Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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Idon schrieb:
Den habe ich mit sofortigem Verbot privater Luftfahrt und Inlandsflügen auch. Nur halt viel größer.

Binalog schrieb:
Klar, und Kreuzfahrten gehören auch dazu.

Problem an solchen Verboten ist, dass sie niemals enden, wenn man einmal damit beginnt. Nach Flugverboten auf Kurzstrecken, Kreuzfahrtverboten und Tempolimits folgen dann Duschverbote an ungeraden Tagen, Privatbesitz von Klimaanlagen, Urlaubsreisen ausserhalb der EU oder was auch immer...


Das ist natürlich alles reine Symbolpolitik, da der vermeintliche Einspareffekt (CO2,, fossie Resourcen) über Markteffekte durch die aufstrebeneden Mittelschichten der BRICs überkompensiert wird. Was der einfache Bürger in der westlichen Welt sich mühsam vom Mund abspart, wird dann anderswo konsumiert und überkompensiert.

Gleichzeitig läutet der Internationale Geldadel das Zeitalter der privaten Spaßraumfahrt ein, allen voran Brandson, Musk, Besos... und werden dafür auch noch von Fanboys gefeiert, deren Leben zunehmend ins virtuelle abdriftet.
 
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Richtig.
Das ist für mich das Hauptargument: Luisa fliegt durch die Gegend, Elon in den Weltraum, Putin in die Luft und meine Klimaanlage killt? lol.
 
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Don't let perfect be the enemy of good.

Eure Diskussion um das Tempolimit und die Ausflüchte zu anderen Sparten stehen ziemlich sinnbildlich für dieses Sprichwort. Irgendeiner hatte low hanging fruits erwähnt, aber solange diese gewisse ideologische Steifigkeit vorherrscht, die im Forum nur stellvertretend für unsere Gesellschaft steht, mache ich mir das wenig Hoffnung auf Änderung des Status Quo.

Was kurios ist, denn ich "mag" das Tempolimit tatsächlich auch nicht, es gibt aber wenn man es sachlich betrachtet, keine Gründe welche dagegen sprechen, die über ein "Hamma imma schon so gemacht" bzw. "Slippery Slope" hinausgehen.
 
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Idon schrieb:
Ja, dann muss man das halt mal deutlich benennen. Ist dir damals schon nicht gelungen.(...)
Du ignorierst die physikalischen Zusammenhänge, das ist Dein gutes Recht. Aber das ändert nichts an den Tatsachen, dass ein PKW bei der doppelten (Autobahn-)Geschwindigkeit mehr Liter pro 100 km braucht und mit der vierfachen Bewegungsenergie unterwegs ist.

Alle Umfragen der letzten Zeit ergeben eine Mehrheit pro Tempolimit, sogar die Union hat sich der Diskussion nun geöffnet.

D. h. unter der nächsten Bundesregierung ohne FDP kommt das Tempolimit. Ich bin da ganz entspannt.
 
@Noxiel
Ja, vielleicht hast du keine Freunde und deine Familie hasst dich.

Für mich ist das z. B. der Unterschied ob ich für die Schulung in Hamburg diese Woche zwei oder drei oder vier Übernachtungen brauche.

Für mich war das über Jahre hinweg der Unterschied ob ich meine Familie 5, 10, 15 oder auch 30 Minuten länger am Tag sehe.


Für die Allgemeinheit kommen dann die steigenden Übernachtungen hinzu. Ob die Zimmerreinigungen etc. besser sind für die Umwelt als schnell fahren? Keine Ahnung.
 
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Binalog schrieb:
D. h. unter der nächsten Bundesregierung ohne FDP kommt das Tempolimit. Ich bin da ganz entspannt.
Bis dahin werden wir ganz andere Probleme haben. Und hoffentlich nicht noch mehr Symbolpolitik betreiben...
 
Wenn es endlich umgesetzt ist hören diese sinnlosen Diskussionen auf. Denn wie Du richtig sagst, gibt es auch noch Wichtigeres.
 
