Dienstwagenprivileg

Cmdr_Michael schrieb:
Ihr widersprecht euch nicht. Ja, das bisherige Wirtschaftswachstum basiert auch auf den Pendlern. Aber Pendeln wird stark zurückgehen. Seit Corona haben die Arbeitnehmer Home-Office entdeckt. Wer vor Ort arbeiten MUSS, z.B. Produktion, Werkhalle, Labor, etc. wird weiter pendeln. Wessen Job aber aus der Arbeit an einem PC und Besprechungen besteht, also nahezu alle Office-Worker oder Software-Entwickler kann aus dem Home-Office arbeiten.

Grundsätzlich aus dem Homeoffice arbeiten können ist eine Sache, ob der AG das will ist eine andere Frage. Ich verweise mal auf Apple und Tesla als zwei bekannte Unternehment, die sich sehr öffentlich ggü. HO sehr skeptisch positioniert haben.

SW Entwickler sind aufgrund der besonders angespannten Arbeitsmarktlage ein Sonderfall, diese Berufsgruppe kann derzeit viele Rechte und Freiheiten einfordern, ihre Produktivität ist schwer messbar und vergleichbar, auch bei Anwesenheit vor Ort. Die besten Leute sind weit wertvoller als der Schnitt, selbst wenn sie ihre Arbeit im HO in 20 Stunden erledigen und 40h aufschreiben würden
 
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Cmdr_Michael schrieb:
Gerade bei eher hoch bezahlten Mitarbeitern sehe ich im Umfeld inzwischen die Forderung nach 80%-100% Homeoffice. Sie können es sich ja leisten, denn man hat nun nicht mehr das einzige Dax30 Unternehmen in der nächsten Stadt als potenziellen Arbeitgeber, sondern kann mit 80-100 % Home-Office deutschlandweit, wenn nicht sogar EU-/Weltweit arbeiten. Da wird dann einfach 2x im Monat zum Arbeitgeber geflogen oder mit dem Zug gefahren und eine Nacht im Hotel übernachtet. Immer noch günstiger, als wenn man täglich in die nächste Stadt pendelt und wer gut verhandelt, bekommt sogar die Anreise zur Arbeit als Dienstreise vergütet.
Wieviele AN sind das? 0,1% oder 0,001%? - Das ist doch eine völlige Elitendiskussion die mit der Realität nahezu fast aller AN gar nichts zu tun hat, ob der R8 von irgendeinem Senior-Supervisööör-Softwareingenieur pendelt oder nicht, hat doch keine Auswirkung auf die Verkehrslast, die sind einfach irrelevant was das angeht.
 
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The_waron schrieb:
Wieviele AN sind das? 0,1% oder 0,001%?
Ich denke es sind recht viele, gerade in Städten wird man viele haben, die nicht in der Fabrik sondern im Büro arbeiten. In Bonn gibt die Telekom zur Zeit viele Immobilien ab, weil die Büros dank ho nicht gebraucht werden.

Das hat positive Effekte. Es kommt zu weniger Verkehr in den Städten und es könnte langfristig mehr Wohnraum entstehen, wenn weniger Büros benötigt werden.

Insgesamt hast du vermutlich recht, es sind nur ein kleiner Teil. Aber der macht sich bemerkbar. In Corona Hochzeiten gabs weniger Staus
 
fishraven schrieb:
Ich denke es sind recht viele, gerade in Städten wird man viele haben, die nicht in der Fabrik sondern im Büro arbeiten. In Bonn gibt die Telekom zur Zeit viele Immobilien ab, weil die Büros dank ho nicht gebraucht werden.
Es sind recht viele die 2x im Monat zum AG fliegen? Okay...
 
The_waron schrieb:
Wieviele AN sind das? 0,1% oder 0,001%?

Regional sehr unterschiedlich. Irgendwo auf dem Dorf mag das stimmen, hier in München gefühlte 50% da die Quote der Wissensarbeiter riesig hoch ist. Ich arbeite viel einem DAX Konzern zu, dessen Parkhaus seit Corona nur noch zu 50% belegt ist. Bis heute.
 
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cool and silent schrieb:
Regional sehr unterschiedlich. Irgendwo auf dem Dorf mag das stimmen, hier in München gefühlte 50% da die Quote der Wissensarbeiter riesig hoch ist. Ich arbeite viel einem DAX Konzern zu, dessen Parkhaus seit Corona nur noch zu 50% belegt ist. Bis heute.
Okay ich lasse mich ja gerne korrigieren, gibts da was belastbares für? Also wirklich diese Elite die 2x im Monat zum AG fliegt, wie wirkt sich das auf die Verkehrslast aus? Wie nicht? Beim spontanen googlen finde ich nichts.
Ergänzung ()

fishraven schrieb:
Du hast als Beispiel explizit ein Auto angesprochen...wenn du nur fliegen meinst, Kennzeichne das bitte
Aber ich habe doch genau auf diese Aussage von Cmdr_Michal zitiert? Ich machs mal fett, kann wirklich missinterpretiert werden.
 
