Die Linke und die DKP, wie soll es weitergehen ?

extasy

Banned
Registriert
Juli 2005
Beiträge
813
Spätestens nach den Äußerungen der Christel Wegner ist wieder einmal eine Diskussion um die Kommunisten in der Linken entbrannt. Auch ich habe in dieser Frage ein durchaus gespaltenes Verhältnis.

Für uns Sozialisten ist der Schwur von Buchenwald, auch wenn dieses heute etwas altbacken klingt, durchaus noch sehr wichtig. Hier wurde sich zu der Einheit der Linken bekannt, weil gerade ihre Zerrissenheit erst den Faschismus ermöglichte. Dieser Fehler soll sich nicht noch einmal wiederholen. Das gehört zu unserem Selbstverständnis und ich würde mir sehr wünschen, wenn auch die Sozialdemokratie sich dieser Wurzeln wieder besinnen würde und es nicht mit Lippenbekenntnissen zu ihrer Tradition beließe.

Es kann jedoch nicht angehen, dass Mitglieder der DKP noch immer versuchen, das Unrecht in der DDR zu relativieren und zu verharmlosen und dabei unsere Partei missbrauchen. Auch wenn ich aus den angeführten Gründen nicht grundsätzlich gegen Kommunisten bin, müssen auch sie erkennen, dass es einen Staatssozialismus mit Der Linken nicht geben wird und wir diesen auch nicht anstreben. Auch Kommunisten müssen dazulernen und Fehler aufarbeiten und anerkennen. Dabei muss man nicht einmal die DDR grundsätzlich verteufeln, wie es Konservative gerne tun.

Soll sich Die Linke von den der DKP endgültig lösen, oder ist die Einheit der Linken wichtiger als die Aussagen einzelner Mitglieder ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitte der 80er-Jahre hatte die DKP nach eigenen Angaben angeblich 52.000 Mitglieder. Der Verfassungsschutz sprach von 40.000 und das ZK der SED ging von 27.500 aus.

Nach einer großen Austrittswelle, die parallel zum Niedergang der DDR verlief, hat die DKP heute noch 4.200 Mitglieder, von denen nur 200 jünger als 30 Jahre sind. Der Großteil der Partei dürfte aus 68er-Altkommunisten bestehen, die allmählich ihr Rentenalter erreichen. Christel Wegner (Jahrgang 1947) fällt auch darunter.

Für mich ist die heutige DKP ein skurriler Haufen. Viele von denen habe in den letzten 40 Jahren zu wenig dazugelernt. Ich denke, die machen sich nicht einmal die Mühe, auf den Zug der Mindestlohn-Forderung aufzuspringen, sondern rufen weiterhin nach Enteignung.

Die DKP-Listenkandidaten machen Die Linke angreifbar. Dies gilt umso mehr, als dass man mit etwas Glück einfach nur warten muss, bis sich Leute wie Christel Wegner von selbst äußern. Sie hat sich zwar nachträglich zu rechtfertigen versucht. Aber Tatsache ist doch, dass andere Politiker ihr Vokabular gar nicht mehr verwenden (Mauer, Stasi, …).

Die DKP braucht nach dem Fall der Mauer wohl noch eine Generation, bis sie sich vom dem Schock erholt hat. Bis dahin sind die Altmitglieder aber nicht mehr unter den Lebenden. Und so viel Nachwuchs sehe ich nicht. Die Linke sollte sich gut überlegen, ob sie dauerhaft auf die Unterstützung dieser zweifelhaften Gruppierung angewiesen ist.

Ich würde der Linken empfehlen, von der DKP eine neue Programmatik einzufordern. Wenn sie dazu bereit ist, könnten die Unterschiede in den Positionen geringer werden. Falls nicht, sollte man die DKP lieber abschreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde nicht mal eine neue Programmatik einfordern, sondern mich gleich von ihnen trennen.
Gleichzeitig sollte Die Linke auch ihre Kanidatenlisten bereinigen.


Andernfalls werden beide immer in einen Topf geworfen und eine gewisse Akzeptanz tritt nicht ein.
 
