Dienstwagenprivileg

bemymonkey schrieb:
Das ist mir schon klar, aber für sinnvoll halten muss ich es ja trotzdem nicht. Der Anspruch, für 3km Arbeitsweg alleine einen SUV zu belegen (weil ist ja "günstig" vom Arbeitgeber) statt sich gefälligst auf's Rad zu schwingen, Bus zu fahren oder zumindest nen Kleinwagen zu nutzen, ist aus meiner Sicht schon problematisch.
Nein sinnvoll ist das nicht, ändern kann man es aber auch nicht wirklich, hier ist der AG in der Verantwortung eine sinnvolle Dienstwagenrichtlinie umzusetzen.

Mir erklärt sich die Maßnahme aus dem Wirtschaftsministerium nicht wirklich, umgesetzt bedeutet es einen erhöhten Ressourcen und Platzverbrauch, keiner wird leugnen können das der Trend zu SUVs dadurch massiv beschleunigt wird, die Autobauer freuen sich natürlich auch, denn SUVs sind extrem Margenstark.

Das alles damit man auf dem Papier weniger CO2 eintragen kann? Anscheinend hat die Autolobby hier ihren typisch guten Draht ins Ministerium ausreichend glühen lassen.
 
The_waron schrieb:
die Leasingrate ist mir viel zu hoch auch wenn es knapp im Budget wäre.
Bezahlst du die Leasingrate als Eigenanteil selbst?
Der 60.000€ Mach-E kommt dich bei der üblichen Relegung (AG zahlt alles, AN zahlt 1% Regel) günstiger als ein 30.000€ PHEV oder Verbrenner.
 
h00bi schrieb:
Bezahlst du die Leasingrate als Eigenanteil selbst?
Der 60.000€ Mach-E kommt dich bei der üblichen Relegung (AG zahlt alles, AN zahlt 1% Regel) günstiger als ein 30.000€ PHEV oder Verbrenner.
Unsere Regelung ist etwas anders, aber im groben stimmt das natürlich auch.

Also holen wir uns jetzt alle SUVs (der Mach-E ist faktisch einer) und verbrauchen deutlich mehr Platz und Ressourcen damit wir auf dem Papier weniger CO2 haben? Tut mir leid, ich verstehe es nicht. Ok ist verstehe es schon, die Autolobby freut sich natürlich massiv, die allermeisten werden ohnehin einen PHEV SUV wählen da die Mehrheit zuhause nicht laden kann - für mich ist das absolut die falsche Richtung.
 
Mein derzeitiges Unternehmen hat zuerst den Einsatz von EV verneint bzw. nicht in Betracht gezogen.
Nun kam gestern die Meldung: Wir haben 10 EVs als Pool Cars beschafft.

Ziel ist es weiter die Flotte zu elektrifizieren. Versprochen werden auch Lademöglichkeiten an den jeweiligen Standorten.

Für viele Mitarbeiter wäre das sehr interessant, alleine wegen den 0,25%.
Leider verstehe ich nicht ganz, wie sie das umsetzen wollen.

Uns gehört 1 Standort selber, der Rest ist gemietet...
Das kann also noch dauern, wenn man sich bei jedem Standort mit dem Mieter einig werden muss.
 
The_waron schrieb:
Also holen wir uns jetzt alle SUVs (der Mach-E ist faktisch einer) und verbrauchen deutlich mehr Platz und Ressourcen damit wir auf dem Papier weniger CO2 haben?
Nein, das ist natürlich sinnfrei und dieses Beispiel kommt ja primär durch die Limitierung auf Ford und deren aktuelles Portfolio zustande.
The_waron schrieb:
ohnehin einen PHEV SUV wählen da die Mehrheit zuhause nicht laden kann - für mich ist das absolut die falsche Richtung.
PHEVs ohne technische Kontrolle wie bei Ad-blue würde ich steuerlich dem Verbrenner gleichstellen.

Gibts hier PHEV Fahrer? Gibts hier PHEV Fahrer, die die Kiste regelmäßig laden?
Ich kenne nur einen PHEV Fahrer und der lädt nur dann, wenn die E-Auto Parkplätze direkt vor dem Einkaufsladen frei sind (und vorzugsweise auch noch gratis) weil Parken dort nur während dem Laden und Einkaufen erlaubt ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: KitKat::new()
Hallo

bemymonkey schrieb:
Der Anspruch, für 3km Arbeitsweg alleine einen SUV zu belegen (weil ist ja "günstig" vom Arbeitgeber) statt sich gefälligst auf's Rad zu schwingen, Bus zu fahren oder zumindest nen Kleinwagen zu nutzen, ist aus meiner Sicht schon problematisch.
Problematisch ist diese Ausdrucksweise, solange es nicht gesetzlich verboten ist/wird darf jede/r zur Arbeit kommen wie sie/er will, wenn jemand 3km mit dem SUV fährt ist das ihre/seine Entscheidung.

