7hyrael schrieb:
... wie willst du sowas an die neue Zielgruppe von Starwars verkaufen? Schließlich zielt Disney ja nun verstärkt mit Star Wars auf das gleiche Publikum ab, wie auch mit Produktionen wie Frozen: vorpubertäre Mädels die nun auch die neue Jedi-Actionfigur haben wollen mit all ihren feschen Outfits frisch aus der Fashionweek von Naboo ... man kann nicht einfach 3 neue OP-Waffen hinzufügen in einem DLC für 15€ die dann alle brauchen weil sie sonst nichts mehr reißen ... man wird auch kein Geld für bekloppt aussehende Hüte ausgeben, wozu sieht ja keiner ...man müsste Content bieten, der ist aufwändig zu erstellen, braucht Synchronisation, Storytelling usw im Idealfall. Also einen Gegenwert für die Kosten des DLC, was so ziemlich das Gegenteil vom Melkkonzept ist, das EA nunmal verfolgt.
Siehe oben, noch gibt es SWTOR (mit In-Game-Store und all dem Gedöns was man nicht braucht) und man kann es als Quasi-Single-Player spielen. Noch läuft es für EA gut genug um nicht abgeschaltet zu werden.
Gut, für SWTOR Erweiterungen habe ich dort nie gezahlt und nur einen Charakter bis zum kostenlosen Maximallevel (55 war das glaube ich, war dort schon längere Zeit nicht mehr) gespielt, aber ich kenne andere, die dafür gerne zahlen (viel mehr Zeit dort verbracht haben/verbringen ohne großartig die Multiplayer-Kampagnen/-Missionen/-Spielmechaniken zu nutzen) und ja, grafisch macht das Spiel abseits der Trailer nichts mehr her, aber vom Storytelling her ist es immer noch eines der besten nach alter BioWare Tradition und fesselt viele (die mit der ersten oder zweiten Trilogie aufgewachsen sind) trotz der angestaubten Engine/Umsetzung.
Gäbe es also einen Markt dafür, ich denke schon, nur wie groß der ist und ob der den zunehmend gierigen Herrschaften des EA-Managements noch reichen würde, ist eine andere Frage.
Das gleiche würde für einen Jedi Academy oder Knights of the Old Republic Nachfolger gelten. Könnte man damit genug Kohle scheffeln, auch bei den neuen präpubertären, zunehmend weiblichen (sonst hätte man keinen Heldinnen in Rogue One und der neuen/dritten Trilogie von Disney angesetzt) Zielgruppe?
Man müsste wohl die Route von Shadow of War einschlagen, vielleicht noch mehr auf "Grinding/Farming" ausgerichtet, so dass man ohne Zusatz-Ausgaben kaum das spielen schaffen kann (oder viel Zeit und Übung hinein stecken muss), was dem P2W von Star Wars Battlefront II ja nahe käme, nur eben in einem Single-Player Gewand.
Dass man durch weglassen all dieser Mechanismen (DLCs, Beuteboxen mit besseren Wummen und anderem Gedöns, In-Game-Store-Skins, Season Pass, usw.) die daraus resultierenden Einnahmen mit einer vielfach verkauften Menge an Spielkopien (durch abholen der älteren Spielergenerationen) kompensieren könnte, scheint man bei EA nicht begriffen/verstanden zu haben.
Das beste Beispiel, dass so etwas gelingen kann und der Popularität zuträglich ist, ist doch The Witcher 3 und dessen DLCs sind eigentlich mehr vergleichbar mit den üppigen Erweiterungen alter Spiele, für die man gerne zugezahlt hat. Da wäre dann selbst eine Origin Registrierung für die meisten kein Hemmnis oder Hindernis mehr, wenn EA nach so einem Ansatz ein neues Star Wars Single-Player-Spiel auf die Beine stellen würde/könnte, aber wer weiss wie EA da kalkuliert.
Die Frage ist wo Disney/EA die Grenze ziehen. Die Entwicklung des Visceral Games Star Wars Spiels war EA wohl nicht mainstreamig genug und natürlich würde die von Dir angesprochene Star Wars Generation auch nicht mit einem alien-esquen Star Wars (Horror-SciFi-)Spiel klar kommen, aber wo zieht man da die Grenze und dass irgendwann der letzte erkennt, wie nur noch absurd oberflächlich und kitschig/schmalzig Star Wars geworden ist? Das Gewinnen der neuen jungen Spielerschaft wird zu Lasten der alten Spielerschaft gehen, es sei denn man schafft den Spagat dazwischen.
Letzteres würde heißen/voraus setzen, dass man für beide Zielgruppen produziert, denn es gibt nicht nur die eine Zielgruppe, und gerade dahingehend hat EA m.E. nach SWTOR versagt, dieses zu erkennen ... genauso wie es eine Zielgruppe vorwiegend für Single-Player- und eine für Multiplayer-Spiele gibt.
Der Crossover (verknappte Single-Player-Kampagne für bis zu 10 Std. plus Multiplayer) reizt/lockt viele nicht genügend, da inkonsequenterweise ein Kompromiss für beide Zielgruppe gemacht wird, sie beide dadurch weniger bekommen, als wenn es entweder ein Single- oder Multiplayer-Spiel wäre (am besten 2 Spiele gäbe, eines mit Single-Player-Ansatz und eines mit Multiplayer-Ansatz, aber natürlich ist letzteres viel teurer in der Entwicklung als ein Kompromiss-Spiel)... MMORPGs (wie SWTOR) sind da wegen des großen Umfangs eine Ausnahme und können beide Gruppen anziehen.