Auch ich halte eine Trennung aus zwei Gründen für klüger. Zum einen ist die DKP eine wirklich winzige Gruppierung, die es allein vielleicht nur auf 1-2 Prozentpunkte schafft. Sie sind für Die Linke vor allem deshalb ein Faktor, weil sie selbst an die 5-Prozent-Hürde denken muss. Trotzdem wundere ich mich, wie die kleine DKP es geschafft hat, so weit oben auf den Listenplätzen der Linken zu landen. Das zeugt von großer Energie.

Zum anderen könnte eine Abgrenzung von der DKP dafür sorgen, dass Die Linke die Stigmatisierung als Randpartei abstreifen kann. Nach einer Trennung könnte man sie nicht mehr mit Kommunisten, Radikalen oder gar Extremisten in einen Topf werfen. Das wiederum könnte sie für neue Wählergruppen interessant machen, deren Potenzial ich höher einschätze als das Umfeld der DKP.
 
Es ist ja schon etwas in Arbeit. Im kommenden Parteitag soll es per Satzung nur noch Parteimitgliedern oder Parteilosen möglich sein auf unseren Listen zu kandidieren. Ich finde auch das wir die DKP eigentlich zum Erfolg nicht nötig hätten weil deren Wahlergebnisse sich im zehntel Prozentbereich bewegen. Wenn man mal von "Hochburgen" wie in Bottrop mal absieht. Aber wie gesagt steht da die Tradizion etwas entgegen, da können selbst Linke sehr Konservativ sein. ;):D
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Linke sollte eine Partei sein die alle linken und radikal linken Strömungen in sich vereint. Nur dann kann sie eine Partei der gesamten Bewegung sein. Wenn sie sich jetzt schon dafür entscheiden sich unliebsamer GenossInnen auf Grund von Medienhetze und Falschaussagen zu entledigen und sich statt dessen lieber an die neoliberalen Parteien anbiedern sehe ich da allerdings schwarz :(
 
@extasy
Es bleibt die Frage, ob dieser Schritt ausreichend ist, um den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die SPD zum Beispiel fährt momentan auf Landes- und Bundesebene einen ganz strikten Kurs gegen Die Linke. Sie definiert sich sozusagen als einzige Partei, die zugleich links und demokratisch (verfassungstreu usw.) ist. Dadurch kanzelt sie Die Linke ab.

Die Linke könnte sich von dieser Strategie eine Scheibe abschneiden. Sie könnte die Abgrenzung zur DKP verdeutlichen, indem sie diese auch organisatorisch durchzieht. Das könnte so weit gehen, dass man ehemaligen DKP-Mitgliedern die Aufnahme in die Partei verweigert. Das würde Eindruck machen.

Allerdings müsste sich Die Linke in diesem Zusammenhang auch überlegen, wie sie es z. B. mit ihrem "Polik-Model" Sarah Wagenknecht hält, die sich als Kommunistin betrachtet. Sie würde dann gleichfalls nicht mehr zur Linken passen. Jedenfalls dürfte es Beweis genug für eine ernst gemeinte Abgrenzung sein, wenn man sie aus der Partei werfen würde. Aber das wird ja nie passieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die SPD nimmt sich durch diese Abgenzung selbst die Möglichkeit mittelfristig wieder ohne die Konservativen regieren zu können. Ob sie das wirklich will muss sie selber entscheiden. Jedenfalls lassen wir uns dabei nicht wegen der DKP Diskussion den schwarzen Peter zuschieben.

Fakt ist das sich die kurzfristigen Ziele (Mindestlohn, Bürgerversicherung, Gesammtschule) schon heute mit uns und den Grünen verwirklichen ließen. Dabei ist es meiner Meinung nach doch völlig unerheblich ob wir eine demokratisch Sozialistische Gesellschaft oder die SPD eine soziale Marktwirtschaft anstreben. Beides ist meiner Meinung nach verfssungskonform weil es auch in der Verfassung keine festlegung auf den Kapitalismus gibt. Und natürlich sind dabei Kompromisse nötig denen wir uns aber durchaus stellen werden.

Es liegt einzig an der SPD zu zeigen wie ernst es mit ihrer sozialen Erneuerung und dem Bekenntniss zum demokratischen Sozialismus nach ihrem letzten Parteitag ist.

