Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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Ja, vertippt.

Atomenergie hat nur das Problem mit dem radioaktiven Abfall zumindest in Deutschland.

Dafür muss eine Lösung gefunden werden.
 
1FUX schrieb:
Atomenergie hat nur das Problem mit dem radioaktiven Abfall zumindest in Deutschland.
Ja, das ist wirklich das "einzige" Problem.

Das Atomkraftwerke nicht kurzfristig regelbar sind, jede Menge Geld kosten, abhängig von einer endlichen Ressource sind, ein permanentes Sicherheitsrisiko darstellen und frühstens in 10-15 Jahren zur Verfügung stehen sind zu vernachlässigende Nebensächlichkeiten.
 
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Komisch, dass es in Frankreich, China, Japan, Russland, usw. klappt.

Wir Deutschen sind uns zu eitel dafür.

Lieber weiter Wälder abholzen ...

Hauptsache der Kamin läuft und die Biomasse stinkt...
 
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1FUX schrieb:
Weil Nahrung, egal für wen, verschwendet wird.
Über die Hälfte der produzierten Lebensmittel landen hier im Müll, wir haben eine Lebensmittel-Überproduktion.
1FUX schrieb:
Fleischproduktion hat auch nichts mit der Energiewende zu tun. Deswegen bitte beim Thema bleiben.

Außerdem habe ich nie behauptet, dass die Energiewende allgemein gescheitert ist. Nur ist sie das nächste halbe Jahr nicht umsetzbar.
Natürlich haben die grossen Flächen die für die Fleischproduktion verwendet werden Einfluss auf die Energiewende.
Die Energiewende ist ein Prozess, kein Zustand. Du kannst in 20 Jahren vielleicht zurückblickend sagen das sie gescheitert ist.
1FUX schrieb:
Atomenergie hat nur das Problem mit dem radioaktiven Abfall zumindest in Deutschland.
Das "nur" streichen wir mal bitte aus dem Satz und nicht nur D hat dieses Problem. Es gibt weltweit bis heute kein Endlager für den Atommüll. Von den anderen Problemen wie Uranverteilung, Hochrisikotechnologie, unglaublich teuer im Bau, Betrieb und Rückbau, technisch bis heute nicht lösbare Probleme, Kühlung in zu heissen Sommern und Atomstrom ist nicht klimaneutral mal ganz abgesehen.
Atomstrom klimafreundlich?
1FUX schrieb:
Komisch, dass es in Frankreich, China, Japan, Russland, usw. klappt.
Tut es nicht. Nichts mitbekommen von den dortigen Problemen?
 
Aha. @1FUX

Saporischschja stellt ja ganz aktuell ein Sicherheitsrisiko für ganz Europa dar. Super klappt das.

In Frankreich werden aktuell 32 von 56 AKWs gewartet und trägt daher maßgeblich zur europäischen Strommangelsituation bei. Super klappt das.

Der französische Atomkonzern EDF hat 42 Milliarden Euro netto Schulden und musste verstaatlicht werden. Super klappt das.

Das neuste französische AKW Flamanville 3 kostet rund 13 Milliarden Euro und befindet sich seit 2007 im Bau und ist noch immer nicht fertiggestellt.EDF prognostizierte ursprünglich eine Fertigstellung 2012 und Baukosten in Höhe von 3,3 Milliarden Euro. Super klappt das.

Dort werden die Laufzeiten von maroden Kraftwerken verlängert, weil die Kosten für einen Neubau das Land auffressen würden. Das geht zu Lasten der Sicherheit. Die Franzosen sind Gefangene ihrer eigenen Atomenergie.
 
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Und Fukushima wurde noch nicht mal genannt, super klappt das :)

Andere als Ideologen diffamieren, aber selbst die Ideologiebrille auf, genau mein Humor :D
 
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Geographisch ist Deutschland fast so gefährlich, wie Japan. Hier passiert nix.

Ihr nennt hier Extrembeispiele die bei uns nicht passieren werden.

Für ganz Europa ist auch falsch wenn man sich die Trajektorenroute anschaut.
 
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1FUX schrieb:
Biomasse ist aber trotzdem umweltfeindlicher als Atomkraft.

Jain.

