@ keshkau
Revolution muss hier im Bezug auf radikale Umgestaltung der Produktionsverhältnisse gesehen werden.
Revolution heißt nicht gleich Gewalt und Guilloutine.
Wenn Marx in seinen Feuerbachs Thesen von der "revolutionären Praxis" spricht, so meint er in diesem abstrakten Kontext sicher nicht das, wovor jeder Bürgerliche sofort meint zurückschrecken zu müssen (wobei wohlgemerkt seinesgleichen Gesellschaftsform nicht anders herbeigeführt wurde), sondern erst einmal die Möglichkeit des Menschen, die Konzepte seiner Umwelt grundlegend zu verändern.
Auch die Industrialisierung wird nicht selten als "Industrielle Revolution" bezeichnet. Gehen sich dabei Menschen an den Kragen? Nein, es handelt sich hier um eine grundlegende Veränderung der Begebenheiten.
Und, so ganz im Allgemeinen, genauso wie ich schonmal den Begriff "Diktatur" ansprach, im Wandel der Zeit hat sich die Bedeutung des Begriffs "Revolution" ganz grundlegend verändert.
Man nenne nur Kopernikus' Werk "Die Revolution der Gestirne", wo Revolution hier vielmehr als Kreislauf verstanden wird, wie auch bei Aristoteles' These über den Kreislauf der 6 Staatsformen.
Es ist ebenso nicht in Ordnung, einem Kaufmann seinen Laden wegnehmen zu wollen und zu argumentieren: "Ätsch, das ist Revolution. Du bist enteignet. Sieh zu, wo Du bleibst." - Aber so lautet die DKP-Forderung in Bezug auf Nokia.
Dementsprechend ist es ebenso nicht in Ordnung, die Kirche zu säkularisieren, den Adel zu entprivilegieren, womöglich noch zu köpfen, den Sklaventreiber zu "enteignen" usw.