Eine Trennung von Sarah Wagenknecht kommt für mich jedenfalls nicht in Betracht. Sarah ist zwar Kommunistin (eine nette noch dazu:love: ) , jedoch eine sehr scharfsinnige und auch demokratisch gesinnte Politikerin auf deren Kompetenz wir nicht verzichten können. Sie verkörpert eigentlich das was die DKP längst hätte vollziehen müssen, nämlich eine kritische und sachliche Auseinandersetzung zum DDR Regime ohne dieses in Bausch und Bogen zu verteufeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
@PowerSupport
klar wird diese vom sogenannten "Verfassungsschutz" beobachtet. Was hat das jetzt mit diesem Thema zu tun ?

Ich hatte schoneinmal woanders angemerkt das man leider meint das dieses sozusagen ein negatives "Gütesiegel" ist und Maßstab für vermeindliche Verfassungsfeindlichkeit (wie immer man das definiert). Ich meine dass das eine recht deutscher Reflex ist alles irgendwie einer amtlichen Überwachung zu unterwerfen. Die sogenannte "Bundesprüfstelle für judendgefärdende Schriften" ist ein uns sicherlich bekanntes Beispiel für deutsche Überwachungswut. Ich meine das beide Behörden längst abgeschafft gehören und völlig überflüssig sind, andere europähische Staaten kommen auch ohne solch skurrilen Behörden aus. Deutsche Gründlichkeit sollte lieber in sinnvollere Aufgaben (Produkt und Lebensmittelüberwachung, mehr Steuerprüfer) investiert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke es ist nicht nur die DKP, die die Linke in Verruf bringt. Auch die sog. "Kommunustische Plattform" sehe ich als Problem für die Linke an.
Ich denke allein der Begriff Kommunismus ruft bei vielen Leuten ein Schaudern hervor.
Ich halte es für bedenklich, wenn in einer Partei solches Gedankengut gepflegt wird. Laut Wikipedia wird die KPF ja auch in 12 Bundesländern vom Verfassungsschutz beobachtet.
Ich denke die Linkspartei sollte sich von allen diesen suspekten Subjekten trennen, denn solche skurillen Leute schaden der Partei mehr, als dass sie ihr helfen.

In meinen Augen macht die LInke deswegen deutlich den Eindruck, als wäre sie ein Sammelsurium von weltfremden Spinnern, die ernsthaft glauben, dass der Kommunismus oder Sozialismus unsere Gesellschaft heilen könnte.
Solang es noch leute in der Linken gibt, die sich seolbst als Kommunisten bezeichnen, wird die Partei in der Schmuddelecke bleiben.
 
@extasy

Es wäre mir neu, dass es demokratische Staaten gibt die ohne Organe zum Schutz eben dieser Demokratie überleben können.

Du stellst hier den Verfassungsschutz auf eine Ebene mit einem Organ des Jugendschutzes und versuchst über die Anspielung auf die Bundesprüfstelle, mit der du hier im Forum einige Zustimmung erwartest, das Faktum der offensichtlichen Verfassungsfeindlichkeit diverser DKP Mitglieder zu relativieren. Ein schönes Schaustück, doch viel zu leicht durchschaubar.

Natürlich lässt die Tatsache, dass diese Partei vom Verfassungsschutz beobachtet wird einen Rückschluss auf ihre Gesinnung zu. Denn vom Verfassungsschutz werden eben nur jene Organisationen beobachtet die im Verdacht stehen es mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung nicht so ernst zu nehmen.

Aber hier liegt auch das große Problem der Linken. Nicht nur im Umgang mit der DKP ist sie wenig konsequent, nein auch in ihrer Positionierung gegenüber unserer Verfassungsmäßigen Grundordnung sind sie immer wieder zu undeutlich.

Akzeptiert die Linke die freiheitlich demokratische Grundordnung vollkommen ohne jegliches "Wenn" und "Aber" und ist die Linke einverstanden mit einer sozialen Marktwirtschaft?

Ich frage mich immer wieder warum die Linke es nicht schafft endlich mal Konzepte vorzulegen. Warum gibt es keine Handfesten Programme anhand derer ich als Wähler überhaupt sehen kann welche Ziele die Linke konkret verfolgt und wie sie sie umsetzen will?