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Auch München hier, direkt an der Donnersberger Brücke.
Tiefgarage und Büro seit Corona maximal zu 50% belegt.

Seit kurzem führt das Unternehmen auch eine Zählung durch und schaut, wie viele Mitarbeiter tatsächlich ins Büro kommen.

Ziel ist es Shared Workplaces zu erschaffen die jeder buchen und nutzen kann. Die Arbeitsplätze sollen immer gleich ausgestattet sein.

Dazu bin ich zumindest letztes Jahr 1x im Stau gestanden bisher.
Ich für meinen Teil merke es extrem, dass weniger Verkehr unterwegs ist ...
 
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The_waron schrieb:
Aber ich habe doch genau auf diese Aussage von Cmdr_Michal zitiert? Ich machs mal fett, kann wirklich missinterpretiert werden.
Bei mir ist es so, dass ich aktuell gar nicht und in Zukunft auch maximal 1* im Monat ins Büro fahren werde.

Ich hab es schon gemerkt, dass ich morgens weniger im Stau stand, wenn ich von der AB in die Großstadt musste.
 
fishraven schrieb:
Ich hab es schon gemerkt, dass ich morgens weniger im Stau stand, wenn ich von der AB in die Großstadt musste.
Ich persönlich merke zum Beispiel keinerlei Unterschied (Region Düsseldorf) - einzig zu Beginn der Pandemie 2020 war die Verkehrslast drastisch reduziert, heute ist es so voll/leer wie auch 2019, sowohl was Parkplätze als auch Strecke betrifft.
 
The_waron schrieb:
einzig zu Beginn der Pandemie 2020 war die Verkehrslast drastisch reduziert,
Genau, weiß auch nicht genau, wann es wieder mehr geworden ist aber zu Anfang war der Unterschied stark bemerkbar, so wie du es auch erlebst. Wie es aktuell ist, kann ich nicht genau sagen. Meine Firma hat meinen Standort aufgelöst, daher fahre ich auch nicht mehr. Meine Kollegen fallen also schonmal raus... Und Telekom in Bonn sind eben paar Tausend die nicht mehr jeden Tag fahren
 
ShiftC schrieb:
Das sehe ich komplett anders. Gerade das vereinfachte Pendeln, das durch verbesserte Infrastruktur und erreichbareren Fortbewegungsmittel entstanden ist, konnte die Wirtschaft weiter wachsen.
Vollkommen richtig, aber: Dieses Wachstum können wir uns nicht mehr leisten. Wir leben auf Pump ohne Chance auf Ausgleich unserer Schulden der Umwelt gegenüber.
Ich pendle ja selber derzeit, aber das wird sich, wenn wir konsequent handeln wollen, ändern müssen.
 
foo_1337 schrieb:
In Zeiten von BEV hat jede Durchschnittskarre >300PS. Wenn man versteht, was Rekuperation ist, weiß man auch, warum das Effizienztechnisch sinnvoll ist.
SavageSkull schrieb:
Mein 150kW Motor im Kia e-Niro hat eine Dauerleistung von 28kW 38kW, was auch als Leistung in den Papieren drin steht
Der Spitzenwert wird in den Papieren nicht dokumentiert und ist daher nicht relevant, außer man will sich aktiv dagegen stellen.
 
Incanus schrieb:
Vollkommen richtig, aber: Dieses Wachstum können wir uns nicht mehr leisten. Wir leben auf Pump ohne Chance auf Ausgleich unserer Schulden der Umwelt gegenüber.
Ich pendle ja selber derzeit, aber das wird sich, wenn wir konsequent handeln wollen, ändern müssen.
Okay, wie soll das dann funktionieren?
Klingt etwas nach Wunschdenken.
 
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The_waron schrieb:
Ich persönlich merke zum Beispiel keinerlei Unterschied (Region Düsseldorf) - einzig zu Beginn der Pandemie 2020 war die Verkehrslast drastisch reduziert, heute ist es so voll/leer wie auch 2019, sowohl was Parkplätze als auch Strecke betrifft.
Auch Region Düsseldorf hier und ich spüre den Unterschied. Mein AG hat begrenzte Parkflächen bzw. kann nicht für alle AN einen Parkplatz anbieten. Früher waren die Flächen immer voll besetzt. Heute müssen dank HO die Autofahrer nun keine Kreise um das Firmengelände für Parkplatzsuche drehen.

