diRAM schrieb:
Ist es deswegen aber falsch sich zu fragen, was statt militärischer Mittel nachhaltigeren Erfolg z.B. in der Bekämpfung von Terror bringt? Wenn ich mir Metastudien zur Kriminalprävention anschaue, die eindeutig belegen, dass mit Ausnahme von Bildung fast alle Bekämpfungsstrategien, inkl. einer höheren Polizeipräsenz und mehr Repression, keine Wirkung zeigen, hat diese Frage nämlich durchaus seine Berechtigung.
Mikro- und Makrokosmos...
Wenn du lokale Kriminalität bekämpfen willst, ist Bildung durchaus sinnvoll. Auf gute Bildung folgen bessere Job-Chancen, somit bessere Löhne und weniger Anreiz für Kriminalität. Wozu soll ich geklaute Autoradios verticken, wenn ich einen guten Job habe?
Global hingegen... Damit hier aus Bildung wirtschaftliche Selbständigkeit und somit ein geringerer Anreiz für Kriminalität entsteht, müsste erst einmal eine lokale Wirtschaft existieren. Du müsstest also erst einmal eine zwangs-sozialistische Welt-Ökonomie einführen.
Weiterhin zeigen doch aktuelle Konflikte par excellence, dass man mitunter erst durch den Versuch die Symptome zu kurieren dafür sorgt, dass sich eine Krankheit weiter ausbreitet.
Immer noch besser als gar nichts machen.
Wenn wieder mal Somalische Piraten einen Frachter aufbringen, dann hast du eben die Wahl. Du kannst das mit denen Hippie-mäßig ausdiskutieren, so nach dem Motto "Ey, Leute. Das find ich voll nicht OK von euch."... Oder aber du kannst die Baggage kollektiv versenken. In dem Moment aber, in dem du Terroristen und Piraten nach gibst, legitimierst du ihre Handlungen erst recht. Wenn du Lösegeld zahlst, was sendet das für ein Signal?
Statt sich über die strukturellen wie sozialen Probleme in den Ländern Gedanken zu machen...
Womit wir beim von dir angeprangerten Kultur-Imperialismus sind. Wer bist du denn, dass du den verhungerten Massen deine westliche Wohlstandskultur überstülpen willst?
Außerdem: Wie willst du die strukturellen Probleme FRIEDLICH lösen? Schau nach Nigeria, was wurde denn gerade entführt? 300 Schülerinnen. Frauen! Die zur Schule gehen! Hilfe, gebildete Weiber, sofort entführen, misshandeln, indoktrinieren!
Du baust ne Mädchenschule, irgend ein Irrer sprengt sie. Du baust eine Trinkwasseraufbereitung, irgend ein Irrer schüttet Gift rein. Du baust eine Brücke, irgend ein Irrer sägt die Pfeiler durch.
Parallel zur Bekämpfung der sozialen Probleme musst du also auch die militärischen angehen. Du MUSST deine Investition mit Waffengewalt schützen. Entweder das, oder du lässt es ganz.
Wie eingangs erwähnt: absolute Sicherheit ist unmöglich, und eben auch nicht erstrebenswert. Aber - und da greife ich die Argumentation von DerOlf auf - militärische Mittel sind in letzter Konsequenz die falsche Antwort auf meine eingangs gestellt Frage.
Hast du eine bessere Antwort? So musst du heran gehen.
Bei dem, was sie NICHT wollen, sind Leute mit übertriebenem soziale Gewissen und Gutmenschkomplex immer ganz schnell bei der Hand. Bloß den Preis, den wollen sie nie zahlen. Bestes Beispiel? Die Linke. Waffenexporte komplett abschaffen... aber dafür an allen Ecken und Enden Sozialleistungen steigern. Blöd nur, dass man mit Waffenexporten wunderbar Sozialleistungen bezahlen könnte. Wird die Welt besser, wenn Deutschland keine Waffen exportiert? Nö, Deutschland wird nur ärmer.
...sodass vllt erkennbar wird, warum die westliche Kutlur eben nicht nur aus scheinbaren Heilsbringern wie den Menschenrechten besteht, und warum es daher in der Konfrontation mit anderen Kulturen zu Konflikten kommt.
Wie gesagt, so etwas sagt sich leicht aus eben dieser Kultur heraus. Warum? Weil genau diese unsere Kultur dir das Recht auf freie Meinungsäußerung zugesteht. Du kannst das sogar öffentlich tun, unter deinem bürgerlichen Namen. Machst du hier nicht, könntest du aber. Du müsstest keine Repressalien fürchten.
So, dreh den Spieß mal um. Geh in irgend eines der Stan-Länder und verbreite dort mal Thesen, wieso eine fundamentalistisch-islamistische Kultur vielleicht doch keine so gute Idee is.... Geh mal in irgend ein afrikanisches Warlord-Gebiet und mach mal den freundlichen Vorschlag, dass freie Wahlen doch mal ne nette Abwechslung wären.