Grüße Tomi
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: KitKat::new()
3 km Arbeitsweg sind halt auch selten.
Die meisten Mitarbeiter haben da deutlich längere Anreisen.

Aber ich bin auch generell der Meinung, dass Dienstwägen dem Einsatzzweck der Mitarbeiter entsprechend verteilt werden sollten.

Falls jemand von den anderen dann wirklich ein Auto benötigt, kann er ja z.B. ein Poolcar haben.
 
h00bi schrieb:
Nein, das ist natürlich sinnfrei und dieses Beispiel kommt ja primär durch die Limitierung auf Ford und deren aktuelles Portfolio zustande.
Das ist aber eine übliche Regelung und wird sehr viele Dienstwagen in sehr vielen Firmen betreffen.

h00bi schrieb:
PHEVs ohne technische Kontrolle wie bei Ad-blue würde ich steuerlich dem Verbrenner gleichstellen.
Das tut der diese Änderung aber nicht und wird durch den Lobbyeinfluss vermutlich geschehen sein. Die angedachte Änderung wird also massig PHEV-SUVs als Dienstwagen provozieren, die natürlich nicht regelmäßig geladen werden.

Es fehlt das Angebot eines Focus Äquivalent und die derzeitige Ladetechnik schließt zuviele Menschen de facto aus, bzw. macht es zu umständlich. Die Regelung kommt ca. 5 Jahre zu früh und wird wie schon angesprochen massig SUVs erzeugen - ich halte das für falsch.
 
The_waron schrieb:
Das ist aber eine übliche Regelung und wird sehr viele Dienstwagen in sehr vielen Firmen betreffen.
Was meiner Meinung nach dafür spricht, dass bei der zukünftigen Neuregelung der AG auch einen Vorteil haben muss, wenn ein E-Auto gewählt wird bzw. einen Nachteil wenn ein PHEV oder Verbrenner gewählt wird.
Für den AN ist es mit der 0,25% Regel in vielen Fällen schon lukrativ genug, wenn Ladeinfrastuktur zugänglich ist.
The_waron schrieb:
Das tut der diese Änderung aber nicht
Sie ist ja aber auch noch lange nicht verabschiedet.
Aber ich befürchte auch, dass die Lobbyarbeit der Automobilkonzerne hier durchschlägt und PHEV SUVs weiter verramscht werden.
Ein interessanter Ansatz wäre übrigens:
Stromkosten bleiben voll als Betriebskosten absetzbar.
Fossile Kraftstoffe sind nicht oder nur teilweise als Betriebskosten absetzbar.

Das könnte/sollte auch dazu führen, dass PHEVs häufiger geladen werden. Statt Tankkarte gibts ne Ladekarte oder die Firma sagt halt: Uns egal, wir zahlen deinen Sprit weiterhin.

Mit der vollen Absetzbarkeit der Stromkosten und einem sinnvollen PKW Preis-/Verbrauchs-/Gewichtslimit oder -staffelung wäre das doch ein Ansatz der zu einer positiven Entwicklung führen würde.
Ich sehe auf Anhieb auch kein Schlupfloch bzw. Ausnutzungspotential.

Nachteilig würde das berufliche Langstreckenfahrer treffen. Die müssten entweder mehr Ladestopps während der Arbeitszeit einlegen oder der Unterhalt fürs Fahrzeug wird für den AG teurer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Problematisch ist diese Ausdrucksweise, solange es nicht gesetzlich verboten ist/wird darf jede/r zur Arbeit kommen wie sie/er will, wenn jemand 3km mit dem SUV fährt ist das ihre/seine Entscheidung.
Selbstverständlich ist das ihre/seine Entscheidung. Scheiße finden darf ich das trotzdem :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: KitKat::new()
Das mit dem Strom ist bei uns auch selten dämlich. Wir bekommen 35€ pauschal erstattet, wenn man einen phev fährt. Wenn man den wirklich elektrisch fahren würde, käme man auf viel höhere Stromkosten. Daher kann ich meine Kollegen auch verstehen, daß die da nicht drauf zahlen wollen
 
h00bi schrieb:
Gibts hier PHEV Fahrer, die die Kiste regelmäßig laden?
Ja, das Ding wird täglich im Betrieb geladen und reicht knapp für den Arbeitsweg hin und zurück. Zuhause kann ich keine wallbox installieren und somit den Strom nicht voll abrechnen also bleibt der Stecker da draußen.
Ergänzung ()

The_waron schrieb:
Das tut der diese Änderung aber nicht und wird durch den Lobbyeinfluss vermutlich geschehen sein.
Die haben einfach nur gemerkt das man das nicht grad mal so einführen kann, bis ein praktikables system für das Erfassen und melden der elektrischen Fahrstrecke steht hat sich das mit den 0,5% von selbst erledigt ich glaube nicht daß man das nach dem Auslaufen 2025 nochmal verlängern wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dienstwagenregeln in meinem Unternehmen:
1. Deutscher Premiumhersteller
2. Min 200 km/h vmax
3. Min 500 km Reichweite @ vmax
4. Maskenverbot für Fahrer und Beifahrer

