Die gewollte Krise - Gründe und Auswirkungen des Sozialabbaus

Ja das tue ich in der Tat und das dir nichts besseres einfällt, als die Nazi-Keule auszupacken, spricht dafür, dass dir die Argumente ausgehen ... Moment mal, hattest du überhaupt welche angeführt?

Und selbst wenn wir hier am Südpol oder in der Sahara wären, was sollte das zur Sache tun?

Und selbst wenn etwas seit 10000 Jahren so ist, ist das deswegen nicht der Beweis, dass es von unumstößlicher Richtigkeit ist.
 
@ Godde, ich habe nur die Frage gestellt was denn ein "gerechter" Sozialstaat ist. Wie von Ganzir erwähnt sehen die US-Amerikaner das ganze deutlich anders als wir. Und die Steinzeit ist dort drüber sicherlich nicht ausgebrochen.

@ Melvin: Für mich sind finanzielle Zuwendungen nicht unbedingt Anerkennung. Wo siehst du, dass sich die anderen Gruppen nicht beschweren? Man könnte ja auch Steuerflucht als Beschwerde ansehen?

Meine Aussage ist aber auch nur eine Mutmaßung gewesen. Ich habe halt, dass Gefühl dass es heutzutage verpönt ist wenn ein Elternteil die Kinder zu Hause erzieht. Das kann ich natürlich nicht faktisch belegen.
 
Wieso Ganzir haben die Arbeiterbewegungen lange dafür gekämpft, um eine Arbeitslosen-Kranken und sonstige Sozialversicherungen einzuführen? Und du kommst jetzt und meinst das wäre verkehrt? Ich habe keine Nazikeule angeführt, sondern nur zeigen wollen, was passeiren kann, wenn soziale Sicherungssysteme versagen oder abgeschafft werden.
 
Godde schrieb:
@Melvin,

sowas nennt man Solidargemeinschaft. Zudem wo kämen wir denn da hin, so ganz ohne Kinder, schlimm genug, dass es Menschen gibt, die gar keine wollen und das nicht nur aus finanziellen Gründen.

@Ganzir,

Wir sind in Deutschland und nicht in den USA. Wir haben seit der Weimarer Zeit soziale Sicherungssysteme und Brünings Spardiktat war mit dafür verantwortlich die Menschen in braune Hände zu treiben, und du stellst die Sozialversicherungen in Frage, welche die Existenz der Leute sichert und den sozialen Frieden wahrt.

Sowas nenne ich nicht Solidargemeinschaft sondern eine Übersubventionierung ohne erkennbare positive Effekte auf die Geburtenrate, die von den Steuer- und Beitragszahlern finanziert wird. Weiterhin sichert nicht die Sozialversicherung selber die Existenz der Leute, sondern diejenigen, die sie über ihre Beitragszahlungen finanzieren.
 
Godde, es ist immer wieder amüsant zu lesen, wenn Leute für ihre Position Toleranz und Respekt (s. Post #397) einfordern, im Umkehrschluss andere Meinungen, Ansichten und Einstellungen zu bestimmten Themen pauschal disqualifizieren. Leider ist diese Paradoxie ein vielfach zu beobachtender Sachverhalt, sobald die eigene (scheinbar kritische und richtige!) Meinung Kontra erfährt. Toleranz immer nur gegenüber der eigenen Meinung, andere sind unsozial/asozial, vielleicht auch dumm, obrigkeitshörig oder ein anderes Wahl-Adjektiv.

Man muss sich irgendwann mal damit abfinden, dass wir nicht nur bedingt durch Globalisierung und der damit vebundenen "Zuwanderung" fremder Lebensentwürfe, sondern auch durch das beschriebene Phänomen der Individualisierung, in einer Gesellschaft leben, die durch Diversität gekennzeichnet ist. Es existieren so viele Arten, wie man sein Leben leben kann, dass es schlicht unmöglich ist pauschal die eine oder die andere Art als richtg oder falsch zu kategorisieren. Dementsprechend galt meine Vorderung nach mehr Toleranz aus Post #394 auch dir. Durch ein dichotomes richtig-falsch oder schwarz-weiß Weltbild entstehen soziale Konflikte, die derart überflüssig sind..

Deswegen ist deine Ansicht hier, exemplarisch durch folgenen Auszug aus Post #400 verdeutlicht:
"Zudem wo kämen wir denn da hin, so ganz ohne Kinder, schlimm genug, dass es Menschen gibt, die gar keine wollen und das nicht nur aus finanziellen Gründen."
[Hervorherbungen durch mich]
intolerant, anmaßend und konfiktfördernd.
Zum derzeitigen Zeitpunkt kann ich mir z.B. nicht vorstellen jemals Kinder zu haben. Bin ich deswegen jetzt ein "schlimmer" Mensch?!
 
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|MELVIN| schrieb:
bis zu drei Entgeltpunkte bei der Rentenversicherung
Bis zu. Alte, schlechte, unwerte Kinder bringen je ein Punkt. So hat es unsere soziale Arbeiterpartei beschlossen. Für die 45 Rentenpunkte des Eckrentners sind schlappe 45 Altkinder nötig. Für den aktuellen Lebensunterhalt bringen die dabei noch gar nichts, sondern kostet erstmal einen Haufen.
 
diRAM,

Ok, gut dann tausche das Wort gegen "traurig" aus. Ob du ein schlimmer Mensch bist, das kann ich nicht entscheiden, wobei ich dir ehrlich sage, einige Tendenzen hier im Thread empfinde ich als schlimm und fatal. Soziale Sicherungssysteme und das Solidarprinzip zu hinterfragen ist definitiv daneben.
 
Dinge wie das Betreuungsgeld, das Elterngeld oder das Ehegattensplitting zu hinterfragen (beides definierst du ja in Post #400 als zum Solidarprinzip zugehörig) ist in deinen Augen also daneben?! Sorry, aber genau diese Einstellung finde ich daneben.
 
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@Melvin,

welches Problem hast du denn genau mit dem Elterngeld? Weil einige es vorziehen ihre Kinder gemäss GG selbst zu erziehen und dadurch bestärkt werden?
Der "Steuerzahler", ist das eine andere Lebensform oder warum wird das immer so betont?
 
Das Elterngeld ist ein Sozialleistung, die viel Geld kostet (2012: knapp 5 Mrd. €) und vor einigen Jahren mit dem Ziel eingeführt wurde, die Geburtenrate zu erhöhen. Bisher deutet nichts darauf hin, dass dieses Ziel erreicht wurde. Daher gehört das Elterngeld meiner Meinung nach wieder abgeschafft.
 
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Godde schrieb:
Ok, gut dann tausche das Wort gegen "traurig" aus.
Was soll daran traurig sein?
Ob jemand Kinder haben möchte oder nicht, soll doch jedem seine Sache sein, dadurch wird man kein besserer oder schlechterer Mensch.
Aus welchen Gründen auch immer, andere keine Kinder haben geht dich nicht im geringsten etwas an und trotzdem verurteilst du sie.

Traurig sind so Leute wie du, die nur ihre eigene Vorstellung / Denkweise akzeptieren und andere "Niedermachen" weil sie nicht nach deinen Vorstellungen leben.


Godde schrieb:
[...] wobei ich dir ehrlich sage, einige Tendenzen hier im Thread empfinde ich als schlimm und fatal. Soziale Sicherungssysteme und das Solidarprinzip zu hinterfragen ist definitiv daneben.

Schau mal bitte über den Wohlfahrtsstaat Deutschland hinweg, was du als Sozialstaat beschreibst wäre in anderen Ländern purer Kommunismus.

Aber im Enddefekt ist das dasselbe wie wie ein Satz weiter oben, jemand ist nicht deiner Ansicht, also ist das "definitiv daneben" - du akzeptierst keine Meinung außer deiner Eigenen.
 
Quickbeam2k1 schrieb:
Nossi, die Menschen werden immer älter. Es gibt weniger Leute die die Rente bezahlen. Da man den Beitragssatz nicht anhebt bleibt also weniger über.

Wie willst du denn da was bezahlen? Meiner Meinugn nach ist die einzige Möglichkeit nur noch eine Mindestrente zu bezahlen. Dann muss aber auch jeder in diese Kasse einzahlen. [...]

Da ich gerade nicht soviel Zeit habe es dir im Detail zu erklären wieso du falsch liegst, empfehle ich dir folgende Dokumentation zu schauen (45 min):

"Rentenangst" - Geschäft mit der Angst.
Wiederlegung der Standardargumente: 1. die gesetzliches Altersvorsorge ist nicht mehr tragbar und nur durch private Altersvorsorge zu halten. 2. Immer mehr alte Menschen müssen durch weniger Junge finanziert werden.

http://www.youtube.com/watch?v=8hSYWOXrXlI
 
Leute wenn ihr keine Zeit habt irgendwas zu erklären dann lasst es doch bitte einfach und fangt hier nicht an ellenlange Videos zu verlinken. Die Zeit der anderen ist nämlich auch begrenzt. Zumal ich es argumentativ generell für schwach halte, sich auf irgendwelche Dokus zu beziehen, bei denen keiner die Intention der Macher kennt. Ich persönlich verlasse mich da lieber auf meinen eigenen Kopf und interpretiere die Fakten selber anstatt das andere für mich machen zu lassen.
 