Pardon, aber da komme ich nicht.
Dein Argument lautet, dass eine Zeitspanne zwischen 5 - 30 Minuten pro Tag darüber entschieden hat, ob die Zeit mit deiner Familie erfüllend bzw. gut investiert war. Nun, das kann ich natürlich nicht beurteilen, ist ja deine Familie, aber ich würde annehmen, dass du über die Jahre hinweg mehr als 30 Minuten am Tag im Stau standest, was sicherlich auch ein Konsequenz des fehlenden Tempolimits war.

Aber ganz am Ende müssen wir uns eben auch die Frage stellen, bis zu welchem Grad wir auf Einzelschicksale Rücksicht nehmen sollten. Und IMHO sind max. 30 Minuten weniger Familienzeit nicht schön, aber verkraftbar.
Ergänzung ()

Idon schrieb:
Für die Allgemeinheit kommen dann die steigenden Übernachtungen hinzu. Ob die Zimmerreinigungen etc. besser sind für die Umwelt als schnell fahren? Keine Ahnung.
Warum führst du es dann überhaupt als (indirektes) Argument an?
 
cool and silent schrieb:
ein allgemeines Tempolimit (100 km/h) für Elektroautos in Anbetracht der drohenden Versorgungsknappheit im Stromnetz (Heizlüfterverkaufsboom) ;-)
Weil der E-Auto während es fährt in irgendeiner Form das Stromnetz belastet?
cool and silent schrieb:
Unlimitierte Autobahnen sind ein Wettbewerbsvorteil.
Für wen/oder was? Die Industrie? LKWs fahren eh nur 80 und Rasertouristen braucht ganz sicher keiner und sind auch in keinerweise ein Wettbewerbsvorteil.

Du trollst doch eigentlich nur noch mehr oder minder offensichtlich. Diese beiden Aussagen mal ganz exemplarisch dafür. Das kann doch keiner mit Verstand ernst meinen...
 
@Noxiel

Für mich ist z. B. auch verkraftbar wenn du einfach verschwindest. Trotzdem hoffe ich, dass wir nicht auf diesem Niveau diskutieren wollen... natürlich sind für mich 30 Minuten am Tag mit meiner Familie mehr essentiell.

Mein Argument ist:
Es gibt durchaus Argumente gegen ein Tempolimit, weil sich bei >130km/h tatsächlich Zeit sparen lässt.

Mehr oder weniger Stau? Ich sehe hier keine handfesten Vor- oder Nachteile bei Fahrten in Nachbarstaaten. Eventuell kombiniert mit einer Aufhebung des Rechtsfahrgebotes/Rechtsüberholverbotes.


Warum ich das Argument mit der Übernachtung anführe? Weil an derartige Konsequenzen sicher kaum jemand denkt.
 
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Die Menschen, die bei Unfällen wegen zu hoher Geschwindigkeit ihr Leben verlieren, sehen ihre Familien gar nicht mehr.

Bei einem Unfall mit 130 km/h ist die Wahrscheinlichkeit, dass dabei jemand ums Leben kommt, nun mal deutlich geringer als bei 200 km/h. Bei letzteren sieht es oft aus wie nach einem Flugzeugabsturz.

Dass man die Raserei auch noch bewusst in seine Tagesplanung einbezieht ist doch echt nicht zu fassen.
 
Doch, klar. Ich lege meine Termine extra so, dass ich Zeiten mit starkem Verkehr vermeide und plane meine Routen so, dass unbegrenzte Autobahnen und Bundesstraßen überwiegen.

Dass du das nicht fassen kannst zeigt mir, dass du (i) selbst nicht (oft) schnell fährst und (ii) das auch alles gar nicht einschätzen kannst.

Wie soll ich so deine Argumente ernst nehmen? Ich diskutiere ja auch nicht mit einem Blinden über Farben.


Die Todeszahlen bei Unfällen mit >130km/h sind gar nicht so hoch. Problematischer sind LKW-Unfälle und generell unangepasste Geschwindigkeit, das ist aber gerade auch bei Regen und Schnee oft <130km/h.
 
