Die Bundeswehr heute - über den Sinn einer Armee im 21. Jahrhundert

ich habs schon verstanden, aber ihr wohl nicht was ich sagen will. das ist absolut kein problem was explizit was mit braunen zu tun hat. ebensowenig mit salafisten oder kommunisten. jeder hat persönliche ansichten. und bei jedem läufst du gefahr, dass die befehle, die er erhält, seinen persönlichen ansichten zuwiderlaufen. ein nazi kann aber genauso vaterlandsverbunden und gehorsam sein wie ein linker oder ein bürgerlicher. genauso kann der bürgerliche oder linke das lager wechseln oder desertieren wie auch der rechte. was ihr sagt ist ja alles richtig, aber den zusammenhang, den ihr daraus herleitet halte ich für falsch. es sind einfach zwei tatsachen, die ihr zu verknüpfen versucht.
ich sag nur killerspiele und amokläufe.
nazis sind keine mystischen wesen, sie sind normale menschen aber halt mit politisch kruden ansichten. das darf man nicht überbewerten.

edit: @c137: und in wiefern haben die fusssoldaten das verursacht? welchen einfluss hatte die politische ansicht des einfachen gefreiten auf die befehle der generalität?
 
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Ich beziehe das auch überhaupt nicht ausschließlich auf Nazis. Nazis laufen vermutlich auch weniger über, sondern gehen mehr in Richtung Putsch.
Es geht grundsätzlich darum, dass Leute die den Staat und seine Grundordnung (sprich Grundgesetz, Demokratie) ablehnen, bei dessen Verteidigung v.a. im "Frieden" nichts verloren haben.

Edit:
Die brauchen bei einem Putsch auch Helfer und Helfershelfer. Da kommen ideologisch gleichgesinnte grad recht. Das trifft auf die moderne Situation (vgl. Ägypten) viel mehr zu als auf 1914.
Außerdem: warum sollte für "oben" ein anderes Maß als für "unten" gelten?
 
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Das hat heutzutage (vor allem in Deutschland) nichts mehr mit "Vaterland" zu tun.
Es gibt sicherlich viele die zwar für Deutschland kämpfen und sterben würden aber nicht für die aktuelle BRD...
Und genau deshalb geht es nicht um die politische Gesinnung (AfD oder Grüne) sondern um die Ideologie. Jemand der die BRD und das Grundgesetz radikal ablehnt (Salafisten, Nazis, Linksradikale) wird nicht auf dem Schlachtfeld dafür eintreten...der ist max. bei der Bundeswehr um Geld abzugreifen oder eine militärische Ausbildung zu bekommen um später sonst was damit anzufangen.
 
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@c137: das wiederum ist jetzt eine unbegründete aussage. was soll ich denn sachlich auf
...nichts verloren haben.
antworten? warum genau haben sie da nichts verloren? wir haben doch jetzt festgestellt, dass jede gesinnung das potential zum ungehorsam birgt, auch das bürgerliche. weiter haben wir festgestellt, dass der gefreite keinen einfluss auf das handeln der bundeswehr oder sonstigen armee hat, sondern diese von der politik bzw bei einem putsch von der generalität gelenkt wird.
wo also ist der pro-nrw-wähler oder npd-wähler dem grünen-wähler oder gar dem linken-wähler in bezug auf seine dienstausführung ungleich?

@Wiggum: es bedarf schon sehr konkreten konstellationen um einen normalen soldaten aus seiner persönlichen politischen gesinnung heraus fahnenflucht zu begehen. und von den drei von dir genannten gruppen traue ich dem nazi noch am ehesten zu, für sein vaterland zu kämpfen zumal es nicht gegen ein von nazis regiertes land gehen kann. dann müsste man alle menschen vom beruf des soldaten ausschließen, deren gesinnung in einem krieg gegen ein noch bestehendes system zuwiderlaufen könnte. sprich moslems grundsätzlich, da einsätze im nahen osten möglich sind, linke und andere kommunisten da einsätze gegen russland, china oder nordkorea möglich sind, kapitalisten da einsätze gegen kapitalistische systeme möglich sind... wenn man jetzt eure argumentation aufgreift, wären nazis sogar die idealen soldaten, da sie die geringste motivation zur fahnenflucht oder zum überlaufen hätten. es gibt einfach keine fremde macht die die gleiche politische gesinnung hat zu der sie überlaufen könnten. ich denke von dem standpunkt aus sollte euch eure argumentation auch zu denken geben, oder?
 