Wie so oft kommt es auf die Details an und wie man sie selbst betrachtet.

Von den vier Herkunftsformen der Biomasse, die ich benannt hatte:

  • Abfallrecycling
  • Waldpflege
  • Professioneller Anbau auf Argrarflächen
  • Waldrodung

Sind sowohl Abfallrecycling als auch Waldpflege die mit Abstand umweltfreundlichsten Formen der Energiegewinnung, die wir aktuell haben. Beide Formen sind auch Solar, Wind oder Wasserkraft um Welten überlegen.

Bei den anderen beiden Formen, also dem Anbau auf Feldern und der Waldrodung ist deren Ausmaß wichtig.

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Atomkraft wiederum ist, je nach Betrachtungsweise, potentiell unbedenklich, ja. Die Abfälle sind zwar extrem stark belastet und umweltschädlich, aber ein extrem lokales Problem. Man kann wortwörtlich einen Zaun um sie ziehen und alles jenseits dieses Zaunes ist, für den Moment, "sicher".

Das gilt für jede Form von nuklearem Abfall, egal welcher Herkunft.

Parallel ist der für die Errichtung, den Abbau und den Betrieb eines AKW notwendige energetische Aufwand extrem hoch, sodass andere Erzeugungsarten, die ebenfalls CO2 neutral sind, hier eine bessere Bilanz besitzen. Ja, man benötigt einen Haufen an Windkraftanlagen um die gleiche Energie eines AKW zu erzeugen, aber deren Errichtung, Betrieb und Abbau erfordern einen Bruchteil der notwendigen Energie.

Insbesondere Beton ist alles Andere als umweltfreundlich.

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Umgedreht ist der geografische Fußabdruck eines AKW extrem klein. Verglichen mit einem Stausee in der gleichen energetischen Größenordnung liegen wir hier im Promillebereich.

Oder eben auch betrachtet auf die Feldflächen, die notwendig sind um eine zu einem AKW vergleichbare Energiemenge zu erzeugen. Das jährliche "Bioenergiepotential" in Deutschland beträgt ca. 2,4 kWh/m². Deutsche AKW produzierten im Jahr 2021 69.130.000.000 kWh.

Bzw. 28.804 km² (ca. 8% der Fläche Deutschlands, 17% der aktuell verwendeten Agrarfläche) an Anbaufläche mit der energetisch bestmöglichen Monokultur.

Umgedreht, wenn ein AKW einen GAU hat dann ist die direkte Umwelt erstmal stark in Mitleidenschaft gezogen ... Aber nicht auf dem Niveau eines Braunkohletagebaus oder eines Super-Staudamms und nach wenigen Jahren haben sich neue Ökosysteme gebildet.

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Ich würde es so einordnen:

  • Biomasse aus Abfällen => Biomasse besser als AKW
  • Biomasse aus Waldplfege => Biomasse besser als AKW
  • Biomasse von Feldern => Biomasse besser als AKW ohne Unfall
  • Biomasse aus Waldrodung => AKW grundsätzlich besser

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TL:DR: Je nach Art der Herkunft der Biomasse sind AKW besser oder schlechter.
 