Ob mein Nachbar 3km oder gar 300m zum Bäcker oder zur Arbeit fährt oder läuft, ist mir herzlich egal. Jeder erwachsene Bürger soll das bitte selbst entscheiden.
 
cool and silent schrieb:
Dienstwagenregeln in meinem Unternehmen:
1. Deutscher Premiumhersteller
2. Min 200 km/h vmax
3. Min 500 km Reichweite @ vmax
4. Maskenverbot für Fahrer und Beifahrer
🤦‍♂️
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: KitKat::new()
Ich möchte mich hier auch mal einklinken.

Ich bin Servicetechniker ohne Feste Arbeitsstätte, ich fahre also idr. Morgens zum Kunde und von einem Kunden wieder nach Hause.
Firmenwagen mit 1%, alle weiteren Kosten inkl. Sprit vom Arbeitgeber bezahlt.
In meine Bereich ist das absolut Standard. Da wird aber kein Porsche gefahren sondern idr. preiswerte Business Kombis.

Irgendwie finde ich werden Handwerker/Servicetechniker immer in diesen Schlagzeilen außen vor Gehalten welche beim Verlust dieses Mehrwerts(wird ja aufs Brutto angerechnet) am ehesten Finanziell Betroffen wären.

Ich sehe nicht so ganz wo ich privilegiert bin um ehrlich zu sein.
 
Shelung schrieb:
Ich sehe nicht so ganz wo ich privilegiert bin um ehrlich zu sein.
Bist du nicht, ist ne Neiddebatte von Leuten, die oft recht weltfremd sind, siehe Lastenfahrrad für Handwerker.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tomislav2007
Shelung schrieb:
Ich sehe nicht so ganz wo ich privilegiert bin.
Bist du ja auch nicht, das "Dienstwagenprivileg" bezieht sich ja auf den AG, der hier einiges "verrechnen" kann und die Kritik auf die Vorstands-Dickschiffe - das ein Großteil der Dienstwagen gar nicht aus A8 oder S-Klasse besteht, kann man sich in Berlin nicht vorstellen.
 
Ash1983 schrieb:

Das Umweltbundesamt schätzt die Kosten zur Begünstigung von Dienstwagen auf jährlich 3,1 Milliarden Euro und führt diese ganz offiziell unter "Umweltschädliche Subventionen" in Deutschland. Das Forum Ökologische Marktwirtschaft kommt sogar auf 4,6 Milliarden Euro.

Jetzt kann man die Diskussion mit dem Wort "Neiddebatte" totschlagen. Oder kann unter Berücksichtigung der immer stärkeren Auswirkungen des Klimawandels darüber sprechen ob das Geld in Umweltschädliche Subventionen gut angelegt ist.

Das 9 Euro Ticket hat die Gesellschaft 2,5 Milliarden Euro gekostet und eine Verlängerung wurde von einem privilegierten Dienstwagenfahrer mit den Worten "Gratismentalität" abgelehnt. Der wird wohl auch einfach nur neidisch auf die Leute sein die günstig mit dem ÖPNV fahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: TheManneken, bemymonkey, h00bi und 4 andere
Lipovitan schrieb:
Das 9 Euro Ticket hat die Gesellschaft 2,5 Milliarden Euro gekostet und eine Verlängerung wurde von einem privilegierten Dienstwagenfahrer mit den Worten "Gratismentalität" abgelehnt. Der wird wohl auch einfach nur neidisch auf die Leute sein die günstig mit dem ÖPNV fahren.
Das 9€ Ticket ist mit Hinblick auf die Klimathematik erwartend nutzlos gewesen, insofern ist eine Verlängerung mindestens genauso sinnfrei wie die derzeitige Auslegung der Dienstwagenrichtlinie, wenn nicht sogar sinnfreier.

Ohne eine moderne ÖPNV Infrastruktur kann es auch ein 0€ Ticket sein, es wird sogut wie kein Auto substituiert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: WolledasKnäul
Soweit ich das sehe ist die 1% keine Subvention sondern eine Vereinfachung der Versteuerung für das Finanzamt.

Aus meiner Sicht können die ruhig die Regelung verschärfen und für Menschen mit festem Arbeitsplatz ausschließen.
Solange man dabei diese Regelung für Außendienstler weiterhin zur verfügung stellt.

Das letzte mal wurde mir gesagt das sei zu aufwendig zu regeln ich könne ja ein GPS Ortungs Fahrtenbuch führen... weil ich ja auch unbedingt mit nem Peilsender rumfahren will 24/7 ?!
Geschweige den der Bürokratische aufwand eines Physische Fahrtenbuchs.
Ich versuche idr. mein Leben einfacher zu gestalten, nicht komplizierter.
 
Zurück
Oben