Dienstwagenprivileg

Shelung schrieb:
Ich sehe nicht so ganz wo ich privilegiert bin um ehrlich zu sein.

Man kann privat Fahrten auch nach Fahrtenbuch abrechnen, sollte die 1% Regelung sich ändern, niemand muss mit dem Firmenwagen privat fahren. Es geht ja nicht darum den Firmenwagen für die Arbeit zu verteuern, sondern den Firmenwagen für die private Nutzung ordentlich zu versteuern bzw. die Richtlinen zu hinterfragen. Ein System das bei der Steuer auch auf Verbrauch und Schadstoffaustoß Rücksicht nimmt ist ein Beispiel.

Als Außendienstler würde ich die private Nutzung durchaus einfach ablehnen. Wenn ich beruflich unterwegs bin, ist ja alles beruflich was ich fahre (Einkaufen, Unterkunft, etc.). Ist bei einen Firmenbus natürlich leichter zu argumentieren, dass man den nicht privat nutzt, als bei einem Kombi (darum geht es dem Finanzamt ja).
 
Lipovitan schrieb:
Das Umweltbundesamt [...]

Dessen Aufgabe es ist, solche Statistiken so darzulegen, wie es die politische Agenda erfordert?

Wie hoch wären denn die volkswirtschaftlichen Schäden wenn es viel weniger Servicetechniker und Handwerker gäbe? Höher als die 3.1 Mrd?
 
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Lipovitan schrieb:
Der wird wohl auch einfach nur neidisch auf die Leute sein die günstig mit dem ÖPNV fahren.
Nein ... der kümmert sich nur einfach um sein Klientel ... genau das wird doch von ihm erwartet.

Deswegen gibts ja auch ständig Zank zwischen Grünen und FDP ... da gibt es beim Klientel nämlich recht große Überschneidungen und da verheddern sich dann eben auch mal die Angelschnüre.

In einzelnen Bereichen ist es wichtig, dass Fahrzeuge, die für die individuelle Arbeit notwendig sind (wie zum Beispiel bei @Shelung ) auch steuerlich abgesetzt werden können (Servicetechniker, Aussendienstler).

Für alle anderen schlage ich eine Art Taxameter vor, der bei Dienstfahrten läuft und die gefahrene Strecke dokumentiert. Damit kann man dann ermitteln, zu wie viel Prozent der Wagen dienstlich genutzt wurde ... nur dieser Anteil der jährlichen Nutzungskosten darf steuerlich geltend gemacht werden (die Technik ist vorhanden, und nichtmal sonderlich kompliziert ... die Differenz aus km-Stand bei Beginn und Ende der Dienstfahrt reicht aus ... also reicht ein Druck auf eine Taste, durch den der km-Stand einmalig protokolliert wird ... einmal am Anfang, einmal am Ende ... das kostet nichtmal Zeit und sogar das FA kann dann sehr leicht zwischen "Dienst-" und "Privatfahrt" unterscheiden).

GPS-Ortung ist dafür schlicht unnötig (selten so einen blöden Vorschlag gehört), es sei denn, man hegt generell eine Art Verdacht, dass Dienstfahrten sowieso nicht ordentlich protokolliert werden, wenn Firma oder Fahrer auf diese Daten irgendwelchen Zugriff haben.

Ich bin da ja auch eher misstrauisch ... denn "Ehrlichkeit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr" ... ich nehme an, dass das jedem BWL-Erstsemester klar ist (eigetlich ist das in unserer Gesellschaft jedem klar).
 
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Es geht sowohl um den AG als auch um den AN der mit der 1% Methode natürlich subventioniert wird. Ich bin jahrelang Autos gefahren, die ich mir nie hätte leisten können/wollen. Als Dienstwagen geht's aber. Ist doch klar, dass hier Subventionen drin stecken.
 
Lipovitan schrieb:
Jetzt kann man die Diskussion mit dem Wort "Neiddebatte" totschlagen.
Es ging mir explizit um die Kombination aus Shelungs Post und dem vorgeschlagenen Fahrrad für Handwerker, unglücklich formuliert, gebe ich zu. Ein 600 PS Porsche als Dienstwagen ist selbstverständlich überflüssig.
 
Noch eine kleine Anekdote zum "kleinen DIenstwagen".

Der Vater eines Freundes arbeitet im Immobilienbereich (Makler), und sagte mal zu mir, dass er gerne einen Passat als Dienstwagen haben wollte ... das ging aber nicht, weil die Firma eben wollte, dass ihre Vertreter mindestens eine große Limosine der Marken BMW, Mercedes oder Audi fahren (also deutsche Premium-Hersteller).
Also wurde es ein 7er BMW. Ein Auto, welches er sich nie im Leben privat angeschafft hätte.

Das ist nichtmal nur eine Subvention für AN und AG, sondern obendrein noch eine für die deutsche Autoindustrie ... und jede Subvention in diese Richtung ist nunmal umweltschädlich, da brauchts nicht mal mehr einen BIAS ... den in diese Diskussion allerdings beide Extrempole gerne einbringen.
Der ADAC ist die letzte Adresse, von der ich neutrale Einschätzungen bezüglich Strassenverkehr erwarte ... vom ADFC erwarte ich das genauso wenig. Ich frage auch nicht bei Shell nach Alternativen zu fossilen Brennstoffen.

