Lübke
Fleet Admiral
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Das haben sie nicht, die können sich anstrengen wie sie wollen, mehr verdienen werden sie nicht.
vor einiger zeit kam eine statistik über die verteilung des reichtums in der bundesrepublik raus mit dem ergebnis, dass die scheere immer weiter auseinandergeht. zunächst dachte ich, da muss langsam mal was gemacht werden. dann hab ich mir mal die aussagekraft dieser zahlen überlegt: obwohl ich ein unterdurchschnittliches einkommen habe, stehe ich nicht in der untersten gruppe die nichts besitzen. ein bekannter von mir, der fast das doppelte einkommen hat aber schon. er kommt mit dem geld nicht aus. nicht weil er was besonders teures angeschafft hat, sondern weil er sein geld ohne nachzudenken ausgibt. wenn das konto schon leer ist, hat er trotzdem kein problem essen zu gehen oder party oder viel für genussmittel auszugeben und sinnlos spritt zu verheizen. er ist auch der meinung, dass man "die reichen" stärker besteuern muss zu seiner entlastung. ich komme mit einem unterdurchschnittlichen einkommen ganz gut über dir runden. wohlwissend dass iphone 5, neue autos und teure unterhaltungselektronik nicht zu meiner einkommensklasse passen. hab ich halt ein billigsmartphone, einen x jahre alten gebrauchtwagen und hifi-anlagen aus der bucht. das einzige was ich damit nicht kann, ist protzen. auf der anderen seite habe ich leute kennengelernt, die sich unter erheblichen finanziellen risiken und in harter arbeit eine eigene firma aufgebaut haben. nix mit 40 stunden müssiggang die wochen und pünktlich feierabend. da wurde dann in den anfängen bis zum umfallen geschuftet. und zwar sieben tage die woche. da wurde jeder cent gespart und in die firma gesteckt. und trotzdem war das risiko eines bankrott sehr hoch. wo die firma brummt, dicke gewinne abwirft und die angestellten die arbeit machen, sagen die leute auch "der bekommt für das bisschen arbeit viel zu viel geld".
klar gibts auch die, für die sich der vater den ar*** aufgerissen hat, damits die kinder mal besser haben und die reich sind durch erbschaft. oder leistungssportler wie fussballspieler, die millionen verdienen weil sie mit einem talent gesegnet sind. aber all diese leute zahlen ja auch viel mehr steuern als du und ich. die haben auch nicht unsere finanziellen probleme verursacht, aber sie sollen dafür abgestraft werden?
ich denke hier machen es sich einige viel zu einfach. es gibt nicht "die reichen" und "die armen". reiche werden ohnehin schon ungerecht behandelt, indem sie viel höhere steuern zahlen müssen als andere. aus welchem grund? bekommen die etwa mehr straßen oder mehr schulen als leute die wenig haben? werden die durch eine andere bundeswehr beschützt oder bekommen mehr harz4? bis zu einem gewissen grad ist das durchaus vertretbar und imho richtig, aber den menschen, die mehr geld gespart haben, die kosten aller aufzubürden kann wohl kaum eine gerechte und soziale lösung sein.
das ist richtig. aber wie kommt es dazu? das muss ja mal irgendwie anfangen. z. b. durch übermäßiges schuften und sich selbst nichts gönnen? eisern sparen? ich hab ein niedriges einkommen, das aber mittlerweile durch zinseinkünfte aufgebessert wird. und ja, je mehr ich spare, des so mehr zinsen bekomme ich auch was mich noch mehr zum sparen motiviert. was ich aus meinem umfeld sagen kann ist, dass die, die ihren dispo regelmäßig in anspruch nehmen, ausgesprochen selten zu überstunden oder sonstigem bereit sind und auch wenn das geld mal knapp ist keinen deut ihren konsum reduzieren. und bei denen dreht sich das rad andersrum: sie zahlen zinsen. dispo, darlehen, hypothek. und tilgen braucht ja nicht, lieber nen neuen laptop oder n neues iphone kaufen wenn mal geld da ist anstatt erstmal versuchen von den schulden runterzukommen und die zinsen zu sparen...das sich Kapital an bestimmten Stellen mehrt und je mehr davon da ist, desto schneller macht es das.
imho liegt das problem mit arm und reich primär an der aufklärung der leute. es sind nicht immer nur "die anderen" schuld, "die reichen" oder "das system".
nur mal so als denkanstoß: die brüder aldi zählen zu den reichsten menschen der welt. ihre zinserträge dürften das jahreseinkommen der meisten hier bei weitem übersteigen.
Quelle: WikipediaKarl Albrecht sen. (Vater von Karl und Theo Albrecht) war gelernter Bäcker, bis er aus gesundheitlichen Gründen diese Arbeit aufgeben musste. 1913 machte sich Karl Albrecht sen. als Brothändler selbstständig, und seine Frau Anna Albrecht (geb. Siepmann) eröffnete unter dem Namen ihres Mannes einen kleinen „Tante-Emma-Laden“ auf der Huestraße 89 in Essen-Schonnebeck...
und die sollen jetzt für die misswirtschaft anderer aufkommen? was haben die verbrochen?
um aber auch mal für die andere seite zu argumentieren: die weltweiten finanzmärkte handeln wertpapiere in billionenhöhe und erwirtschaften unvorstellbare gewinne. dieser handel wird nicht besteuert! bereits geringe ertragssteuern an den finanzmärkten würden hunderte milliarden in die staatskassen spülen. hier sehe ich persönlich großen handlungsbedarf. wer reale güter handelt, muss entsprechende umsatzsteuern entrichten, aber wer finanzpapiere handelt nicht? da sehe ich zum beispiel wirklich ungerechtigkeit und auch großes potential unsere finanziellen probleme in den griff zu bekommen. wie siehts denn damit aus; statt pauschal jeden zu schröpfen, ders zu was gebracht hat, mal gezielt dahin zu gehen wo geld in rauhen mengen verdient wird ohne güter oder dienstleistungen zu schaffen. eine solche steuer wäre imho gerecht.
die zweite große baustelle sehe ich in der politik: die notwendigen maßnahmen zur sanierung unseres haushaltes würden wie gesagt ziemlich sicher die nächsten wahlen kosten. entweder man nimmt den menschen leistungen oder geld weg. darum wird das ursprünglich kleine problem von legislaturperiode zu legislaturperiode und von regierung zu regierung stetig wachsend weitergereicht. inzwischen auf unvorstellbare 2 billionen euro angewachsen. wenn ich von durchschnittlich 5% zinsen ausgehe, zahlen wir schon einhundertmilliarden euro allein an zinsen jahr für jahr für diesen schuldenberg! geld mit den man sehr viel sinnvolles bewirken könnte oder es einfach in form von steuersenkungen dem volk zurückgeben könnte. hier muss eine lösung gefunden werden, die verhindert, dass die regierung das problem solange ignoriert bis es (wie in griechenland) zum großen knall kommt. nur wie will man das anstellen? wir sehen ja aktuell in anderen ländern, wie gegen jeden, der zu sparen versucht, das volk auf die barikaden geht.
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