Dienstwagenprivileg

1FUX schrieb:
Ist ja auch richtig so, solange der ÖPNV teuer und nicht verlässlich ist.
Es ist auf so vielen Ebenen falsch, was du erzählst.

foo_1337 schrieb:
Nennt sich Geldwerter Vorteil. Wo siehst du darin "maximale Gier"? Und was genau ist daran jetzt unmoralisch?
Rechne Mal wieviel dich der Wagen gekostet hätte, hättest du ihn privat gekauft und nur die Dienstkilometer abgerechnet, nehme die Differenz und deine Frage ist beantwortet.
 
Tomislav2007 schrieb:
Durch Steuergelder mitfinanzierte Dienstwagen sind böse und ein durch Steuergelder mitfinanzierter ÖPNV ist gut, na das ist doch gelebte Gerechtigkeit.
Das Wohl der vielen wiegt eben schwerer, als das Wohl der wenigen ... auch wenn die Wenigen eh schon viel Wohl haben (ich hoffe das Wortspiel wird verstanden).

Wo ist das Steuergeld also insgesamt besser angelegt, in einem allgemeinen Verkehrssystem für alle, oder in einem Steuerprivileg für wenige?

Im ÖPNV hat das Geld viel größere Effekte, als wenn die gleiche Menge in privat genutzte Dienstagen fließt.
Eigentlich sollte man sich doch freuen, wenn die Regierung bei den Ausgaben der Steuergelder ein wenig auf Effektivität achtet, und eher Dinge fördert, die vielen Menschen was bringen können.
Das Dienstwagenprivileg dient einer recht kleinen Bevölkerungsgruppe ... der ÖPNV einer recht großen.

Nochmal die Frage (abseits von persönlichen Abneigungen oder Wünschen) wo ist das Geld insgesamt nach einer Kosten-Nutzen-Analyse besser angelegt? Ich meine nicht die KN-Analyse in deinem Unternehmen, sondern eine solche Analyse im Bezug auf Steuereinnahmen und -ausgaben.
Ich habe lediglich einen Tipp ... der Dienstwagen ist es nicht.
 
fishraven schrieb:
Rechne Mal wieviel dich der Wagen gekostet hätte, hättest du ihn privat gekauft und nur die Dienstkilometer abgerechnet, nehme die Differenz und deine Frage ist beantwortet.
Äpfel und Birnen. Ich nehme als Vergleichsgrundlage daher das Privatleasing und kalkuliere noch den Lohnverzicht für den Dienstwagen mit ein. Und wenn man das dann durchrechnet, sieht es am Ende gar nicht mehr so gut aus. Glaub mir, ich mach das alle 3 Jahre und ich entscheide mich hauptsächlich wegen der Planungssicherheit für den Dienstwagen. Nicht weil ich damit signifikant Geld sparen würde.
Um dir eine Hausnummer zu nennen: Der Dienstwagen kostet mich knapp über 30k in den 36 Monaten.
Es gibt bei uns auch diverse Kollegen, die auf den Dienstwagen verzichten und lieber privat irgendwelche Leasingdeals machen und damit günstiger fahren. Dafür bin ich aber zu bequem.
 
Damien White schrieb:
Der Vorteil ist die höhere Bezahlung im Beruf. Warum sollte der Staat hier unterstützend eingreifen?
Die höhere Bezahlung verpufft, wenn man sich des Auto privat zulegen und finanzieren muss.
In vielen Berufen ist ein Dienstwagen Pflicht.
Damien White schrieb:
ÖPNV hilft allen.
Nein, die ihn nicht nutzen können, hilft der gar nicht.
Damien White schrieb:
Und wieso sollen Geringverdiener und Mittelschicht nicht in einen Topf geworfen werden? Ist "Geringverdiener" eine Beleidigung?
Nein, es ist ein Status.
Und einen Status erreicht man nicht einfach so.
Damien White schrieb:
Durch ein höheres Einkommen tut es das ja auch.
Welches höhere Einkommen?
Mir bleibt monatlich nicht mehr viel übrig, bei den Mieten und steigenden Nebenausgaben.
Damien White schrieb:
Diese Neiddebatte, wenn Menschen, die mehr als ausreichend Geld zum Leben haben, sich darüber beschweren, dass es Menschen am Existenzminimum eventuell weniger schlecht gehen könnte ... abscheulich ...
Ist kein Neid, ich kann das mit Stolz sagen, dass ich nicht am Existenzminimum hänge.
Damien White schrieb:
Wüstenstrom generell ist genau der Blödsinn, den man unter dem Überbegriff "Desertec" zusammenfasst. Das funktioniert in Ländern mit Wüste, und auch da nur experimentell.
Wie sollen Wüsten sonst sinnvoll verwendet werden.
Klar ist das experimentell, heißt aber nicht, dass es schlecht ist.
Der Verbrennermotor war auch mal experimentell.
fishraven schrieb:
Es ist auf so vielen Ebenen falsch, was du erzählst.
Warum, was ist daran falsch?
 