Wenn man sich die Liste von @cool and silent ansieht, dann fällt zumindest mir sofort auf ... "500km Reichweite @ vmax von mindestens 200km/h" ... das kann schonmal kein Stromer leisten.
Daran, Elektrofahrzege als Dienstwagen einzusetzen, hat dieses Unternehmen also schonmal 0 Interesse.
Irgendwann könnte das imagemäßig eng werden ... Logistik- (wie UPS oder Amazon) und ÖPNV-Unternehmen werben schon heute damit, dass sie ihre Flotten auf Wasserstoff oder Elektro umrüsten.
Vielleicht erwartet der Kunde irgendwann, dass der Vertreter im eMobil daherkommt. Eventuell schafft es unsere Politik auch irgendwann, dass der Verbrenner wirklich teurer ist, als seine Alternativen.
Dann erledigt sich der Verbrenner-Dienstwagen von alleine ... ich fänds gut.
 
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DerOlf schrieb:
[...]
Das ist nichtmal nur eine Subvention für AN und AG, sondern obendrein noch eine für die deutsche Autoindustrie ... [...]

Die immerhin erheblichen Anteil an unserem Wohlstand hat. Traurig, wie despektierlich immer wieder über deutsche Kernkompetenzen gesprochen wird, die dafür sorgen, dass wir einen der besten Sozialstaaten der Welt haben, obwohl nicht unendlich Gas/Öl aus dem Boden sprudeln.
 
Ash1983 schrieb:
die oft recht weltfremd sind, siehe Lastenfahrrad für Handwerker.
Ich frag mich wer hier weltfremd ist, wenn diese bereits freiwillig bei Handwerkern im Einsatz sind
:daumen:
 
Idon schrieb:
Die immerhin erheblichen Anteil an unserem Wohlstand hat. Traurig, wie despektierlich immer wieder über deutsche Kernkompetenzen gesprochen wird, die dafür sorgen, dass wir einen der besten Sozialstaaten der Welt haben, obwohl nicht unendlich Gas/Öl aus dem Boden sprudeln.
Die Frage ist ja auch eher was und wie subventioniert wird. Subventionen sollen ja Anreize schaffen irgendein Wirtschaftsgut ausserhalb ihres eigentlich Wertschöpfungsrahmens zu produzieren bzw. mehr zu produzieren oder in eine bestimmte Art/Richtung zu produzieren.

Insofern ist die Kritik an den subventionierten Dickschiffen durchaus berechtigt, es braucht keine Steuervergünstigung für einen A8, 7er oder S-Klasse, wer sich sowas holen will soll es tun, eben halt auf eigene Kosten. Ich habe überhaupt kein Problem damit wenn der typische Dienstwagen wie der Passat unter die Dienstwagenrichtlinie fällt und dadurch VW mitprofitiert, noch weniger wenn die Autos mehr Richtung Effizienz durch Subventionen getrieben werden.

Aktuell, wie aber schon angesprochen, machen wir ja das Gegenteil, wir subventionieren riesige SUVs die einen Akku "dran geklebt" bekommen oder eben bald E-SUVs die riesige Ressourcenfresser sind und ohnehin den Durchschnitts-AN ausschließen.
 
@KitKat::new()

Bietet sich halt manchmal an.

Weltfremd ist aber daraus direkt eine Allgemeingültigkeit erschaffen zu wollen.


Ich fahre auch fast ausschließlich E-Bike. Trotzdem halte ich nichts von einem Zwang. Ich verstehe nämlich Leute, die nicht bei JEDEM WETTER mit dem E-Bike fahren (und dann ggf. kein eigenes Büro zum Umziehen haben etc.).
 
KitKat::new() schrieb:
Ich frag mich wer hier weltfremd ist, wenn diese bereits freiwillig bei Handwerkern im Einsatz sind
:daumen:
Du. Ich sage nicht, dass es per se unmöglich ist, aber ich würde gern sehen, wie mein Fliesenleger 40km anreist mit 35m² Fliesen auf dem Lastenfahrrad.
 
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Shelung schrieb:
weil ich ja auch unbedingt mit nem Peilsender rumfahren will 24/7 ?!
Wenn du ein halbwegs modernen Fahrzeug hast tust du das Längst, die fahrtenbuch funktion oder zumindest eine app Schnittstelle bieten die ja mittlerweile fast alle ab werk.
KitKat::new() schrieb:
wenn diese bereits freiwillig bei Handwerkern im Einsatz sind
"Der" Handwerker ist aber auch ein sehr breites Spektrum wenn ich durch die Stadt eiere und mal ein Nagel in die Wand haue oder 5 m² anstreiche ist das vielleicht praktikabel unsere Servicewagen gehen jeden Morgen mit ca. 1 Tonne Material und Werzeug auf die Reise.
 