Dies zieht sich durch die ganze Partei und der Umgang mit der DKP ist da nur ein kleines Symptom.
 
Ja leider ist es so dass das Wort "Kommunismus" heutzutage diese Resantimants hervorbringt. Ganz im Gegensatz zu den europähischen Nachbarn die ein entspannteres Verhältniss dazu haben. Die größte Gewerkschaft Frankreichs ist z.B. Kommunistisch ohne das hier nun die kommunistische Revolution bevorsteht.

Das liegt aber zum Teil auch an der jahrzehntelangen Verteufelung alles Kommunistisch/Sozialistischem hier in Deutschland. Und natürlich auch an der deutschen Teilung.


@Adam_Smith
tja dann muss es dich ja sehr endtäuschen das Bodo Ramelow mit seiner Organklage gegen die Beobachtung durch den Verfassungsschutz durchgedrungen ist (http://www.focus.de/politik/deutschland/verfassungsschutz_aid_233905.html ). Erzkonservativen scheinen nur Sanktionen, Überachung und Verbote in der Auseinandersetzung mit uns eintzufallen, wie übrigens auch in anderen Bereichen der Gesellschaft (Stichwort Killerspiele, Onlinedurchsuchungen usw). Aber das ist ja das was wir von konservativer Seite gewohnt sind.

Betreffend des noch fehlenden Pogramms muss ich sagen das dieses natürlich noch kommen wird. Wir sind eine junge Partei und haben erst mühsam die Vereinigung mit der WASG geschafft. Das nun ein Pogramm folgen muss ist jedoch klar und wird von uns auch nachgereicht. Im Übrigen frage ich mich warum nun aufeinmal bei uns so auf ein Porgramm bestanden wird wenn sich die Altparteien (gerade die SPD) selber nicht an das ihre halten ? Im Gegensatz zu den Altparteien jedoch ist uns ein Pogramm nämlich durchaus wichtig weil wir die einzige richtige Weltanschauungspartei sind die sich auf die Tradizion der Arbeiterbewegung berufen kann.

Außerdem gibt es z.B. auch in Hamburg ein Wahlpogramm was ganz klar zeigt für was wir in der aktuellen Politik stehen. Und da steht weder die verstaatlichung der Schlüsselindustrien noch der Banken, sondern ganz praktische Dinge wie z.B. ein Sozialticket mehr Gesammtschulen und die abschaffung der Studiengebühren im Vordergrund. Ziele die die Grünen übrigens auch vertreten aber mit der CDU ganz bestimmt nicht durchsetzten werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit Deinem Bekenntnis zu Sarah Wagenknecht spielst Du nur den Konservativen in die Arme. Denn dann können Leute wie Roland Koch weiterhin Die Linke mit den Kommunisten gleichsetzen. Das kommt gut an, weil der Kommunismus für die ganz überwiegende Mehrheit der Wähler nach wie vor ein rotes Tuch ist, das ihnen kaum wählbar erscheint.

Hier stellt sich die Grundsatzfrage, was der Linken lieber ist: die Unterstützung einer kleinen radikalen Gruppe oder die Aussicht auf weitere Wählerstimmen aus dem nicht ganz so linken Spektrum und die Option zur Zusammenarbeit mit der SPD.

Die Linke muss so oder so ihre Kompromissbereitschaft unter Beweis stellen. Ob sie diesen Kompromiss in Richtung DKP oder SPD eingeht, ist ihre Sache. Nur beides zusammen geht nicht.

Du sprichst laufend die derzeit aktuellen Fragen an, wie z. B. den Mindestlohn oder die Bildungspolitik. Aber für die SPD geht es um viel mehr. Wenn es ihr gelingt, ein paar Prozentpunkte von der Linken zurückzugewinnen, dann sackt Die Linke wieder unter die 5-Prozent-Hürde ab und die SPD hat ihre Ruhe.

Dann stünden die Wähler wieder vor der Wahl: entweder SPD wählen oder die Stimme an eine Partei verschenken, die den Einzug ins Parlament nicht schafft. Ich denke, die SPD wird so lange wie möglich an dieser Strategie festhalten wollen.

Und was das Ausland angeht: Die "Kommunisten" in Frankreich, Spanien usw. sind nur "Light-Kommunisten", vergleichbar mit hiesigen Sozialdemokraten. Die DKP ist da von einem ganz anderen Kaliber.
 
