Damien White schrieb:
Wieso forderst du absolute Gerechtigkeit?
Die Abschaffung der Dienstwagenprivilegs wäre, für die Gesellschaft, die gerechtere Sache. Das bedeutet nicht, dass es absolut gerecht ist, es wäre aber gerechter als das bisherige System.
Würdest du das Gleiche auch dann sagen, wenn man statt der Abschaffung des DW-Privilegs eine pauschale bzw. äquivalente Steuererhöhung für all jene einführen würde, die von dem Privileg gebrauch machen ?
Wäre nämlich prinzipiell das gleiche.
Damien White schrieb:
Nicht prozentual. Du kannst nicht schlau genug verteilen, dass ein Milliardär prozentual so viel von staatlicher Unterstützung profitiert wie ein Sozialhilfeempfänger.
Das ist ja auch nicht die Absicht dahinter. Fairness bedeutet nicht, dass jeder Mensch ungeachtet seiner Tätigkeiten die gleichen finanziellen Situationen bekommen soll. Das wäre sogar der Inbegriff von Ungerechtigkeit. Fairness bedeutet auch nicht, dass ein Milliardär in gleichem Maße vom Staat unterstützt wird wie ein Sozialhilfeempfänger.
Fairness bedeutet aber auch nicht, dass eine Mittelschicht prozentual immer auf mehr und mehr verzichten soll. So klappt man die Schere zwischen Arm und Reich doch noch weiter auseinander und schiebt die Mittelschicht immer weiter nach unten. Bei dem DW-Privileg wird hier teilweise so getan, als wäre es etwas, was die Mittelschicht kostenlos bekommt und der Unterschicht wegnehmen würde.
Mit diesem Verständnis kann man ja jeglichen Reichtum in Frage stellen und es immer so aussehen lassen, als würde der Superreiche mir mein Lamborghini wegnehmen, weil er ja zwei hat und ich keinen.
Damien White schrieb:
Zum Einen forderst du "angemessenen Lohn für alle", aber gerade beim Dienstwagenprivileg gilt das "für alle" nicht. Also warum willst du das Dienstwagenprivileg, wenn es das Paradebeispiel für Ungerechtigkeit ist? Gerade um die Gerechtigkeit in der Gesellschaft zu erhöhen muss das Dienstwagenprivileg weg.
Das DW-Privileg ist zugleich auch ein Instrument zur Lohnerhöhung. Viele, sehr viele Arbeitsstellen werden nur aufgrund dieser Regelung angenommen. Ein Paradebeispiel für Gerechtigkeit wäre, wenn man die unterbezahlten Stellen nun angemessen bezahlen würde, anstatt die Stellen, die wegen des Privilegs zu angemessen bezahlten Stellen wurden, ebenfalls in die unangemessene Schublade packt.
Ja, irgendwo muss das Geld für die Finanzierung der Ziele herkommen. Aber bei Gott, doch bitte nicht immer durch solch höheren Belastungen oder Abschwächungen.
Wie wäre es denn z.B., wenn man die Schlupflöcher, die Global Player wunderbar für ihre Steuerwirtschaft ausnutzen, dermaßen schließt, dass die Staatskasse endlich mal an ihre Soll-Berträge rankommt ?
Stichwort: Priorität setzen. Genau darum geht es.
Wenn ich in einem Wasserrohr 10 Leckagen habe, wovon 7 sehr klein und 3 sehr riesig sind, dann bemühe ich mich, erst die großen drei zu schließen. Das Pflastern der 7 wäre hier metaphorisch gesehen die Symptombehandlung, die mich gewaltig nervt.
So auch die Menschen, die sich als Helden feiern, wenn sie ihr Getränk mit nem Glas- anstatt Plastikstrohhalm trinken, aber kein bisschen vom Fischkonsum zurückfahren.