Tekpoint schrieb:
Das wir mit Täter sind und mit Verantwortlich der Toten
Hm... Fühlt sich Linus Torvalds verantwortlich, wenn Hacker auf Basis von Linux-Systemen Bankkonten plündern, Identitäten stehlen,...?
Fühlt sich ein Brauer schuldig, wenn sich ein Amokläufer erst einmal Mut antrinkt?
Fühlt sich ein Schmied schuldig, wenn dir jemand mit (s)einer Axt den Schädel spaltet?
Ganz ehrlich? Waffen werden so oder so verkauft. Das ist die elementare Realität. Wenn WIR damit unseren Haushalt aufbessern, dann können wir mit den eingenommenen Mitteln sowohl bei uns als auch im Ausland Bedürftigen helfen. Deutschland ist eines der aktivsten Ländern hinsichtlich der Sozialmissionen in der Dritten Welt. Wenn die Wasseraufbereitungstabletten, Impfkampagnen, Brunnen, Schulen,... mit Waffen-Erlösen bezahlt wurden: So sei es.
Eines muss dir glasklar sein: Wenn ANDERE die Kohle einstreichen, dann werden sie damit keine humanitäre Mission starten, sondern direkt weiter selbst aufrüsten und irgendwo einen hübschen Raubzug starten.
Und wo her weisst du das Russen dann mehr baut oder jemand andres?
Marktwirtschaft. Wenn es einen Bedarf gibt, dann gibt es IMMER jemanden, der diesen Bedarf sättigt. Und ein Bedarf an Waffen ist IMMER da. Spätestens Polizei- und Sicherheitskräfte brauchen ihre Pistolen, Schrotflinten und MPs.
Aus demselben Grund ist es auch sinnlos, Cannabis zu kriminalisieren. Aus demselben Grund hat die amerikanische Prohibition nicht funktioniert.
Woods schrieb:
Die Argumentation "Wenn wir es nicht tun, tut es jemand anderes" ist tatsächlich nicht die ausgereifteste. Damit kann man nahezu alles rechtfertigen.
Das ist die einzige Argumentation, die 100% realistisch ist. Jede andere Argumentation hat Elemente von Wunschdenken und Hätte-Wäre-Wenn.
Ja, WENN alle anderen Waffenproduzenten weltweit auch nix mehr herstellen würden... Ja, WENN wir uns niht mehr die Köpfe einschlagen würden, nicht einmal mehr Kriminalität existieren würde,... Ja WENN uns Wildschweine freiwillig in den Ofen springen würden.
Wenn ein Land die Waffenexporte einschränkt, sinkt erstmal das Angebot und der Wettbewerbsdruck und dadurch steigt der Preis.
Nicht wirklich. Wenn es von etwas genug gibt, dann sind es Waffen. Evtl. hast du eine kurzfristige Delle im Angebot, die gleicht sich aber spätestens nach wenigen Monaten aus, eher früher.
Wenn man begleitend zu einer solchen Politk dann noch bei seinen Partnern für Abrüstung wirbt und man sich für entsprechende Abkommen stark macht, kann es durchaus möglich sein, etwas zu bewegen!
Was bewegst du denn dann? Du und deine Partner haben abgerüstet. Und? Was hat dir das gebracht? Das heißt nur, dass alle anderen, die NICHT abgerüstet haben, jetzt leichtes Spiel haben.
Simples Beispiel, wieso so etwas nicht funktioniert:
Nur die permanente Bedrohung durch die amerikanische Pazifikflotte sorgt dafür, dass Nordkorea nördlich der Grenze bleibt. Ja, Nordkorea könnte in einer ersten Welle ziemlich weit vorrücken mit den Panzer-Massen, die sie haben. Danach würden aber sofort dei Amis einschreiten und mit ihren Deep Strike - Fähigkeiten sämtliche Nachschublinien kappen, Artilleriestellungen ausschalten, Bunker knacken, Fabriken zerstören,...