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Die Bundeswehr heute - über den Sinn einer Armee im 21. Jahrhundert
Jedes Land muss eine Armee haben, ebenso auch Deutschland. Spätestens wenn wieder irgendwo ein kleiner Hitler an die Macht kommt. Das ist auch im 21. Jahrhundert nicht anders. Dazu muss auch gesagt werden, dass nicht nur zur Verteidigung, sondern auch für humanitäre Dinge, eine Armee wie die Bundeswehr zur Pflichtausrüstung eines Landes gehört. Meiner Meinung nach, sollte die Bunderwehr in der heutigen sogar eher noch mehr ausgebaut, anstatt abgestempelt werden.
 
Lübke schrieb:
Das läuft doch schon seit gefühlten 3 Seiten...

Die BW soll die BRD schützen, damit das Grundgesetz und die freiheitlich-demokratische Grundordnung. Jemanden diese schützen zu lassen, der diese ablehnt, ist den Wolf zum Schäfer zu machen.

wir haben doch jetzt festgestellt, dass jede gesinnung das potential zum ungehorsam birgt, auch das bürgerliche
Nein, haben wir nicht.

weiter haben wir festgestellt, dass der gefreite keinen einfluss auf das handeln der bundeswehr oder sonstigen armee hat, sondern diese von der politik bzw bei einem putsch von der generalität gelenkt wird.
Das ist wiederum eine unbegründete Behauptung von dir allein.

wo also ist der pro-nrw-wähler oder npd-wähler dem grünen-wähler oder gar dem linken-wähler in bezug auf seine dienstausführung ungleich?
Solange er seinen Treueschwur auf die Verfassung einhält...

wären nazis sogar die idealen soldaten, da sie die geringste motivation zur fahnenflucht oder zum überlaufen hätten.
Muss ich jetzt Beitrag #502 zitieren?


Sorry, das ist jetzt nicht persönlich gemeint, aber: liest du auch das, was ich schreibe ganz und im Zusammenhang? Oder übst du dich gerade im Anwenden von Sokrates?
 
Lübke, ist es wirklich Dein Ernst zu behaupten, dass es aufgrund der Befehlsstruktur einer Armee egal sei, welche Ideologie Soldaten nachhängen? In einer Institution wie der Bundeswehr, die auf der Basis des GG agieren sollte, willst Du Leute dienen lassen, die exakt diese Basis - die freiheitlich demokratische Grundordnung (fdG) - ablehnen? Sorry, dann kann ich auch direkt Nazis und Salafisten bei der Polizei einstellen. Dort gibt es ja schließlich auch eine Befehlsstruktur.

Lübke schrieb:
dann müsste man alle menschen vom beruf des soldaten ausschließen, deren gesinnung in einem krieg gegen ein noch bestehendes system zuwiderlaufen könnte.
Ja genau, das sollte man - soweit es möglich ist diese Gesinnung irgendwann zu erkennen. Nur ist das System nicht ein Nationalstaat, sondern die oben erwähnte fdG. Daher gehen Deine genannten Beispiele vollkommen fehl. Ein Moslem kann durchaus für die fdR eintreten, ebenso andere Nationalitäten, und diese dann im Krieg gegen jedes x-beliebige Land verteidigen. Man wird es kaum für möglich halten, aber in Afghanistan oder im Irak haben durchaus Moslems in den Armeen der NATO gekämpft.


