h00bi schrieb:
Nachhaltige Mobilität auf dem Land ist aber auch, nicht wegen jedem Pups loszufahren weil es per Flatrate gedeckelt ist sondern auch zu hinterfragen ob man diese Fahrt nicht einfach mit einer anderen Fahrt kombinieren kann, ggf. 1-2 Tage später.
Das geht sogar mit den Öffies.
Ich habe eine Zeit lang meine Fahrten so gelegt, dass ich mit einem 9-Uhr-Tagesticket für 5,- alle nötigen Fahrten erledigen konnte.
foo_1337 schrieb:
Ich bezahle seit Jahren nahezu alles mit der Kreditkarte.
Naja ... wenn du deine Ausgaben dennoch im Blick hast oder dir um Geld keine Sorgen machen musst, ist das doch auch OK. Es ist mir nur einfach aufgefallen, dass diese Zahlungen zugenommen haben ... über die Gründe kann ich natürlich nur Spekulieren.
Bei Tankstellen, die nur vom Beifang leben, kannst du das skandinavische System vergessen ... denn da musst du nichtmal mehr in die Tankstelle.
Es ist schon wundersam, dass die Betreiber sich hier überhaupt auf Mobile-Payment einlassen, denn wer an der Säule zahlt, der kauft meist nix im Laden ... an dem wird also nur sehr wenig verdient.
Ich fände solche Systeme aber auch toll ... am meisten Neid empfinde ich allerdings auf die "cash-before" Mentalität in Skandinavien ... erst Zahlen, dann tanken ... ich habe hier regelmäßig Wegfahrer, die ihren Sprit gerne garnicht bezahlen.
Mit Säulen, die ohne Zugriff auf ein gültiges Zahlungmittel keinen Sprit ausgeben, wäre sowas nicht möglich.
In Skandinavien gibts sowas ... in Deutschland nicht, weil die Betreiber hier scheinbar Angst um ihren Beifang haben.
1FUX schrieb:
Ich fahr trotzdem jedes mal mit meinem Sportcoupe in die Arbeit, weil:
- ich meine Ruhe habe
- ich verlässlich und pünktlich unterwegs bin
- es kostet mich weniger als ÖPNV.
Mit solchen Anforderungen ist der ÖPNV allgemein überfordert, denn da bist du nicht alleine (hast also auch nicht deine Ruhe) und leider ist es wohl auch utopisch, dass das Auto in Deutschland irgendwann mehr kosten wird, als ein ÖPNV-Ticket.
Nur die Punktlichkeit des ÖPNV würde sich automatisch verbessern, wenn die private Blechlavine nachliesse (was sie mMn in absehbarer Zeit gerade in Deutschland nicht tun wird ... die Autolobby ist dafür einfach zu mächtig).
Momentan steht der Bus nämlich auch viel im Stau ... gerade dann, wenn alle zur Arbeit oder nach Hause wollen (also in der Zeit, in der gut 3/4 der privaten PKWs mal nicht nur rumstehen).
Das betrifft jetzt aber tatsächlich nur den Missbrauch des Dienstwagenprivilegs, und nicht Dienstwagen, die für weit mehr als den Weg zum Büro genutzt werden.
Khaotik schrieb:
Allgemein würde ich es für eine gute Idee halten, dass man einen gewissen Teil der Bewohnerparkplätze entfernt und stattdessen für Gewerbetätige freihält.
Ich habe neulich von einem Beuherren, der auf den Nachbargrundstück gebaut hat, gehört, dass er die Baugenehmigung nur bekam, weil er Parkmöglichkeiten für mindestens ein Auto pro Wohneinheit AUF seinem Baugrund schafft.
Neubauten bekommen hier verpflichtend entweder Parkplatz statt Garten vor und hinterm Haus, oder eben eine Tiefgarage.
Das hatte aber nie das Ziel, dass Handwerer, Zulieferer u.s.w. besser einen einsatzortnahmen Parkplatz finden. Es ging einfach darum, das hier seit Jahren ein massiver Rückbau der Strasseninfrastruktur vorgesehen ist. Ich finde es wichtig, dass Handwerker und Zulieferer genug Platz finden ... und es ist eine gute Lösung, wenn man die Privatautos dann in Hinterhöfe und Tiefgaragen zwingt ... wo die 20 Stunden am Tag unnütz rumstehen, ist echt egal.
Es ist nur Schade, dass man vorher für die Parkplätze so viele Bäume plattmachen musste ... aber das Klima ist einem Autofahrer mit AC wohl eh nicht so wichtig.
LikeAnIrish schrieb:
Aber das Verhältnis der Fahrtzeit passt nicht.
Und das liegt unter anderem daran, dass du in einem System für alle eben nicht gut individuelle Start- und Zielpunkte berücksichtigen kannst.
Meine Fahrt mit dem Bus zur Arbeit dauert nur schlappe 10 Minuten (die reine Busfahrt) ... ich bin trotzdem weit über 25 Minuten unterwegs, weil ich eben keine Haltestelle dieser Linie vor meiner Haustür habe. Also muss ich entweder zum zentralen Verkehrsknotenpunkt fahren (da bin ich dann insgesamt sogar zu Fuß schneller), oder eben vor und nach der Busfahrt noch ca. 5-10 Minuten laufen (das hängt auch an den Ampelschaltungen).
Die Wartezeit ist im ÖPNV normal ... das ist nunmal nicht "Wünsch dir was" ... nichtmal mitten in der Stadt.
Das ist ein allgemeines Mobilitätsangebot ... ein Kompromiss ... der eben wie alle Kompromisse dadurch gekennzeichnet ist, dass alle Beteiligten damit irgendwie unzufrieden sind. Kompromisse sind aus irgendeiner Perpektive immer suboptimal.
Nach Zweieinhalb Monaten Tankrabatt sehne ich den 1. 9. geradezu herbei ... ich gönne den Leuten den vergünstigten Sprt, habe momentan aber echte Probleme, meine Schichtaufgaben innerhalb meiner offiziellen Arbeitszeit abzuarbeiten, weil mich die Fraktion "tanken, als gäbe es kein Morgen" monentan ziemlich an der Kasse festnagelt, sich aber beschwert, wenn sie mal 30 Sekunden warten muss, weil der Kassierer sich halt nicht in de Hose pissen wollte.
Die Arbeit an sich ist OK ... aber die Kunden sind teilweise echt unzumutbar. Ich dachte eigentlich ich arbeite gerne mit Menschen ... 2,5 Jahre Tankstelle haben mich da eines Besseren belehrt.
Ich kann das jedem Einzelhandelsprofi nur empfehlen ... Tankstelle ist ein Job zum Abgewöhnen.