franzerich schrieb:
Mach das doch nicht zu einem Ratespiel, spuck es aus
Ist doch schon recht wahrscheinlich, dass es in diesem Beispiel um die mangelnde Planungskompetenz der Käufer geht (die ebenfalls mangelnde soziale Verantwortung des Verkäufers wird wahrscheinlich ausgeblendet, der verkauft nur soviel, wie eben möglich und das ist für Händler normal).
Zusammengefasst:
"Alle geben all ihr Geld für das tolle neue aus, und haben dann nichts mehr übrig, um ihre basalen Bedürfnisse zu befriedigen".
Dieses Beispiel ist noch dümmer, als es Kommunismus je sein könnte ... obwohl ich einige Vertreter dieser Spezies von "Sonderangebots-Opfern" kenne (ich wohne mit einem zusammen, und daher liegt bei uns regelmäßig mal Kiloweise schimmelndes Essen herum, weil der Mann offensichtlich nicht im Blick hat, dass ein dreiköpfiger Haushalt z.B. keine 4 Kg Erdbeeren braucht).
Bei all dem schwingt dann noch dieser fiese Unterton des "selbst schuld" mit ... ein wirklich mieses Beispiel.
Man könnte auch dem Händler mangelnde Planungskompetenz vorwerfen, denn bei seiner Herangehensweise wird der Markt am Ende aus Käufermangel zusammenbrechen ... oder ihm selbst kein Auskommen mehr ermöglichen (die hohe Sterberate unter seinen Kunden drückt auf die Nachfrage, und das senkt bei gleichbleibendem Angebot die Preise bis weit in die Verlustzone).
Besser wäre es wohl gewesen, den Kunden nich gleich ALL ihr Geld abzunehmen, sondern eben nur so viel, dass beim nächsten Besuch (ich verstehe den Händler als Fahrenden) nach Möglichkeit MEHR potenzielle Käufer vorhanden sind.
Freilich müsste der Händler dafür so gestrickt sein, dass sein Gehirn nicht beim Klang von Geld sofort aussetzt (so wie bei Pawlows Hunden der Speichelfluss beim Klang des Glöckchens eingesetzt hat).
Die lösung: Händlern und Kunden langfristige Planungskompetenz eintrichtern ... 5 Jahre riesige Profite einstreichen, und dann den Laden dicht machen müssen ist eben eigentlich nicht erfolgreicher, als ein Unternehmen über 100 Jahre lang OHNE Kredite am Markt zu halten ... unabhängig vom erzielten Gewinn - einfach durch einen durchgehend "positiven Cashflow".
Ich sehe die Lösung tatsächlich in (staatlichen) Regularien, die letztlich dafür sorgen müssen, dass aus einer Orange (Konsumenten) nicht nur schnell so viel Saft (Geld) wie möglich herausgepresst wird, sondern eben nur so viel, dass die Orange möglichst lange saft abgeben kann. Nicht weil ich spass dran habe, Profite zu schmälern, sondern weil ich denke, dass die Basis dieses Systems geschützt werden muss ... wie sich ein Körper gegen letztlich tödliche Krankheiten oder Parasiten wehren muss.
Wirklich erfolgreiche Parasiten erhalten ihren Wirt am Leben oder erleichtern ihm dieses sogar (das nennt man dann allerdings nicht mehr Parasitenbefall sondern Symbiose).