Incanus schrieb:
Ich pendle ja selber derzeit, aber das wird sich, wenn wir konsequent handeln wollen, ändern müssen.
Aber wie stellst du dir das vor ?
 
The_waron schrieb:
Okay ich lasse mich ja gerne korrigieren, gibts da was belastbares für? Also wirklich diese Elite die 2x im Monat zum AG fliegt, wie wirkt sich das auf die Verkehrslast aus? Wie nicht? Beim spontanen googlen finde ich nichts.

Es gibt hier tatsächlich ein paar Zahlen zum Thema, nicht besonders ergiebig. Man muss dazu auch wissen, es gab einen massiven Ausbau der Radwege im Innenstadtbereich, besonders auf Kosten von Parkplätzen und Autospuren.

https://vision-mobility.de/news/inrix-scorecard-in-muenchen-steht-die-stauhauptstadt-107140.html
 
cool and silent schrieb:
Es gibt hier tatsächlich ein paar Zahlen zum Thema, nicht besonders ergiebig. Man muss dazu auch wissen, es gab einen massiven Ausbau der Radwege im Innenstadtbereich, besonders auf Kosten von Parkplätzen und Autospuren.

https://vision-mobility.de/news/inrix-scorecard-in-muenchen-steht-die-stauhauptstadt-107140.html
? Das hat doch rein garnichts mit der von mir kritisierten Elitendiskussion zu tun, die Quelle bezieht sich auf keinerlei Erhebungen wie ein HO Mitarbeiter die Umwelt entlastet wenn er zum AG fliegt.
 
ShiftC schrieb:
________________________
zum Thema DW-Kosten:

Mag vielleicht jemand mal eine Beispielrechnung machen, was der AN mit einem Beispielgehalt an Brutto und Netto bekommt bzw. an Steuern zahlt, wenn er einen DW mit 30k Listenpreis bransprucht und einmal wenn das Fahrzeug privat geleast wird ?

Ich versuche es mal an einem Beispiel zu rechnen:

DW mit 30.000 € --> Diesel oder Benzin
40.000 € Jahresgehalt brutto (kein Großverdiener)
10 km Entfernung zum Arbeitsort
Geldwerter Vorteil: 390 €
Steuerklasse 1
Ergibt ca. 1.975 € netto mit Dienstwagen

Ohne DW
Gleiches Jahresgehalt und Steuerklasse
Ergibt 2.164 € netto ohne Dienstwagen

Macht einen Unterschied von 189 €.

Wenn du einen 30.000 € Wagen privat leasen willst, bist du je nach Leasingfaktor bei einer Rate von 150 € - 300 € (heute eher Richtung 300). Dann hast du aber noch nicht getankt, nicht versichert, keine Wartung (ok, 3 Jahres Leasing meist nicht so viel) und keine Steuer bezahlt.

Sollte ich mich verrechnet haben, darf man mich gerne korrigieren.

@Tomislav2007:

Danke für den Hinweis. Dann nehmen wir an, dass anstatt des Dienstwagens eine Gehaltserhöhung von 300 € brutto angeboten wird (realistisch, oder?) Macht dann:

Ohne DW
Jahresgehalt von 43.600 € brutto und Steuerklasse 1
Ergibt ca. 2.319 € netto.

Macht einen Unterschied von 344 €. Der Rest gilt wie oben.
 
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Hallo

@NoPCFreak

Was in der Rechnung fehlt ist anstelle des Dienstwagens mehr Bruttogehalt zu bekommen.

Grüße Tomi
 
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NoPCFreak schrieb:
Danke für den Hinweis. Dann nehmen wir an, dass anstatt des Dienstwagens eine Gehaltserhöhung von 300 € brutto angeboten wird (realistisch, oder?) Macht dann:

Mir fehlt der Marktüberblick, bekommt man mit 300 Euro Bruttolohnumwandlung tatsächlich ein Auto der 30.000 Euro Klasse mit allem, also Service, Reifen, Tankkarte, Versicherung...?

The_waron schrieb:
? Das hat doch rein garnichts mit der von mir kritisierten Elitendiskussion zu tun, die Quelle bezieht sich auf keinerlei Erhebungen wie ein HO Mitarbeiter die Umwelt entlastet wenn er zum AG fliegt.

Sorry. Verwechslung. ich dachte Dich interessiert der Verkehr und dessen Rückgang wegen HO.
 
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