Unyu
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Stimmt da war ich zu überschwenglich.Schrammler schrieb:Das hat überhaupt nichts mit "freiem Markt" zu tun, schau dir an welche Subventionen an die Landwirte und an die Verarbeitende Industrie fließen und mit welchen Mitteln man sich vor Konkurrenz außerhalb der EU schützt. Die niedrigen Preise kommen durch die Discounter zustande, die den Erzeugern buchstäblich die Pistole auf die Brust setzen und Hersteller, welche einst aus der Not geborene Lebensmitteltechnik zur Profitmaximierungsmaschinerie umgebaut haben.
Ich kenne die französischen oder italienischen Standards nicht gut genug, aber den Eindruck das es in Deutschland Qualität gibt, habe ich nicht. Ob ich zu Lidl oder zu Edeka gehe, in der Gemüse Abteilung siehts genauso aus. Verschimmelte Ware gibts oft genug. In der Bodenseeregion siehts dank extremen Umsatz nicht ganz so schlimm aus. Aber weiter Richtung Norden bleibt die Ware auch mal Stunden, manchmal gar Tage im Verkaufsraum liegen und gammelt vor sich hin. - Wenn man nicht penibel acht gibt ist es die Chance verschimmelte Tomaten zu Hause aus zu packen bei 100%. Wenn ich dann an die Geschichten mit den Umetikettieren von Fleisch denke... Die Händler liefen eben was die Deutschen wollen: Billig. Bio ist kaum ein Ausweg, ausser fürs eigene Gewissen und der Profitmaximierung. Die Tiere stehen genauso eingeklemmt im Stall und fressen Kraftfutter.Wenn du die Qualität willst, die in Frankreich oder Italien nur dem Standard entspricht, zahlst du in Deutschland auch schon entsprechend normalere Preise.
Was kommt am Ende raus, wie viele Jahre vermieten, bis es kein Minusgeschäft ist? Das ist doch die Frage gewesen. Ich gehe nicht davon aus, das es für deine Familie ein Minusgeschäft ist, aber die Frage bleibt der Zeitraum.DerOlf schrieb:Genau DAS habe ich die letzten Wochen getan ... WENN man Rechnen kann, ist das kein Problem ... die beiden Häuser in meiner Familie werden nun in der 3. Generation erhalten, sind schon zum 2. Mal Schuldenfrei (das erste wurde erneut belastet, um das zweite zu bauen).
Vermietet wird nur eines dieser Häuser ... und das auch erst seit etwas über 10 Jahren.
Auf dem Land, Nordost-Schweiz. Teuer wirds in den Städten und bei Neubauten. Wie gesagt, ich kann mich bei der günstigen Wohnung nicht beklagen. Das Umfeld ist in Ordnung, sämtliche Infrastruktur inklusive Bahnhof in weniger als 5 min entfernt, ebenso der Wald. Bei Heimweh auf Stau ists zur Grenze auch nicht weit. Natürlich gibt es auf dem Wohnungsmarkt die wesentlich teureren Angebote. Da bezahlt man für die neue Bad und Küchenaustattung, Dämmung usw. eben kräftig drauf. Wenn mein Vermieter in Thailand das auch macht, habe ich die freie Wahl. Mehr zahlen oder neue Wohnung und mehr zahlen. Ich sehe das als die angeblich kaum spürbare Inflation an. Aber solange es unter 14 bleibt, bin ich ganz zufrieden.Wo wohnst du, dass du 12,- für verdammt günstig hältst ... münchener Innenstadt oder was?
Dabei ist doch eine Wohnungsbaugesellschaft ungefähr das, was du dir wünscht: Billige Mieten und Kein Verdienst für die Vermieter. D.h. im Grunde das Schliessen des frei zugänglichen Wohnungsmarktes.Ein tolles Beispiel ist unsere "gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft" BGW. Denen gehört mittlerweile fast die Hälfte der Häuser, sie renovieren sie, malen sie hübsch bunt an, und haben genau dadurch das Mietnniveau in der ganzen Stadt stark angehoben ... bis zur Mietbremse wurde das immer wie folgt geregelt.
Die Mieter mussten ausziehen (wegen nötiger Renovierungsarbeiten ... Dämmungsverordnungen lassen grüßen), und danach war die Wohnung dann teilweise doppelt so teuer ... die BGW waren meines Wissens nach die erste Wohnungsgesellschaft hier ... aber der eine beginnt, der Rest zieht mit ... sie bleiben nicht die einzigen ... und mittlerweile hat sogar die BGW im Vergleich zum Rest wieder "günstigen Wohnraum".
Mein Eindruck von Genossenschaften ist ein Anderer. Keine Ausverschämt hohen Mieten. Doch aber das Problem, das hier ein einzelner Akteur ganze Stadtteile besitzt. Einen freien Wohnungsmarkt stelle ich mir anders vor.
Das ist sehr individuell. Gibt Vorschläge, wie viel man für Miete aufwenden sollte, meist so maximal 1/3.Am Ende befindet sich der Markt in einer endlosen Aufwärtsbewegung ... die leider NICHT zur Einkommensentwicklung passt ... daher zahlen wir mittlerweile fast alle ca. 50% des Einkommens für die Wohnung (all inkl).
Wann ist es "genug" ... wenn es 60, 70 oder 80% des Einkommmens sind?
Steuerbar über Lage, Qualität und Grösse der Wohnung. Bei 50% gibts du zu viel aus oder du hast das Pech einen mies bezahlter Arbeit nach zu gehen. Da wäre dann das Problem zu suchen und nicht der Wohnungsmarkt. Niedrige Löhne sind das Problem. Zusammen mit Spitzenabgaben führt das alles konsequent in die Altersarmut.
Ich bin früher auch 4 - 5h täglich gependelt. Also bitte. Man muss sich nur die Pendelstädte ansehen. Geh nach Stuttgart, täglicher Stau aber die Leute wohnen lieber auf dem umliegenden Land. Doch in die Innenstadt fährt man mit dem Auto. Nun wer ist Schuld, die Immobilienbesitzer? Es kann nicht jeder direkt am Dom wohnen!
Beim Pendeln setzt eindeutig das deutsche Infrastrukturdefizit ein. Eine ordentliche Infrastruktur ist bei Europaweiten Spitzenabgaben eben nicht drin.
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Grundsätzlich muss der Markt immer so offen wie möglich bleiben. In Deutschland gibts doch genug Beispiele die zeigen, das staatliche Eingriffe schädlich sind. Selbst beim Paradebeispiel Wasser herrscht Misswirtschaft, Vetternwirtschaft und Korruption ohne Gnade. Natürlich würden Private Profit wollen. Doch liegt ist das Schlimmer als staatliches Versagen? In der Realität ja, da Privatisierung wie bei Autobahnen eine reine Verarsche ist und keine reale Privatisierung mit freiem Markt. So sieht dann auch der Stuttgarter Wohnungsmarkt aus. Man reisst einen funktionierenden Bahnhof, einen schönen Park ein, um mittels Subventionen teure Wohnungen zu bauen. Alles zum Vorteil der Politiker, die inzwischen in ihrem neuen Business tätig sind.Deine Markt-Romantik in allen Ehren, aber ganz so simpel ist es dann doch nicht ... bietest du deinen Wohnraum "zu günsig" an, weckt das bei den meisten Mietern Misstrauen ... vermietest du eher teuer, gehen viele Leute davon aus, dass das Objekt in einem guten Zustand sein wird ... auch wenns nur ein aufgehübschter Trümmer ist.
Wieder ein Argument eher überdurchschnittliche Mieten zu verlangen.
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