Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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BridaX schrieb:
Die Stromerzeugung in Deutschland interessiert nur peripher. Nur weil mal wenig Wind oder Sonne im deutschen Chart zu sehen ist, heißt das noch lange nicht, dass keine potentiellen erneuerbaren Energien in Deutschland zur Verfügung stehen.
richtig, Energieerzeugung muss europäischer gedacht werden. Schaut man europäisch auf die Erzeugung, ist die Variablität weit geringer, hier am Beispiel Wind + Sonne:
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Außerdem müsste Energieverbrauch auch angebotsorientierter stattfinden.
 
KitKat::new() schrieb:
richtig, Energieerzeugung muss europäischer gedacht werden.

Danke. Korrelation ungleich Kausalität.
 
KitKat::new() schrieb:
richtig, Energieerzeugung muss europäischer gedacht werden.(...)
Energieerzeugung muss wieder in technisch-betriebswirtschaftlichen Dimensionen sowie der Verfügbarkeit gedacht werden.
KitKat::new() schrieb:
Schaut man europäisch auf die Erzeugung, ist die Variablität weit geringer, hier am Beispiel Wind + Sonne:
Anhang anzeigen 1243089
Die Lücke schwankt zwischen 70 und 250 GW und das für ganz Europa. Ich sehe nicht wie das Problem merklich abnimmt.
KitKat::new() schrieb:
Außerdem müsste Energieverbrauch auch angebotsorientierter stattfinden.
Das stimmt.
 
Binalog schrieb:
Die Lücke schwankt zwischen 70 und 250 GW und das für ganz Europa. Ich sehe nicht wie das Problem merklich abnimmt.
Die Residuallast schwankt zwischen 150GW und knapp 270 GW. Faktor 1,8
In Deutschland zur gleichen Woche zwischen 9 und 57 MW. Faktor 6,3

Ich sehe da eine sehr starke Reduktion des Problems, da Bedarf und Angebot (relativ gesehen) weitaus weniger stark auseinandergehen.

In der Schwankung in der Lücke zwischen der Residuallast und sonne+Wind Produktion sehe ich keine Aussagekraft
 
Binalog schrieb:
Du kannst mittels dieser Wahrscheinlichkeiten den Leistungskredit bestimmen. Er wird bei Wind und PV niemals auch nur ansatzweise an thermische Kraftwerke heranreichen. Das ist Fakt.

Vielleicht noch einmal hierzu. Es plant ja auch niemand direkt alle Grundlastkraftwerke durch PV & Wind zu ersetzen. Mein Argument bezüglich der Stabilität bezog sich in erster Linie auf die finanzielle Planbarkeit in der Industrie.

Über die Zeit werden die aktuellen Grundlastversorger entsprechend umgerüstet. Statt mit Erdgas laufen die halt mit grünem Wasserstoff oder sonstigen Substitutionen. Ich nehme zudem an, dass Speicherkraftwerken dahingehend eine große Rolle einnehmen werden - wiederum erzeugt durch Spitzen sämtlicher Erneuerbaren. Bis dahin müssen wir aber radikal EE weiter ausbauen und unser Netz im selben Zuge mit skalieren. Das passiert halt über Dekaden, nicht über zwei, drei Jahre via Kippschalter.

Ich werde demnächst (wenn alles klappt) in eine neue Mietwohnung ziehen. Ein Effizienzhaus mit Wärmepumpe, Erdwärme und PV auf dem Dach. 400€ kalt, 50€ Nebenkosten. Also wenn das nicht die Zukunft ist... Ich darf sie nun am eigenen Leib spüren :p
 
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KitKat::new() schrieb:
(...)In der Schwankung in der Lücke zwischen der Residuallast und sonne+Wind Produktion sehe ich keine Aussagekraft
Natürlich nicht, dass ist nur Sache derjenigen, die sich darum kümmern müssen...
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250 GW, das sind nur ca. 180 Stück von Isar2 bei Vollast.
 