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Nun, ich rede von Einschränkungen, nicht von 100%igem Verzicht. Und bei der Abwägung von Vor- und Nachteilen, vulgo Verhältnismäßigkeit, muß einfach die Frage nach persönlichen Einschnitten gestellt werden. Die sind, wie in deinem Fall persönlich betrachtet, offenbar mit 5 - 30 Minuten sehr essentiell, für die große Maße aber verschmerzbar.
Denn wie viele Familienväter wohl 30min später, dafür aber entspannter zu Hause ankommen, weil sie nicht ständig den Rückspiegel und heraneilende Autos fürchten müssen? Wie viel weniger Stau durch unerfahrenere Fahrer bei zu hohem Tempo auf den Autobahnen entsteht und nicht zuletzt, wie viele ein Tempolimit aufgrund der äußeren Umstände (Rotphasen an der Ampel, stockender Verkehr in der Innenstadt, kurzer Halt beim Aldi für's Abendessen etc.) gar nicht bemerken würden.

Natürlich interessieren dich andere nicht, aber aus genau diesem Grund interessiert es auch niemanden, wenn du im Einzelfall 5- 30 Minuten weniger Zeit mit deinen Liebsten verbringen kannst. Solange aber in Maße die Vorteile überwiegen, werden Einzelschicksale wenig zählen bzw. sollten bei Entscheidungsträgern wenig zählen.

Und daher empfinde ich das "Weil es für mich blöd ist" immer als schwächste Argumentation, auf die auch tatsächlich am wenigsten Rücksicht genommen werden sollte, wenn es sich nicht vermeiden lässt.
 
Ja, deine Vorteile existieren halt in anderen Ländern nicht. Gäbe es keinen Stau wäre ich bei dir. Würde dann die linke Spur nicht noch immer mit 110km/h blockiert wäre ich bei dir. Würde man also wirklich entspannter ankommen - wäre ich bei dir.

Mit dem Tempolimit baut man die Nachteile aus.
 
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Idon schrieb:
(...)Dass du das nicht fassen kannst zeigt mir, dass du (i) selbst nicht (oft) schnell fährst und (ii) das auch alles gar nicht einschätzen kannst.

Wie soll ich so deine Argumente ernst nehmen? Ich diskutiere ja auch nicht mit einem Blinden über Farben.(...)
D. h. man muss ein Revolverheld sein, um über Schusswaffenkontrollen diskutieren zu dürfen? Und nur Junkies dürfen über Hanf sprechen?

Wer will hier nicht mehr ernstgenommen werden?
Idon schrieb:
(...)Die Todeszahlen bei Unfällen mit >130km/h sind gar nicht so hoch. Problematischer sind LKW-Unfälle und generell unangepasste Geschwindigkeit, das ist aber gerade auch bei Regen und Schnee oft <130km/h.(...)
Die Vermischung von unterschiedlichen Unfallursachen dient doch nur als Nebelkerze.

Bei 200 km/h beträgt die Bewegungenergie das ca. 2,37fache zu 130 km/h. Die Bewegungsenergie wird beim Unfall in Verformungsenergie umgesetzt, deshalb sehen Karosserie und Insassen beim 200 km/h Unfall entsprechend aus.
 
Noxiel schrieb:
Was kurios ist, denn ich "mag" das Tempolimit tatsächlich auch nicht, es gibt aber wenn man es sachlich betrachtet, keine Gründe welche dagegen sprechen, die über ein "Hamma imma schon so gemacht" bzw. "Slippery Slope" hinausgehen.

Moment, diejenigen, die ein Tempolimit einführen wollen, sind eine Begründung für das entsprechende Gesetzesvorhaben schuldig, nicht umgekehrt Auch wenn diese Art von Beweislastumkehr in der Coronapandemie sich in die Köpfe eingeschichen hat: Begründungspflichtig ist immer derjenige, der Verbote und Einschränkungen einführen möchte, nicht derjenige, der Freiheit erhalten will.

Beim Versuch einer Begründung kommt man über Symbolpolitik jedoch nicht hinaus. Aus diesem Grund wird die FDP auch nicht mitmachen.
 