Eben dies wird ja immer wieder gerne verkannt. Kommunistische Bewegungen in Deutschland sind in den meisten Fällen nun einmal nicht mit unserer Verfassung vereinbar. Und mit dem Grundsätzen von Freiheit, Demokratie und Eigentumsrecht sehen sie es auch nicht so genau. Um dies zu wissen braucht es keine Äußerung einer Landtagsabgeordneten.

Als ob es erst die Äußerung einer Wegner gebraucht hätte zu zu wissen wessen Geistes Kind die DKP ist. Die gespielte Empörung der Linken und die Reaktion auf diese Äußerungen sind im Grunde doch auch nur Show. Es soll keiner in der Partei so tun als würde man nicht wissen, dass die DKP sich eben nicht vom Regime der DDR distanziert.

Und die jüngere Geschichte unseres Landes zeigt ganz klar, dass Deutschland immer einen besonderen Bezug zu sozialistischen Gedanken hatte. Selbst in der CDU gab es nach der Beendigung des WKII viele Kräfte die absolut gegen die Einführung einer sozialen Marktwirtschaft waren. Nein, sie wollten keine absolut freie Marktwirtschaft sondern sie wollten den Sozialismus.

Die soziale Marktwirtschaft setzte sich letztendlich nur deshalb durch, weil, auch wegen der Hilfe der westlichen Besatzungsmächte, der Fortschritt schnell spürbar und greifbar war.

Hätte es nicht den schnellen Aufschwung und den Wideraufbau des Landes gegeben, dann wäre alles vermutlich ganz anders gekommen.

extasy schrieb:
Erzkonservativen scheinen nur Sanktionen, Überachung und Verbote in der Auseinandersetzung mit uns eintzufallen.

Eine kleine Zwischenfrage:

Wie stehst du persönlich zu einem Parteiverbot der NPD? Wie steht deine Partei dazu und wie seht ihr die Tatsache, dass die NPD von Organen des Verfassungsschutzes sehr genau im Auge behalten wird und das z.B. Wahlplakte mit ausländerfeindlichem Hintergrund verboten werden?

Zwei kleine Fragen auf die kurze und knappe Antworten erwarte.

Des weiteren möchte ich eine weitere Frage an dich richten:

Findest du es nicht wichtig, dass man die Verfassung unseres Landes vor Kräften schützt die die verfassungsmäßig garantierten Grundrechte aufheben bzw. aushebeln wollen?

Wie steht es mit den Fragen aus meinem vorhergehenden Beitrag.

Steht die Linke voll und ganz hinter der freiheitlich demokratischen Grundordnung?
 
@Adam_Smith
Der Verfassungsschutz hatte es doch vor jahren verhindert das die NPD verboten werden konnte. Aufgrund der Informanten in der NPD ist das Verbotsverfahren ja leider gescheitert.

Nein, der Verfassungsschutz schütz nicht unsere Verfassung er gewährleistet das neofaschistische Parteien wie die NPD weiterhin mit Steuergeldern finanziert werden. Außerdem sind die "Erkenntnisse" die dieser Verein gewinnt für jedermann leicht nachzuforschen, dafür braucht man diese Behörde nicht. Es sind Binsenweisheiten die diese "Verfassungsschützer" als "Erkenntnisse" der Öffendlichkeit präsentieren. Reiner Selbstzeck und völlig überflüssig.

Und natürlich stehen wir auf dem Boden der Verfassung und der freiheitlich demokratischen Grundordnung die jedoch nicht explizit Kapitalstisch ist.

Ach ja, das du dich an die Sozialisten in der frühen CDU erinnerst ist sehr löblich. Auch mir war dieses garnicht, bis vor kurzem, bewusst das der Sozialismus Konsens zwischen fast allen Parteien in der frühen BRD war. Darum ist unsere Verfassung auch grundsätzlich nicht Antisozialistisch weil deren Väter unter anderem Sozialisten und auch Kommunisten waren. Adenauer hatte aber damit recht schnell aufgeräumt und eine beispiellose Kommunistenhatz losgetreten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Verfassungsschutz hatte es doch vor jahren verhindert das die NPD verboten werden konnte. Aufgrund der Informanten in der NPD wurde ist das Verbotsverfahren ja gescheitert.