Eine Anmerkung sei mir zur gestrigen Diskussion erlaubt:
Ich bin vollkommen bei euch, wenn ihr eine differenzierte Auseinandersetzung mit unserer Geschichte fordert. Ich finde es nur verdächtig, wenn diese Forderung implizit mit dem Wunsch verbunden ist, alte Identifikationsmerkmale eben losgelöst von einem Teil der Geschichte (NS-Regime) zu verstehen, nur weil sie bereits länger existieren. Ja, die meisten Soldatentugenden hat der Nationalsozialismus nicht erfunden, aber er hat viele davon pervertiert. Daher finde ich eine Auseinandersetzung mit diesem Aspekt ebenso wichtig, wie die Diskussion, ob die Bundeswehr diesen nachhängen sollte.
So erkenne ich in dem verlinkten Artikel der TAZ auch überhaupt nicht die hier angeprangerte Empörungsmaschine mit ihren Totschlagargumenten - die zu Recht zu kritisieren ist. Die Fragen, die der Historiker stellt sind doch nachvollziehbar und m.E. dazu geeignet einen Beitrag zu der von mir geforderten gesellschaftlichen Debatte zu liefern.
 
Die BW soll die BRD schützen, damit das Grundgesetz und die freiheitlich-demokratische Grundordnung. Jemanden diese schützen zu lassen, der diese ablehnt, ist den Wolf zum Schäfer zu machen.
und so ziemlich jeder bundesbürger hat an der brd irgendwas zu maulen. nicht nur die linken und rechten, auch die bürgerlichen. wenn es so schlimm wäre, wie ihr sagt, dann wäre jeder mensch irgendwie kompromitiert und wir hätten keinen einzigen soldaten. das was ihr da beschreibt, passt ohne ausnahme auf jeden bürger und jede politische gesinnung.

Nein, haben wir nicht.
ok dann wüste ich jetzt gern von dir, welche gesinnung nicht kompromitierbar ist?

Das ist wiederum eine unbegründete Behauptung von dir allein.
also gut. wo haben einfache soldaten in eben dieser eigenschaft als soldat politisch einfluss genommen und zwar aus eigenem antrieb heraus nicht also befehlsausführendes organ?

Solange er seinen Treueschwur auf die Verfassung einhält...
eben.

Muss ich jetzt Beitrag #502 zitieren?
meinst du das?:
Die brauchen bei einem Putsch auch Helfer und Helfershelfer. Da kommen ideologisch gleichgesinnte grad recht.
dann möchte ich an der stelle nochmal den bäcker, maurer und versicherungsverteter bemühen. in wie fern können nur menschen sich einem putsch anschließen, die von beruf soldat sind? sind etwa alle is-kämpfer soldaten? waren die sa-schläger soldaten? waren die lenin-putschisten soldaten? nein!
soldat ist ein beruf. kein politisches amt. ein stinknormaler beruf. mehr nicht.

liest du auch das, was ich schreibe ganz und im Zusammenhang?
ja und ich hoffe du tust das auch.

Lübke, ist es wirklich Dein Ernst zu behaupten, dass es aufgrund der Befehlsstruktur einer Armee egal sei, welche Ideologie Soldaten nachhängen?
gibt es menschen ohne politische meinung? und falls dem so ist, sind diese besser als andere?

ich habe vielmehr den eindruck, ihr stellt euch das so vor, dass nazi-schläger in uniformen gesteckt werden und dann in anderen ländern unkontrolliert marodierend und mordend durch die dörfer ziehen. kann das sein? nun falls ihr denkt, dass ich sowas gutheißen würde, ganz sicher nicht. aber das ist eben auch nicht das, wovon ich spreche. ich spreche davon dass ihr menschen von einem berufsstand ausschließen wollt, weil er nicht wählt was ihr für richtig haltet. ganz hart ausgedrückt: er entspricht nicht eurer vorstellung von richtig, also wollt ihr ihn diskriminieren. ist das der richtige weg? sollte man menschen mit anderen politischen ansichten diskriminieren nur um sicher zu gehen? sollte man moslems vorsichtshalber von wichtigen berufen ausschließen, weil sie dem slafismus zugeneigt sein könnten? oder linke weil sie vllt mit putin sympatisieren könnten? wäre das demokratisch?

Ja genau, das sollte man - soweit es möglich ist diese Gesinnung irgendwann zu erkennen.
und da haben wir schon das problem. radikale, die keinen hehl aus iherer gesinnung machen, egal ob salafist oder nazi oder sonstwas, werden eh nicht zur bundeswehr zugelassen. verrückte und idioten haben da nichts verloren. aber das ist keine frage der idiologie, sondern der gewaltbereitschaft und unberechenbarkeit. das kann man aber nicht automatisch jedem unterstellen, nur weil er mal pro-nrw oder afd oder linke gewählt hat... ihr differenziert an dieser stelle einfach nicht. das ist genau wie mit dem killerspielespieler der automatisch ein amokläufer ist.

Man wird es kaum für möglich halten, aber in Afghanistan oder im Irak haben durchaus Moslems in den Armeen der NATO gekämpft.
eben, es funktioniert also doch. und ich bin mir sicher, dass auch viele rechte in den armeen dienen. und zwar nationalisten in allen armeen sämtlicher länder auf der welt. auch in der bundeswehr.


edit: mich würde jetzt echt mal interessieren, wieviele von euch mich jetzt in rechte ecke stecken, nur weil ich nicht für ein berufsverbot von politisch rechts gesinnten oder sonstwie "andersdenkenden" bin.
und mich würde interessieren wieviele das auch tun würden, wenn die diskussion nicht die rechte gesinnung sondern die linke beinhalten würde.
 
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Es ist keine Diskriminierung darauf hinzuweisen, dass demokratiefeindliche Gesinnungen nichts in staatlichen Institutionen zu suchen haben. Das hat weder etwas mit der Wahlentscheidung, der Sympathie für ein ökonomisches System oder der Religionszugehörigkeit zu tun - auch wenn Du hier aus mir unerfindlichen Gründen fortwährend versuchst eine Analogie zu konstruieren.
 
Es ist keine Diskriminierung darauf hinzuweisen, dass demokratiefeindliche Gesinnungen nichts in staatlichen Institutionen zu suchen haben.
nun ihr fordert ein berufsverbot für eine gruppe mit anderer meinung als die eure. ich hab auch verständnis dafür, insbesondere da es um rechte geht, aber ich bin der meinung, dass worte wie "rechts" und "nazi" eure sachliche sicht der dinge trübt. denn das was ihr macht ist demokratiefeindlich. ihr erlaubt nur gesinnungen, die mit eurer konform geht. ob es euch passt oder nicht, aber in einer demokratie ist der mensch auch frei rechts oder links zu denken. deshalb gilt für ihn aber das gleiche recht wie für alle und auch die gleiche pflicht. nur weil ein ewiggestriger an die isolation deutschlands glaubt oder die ddr zurück will oder sich eine muslimischen staat wünscht, ist das noch kein grund, ihn seiner rechte zu berauben, solange er sich eben an recht und ordnung hält. man kann doch nicht einfach jeden menschen in einen topf mit gewaltbereiten extremisten werfen, nur weil er der gleichen politischen richtung angehört. oder sehe ich das etwa falsch?
 
Ja, m.E. siehst Du da etwas vollkommen falsch.
Ich bin absolut bei dir, wenn Du sagst, dass man grundsätzlich niemanden in kollektive Sippenhaft nehmen oder Ideologien aufgrund mehr oder minder kausalen Ereignissen (wie z.B. Wahlentscheidungen oder der Religionszugehörigkeit) unterstellen sollte. Das haben wir aber entgegen Deiner Fehlinterpretation auch nie getan. Nie wurde gefordert Moslems oder Rechte wie Linke vom Militärdienst auszuschließen. Es ging darum aufzuzeigen, dass demokratiefeindliche Gesinnungen im Staatsdienst (Zoll, Polizei, Lehramt, Bundeswehr) nichts zu suchen haben. Diese Berufsgruppen erfordern eine Verpflichtung für die fdG einzutreten und das wird niemand tun, der die Demokratie eigentlich abschaffen will - unabhängig davon ob er Moslem oder Christ ist, die SPD oder die NPD gewählt hat oder statt einer sozialen Marktwirschaft eine sozialistische Marktwirtschaft anstrebt.