Binalog schrieb:
Natürlich nicht, dass ist nur Sache derjenigen, die sich darum kümmern müssen...
Die Produktion von Solar und Wind sind in der Residuallast bereits einkalkuliert

Der Begriff Residuallast (lat. residuum „Rest“), auch Restlast, bezeichnet im Rahmen der elektrischen Energietechnik die in einem Stromnetz nachgefragte elektrische Leistung (Last) abzüglich des Anteils fluktuierender Einspeisung von dargebotsabhängigen Erzeugern wie z. B. Windkraft- oder Photovoltaikanlagen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Residuallast

Nochmal/Doppelt abziehen ergibt wirklich keinen Sinn.


EDIT: Wobei die Residuallast wohl nur ein suboptimaler Vergleichswert wäre, weil ein geringerer Anteil erneuerbarer Energien automatisch für geringere Fluktuation bei selbiger sorgen könnte, bzw. man mindestens Aussagekraft über die Erneuerbaren verliert. Im Extremfall "keine Erneuerbaren" ist die Residuallast nämlich identisch zur Last.
Fairerweise müsste man die Fluktuation von Wind und PV direkt vergleichen statt die Differenz zur Last (Residuallast) zu vergleichen.
Aber die Einschätzung fällt da auch nichts anders aus. Und das sollte beim Vergleich der Grafiken direkt ins Auge stechen.
 
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Binalog schrieb:
Natürlich nicht, dass ist nur Sache derjenigen, die sich darum kümmern müssen...

Die Jungs und Mädels in der Netzsteuerung packen das schon.

Aktuell läuft doch eh schon vieles Computergesteuert. Jedes Windrad und jeder Solarpark kann gezielt vom Netz getrennt oder umgeleitet werden. Vollkommen automatisiert und International. Künftig soll doch jeder Haushalte mit einem "Smart-Meter" ausgestattet werden um auch dort im kleinen eingreifen zu können.

Ich glaube darauf basiert sogar das Buch "Blackout" - oder? Das die Smart-Meter gehackt werden und folgend einen Blackout hervorrufen... :D
 
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Hier wird immer nur über die Erzeugung geredet.
Und wie Böse die erneuerbaren sind, weil die schwanken.

Man sollte aber auch nicht vergessen, dass man die Last genauso Regeln kann.
Wall-Boxen könnte man alle Smart ausführen, sodass die Stromerzeuger diese zu einem gewissen Grad steuern können.

Gerade bei einem hohen Elektroauto Anteil ist das Potential enorm.
Wenn wir dann noch ein paar Jahre weiter denken und das Second-Life der Autobatterien berücksichtigen, dann weiß ich nicht, wo ihr da ein Problem seht.

Wenn wir von einer Rest Kapazität von im Schnitt 50 kWh ausgehen, mach das:
40 Millionen PKW * 50 kWh = 2TWh Speicherkapazität
Bei einem täglichen Stromverbrauch von ~1,5TWh könnten alleine alte Akkus die Energiesicherheit für einen Tag gewährleisten.


Dazu noch die Überschüsse mittels PowerToGas langfristig Speichern und alles ist fein.


Einfach mal Positiv Denken.
 
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Binalog schrieb:
Nein, Erneuerbare haben Einspeisevorrang und werden bei Netzengpässen als letzte abgeregelt.
Lastspitzen...

Windkraftanlagen werden sehr viel schneller abgeregelt, genauso wie PV Anlagen.

Ich behaupte nicht, dass Strom aus PV immer ausreichend verfügbar ist. Ich sage, dass eine massive Überdeckung dazu führt, dass wir viel weniger von anderen Energieträgern benötigen. Nach deiner Aussage ist EE ja nie sinnvoll. Das das absoluter Unsinn ist, ist doch offensichtlich
 
0*100 ist auch nicht mehr als 0*10.

Natürlich ist EE nie "sinnvoll" von der tatsächlichen Nutzbarkeit her - weil nicht steuerbar - es lässt sich nur ein gewisser Anteil EE halbwegs gut integrieren.

Bei EE muss sich der Verbraucher an die Erzeugung anpassen - kann er das nicht ausreichend hat er entweder zuviel Energie die er wegwerfen muss oder zuwenig. Das hat er bei gesteuerter Erzeugung nicht.
 
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20%, das hat uns die Öl Lobby in den 2000er Jahren doch in Studien ausgerechnet.
Alles andere ist nicht Machbar.

Und wenn dass jemand wissen muss, dann doch die Öl Lobby.
Ich vertrau denen!
 
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Binalog schrieb:
Gesicherte(!) Leistung liefert in n-1 zu 99,999% im Januar zu Tag- und Nachtzeit.
Wenn ich in ein Nachbarland von uns schaue bringt dort das ein oder andere Kraftwerk keine 99,999% gesicherte Leistung, sondern verbraucht zur Zeit sogar Energie. Zum Glück wurde es ja vom TÜV Süd geprüft, ob Isar 2 z. B. weiter betrieben werden kann, wenn man sich dann den ein oder anderen Bericht aus den 2010er Jahren so anschaut bzw. durchließt, Zweifel ich an der Unabhängigkeit vom TÜV Süd.

Nachdem von mir verlangt wurde, weniger als 250 Gramm Pilze pro Woche zu Essen, bin ich einfach mal dafür maximal 250 Gramm Fleisch pro Woche. Weniger Einsatz von Dünger, weniger Erdgasverbrauch und weniger Methanausstoß durch Kühe. Blöd nur das aufgrund der Trockenheit nichts zu finden ist...
 
BridaX schrieb:
Die Jungs und Mädels in der Netzsteuerung packen das schon.
Wenn man nichts mehr an Reserven hat können die auch nichts mehr machen.
BridaX schrieb:
Ich glaube darauf basiert sogar das Buch "Blackout" - oder? Das die Smart-Meter gehackt werden und folgend einen Blackout hervorrufen... :D
Smartmeter sind auch eine Gefahr für die Energiesicherheit.
florian. schrieb:
40 Millionen PKW * 50 kWh = 2TWh Speicherkapazität
Das wird es nie geben da diese praktisch nie in Europa zugelassen werden bzw. es auch welche gibt die deutlich kleinere Akkus haben.
 
florian. schrieb:
Wenn wir von einer Rest Kapazität von im Schnitt 50 kWh ausgehen, mach das:
40 Millionen PKW * 50 kWh = 2TWh Speicherkapazität
Von 40 Millionen ausgedienten E-PKW zu fabulieren ist wirklich positiv gedacht. Das wird in den nächsten 20 Jahren nicht eintreten, vielleicht auch nie. Sollte ich mir jemals einen E-PKW kaufen, verbiete ich mir, dass andere mir vorschreiben, wann ich ihn wie lade. Ich verbiete mir auch, ihn in seiner "aktiven Dienstzeit" als Pufferspeicher und Lastspitzenausgleich zu nutzen.
 
Und warum? Einfach nur weil du dagegen sein willst? Und ich glaube nicht, dass er von ausgedienten pkw spricht. Es ist halt tatsache, das der überwiegende anteil an pkw den großteil ihres lebens rumstehen. Warum sie da nicht als puffer nutzen?
 
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Dr. MaRV schrieb:
Von 40 Millionen ausgedienten E-PKW zu fabulieren ist wirklich positiv gedacht. Das wird in den nächsten 20 Jahren nicht eintreten, vielleicht auch nie. Sollte ich mir jemals einen E-PKW kaufen, verbiete ich mir, dass andere mir vorschreiben, wann ich ihn wie lade. Ich verbiete mir auch, ihn in seiner "aktiven Dienstzeit" als Pufferspeicher und Lastspitzenausgleich zu nutzen.

Einige werden die Akkus ihrer Autos individuell als Pufferspeicher für den eigenen Solarstrom nutzen und dabei ein paar Prozent der Speicherkapazität einsetzen, alles andere ist unrealistisch ohne die Flexibilität bei der Nutzung des Autos zu kanibalisieren, insbesondere auch die Überschlagsrechnung mit der kompletten Akkukapazität.. Wie die grobe Betrachtung der Energiemenge zeigt, wird es aber auf diesem Wege niemals gelingen, die saisonale Schwankung / Gegenläufigkeit zwischen Energiebedarf und Energieerzeugung zu puffern.. Der Klimawandel könnte helfen, mit mehr Klimaanlage im Sommer und weniger Heizung im Winter.
 
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