Der Verfassungsschutz hat ermittelt und dabei leider über die Stränge geschlagen.
Ohne die Erkenntnisse des Verfassungsschutzes wäre damals aber gar kein Verbotsverfahren möglich gewesen. Es ist nämlich leider so, dass die NPD nach außen hin nur viel zu selten ihre Verfassungsfeindlichkeit zeigt. Somit ist es schwer Beweise für ein Verbotsverfahren zu bekommen. Dazu braucht man Interna, also Informationen die nur Informanten liefern können.

Aber du bist meiner Frage ausgewichen:

Beführwortest du ein Verbotsverfahren gegen die NPD?

extasy schrieb:
Adenauer hatte aber damit recht schnell aufgeräumt und eine beispiellose Kommunistenhatz losgetreten.

Falsch. Der Wähler hat "aufgeräumt" wie du es nennst.
Die Kommunistenhatz, wie du sie nennst, ist nämlich genau jener Versuch der noch jungen Demokratie gewesen sich gegen antidemokratische Kräfte zu wehren. Oder bestreitest du, dass die KPD nicht mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung vereinbar sind?
Die Wähler wollten die Politik Adenauers, dies wurde in den Wahlen bestätigt.

extasy schrieb:
Und natürlich stehen wir auf dem Boden der Verfassung und der freiheitlich demokratischen Grundordnung die jedoch nicht explizit Kapitalstisch ist.

Sie gibt aber eindeutig ein marktwirtschaftliches System vor. Lediglich über dessen Ausgestaltung darf gestritten werden. Kommunistische Gedanken sind mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung in keiner Weise vereinbar.
 
@extasy: sorry, wenn ich mich einmische. aber ich habe ein paar frage an dich und entschuldige falls es offtpic ist...
ich habe schon einige deiner statement bezüglich sozialismus und kommunismus gelesen, da habe ich mich gefragt ob du es selbst erlebt hast, ich meine hast du in einem ehemaligen kommunistischen staat gelebt oder liest du nur in den büchern von marx und engels über den sozialisten garten eden?
eine zweite habe ich doch noch ;)
dass du politisch engagiert bist, steht denke ich außer frage aber was genau findest du so toll an den ganzen "ideen"?
 
@Adam_Smith
an Beweise für ein Verbotsverfahren kann jedermann kommen der sich mit dieser Partei und ihren Aussagen auseinandersetzt, dazu genügt deren offen zugängliche Publikationen und Aussagen von Mitgliedern. Und natürlich befürworte ich ein Verbotsverfahren der NPD. Die VVD-BdA (http://www.npd-verbot-jetzt.de/) hatte ja auch über 175 000 Unterschriften dazu gesammelt.

Was heist hier sich zu wehren ? Waren dazu Verbote und Verfolgung nötig ? Was in den frühen 50er Jahren da ablief war einer Demokratie völlig unwürdig und unangemssen. Ich empfehle hierzu jedermann einmal den Film "Als der Staat rot sah" (http://www.lernzeit.de/sendung.phtml?detail=687064) den der WDR hierzu gemacht hatte. Wie Du ja richtig bemerkst war die KPD in den Wahlen recht erfolglos, warum also diese Verfolgung ? Schlimm war aber das sich die Kommunisten die der Naziverfolgung entgagen sind nun von ehemaligen Nazirichtern in der Adenauerzeit aburteilen lassen mussten.

@Bohemund
sorry, du begehst den Fehler den Staatssozialismus der Vergagenheit mit dem Sozialismus an sich gleichzustellen. Der Staatssozialismus a la DDR ist zu recht untergegangen und wird auch von uns Linken nicht gewollt. Der Sozialismus an sich jedoch ist für uns die schaffung einer weitgehends gerechten Gesellschaft wo nicht der Profit das Maß aller Dinge ist, sondern die Menschen. Nicht dem Kapitalbesitzer soll der Profit aus der Arbeit zustehen sondern der Gesellschaft insgesammt.

Aber das nur am Rande, ich glaube das wir hier nun wieder abschweifen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen

Zurück
Oben