Noch mal: Ich fordere kein Berufsverbot für Meinungen, die nicht der meinen entsprechen. Ich fordere ein (fun fact: bereits existentes) Berufsverbot für Staatsbedienstete (Beispiele s.o.), die diesen Staat bzw. die Demokratie abschaffen wollen! Es gibt Berufe, deren Anforderungsprofil eben auch eine rudimentäre politische Konformität beinhaltet, nämlich die Verpflichtung für die fdG einzutreten!
 
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diRAM schrieb:
So erkenne ich in dem verlinkten Artikel der TAZ auch überhaupt nicht die hier angeprangerte Empörungsmaschine mit ihren Totschlagargumenten - die zu Recht zu kritisieren ist. Die Fragen, die der Historiker stellt sind doch nachvollziehbar und m.E. dazu geeignet einen Beitrag zu der von mir geforderten gesellschaftlichen Debatte zu liefern.

Natürlich ist das Teil der medialen Empörungsmaschine.
Der angebliche Historiker hat überhaupt nix "kritisch analysiert"...
Richtig ist das Teile der HDv und gewisse Ausbildungsgrundsätze auf den Erfahrungen und Vorschriften der Reichswehr (H.Dv.300 von 1936) und Wehrmacht im 2. Weltkrieg beruhen, nur wo ist da der Skandal ?
Von der US-Army bis zur israelischen Armee haben sich alle bei den Erfahrungen/Vorschriften der Reichswehr/Wehrmacht bedient, es wurden ganze Absätze von der H.Dv.300 in die FM100-5 übernommen.

Ach ja, außerdem ist jedes der im Artikel genannten Beispiele falsch, stark übertieben oder extrem veraltet.
 
eine staatsfeindliche Betätigung führt heute schon zum Verlust des jobs im öffentlichen Dienst und Beamtentum - das nur am rande...

was man denkt ist da nicht gefragt, nur was man tut und wie man auftritt.
 
@diRAM: nun das las sich am anfang aber ganz anders für mich. möglicherweise hab ich die aussagen fehlinterpretiert, in dem fall entschuldige ich mich. aber die reaktion, die ich daraus gelesen hab ist eben jene die zu beginn dieses diskussionsteils angeprangert wurde: geht es um "rechts", werden die ansichten eben sehr extrem.
das ist wie bei dem npd-verbot. zu begin fand ich das ne super idee und konnte mir gar nicht vorstellen, wieso ein gericht etwas dagegen haben könnte. eben wie du sagst: demokratiefeindlich. sowas gehört verboten!
aber dann hab ich nen sehr interessanten kommentar dazu gehört, dass eben genau das das gegenteil von dem ist, was wir erreichen wollen. durch das verbieten von meinungen die uns zuwider laufen machen wir genau das, was wir verhindern wollen; wir beschneiden die demokratie und machen ein stück opposition mundtot. mir persönlich erscheint das gegen nazis zwar als richtig, aber meine sicht ist eben genauso subjektiv wie die jedes anderen auch. und seit dem ist mir viel bewusster, wie schnell das wort "nazi" jede sachliche diskussion zunichte macht. wenns gegen die nazis geht, sind sich alle einig.... so einig wie man sich in den 30ern war wenns gegen die juden ging, so einig wie sich die amerikaner waren wenns gegen die ureinwohner oder die schwarzen ging, so einige wie sich die russischen kommunisten waren wenns gegen die monarchie ging. wir halten unser weltbild für allgemeingültig universell richtig. das tun nazis, kommunisten, konservative moslems und jede andere gesinnung aber auch. niemand handelt in dem bewusstsein, etwas falsches zu tun. auch die wähler der npd nicht.
aber diese sichtweise macht die menschen nicht schlechter. und ein npd-wähler, der eben nicht zu den gewaltbereiten schlägern gehört passt imho besser in die bundeswehr als ein linksradikaler, der bei demonstartionen moletovkoktails auf die polizei wirft, schaufenster einschlägt und autos in brand steckt. nicht die politische gesinnung ist das entscheidende, sondern der charakter.

