, könnt ihr Handeln.
Habt ihr in den letzten 4 Wochen mindestens 20 Stunden zusammen gespielt, könnt ihr Handeln.
Das sind alles Möglichkeiten die man implementieren könnte.
Na_Dann_Ma_GoGo schrieb:
Sprich du beeinträchtigst die Erfahrung so ziemlich aller Spieler, nämlich die, die auch nur ein einziges mal in ihrer gesamten Spielzeit mit jemanden tauschen möchten, um etwas zu erreichen, was dem absoluten Großteil der Spieler ehe Schnuppe ist. Toller Trade-Off.
Du befasst dich keinen Millimeter mit einer Idee, das ist das eigentliche Problem.