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Binalog schrieb:
D. h. man muss ein Revolverheld sein, um über Schusswaffenkontrollen diskutieren zu dürfen? Und nur Junkies dürfen über Hanf sprechen?

Wer will hier nicht mehr ernstgenommen werden?

Nicht die Aussagen verdrehen. Du hast von "nicht zu fassen" gesprochen.


Binalog schrieb:
Die Vermischung von unterschiedlichen Unfallursachen dient doch nur als Nebelkerze.

Bei 200 km/h beträgt die Bewegungenergie das ca. 2,37fache zu 130 km/h. Die Bewegungsenergie wird beim Unfall in Verformungsenergie umgesetzt, deshalb sehen Karosserie und Insassen beim 200 km/h Unfall entsprechend aus.

Das ist aber nicht relevant, da die meisten Unfälle nicht bei >200km/h passieren. Relevant ist, dass LKW immer und immer und immer wieder Stauenden aufschieben.
 
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Niemand behauptet, dass es mit einem Tempolimit keine Staus mehr gäbe Idon.
Sondern dass ein Tempolimit ein Faktor ist, der Staus begünstigt. Neben individuellem Fahrverhalten, Qualität der Straße, Baustellensituation und und und.....

Aber das geht langsam zu weit. Dein Hauptargument lautet "Will ICH nicht, weil es MIR Nachteile bringt". Gekauft. Ist dein gutes Recht. In einer Hierarchie erachte ich das aber als schwächstes Argument, welches auch als Erstes hinten runter fällt.
Ergänzung ()

cool and silent schrieb:
Moment, diejenigen, die ein Tempolimit einführen wollen, sind eine Begründung für das entsprechende Gesetzesvorhaben schuldig, nicht umgekehrt Auch wenn diese Art von Beweislastumkehr in der Coronapandemie sich in die Köpfe eingeschichen hat: Begründungspflichtig ist immer derjenige, der Verbote und Einschränkungen einführen möchte, nicht derjenige, der Freiheit erhalten will.

Beim Versuch einer Begründung kommt man über Symbolpolitik jedoch nicht hinaus. Aus diesem Grund wird die FDP auch nicht mitmachen.
Du nennst es Symbolpolitik. Aber auch solche kann wichtig sein, manchmal braucht es Symbole, gerade in schwierigen Zeiten.
Die Begründung für die Einführung eines Tempolimits liegen vor:
  • Reduzierung von Verkehrstoten
  • Reduzierung von Staus
  • Reduzierung von Abgasen
  • Verbesserung des Klimas
  • Verbesserung der Stressresilienz
  • etc.

Das Hauptargument der Kritiker eines Tempolimits habe ich als "Solange es noch andere Bereiche gibt, in denen es schlimmer ist, brauchen wir hier nichts machen" wahr genommen. Und das ist kein wirkliches Argument, sondern in meinen Augen sind das Ausflüchte.

Wie gesagt: Don't let perfect, be the enemy of good.
 
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Binalog schrieb:
Bei 200 km/h beträgt die Bewegungenergie das ca. 2,37fache zu 130 km/h. Die Bewegungsenergie wird beim Unfall in Verformungsenergie umgesetzt, deshalb sehen Karosserie und Insassen beim 200 km/h Unfall entsprechend aus.

https://www-genesis.destatis.de/gen...Ergebnis&selectionname=46241-0001#abreadcrumb

Diese theoretischen Betrachtungen der Physik hinter einem Autobahnunfall sind richtig, jedoch irreführend weil hier eine besondere Gefahr impliziert wird, die in der Realität kaum eine Rolle spielt. Nur ein Bruchteil (<10%) der schweren Autounfälle mit Personenschaden passiert auf Autobahnen. Tödliche Autobahnunfälle sind sehr selten, tatsächlich sind sie so selten dass sie üblicherweise eine bundesweite Berichterstattung nach sich ziehen. Die Unfallschwerpunkte sind typischerweise bereits mit Tempolimits versehen.

Ergänzend: Verkehrstote auf Autobahnen

https://www.zukunft-mobilitaet.net/...uf-deutschen-autobahnen-vergleich-ausland-eu/
 
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