und ich muss sagen dass ich lange überlegt hab, ob ich hier schreiben soll, dass ich gegen eine ausgrenzung von politisch rechten aus der bundeswehr bin, weil ich mir sehr wohl bewusst bin, dass man in einer diskussion um das thema rechts automatisch ganz weit rechts der meisten steht wenn man versucht in der mitte zu bleiben.
und ich erwische mich selbst ja auch immer wieder dabei, dass ich automatisch wenn ich eine diskussion einsteige, wos auch um rechts geht, erstmal automatisch denjenigen, der für die rechte seite zu sprechen scheint, als rechten verdächtige.
 
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Sowohl Wiggum als auch c137 haben in ihren Beiträgen darauf hingewiesen, dass es ihnen nicht ausschließlich um "Nazis" ging/geht. Die Diskussion hatte hier vllt ihren Ursprung, ihre Prämisse war es aber nicht. Es ging seit gestern um Demokratiefeindlichkeit, losgelöst von ihrer konkreten Ausprägung.

Bei dem NPD-Verbot bin ich daher ganz bei dir. Allerdings taugt das nicht als Vergleich und ist hier zudem mehr als themenfremd ;)
 
Ich finde Verbote sind immer ein Zeichen von hilflosigkeit. Weil man das Problem nicht in den Griff bekommt, wirds halt verboten.
Man kann die NPD verbieten und was auch immer, aber dadurch werden die Menschen bzw. Meinungen nicht verschwinden. Im schlimmsten Fall gibt es ihnen auch noch Argumente, nach dem Motto von wegen Demokratie und wir werden verboten.
Es muss darum gehen schon viel früher anzusetzen und Menschen genug Bildung zu vermitteln, dass sie nicht in die "rechte Falle" tappen.
Schaut euch doch mal die Leute an, die in diesen Gruppierungen aktiv sind, dass sind größtenteils welche aus der sog. bildungsfernen Schicht. Da gibt es auch ein paar "schlauere", aber die Masse ist es nicht. Die sind a) doof und b) haben die irgendwelche Probleme und projizieren diese auf Ausländer, Homos, *setzeeineminderheitein*. Und genau da muss man ansetzen.
 
dass es ihnen nicht ausschließlich um "Nazis" ging/geht.

die diskussion ging darum, dass rechte ungeeignet seien, weil sie die brd nicht verteidigen würden, sondern überlaufen oder desertieren. und ich habe gesagt, dass meiner meinung nach das potential dazu bei rechten nicht mehr gegeben ist als bei den wählern bürgerlicher oder linker parteien auch.

von den gewaltbereiten schlägern hab ich ja klar geschrieben, dass ich diese nicht meine:
ich habe vielmehr den eindruck, ihr stellt euch das so vor, dass nazi-schläger in uniformen gesteckt werden und dann in anderen ländern unkontrolliert marodierend und mordend durch die dörfer ziehen. kann das sein? nun falls ihr denkt, dass ich sowas gutheißen würde, ganz sicher nicht. aber das ist eben auch nicht das, wovon ich spreche.

Man sollte auch festhalten das -> politisch rechts != Neo-Nazi/Rechtsextrem.
korrekt. offenbar haben wir wirklich aneinander vorbeigeredet.