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h00bi schrieb:
Nein, das ist natürlich sinnfrei und dieses Beispiel kommt ja primär durch die Limitierung auf Ford und deren aktuelles Portfolio zustande.

PHEVs ohne technische Kontrolle wie bei Ad-blue würde ich steuerlich dem Verbrenner gleichstellen.

Gibts hier PHEV Fahrer? Gibts hier PHEV Fahrer, die die Kiste regelmäßig laden?
Ich kenne nur einen PHEV Fahrer und der lädt nur dann, wenn die E-Auto Parkplätze direkt vor dem Einkaufsladen frei sind (und vorzugsweise auch noch gratis) weil Parken dort nur während dem Laden und Einkaufen erlaubt ist.

Bin PHEV Fahrer seit ~2 Jahren und finde die Regelung meiner Firma als sehr sinnvoll und durchdacht:
1x pro Quartal Abrechnung des Stroms über eigene Reisekostenkategorie. Dazu muss ein MID Zähler verbaut werden, hier gab es einen kleinen Zuschuss von der Firma für die Kosten.
1x pro Jahr wird der Verbrauch der PHEV geprüft. Verbraucht man mehr als das 2.5x des WLTPs muss man die Spritkosten selber nachzahlen. Mein XC60 ist mit 2.3L angegeben, laut App liege ich dieses Jahr aktuell bei 6.9L/100km bei gefahrenen 26.000km. Damit bin über dem Wert, dass liegt bei mir vor allem an längeren Urlaubsfahrten. Ich habe daher vorsorglich schon paar mal auf eigene Kappe getankt und hab mir aktuell Kunden im nahen Umfeld gesucht, so dass ich seit mitte Juli gut elektrisch unterwegs bin.
Übrigens zahlen wir zusätzlich einen Eigenanteil zur Leasing dazu, wenn wir uns von der Standardausstattung entfernen. Sind bei mir aktuell netto noch mal knapp 30€, weil mir Soundsystem und Anhängerkupplung wichtig waren.
Ich kenne aber auch genug Fälle wo das Ladekabel kein einziges Mal ausgepackt wird und einfach mit 200 weitergeballert wird. Da sollten die Firmen besser prüfen und klare Firmenwagenpolicies rausgeben die das unterbinden.

Die Neiddebatte und teilweise kruden Aussagen hier im Thread zu dem Thema ignoriere ich mal, für mich ist das ein Thema aus der klassischen "Berlin Bubble" der Politiker und vor allem der Grünen die sehr weit an der Realität von Dienstwagenfahrern vorbei geht. Ich fahre ~40.000km im Jahr, meine Kunden dieses Jahr sind nicht sinnvoll per ÖPNV erreichbar gewesen und durch die Steuern die ich für den ganzen Spaß zahle sehe ich da nichts als Privileg...
 
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Ich kann als Ex Außendienstler auch nur sagen wie absolut schwachinnig die Regelung wäre abzuschaffen, ich war jetzt 5 Jahre im Außendienst und immer unterschiedlich im Büro/direkt beim Kunden. Auch oft vormittags im Büro gestartet, zum Kunden gefahren, zum Feierabend heim und am nächsten Tag wieder zum Kunden. Je nachdem wen man bei dem AG gefragt hat, waren auch die Fahrten zum/vom Kunden Arbeitszeit oder auch nicht. Bei dem AG arbeiten wäre auch definitiv nicht passiert wenn ich da selber hätte hinfahren müssen. 50km Arbeitsweg einfach fahre ich garantiert nicht, vor allem wenn dann die Kundschaft teilweise näher an mir dran ist und ich zum Abholen meines privaten PKWs teilweise sogar daheim vorbei fahren müsste, in die Firma und dann wieder heim. Über ne Stunde mehr Fahrtzeit und absoluter Schwachsinn an Fahrtkosten, Verschleiß und Verbrauch.

Das sind imho die Punkte die bei der Diskussion viel zu oft außer Acht gelassen werden, natürlich gibts auch ganz andere Fälle wo das einfach genutzt wird um alle 2 Jahre das nächste möglichst dicke Auto zu fahren. War bei meinem Chefs ja nicht anders. Aber für manche AN wäre das einfach ne unendliche Einschränkung das anders zu handhaben. Und Thema Fahrtenbuch, das hatte ich da schon auch wenn ich n Leihwagen von der Firma hatte. Bei teilweise 1000km und mehr am Tag wirst du da Wahnsinnig.
 
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BOBderBAGGER schrieb:
Wenn du ein halbwegs modernen Fahrzeug hast tust du das Längst,

Es geht aber darum wer Zugang zu dem Peilsender hat.
 
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Shelung schrieb:
Aber nur ICH (und google...)
Unrecht hat er da aber nicht, bei meinem letzten Firmenwagen (Octavia NX) war das sogar von Skoda ne offiziell beworbene Funktion, das die dann über die eSIM Flottenmanagement betreiben können. Da kannst du dann auch nachvollziehen wo die Kiste gerade steht etc.
 
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