Idon schrieb:
Warum das Thema hier Wichtigkeit hat, obwohl die Auswirkungen dieses Themas klein sind, wurde doch bereits mehrfach thematisiert:
Die Mittel- und Oberschicht muss immer mehr abgeben, während die, die nichts oder wenig einbringen immer stärker und weiter entlastet werden. Zukünftig - genau wie während Corona - sogar sanktionslos.
Irgendwann ist halt auch einfach mal genug. Gerade dann, wenn die wirklichen Klimakiller gar nicht angegangen werden, sondern der nur der Lebensstandard jedes Einzelnen leidet.
Das sind doch zwei verschiedene Schuhe, die man im besten Whataboutismus miteinander vermischt.
1) Die Oberschicht wurde seit 1990 durchgehend entlastet. Spitzensteuersatz 42% soll viel sein? Bis 1990 war es 56% und Deutschland hat gebrummt (Und der Steuersatz ging bei 25% überhaupt erst los).
Seitdem Steuersatz runter, Steuersparmodelle ohne Ende, und jede Rücknahme, wie dass man ohne Aufwand hochmotorisierte Dienstwagen und unlimited Tankkarte bekommt, wird sofort als Kommunismus betrachtet.
Nicht vergessen, währenddessen haben seit 1990 bei denen die "nichts" haben, also ab unterer Mittelschicht, die Löhne fast stagniert. Aber schön zu sehen, wie man da denen da unten die paar Krümel vom Kuchen nicht gönnt. Aber das ist ein anderes Thema und gehört hier nicht in den Thread.
2) Die normalen Leuten beschweren sich also, dass die "da oben" wie die Oberschicht [in Deutschland gehört man ab 3.529 Euro netto Einkommen zur Oberschicht] oder Unternehmen und Politiker nichts gegen den Klimawandel machen und die da oben beschweren sich, dass die da unten keine Änderungen mitmachen wollen. Also macht niemand was und es entsteht Extremismus wie bei Last Generation oder Extinction Rebellion, die keinen Bock darauf haben, dass niemand irgendetwas macht.
Grundsätzlich: Was richtig ist: Man sollte Klimaschutz nicht auf "die da unten", damit meine ich den normalen Bürger, abwälzen. Das ist in der Regel Framing, um die Verantwortung auf den kleinen Mann abzuschieben. Macht die Ölindustrie seit Jahrzehnten mit Greenwashing.(
https://www.derstandard.de/story/20...ten-fuer-den-klimawandel-verantwortlich-macht). (Wer dieses Lied mitsingt, unterstützt also aktiv die Propaganda der Ölindustrie)
Aber auch, wenn man selber nicht die "große Verantwortung" trägt, heißt das nicht, dass man sich als normaler Mensch wie Arsch aufführen soll und darf. Der normale Mensch sagt ja auch nicht, es gibt so viele Kriminelle in Deutschland, wieso soll ich mich an Gesetze halten. Gehe ich doch einfach mal 'ne Tankstelle ausrauben. In meiner Jugend wurden noch Ethik und Moral vermittelt, die auch gelten, wenn gerade keiner hinschaut.
Klimaschutz ist so ein dickes Brett, das wird nicht ohne Auswirkungen auf jeden einzelnen bleiben. Man kann dies durch mit Führung durch Vorbild erreichen (war mal cool in der Welt).
So wie bei FCKW. Ist klimaschädlich, man hat sich als Deutschland führend dafür eingesetzt und es mit als erstes Land verboten und natürlich auch eigene die FCKW-freie Industrie gestärkt, die ein Jahrzehnt lang in dem Bereich führend war.
Erneuerbare Energie wird fossile Energie ablösen, so sicher wie Verbrennungsmotoren damals die Dampfmaschinen abgelöst haben. Dampfmaschinen kamen damals fast alle aus England und England hat bis zum Schluss an der Technik festgehalten, statt auf den Nachfolger zu setzen. Diesem Starrsinn verdanken wir, dass damals kleine Start-ups (nur nannte man sie damals nicht so) wie BMW oder Daimler auf dem Markt Fuß fassen und sich durchsetzen konnten. Denn die waren schon Marktführer, als die Dampfmaschinenindustrie in England pleite ging und dann versucht hat, auch Verbrennungsmotoren herzustellen.
Und wir halten gerade viel zu lange am alten fest, weil da gerade die Unternehmen bei uns das große Geld haben und viel für Lobbying ausgeben, um den Status Quo zu erhalten. Da stören die neuen Technologien nur, weil man da eben nicht konkurrenzfähig war (und nur langsam wird). Am dezentralen Strom hat hier auch kein einzelnes Energie-Unternehmen Interesse, weil man dann nicht mehr so schön über die ganze Kette Geld verdienen kann.
Zum Schluss zum Thema, was man selber tun kann:
Was man selber tun kann, ist einfacher als man denkt: Ich empfehle einfach mal den Vortrag von Dr. Beneke im EU-Paralament aktuell aus diesem Juli: