Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

@Mustis
Das Hauptproblem des EFH in Ballungsgebieten wie Hamburg ist das Verhältnis m² Baugrund pro m² Wohnfläche. In solchen Ballungsgebieten ist es klar ökologischer auf den wenigen für Neubau verfügbaren Flächen Mehrfamilienhäuser zu bauen. Denn für eine Wohneinheit EFH kann man da vielleicht 5 WE Eigentumswohnungen auf der gleichen Fläche unterbringen. Deren Bewohner dann nicht unökologisch weit pendeln müssen. Da kann ich die Grünen verstehen.
Und wer sich keine Eigentumswohnung dort leisten kann, wird sich erst recht kein EFH leisten können.
 
Scrypton schrieb:
Stimmt; was du behauptest ergibt sich daraus nicht. Nur ist das halt nicht mein Problem...

Dafür, dass das alles nicht dein Problem ist, hast du aber zu allem etwas zu sagen.

Meine Aussagen finden sich in den Links wider. Deine sehe ich da nicht.
 
Idon schrieb:
Meine Aussagen finden sich in den Links wider.
In keinem der Links findet sich die Behauptung wieder, dass die Energiewende unseren Lebensstandard senken würde - und freilich auch nicht, dass der Wunsch der Grünen hinsichtlich der EFH auf die Energiewende zurückzuführen wäre.

Träum weiter....
 
@mkossmann Explizit für das Beispiel in Hamburg gesehen ist das ja auch richtig. Die Idee der Grünen ging aber darüber hinaus. (kann gern Quellen suchen, allerdings findet man reichlich Medienbeiträge dazu mit den entsprechenden Suchbegriffen bei Google).

Das Hauptproblem ist doch aber vorallem, dass städtischer Wohnraum einfach zu teuer geworden ist. Eine kleine 2 Zimmer Wohnung in Frankfurt kostet schnell mehr als ein EFH am äußeren Speckgürtel (Grade mal geschaut, Neubau Frankfurt 2,5 Zimmer, 67qm schlappe 590.000 (ohne Nebenkosten und Stellplatz). Und das die Grünen hier von EFH in der Stadt reden ist meiner Meinung nach irreführend. In der Stadt baut doch eh keiner EFH oder hast du in Berlin, FFM oder dergleichen in der Stadt EFH je gesehen? Können also nur die Randgebiete im Speckgürtel gemeint sein und im nahen Speckgürtel der Stadt ein EFH zu bauen, dass kann sich sowieso auch nur noch die Einkommensoberschicht leisten. Selbst in Kleinstädten sehe ich im Kerngebiet zumeist keine neuen Einfamilienhäuser. Altbestände gibt es, aber nicht wenige Kleinstädte waren in den 60 - 70er Jahren, wie diese Häuser entstanden sind, auch eben noch nicht mal Städte...

Das immer weiter hinausziehen aus der Stadt ist für viele kein Luxus sondern Notwendigkeit. Sollte das ganze nun verschärft werden, weil das EFH auch in kleineren Satellitenstädten verboten wird, wird die Situation nur noch verschärft. Wer will "auf dem Land" wohnen aber gleichzeitig im Hochhaus? Zumal er dann noch immer pendeln muss, also es auch ökologisch da nix gewonnen wäre.

Mach wir uns doch nix vor, diese Diskussion ist eine Scheindebatte, die vom eigentlichen Problem ablenkt. Dem viel zu teuren Wohnraum. Ich brauche nicht von Ökologie reden, wenn die Menschen dort wo sie arbeiten gar nicht wohnen können, weil das ihr Gehalt gar nicht zulässt. Und das hat in dem Fall wirklich einzig die Politik verbaselt. In Frankfurt am Main wurde bis in die 90er Jahre sozialer Wohnraum verkauft und keiner weiter nachgebaut. Die Stadt platzt aus allen Nähten, Wohnraum ist knapp, die privaten kommen nicht nach und haben auch wenig Interesse, treibt die Knappheit doch die Mieten und Kaufpreise massiv. In Berlin exakt das selbe und ich gehe von aus, in Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart und München ists nicht viel anders.

Ich wähle die Grünen, aber die Verbotspolitik geht mir zunehmend auf den Zeiger, vor allem wenn sie derart irrational ist wie hier. Bzw. vom eigentlichen Problem weitgehend ablenkt.
 
Du kannst doch mir nicht sagen, was mein Punkt war und worauf ich mich bezogen habe.
 
Idon schrieb:
Du kannst doch mir nicht sagen, was mein Punkt war
Doch, kann ich - anbei deine Beiträge, so es jeder schwarz auf weiß nachlesen kann:
https://www.computerbase.de/forum/t...indigkeit-kosten.2013177/page-9#post-25526784
https://www.computerbase.de/forum/t...indigkeit-kosten.2013177/page-9#post-25527007

Jedoch: In keinem der Links findet sich die Behauptung wieder, dass die Energiewende unseren Lebensstandard senken würde - und freilich auch nicht, dass der Wunsch der Grünen hinsichtlich der EFH auf die Energiewende zurückzuführen wäre.
 
Idon schrieb:
Du baust dir etwas zusammen, das nicht existiert.
Du windest dich in Ausreden; finde ich ja ganz amüsant, wird dich aber nicht weiter bringen.
Was nicht existiert ist der Gegenstand deiner Behauptungen. Es steht dir freilich jederzeit frei, diese zu belegen - aber das kannst du ja nicht, wie wir beide wissen.
 
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Ihr dreht euch im Kreis. Klärt das per PN aber bitte nicht hier. Danke!
 
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Mustis schrieb:
Und das die Grünen hier von EFH in der Stadt reden ist meiner Meinung nach irreführend. In der Stadt baut doch eh keiner EFH oder hast du in Berlin, FFM oder dergleichen in der Stadt EFH je gesehen? Können also nur die Randgebiete im Speckgürtel gemeint sein und im nahen Speckgürtel der Stadt ein EFH zu bauen, dass kann sich sowieso auch nur noch die Einkommensoberschicht leisten
Den Punkt sehe ich persönlich auch. Im ersten Moment war ich auch etwas entsetzt über den Punkt „kein EFH in Städten mehr“. Wenn man aber etwas darüber nachdenkt kommt es hier ganz auf die Definition an.
Wo hört denn die Stadt auf und wo fängt das „städtische Umland“ an? Nehmen wir doch mal München als Beispiel: Ich denke, dass die Maxvorstadt oder Laim die „Stadt“ darstellt, ist unumstritten. Was ist aber mit Stadtteilen wie Gräfelding, Neuried, Giesing oder Schwabing? Stadt oder Stadtumland?
Das z.B. Aschheim nicht mehr Kernbereich ist und sicherlich zum Speckgürtel gehört, ist auch erkennbar. Darf man dort jetzt aber noch nach der grünen Idee EFH bauen oder nicht?
Ich denke, bei dem ganzen Thema ist das wieder eine Frage von „kommt drauf an“.
Wirklich final wird man das nicht definieren und abgrenzen können. Je höher aber prinzipiell der Bedarf am Markt für Wohnraum ist, desto eher kann man darüber nachdenken, statt Platzintensiver EFH lieber MFH zu bauen.
Man wird sich zukünftig eben davon verabschieden müssen, dass man im Speckgürtel der großen Städte bzw. in den Städten 800-1000qm Grundstücke mit großzügigem Garten bekommen wird.

Im Sinne der Nachverdichtung finde ich es aber auch sinnvoll, gerade in den Städten den Flächenverbrauch durch den Wegfall von EFHs zu reduzieren. Vor allem in den Zeiten, in denen die Gärten, die es dann noch gibt, z.T. maximal unökologisch zu Steinwüsten umfunktioniert werden.
Die Lösung in den Städten ist doch nur ein Bau in die Höhe. Dort, wo vorher 5 Menschen gelebt haben, können so auf gleichem Platz plötzlich 30 Menschen leben.

Auch das wird im Rahmen der Energiewende ein Punkt sein, der Auswirkungen haben kann. Stichwort Baumaterialherstellung. Gerade die Betonherstellung ist ein nicht zu unterschätzender Umweltfaktor durch seine Energieintensität.
Würde mich mal interessieren, wie man den Baumaterialbedarf pro Person bei einem Mehrparteienhaus senken kann im Vergleich zu einem einfachen EFH.
Dazu kommt dann noch der Effekt der zentralisierten Wärmeerzeugung. Das ist mit einer größeren Anlage auch effizienter zu Betreiben als mit vielen kleinen Anlagen (die dann stattdessen nötig wären).

Daher bin ich durchaus für das Konzept, das EFH aus den überfüllten Stadtbereichen zu streichen und hier lediglich auf MFHs zu setzen. Vernünftig bezahlbar wird das aber nur bei staatlicher Kontrolle. Solange der Markt die Preise regelt wird der bis zum (vermutlichen) Abflauen oder stagnieren der Bevölkerungszahlen durch Sterben der Boomer-Generation nur den Weg nach oben kennen.
 
Gegen eine effizientere Nutzung des Baugrundes in Ballungsgebieten ist mMn nichts einzuwenden.
Platz ist mangelware, und das merkt schon heute jeder, der in einer Stadt einen Parkplatz sucht.

Aufgrund der weitaus besseren Einsparpotenzials großer Heizungssysteme ist es auch durchaus ein Schritt in die richtige Richtung (und passt zum Thema Energiewende), wenn man statt einem EFH ein MFH baut.
Im Bezug auf die Parksituation am besten gleich mit Tiefgarage darunter (auch Parkraum kann und muss verdichtet werden ... vor allem wenn die zu parkenden Trümmer weiter wachsen).

Sicherlich gibt es andere Baustellen und am Ende wird immer die Frage bleiben "warum gerade ich?".
Daran lässt sich aber ohnehin nichts ändern (andere Länder können wir schlecht unter Druck setzen - die machen ihre eigenen Gesetze).

Das Argument, andere würden ja viel weniger tun, als wir bisher getan haben, ist ein reines Schutz-Ding. Dahinter verbirgt sich nichts weiter, als ein "ICH will nicht". Das ist zwar OK, trägt aber ganz allgemein nichts zu irgendeiner Lösung bei. Wer sich darauf versteift, hat also eigenetlich kein echtes Interesse an einer Lösung, sondern will lediglich jede Bringschuld von sich weisen und das Problem damit den kommenden Generationen vererben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann wird eben Fernwärme genutzt.

Und wenn der Zwang zum MFH kommt, dann muss der Gesetzgeber klar regeln, wie man sich schreiender und spielender - auch nachts - Kinder, trampelnder Idioten etc. entledigen kann. Erstes ist derzeit quasi uneingeschränkt erlaubt, letzteres extrem schwierig umzusetzen (Polizei kommt nicht, Ordnungsamt ist es egal, Lärmprotokoll extrem aufwendig und nicht immer erfolgreich etc.).

Das kann z. B. durch deutlich andere Bauvorschriften und die strikte Überwachung dieser von staatlicher Seite
erfolgen. Ebenso ein Zwang zur Schneeräumpflicht durch Beauftragung eines Unternehmens. Dazu klare Vorgaben, in welchem Rahmen auch bestimmte bauliche Veränderungen der Fassade etc. keiner Zustimmung der anderen Eigentümer bedürfen.


Denn das sind ja letztlich einige der großen Nachteile von MFH gegenüber EFH.
 
@Idon:
Du brauchst wirklich Institutionen, um derlei Dinge zu regeln? ... armes Deutschland.

Wenn ich schon Lärmprotokoll lese, wird mir ganz anders. ich habe erst einen Menschen erlebt, der so etwas angefertigt hat ... und der tat das, um sich gegen eine widerholte Beschwerde wegen nächtlicher Ruhestörung zu wehren. Ein riesiger Aufwand ... es wäre definitiv leichter gewesen, einfach etwas Rücksicht zu nehmen und halt leiser zu sein. Ich mache das mein ganzes Leben lang schon so,. und ich hatte nie gravierende Probleme mit Nachbarn.

Was du da ansprichst kommt leider aus der selben Ecke, wie deine ganz persönliche Verweigerungshaltung. Denn dieser Nachteil eines MFH ist primär ein Kommunikationsproblem der Bewohner untereinander - der Trend geht da scheinbar in Richtung Kommunikation via Anwalt.
Schade ... vor allem weil Gerichte eigentlich besseres zu tun hätten, als kleinlichen Nachbarstreit zu schlichten.
 
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