Ich finde Verbote sind immer ein Zeichen von hilflosigkeit.
das finde ich keineswegs. verbote sollte man aber nur da aussprechen wo sie sinnvoll sind, da sie immer einen einschnitt in die freiheit der menschen darstellen. und man muss immer darauf achten, dass man nicht in guter absicht etwas schlechtes tut. bsp "killerspiel"verbot, cannabis-verbot oder eben npd-verbot. die absichten dahinter waren sicher immer gut...
 
Zuletzt bearbeitet:
Lübke schrieb:
die diskussion ging darum, dass rechte ungeeignet seien, weil sie die brd nicht verteidigen würden, sondern überlaufen oder desertieren.

So ein Quatsch...
Was verstehst du denn überhaupt unter "rechts" ??
Es ging schon die ganze Zeit um Extremisten (Nazis/Rechtsextreme, Salafisten, Linksextreme) !
 
Ein Verbot ist nicht immer (oder fast nie) der richtige Weg, aber es ist oft der vermeintlich einfache.
Da besteht leider auch die Gefahr, die eigentlich zu schützende Freiheit einzuschränken - und da bin ich auch dagegen.

Lübke schrieb:
und so ziemlich jeder bundesbürger hat an der brd irgendwas zu maulen. nicht nur die linken und rechten, auch die bürgerlichen.
Das ist richtig. Aber deswegen ist man doch nur gegen z.B. die Maut oder gegen Hrn. Gysi. Aber doch nicht gegen die fundamentale, wichtige freiheitlich-demokratische Grundordnung (GG Art. 1-5, 20, 25, 28)!

dann möchte ich an der stelle nochmal den bäcker, maurer und versicherungsverteter bemühen.
Diese dienen dem Staat nicht direkt, werden nicht vom Staat bezahlt - und nicht von diesem an der Waffe geschult.
Soldaten und Beamte haben übrigens auch Aufstiegschancen, in "gefährlichere" Positionen zu kommen.

sollte man menschen mit anderen politischen ansichten diskriminieren nur um sicher zu gehen?
Nein, ich sehe auch das massive praktische Problem. Das kann gewaltig in die Hose gehen und selbst wieder der freiheitlich-demokratischen Grundordnung widersprechen, da muss man sicher aufpassen, wie du bereits anmerkst.

das kann man aber nicht automatisch jedem unterstellen, nur weil er mal pro-nrw oder afd oder linke gewählt hat... ihr differenziert an dieser stelle einfach nicht.
Das habe ich auch nicht getan und nicht tun wollen. Jeder hat ein Recht auf seine Meinung und das ist auch gut so. (Auch wenn ich meistens weder der AfD noch der Linken zustimme, bin ich dafür dass sie ihre Aussagen tätigen dürfen.)

wenn die diskussion nicht die rechte gesinnung sondern die linke beinhalten würde.
Tut sie meiner Meinung nach schon längst - deswegen fragt ich auch, ob du wirklich alles liest. Es geht um Extreme, ob rechts, links, mitte, oben, unten, christlich, atheistisch, moslemisch: egal. Und zwar extrem in dem Sinne, z.B. Gleichberechtigung, Wahlen, Religionsfreiheit abschaffen zu wollen.


diRAM schrieb:
Es ging darum aufzuzeigen, dass demokratiefeindliche Gesinnungen im Staatsdienst (Zoll, Polizei, Lehramt, Bundeswehr) nichts zu suchen haben. Diese Berufsgruppen erfordern eine Verpflichtung für die fdG einzutreten und das wird niemand tun, der die Demokratie eigentlich abschaffen will - unabhängig davon ob er Moslem oder Christ ist, die SPD oder die NPD gewählt hat oder statt einer sozialen Marktwirschaft eine sozialistische Marktwirtschaft anstrebt.

Noch mal: Ich fordere kein Berufsverbot für Meinungen, die nicht der meinen entsprechen. Ich fordere ein (fun fact: bereits existentes) Berufsverbot für Staatsbedienstete (Beispiele s.o.), die diesen Staat bzw. die Demokratie abschaffen wollen!
Genau das.
 
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