barbelegt schrieb:
Ich finde es traurig, wie viele im Internet haten gerade wegen der „unrealistischen Frauensache“ während man dann als Medic weiter fleißig dein gerade niedergemähtes Squad in Sekunden wieder belebt.
This. Realismus als Feigenblatt zu bemühen, ist ein wenig seltsam in einem Spiel, das von Teil 1, äh 1942 an wenig mit Realismus am Hut hatte. Viele Kommentare sprechen einmal wieder Bände über die Geisteshaltung mancher Foristen.
Man kann EA aber durchaus mal um die Ohren hauen, dass es mal wieder gleich mit dem Holzhammer sein muss, weil Verkaufszahlen(!!elf). "Player choice" war das PR-Schlagwort für Beuteboxen...
Hardware_Hoshi schrieb:
Der zweite Weltkrieg gibt historisch nun einmal gewissen Rahmenbedingungen vor. Fraktionen, Waffen, Schlachten & Strategien, wie die jeweiligen Truppen aufbaut waren usw. Entsprechend gibt es auch Erwartungen. Mann kann nicht einfach aus Jux und Tollerei als Spielehersteller den Kontext verändern.
Ach so, einfach das, was in den Kram passt, als legitime Entscheidung deklarieren und alles andere als Bruch des historischen Kontextes? Man hätte die Revive-Mechanik auch weglassen können, so wie in Red Orchestra. Zu behaupten, dass Menschen per Spritze in zwei Sekunden wieder lebendig werden, ist genauso fiktiv wie Frauen als Kampftruppen in das Setting zu setzen. Schon in BF1942 gab es ein Add-On mit Konzeptwaffen und Jetpack, man konnte während des Fluges auf Flugzeugen stehen, historisch korrekt war das nur sehr begrenzt.
Solange es nicht um Sachtexte, Dokus oder irgendetwas mit dem Anspruch historisch genauer Wiedergabe geht, kann man sich den Vorwurf "mutwilliger Verfälschung" der Geschichte an den Hut stecken. Unterhaltungsprodukte sind keiner exakten Reproduktion verpflichtet, sie nutzen das Historische als Leinwand für bunte Inszenierungen, ihr Ziel ist aber Spaß, Spaß und Spaß. Man wird schnell feststellen, dass noch kein Battlefield irgendeine akkurate Reproduktion von Krieg war und der Grad der Verfälschung massiv ist, wenn man nur das Spiel als einzige Informationsquelle betrachtet. Es ist ja nicht einmal völlig falsch, denn Frauen waren massiv in den Krieg eingebunden und die Konzeptwaffen in BF1942 waren zumindest auf dem Papier vorhanden.
Hardware_Hoshi schrieb:
Die eigentliche Kundschaft, also wir Gamer mucken auf, wenn die Spielestudios entgegen unseren Wünschen entscheiden. Wir kaufen die Produkte und das Merchandise, nicht die anderen Internethelden. Unsere Kaufentscheidungen und Wünsche haben mehr Gewicht als politisch korrekte SJW-Fanatiker.
Würdest du bitte aufhören, a) jeden, der nicht deiner Meinung ist, als SJW abzuqualifizieren (negativ konnotierter Kampfbegriff) und b) für alle anderen Spieler zu sprechen? Das geht mir schon bei Menschen auf den Zeiger, die von "wir Deutschen" und deren Interessen sprechen, die sie meinen zu wissen und vertreten wollen, ohne diese Deutschen einmal zu fragen. Kurz: Sprich gefälligst für dich, nicht für mich. Internethelden sind nämlich die, die sich in einer Gruppe verstecken. Oder erklär mich zum SJW, in diesem Schwarz-Weiß-Denken ist das wohl die logische Konsequenz - klarer Fall: Baer ist von der "links-liberale progressive Gamingpresse", die, Faktencheck, die Killerspieldebatte gar nicht angestoßen hat. Das waren die üblichen Boulevardmedien. Aber ist ja alles die gleiche Soße?
Offenbar, und mit dieser Realität solltest du dich abfinden, hat die Mehrheit der Spieler entschieden, dass die Studios nicht gegen ihre Wünsche entscheiden, sie kaufen die Spiele ja. Alles Manipulation der Massen? Vielleicht sollte man seine Position einmal überdenken, weil von hier an nur noch Verschwörungstheorien, die deine Rhetorik nahelegt, als Erklärung dienen können.
Hardware_Hoshi schrieb:
Leider ist der Begriff "Toleranz" mittlerweile überreizt. Irgendwann ist Schluss mit Toleranz. Spätestens wenn es die eigenen Freiheiten massivst einschneidet. Das ist ein schleichender Prozess, der sich langsam aber sicher in sämtlichen Unterhaltungsmedien breit macht.
Es beschneidet deine Freiheit, wenn jemand als Frau spielen kann? Spiel halt ein Spiel, indem es keine Frauen gibt. Das verbietet dir keiner und niemand zwingt dich mit der Waffe, BFV zu spielen. Du hast aber mal ganz hart kein Recht darauf, dass Dice das Spiel baut, das du gerne hättest. Dir macht dann auch niemand "dein Spiel kaputt", das ist der Gipfel der Absurdität. Wie erklärst du eigentlich die Spiele-Monokultur bei Ubisoft? Auch SJWs, so wie jede andere Designentscheidung, die dir nicht zusagt?
Hardware_Hoshi schrieb:
Bei so einem Umfeld braucht sich niemand mehr wundern, wenn Gamer sich sehr schnell zur Wehr setzen. Politische Korrektheit hängt vielen Leuten einfach zum Hals heraus.
Klar, sobald es um Schniepel geht, hört der Spaß auf mit der Toleranz und allen anderen Werten. Die gelten nur, wenn es opportun ist. Meine Beobachtung ist diese: Was den Leuten zum Hals heraus hängt ist, dass ihre gefühlten Wahrheiten in Frage gestellt werden. Komischerweise sind solche Beiträge dann aber immer sehr politisch korrekt formuliert und ergänzt um den Hinweis, ganz sicher nichts gegen Frauen zu haben, aber. Und da kann man dann aufhören. Die ehrliche Variante ohne Doppelmoral wäre übrigens: "Ich hab nix gegen Gleichberechtigung, wo sie mir in den Kram passt, und das tut sie in den Grenzen von 1920". Nichts zu danken, wünsche einen angenehmen Abend.