@ dytec :) ich habe leider auch nicht die Zeit die ganze Doku zu sehen. Dass natürlich auch Private von Umschwenken auf private Altersvorsorge profitieren ist jedem klat denke ich (Da könnten sogar Staaten durch niedrigere Zinsen für Anleihen von profitieren).

Also wenn der Zweite deiner Punkte dort als falsch widerlegt wird erübrigt sich ja auch direkt der erste.
Wie wird denn der 2. Punkt widerlegt? (hast du da eventuell eins der Videos die sich damit beschäftigen?)

Ob private Altersvorsorge soviel besser ist werden wir übrigens in den nächsten Jahren sehen. In den USA gehen ja nun auch so langsam die Geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand. Dann werden enorme Summen aus den Kapitalmärkten abgezogen. Da muss man für diese Leute hoffen, dass das Wachstum in China und anderswo diesen Verkaufsdruck kompensieren kann.

Ob Staaten aber in 20 Jahren noch die selbe gesetzliche Rente Zahlen weiss man aber auch nicht. (Deutschland könnte sich ja auch für Zahlungsunfähig erklären. Dann Währungsreform und real weniger Bezüge).

Wie mans betreibt es ist schon ein hoher spekulativer Anteil dran
 
Das Standard-Argument gegen Punkt 2 ist die steigende Produktivität, die es weniger Erwerbstätigen ermöglichen soll, immer mehr Rentner mit durchzufüttern. Ist in meinen Augen aber aus zwei Gründen Schwachsinn:

1. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das Produktivitätswachstum von vielleicht 1% im Jahr in Deutschland wirklich ausreicht, um den sich massiv verschlechternden Quotienten aus Beitragszahlern und Rentnern zu kompensieren.

2. Selbst wenn das Produktivitätswachstum ausreichen sollte hieße das im Umkehrschluss, dass die Renten nicht am Produktivitätswachstum beteiligt werden dürfen, da selbiges ja bereits durch die größer werdende Anzahl an Rentnern voll und ganz aufgezehrt wird. Sprich: Die Renten dürften real bestenfalls stagnieren, mit der Folge dass der Lebensstandard der Rentner im Vergleich zum Rest der Bevölkerung weiter abfällt, sofern keine private Vorsorge getroffen wurde.
 
Danke :) Kann auch deine beiden Kritikpunkte nachvollziehen und würde die für mich stärker gewichten. Ist halt einfache Mathematik :)
 
@Labtec,

Natürlich akzeptiere ich andere Meinungen, nur teile ich sie nicht. Ich hatte nur angeführt, dass ich es daneben finde, sich am Solidaritätsprinzip nicht beteiligen zu wollen. Keinen Schimmer was du da unterstellt.
Was du als Kommunismus bezeichnest ist in unserem GG verankert und nennt sich Sozialstaatsprinzip. Es ist darauf angelegt sich gegenseitig zu unterstützen und nicht gegeneinander. Der Starke hilft dem Schwachen und umgekehrt. Mich wundert halt, dass ihr alle gegen diese Prinzipien seid und frage mich wo das herkommt?
 
Dein Problem ist, dass man in deinen Augen bereits gegen "diese Prinzipien" ist, wenn man fragwürdige Sozialleistungen wie das Elterngeld hinterfragt oder keine Kinder haben will. Ich maße mich jetzt einfach mal an für die anderen hier zu sprechen: Niemand der hier Diskutierenden ist gegen das Sozialstaats- oder Solidaritätsprinzip. Du stellst diese Prinzipien aber über alles und jeden und führst sie als Argumente für Sozialleistungen an, die die Macher des Grundgesetzes bei ihrer Arbeit mit Sicherheit nicht im Sinn hatten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, dass das Problem ist, bereits Fragestellungen generell (unabhängig von dem thematischen Bezug) als Meinungen zu interpretieren und sogar noch, hellseherischer Fähigkeiten gleichend, erahnen zu können, welche(r) Gestalt oder Tendenz diese Meinungen sind/haben.

Denn diese Aussage
Mich wundert halt, dass ihr alle gegen diese Prinzipien seid und frage mich wo das herkommt?
[Hervorhebungen durch mich]
wird Godde durch die Posts hier nicht belegen können.
 
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