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Hallo

Damien White schrieb:
Diese Neiddebatte, wenn Menschen, die mehr als ausreichend Geld zum Leben haben, sich darüber beschweren, dass es Menschen am Existenzminimum eventuell weniger schlecht gehen könnte ... abscheulich ...
Diese Neiddebatte, wenn Menschen die nicht mehr als ausreichend Geld zum Leben haben, sich darüber beschweren, dass es Menschen über dem Existenzminimum evtl. zu gut geht ...abscheulich...

Damien White schrieb:
Für alles Andere kannst du wie jeder andere dir ein PKW kaufen, ÖPNV nutzen oder Fahrrad fahren.

Ich sehe nicht, wieso der Staat hier unterstützend eigreifend soll
Das gilt aber für alle Bereiche, den ÖPNV, das Fahrrad und das Auto.

Damien White schrieb:
Wenn deine Bezahlung nicht passt dann ist das nicht das Problem des Staates,
Das gilt für Geringverdiener genau so wie für Besserverdiener.

DerOlf schrieb:
Das Wohl der vielen wiegt eben schwerer, als das Wohl der wenigen ... auch wenn die Wenigen eh schon viel Wohl haben (ich hoffe das Wortspiel wird verstanden).
Ich träume auch davon Captain eine Raumschiffes mit Warpantrieb zu sein (Natürlich eines Klima-/Umweltfreundlichen Raumschiffes).

Grüße Tomi
 
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1FUX schrieb:
Warum, was ist daran falsch
Warum siehst du es als korrekt an, dass ein Fortbewegungsmittel dermaßen auf Kosten aller gefördert wird? Es ist auch kein Argument, mit den Zahlen der Autoindustrie zu argumentieren. Deutschland ist gefangen im Griff einer Autolobby die unsere Minister per SMS steuert und der Mentalität vieler, die dieses absolute Ungleichgewicht auch noch als normal oder sogar richtig ansehen. Völlig absurd
 
Hallo

fishraven schrieb:
Warum siehst du es als korrekt an, dass ein Fortbewegungsmittel dermaßen auf Kosten aller gefördert wird?
Warum siehst du es als korrekt an, dass das nur für Dienstwagen und nicht auch für den ÖPNV gelten sollte ?

Grüße Tomi
 
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fishraven schrieb:
Deutschland ist gefangen im Griff einer Autolobby die unsere Minister per SMS steuert und der Mentalität vieler, die dieses absolute Ungleichgewicht auch noch als normal oder sogar richtig ansehen. Völlig absurd
Wieviel Wert diese "Autolobby" ist, erlebt gerade Mainz mit Biontech. BW, BY, NI etc. kennen das dank Daimler, BMW, VW etc. schon seit vielen Jahren. Wenn man aber ideologieverblendet ist, sieht man das natürlich nicht. Ähnlich wie man lieber wieder voll auf Kohle setzt anstatt ernsthaft über AKW nachzudenken.
 
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fishraven schrieb:
Warum siehst du es als korrekt an, dass ein Fortbewegungsmittel dermaßen auf Kosten aller gefördert wird? Es ist auch kein Argument, mit den Zahlen der Autoindustrie zu argumentieren. Deutschland ist gefangen im Griff einer Autolobby die unsere Minister per SMS steuert und der Mentalität vieler, die dieses absolute Ungleichgewicht auch noch als normal oder sogar richtig ansehen. Völlig absurd
Diese böse Autolobby, mimimi.

Das Wachstum des Luftverkehrs ist dabei subventionsgetrieben. Mit 11,8 Milliarden Euro wurde der Luftverkehrssektor in Deutschland alleine im Jahr 2016 subventioniert, indem Kerosin von der Energiesteuer und internationale Flüge von der Mehrwertsteuer befreit werden. Hinzu kommt, dass viele Flughäfen ohne Steuergelder der Länder und Kommunen längst pleite wären und die meisten Billigflieger nicht fliegen würden.

Flugzeuge sofort verbieten, oder?
 
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foo_1337 schrieb:
Wenn man aber ideologieverblendet ist, sieht man das natürlich nicht.
Verblendung trifft es ganz gut. Aber Argumente fehlen weiterhin. Außer, dass es einen Wirtschaftszweig gibt, der auf Kosten der Gesellschaft sehr viel Geld verdient.
Ergänzung ()

1FUX schrieb:
Flugzeuge sofort verbieten, oder?
Aha, wir kommen mit whatabout...

Und ja, Kerosin zu Subventionieren ist genauso Unsinn
 
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fishraven schrieb:
Außer, dass es einen Wirtschaftszweig gibt, der auf Kosten der Gesellschaft sehr viel Geld verdient.
Auch das erkennen Autogegner logischerweise nicht. Die deutliche Mehrheit der Gesellschaft will mit dem Auto mobil sein, auch wenn ihr das nicht wahr haben wollt. Zudem profitieren Millionen Arbeitgeber, Städte, Kommunen und Länder davon. Inklusive den Nehmerländern ohne nennenswerte Industrie.
 
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All diese neumodischen Vorschläge zur Eindämmung der krassen "Ungleichheit"...

Das einzige was damit erreicht wird, ist das die Kluft zwischen arm und reich größer wird.
Aber nicht weil arm immer ärmer wird, sondern weil die Mittelschicht langsam ärmer wird...

Ich bin jetzt aber auch mal raus hier.

Zusammenfassend: Es soll alles bleiben, wie es ist, beim Dienstwagen. Wir haben andere, größere Baustellen.
 
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foo_1337 schrieb:
Die deutliche Mehrheit der Gesellschaft will mit dem Auto mobil sein, auch wenn ihr das nicht wahr haben wollt.
Gleichzeitig:

Eine große Mehrheit der Deutschen will nicht mehr so stark auf das Auto angewiesen sein. Das ist eines der Ergebnisse der Umweltbewusstseinsstudie, einer repräsentativen Umfrage des Bundesumweltministeriums (BMUB) und des Umweltbundesamtes (UBA). 91 Prozent der Befragten sagen demnach, dass das Leben besser werde, wenn der oder die Einzelne nicht mehr auf ein Auto angewiesen ist. 79 Prozent wünschen sich eine Stadtentwicklung, die die Alternativen zum Auto stärkt, für ihre eigene Stadt oder Gemeinde.
https://www.umweltbundesamt.de/pres...hrheit-der-deutschen-will-nicht-mehr-so-stark
 
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foo_1337 schrieb:
deutliche Mehrheit der Gesellschaft will mit dem Auto mobil sein, auch wenn ihr das nicht wahr haben wollt.
Kann sie auch. Und bevor du mit deiner Verblendung weiter deine nicht-Argumente verschleuderst... ich bin kein Autogegner. Wir haben 2, früher Dienstwagen etc. Ich bin aber auch nicht so verblendet, dass ich erwarte, dass mir die Gesellschaft Platz für MEIN gewähltes Fortbewegungsmittel auf Kosten aller anderen bereit stellt.


Letztendlich ist die Konsequenz aus deinem Text, dass die Auto Industrie darauf angewiesen ist, dass Städte PKWs massiv bevorzugen. Halte ich für Schwachsinn
 
Tomislav2007 schrieb:
Diese Neiddebatte, wenn Menschen die nicht mehr als ausreichend Geld zum Leben haben, sich darüber beschweren, dass es Menschen über dem Existenzminimum evtl. zu gut geht ...abscheulich...
Es geht hier um den Sozialstaat als Solches bzw nicht um "Menschen über dem Existenzminimum" sondern Menschen, die nicht mal in Sichtweite des Existenzminimums sind. Zwischen Menschen die vom Dienstwagenprivileg Anspruch nehmen können und Menschen am Existenzminimum besteht ein massiver Unterschied.

Tomislav2007 schrieb:
Das gilt aber für alle Bereiche, den ÖPNV, das Fahrrad und das Auto.
Nein.

Der Sozialstaat unterstützt mit seinen Steuern die Bürger und muss die Steuern so anwenden, dass eine möglichst große Anzahl der Personen, aber insbesondere die Schutz- und Unterstützungsbedürftigen, von ihnen profitieren.

Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Steuergeldern, die müssen möglichst sinnvoll eingesetzt werden. Das Dienstwagenprivileg ist das extreme Gegenteil davon.

Tomislav2007 schrieb:
Das gilt für Geringverdiener genau so wie für Besserverdiener.
Die Gesellschaft ist auf Geringverdiener angewiesen. Deutschland kann nicht aus 80 Millionen "Key Account Managern" bestehen. Deutschland benötigt auch Kassenkräfte bei LIDL.

Tomislav2007 schrieb:
Ich träume auch davon Captain eine Raumschiffes mit Warpantrieb zu sein (Natürlich eines Klima-/Umweltfreundlichen Raumschiffes).
Nur das dein Traum aus Science Fiction besteht, es hier im Thread jedoch darum geht, dass der Sozialstaat sich mehr für die Schutz- und Unterstützungsbedürftigen einsetzen soll und weniger Geld den Menschen schenken soll, die onehin ausreichend davon besitzen.

Die Abschaffung des Dienstwagenprivilegs ist ein formeller bürokratischer Akt und nicht vergleichbar mit deinen Raumschifffantasien.

======

foo_1337 schrieb:
Auch das erkennen Autogegner logischerweise nicht. Die deutliche Mehrheit der Gesellschaft will mit dem Auto mobil sein, auch wenn ihr das nicht wahr haben wollt. Zudem profitieren Millionen Arbeitgeber, Städte, Kommunen und Länder davon. Inklusive den Nehmerländern ohne nennenswerte Industrie.
Die Gesellschaft kann gerne so viel mit ihren PRIVAT-Fahrzeugen umher fahren, wie sie möchte, dagegen hat niemand etwas. Aber warum muss der Staat hierbei noch zusätzlich Dienstwagen unterstützen, wenn alle Menschen mit "Nicht Dienstwagen Berufen" diese Unterstützung nicht bekommen?

Dienstwagenprivileg hat nichts mit "Autogegener" zu tun sondern nur damit, dass der Staat Geld (0,03% der Wirtschaftsleistung btw) an die Menschen verschenkt, die bereits ausreichend davon besitzen, obwohl mehr als ausreichend Bedarf für die Schutz- und Unterstützungsbedürftigen besteht.

ÖPNV war ja nur ein Beispiel, wie das Geld besser für die Allgemeinheit verwendet werden könnte.
 
fishraven schrieb:
Ich bin aber auch nicht so verblendet, dass ich erwarte, dass mir die Gesellschaft Platz für MEIN gewähltes Fortbewegungsmittel auf Kosten aller anderen bereit stellt.´
Die Gesellschaft stellt dir nichts auf deren kosten bereit. Du zahlst erstmal an die Gesellschaft. Dein AG, nicht du, profitiert massiv davon. Steht auch so im ersten Beitrag dieses Threads.
Damien White schrieb:
Die Gesellschaft kann gerne so viel mit ihren PRIVAT-Fahrzeugen umher fahren, wie sie möchte, dagegen hat niemand etwas. Aber warum muss der Staat hierbei noch zusätzlich Dienstwagen unterstützen, wenn alle Menschen mit "Nicht Dienstwagen Berufen" diese Unterstützung nicht bekommen?
Das Steuergeschenk geht an die Unternehmen, nicht an die Mitarbeiter. Letztere müssen es versteuern.
 
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KitKat::new() schrieb:
Wäre ich gefragt, würde ich, trotz Autoliebhaber, auch ähnlich antworten.

Ich wäre gerne in einem Zustand, in dem ich kaum, ja am liebsten gar nicht auf ein Auto angewiesen bin. Warum auch nicht ? Es hätte für mich finanzielle Vorteile, sei es in der Anschaffung, in der Wartung, in der Betankung. Gleichzeitig tut es der Umwelt etwas gutes.

Aber für mich und viele andere ist das Utopie bzw. für die kommenden Jahrzehnte unrealistisch.
 
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fishraven schrieb:
Du erzählst Unsinn. Natürlich profitier ich davon
Bitte lies nochmal den ersten Beitrag und die Kritik an dem ganzen Modell. Es geht nahezu ausschließlich um die Steuergeschenke ggü. den Unternehmen.
Die, die meinen, dass der AN so doll davon profitiert, vergessen meist den miteingehenden Gehaltsverzicht und schauen nur auf den geldwerten Vorteil.
 
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