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fishraven schrieb:
Und das Grünen Politiker übertrieben häufig zur Zielscheibe gemacht werden ist Fakt.
Das ist leider teilweise durchaus auch berechtigt und würde die Sache von anderen Politikern genauso gemacht stünden diese in der selben Kritik.
fishraven schrieb:
Und die Firmenpleiten aufgrund hoher Energiepreise sind doch bisher ausgeblieben, bis auf wenige Ausnahmen.
Noch sind sie das es wird aber nicht dabei bleiben.
1FUX schrieb:
Irreale Träumerein der Grünen machen uns wettbewerbungsunfähig und die Ressourcen die wir dann einsparen, verbaucht halt irgendein anderes Land.
Zusätzlich kommen dann noch Transportwege dazu die mehr verbrauchen als wenn es vor Ort hergestellt wird.
1FUX schrieb:
Jetzt geht es erstmal darum ausreichend Energie für Deutschland zu produzieren.
Das sollte nicht das Problem sein da viele Betriebe wegen der hohen Stromkosten ihren Betrieb einstellen werden.
1FUX schrieb:
Und der grüne Strom ist wetterabhängig.
Wenn man den sinnvollen Teil nutzt nicht da Wasserkraft und Biomasse nicht vom Wetter abhängen.
ThomasK_7 schrieb:
Ich weis auch gerade nicht, ob irgendwo auf der Welt Wasserstoff in Größenordnungen überhaupt produziert wird.
Ich glaube das der Oman so langsam damit beginnt aber derzeit daraus Ammoniak herstellt für Dünger.
Buttkiss schrieb:
Über die Hälfte der produzierten Lebensmittel landen hier im Müll, wir haben eine Lebensmittel-Überproduktion.
Welche leider nicht komplett der Biomasse zugeführt wird um daraus Strom zu erzeugen.
Lipovitan schrieb:
Das neuste französische AKW Flamanville 3 kostet rund 13 Milliarden Euro und befindet sich seit 2007 im Bau und ist noch immer nicht fertiggestellt.
Das zeigt das ein Neubau eines in überschaubaren Zeiten und mit begrenzten Mitteln derzeit schlicht nicht mehr möglich ist.
 
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1FUX schrieb:
70% der Biomasse ist Waldrodung.

Niemand bestreitet, dass hier Verbesserungsbedarf besteht.

Deswegen ist aber nicht pauschal die gesamte Energieform schlecht. Es ist, wie bei allen Dingen, ein vernünftiger, verantwortungsbewusster und vor allem nachhaltiger Umgang notwendig.

Sowohl bei Biomasse oder Kernenergie, aber auch bei Wind- oder Wasserkraft und Solar.
 
Sollen wir 10 Jahre warten bis es vernünftig ist? Wir brauchen den Strom diesen Winter.
 
Dieser Winter ist ein Extremfall vergleichbar mit einer großflächigen Naturkatastrophe.

Da muss genommen werden, was geht. Da darf man nicht wählerisch sein. Da würde ich sogar den Betrieb von Notstromaggregaten im großen Stil nicht verteufeln. Frei nach dem Motto "Wat mut dat mut" oder so. Bis November 2022 sind wir eh nicht CO2 neutral.

Aber das ist halt auch nur ein Extremfall. Energiepolitik und Energiewende sind langfristige Vorgänge.

Sofern wir aber ausschließlich auf Winter 2022 (und evtl 2023) schauen ... Ich würde Biomasse und Atomkraft (und Gas/Öl) jederzeit Energiequellen wie Braunkohle vorziehen. Meiner Meinung nach gehört diese als Erstes restlos abgeschafft.
 
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1FUX schrieb:
Keine Erdbeben keine Unweltkatastrophen, kein Krieg.
Ganz schön naiv und "blau"äugig. Keine dieser Ursachen hat übrigens Tschernobyl ausgelöst.
ModellbahnerTT schrieb:
Welche leider nicht komplett der Biomasse zugeführt wird um daraus Strom zu erzeugen.
Keine Ahnung wie man aus Marmeladengläsern, Scheiblettenkäse oder Ferrero rocher Strom produzieren möchte.
 
Warum naiv, sag mir was bitte passieren soll?
Godzilla der Deutschland angreift?

Tschernobyl war menschliches Versagen, einem modernen AKW passiert das nicht. Wieder ein Extrembeispiel.
 
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Buttkiss schrieb:
Keine Ahnung wie man aus Marmeladengläsern, Scheiblettenkäse oder Ferrero rocher Strom produzieren möchte.

Also aus Scheiblettenkäse und Ferrero Rocher kann man relativ einfach Strom erzeugen.

Variante 1: Man verbrennt diese, nutzt die Wärme für die Erzeugung von Dampf und treibt mit Selbigem eine Turbine an, woraus dann Strom erzeugt wird.

Variante 2: Man lässt diese in einer Biogasanlage zu Biogas zersetzen und verbrennt besagtes Gas in einem BHKW, welches dann direkt Strom erzeugt.

Alle biologischen Gegenstände, vom Apfel bis zum Ikea-Regal können so zur Stromerzeugung verwendet werden.
Ergänzung ()

1FUX schrieb:
Tschernobyl war menschliches Versagen, einem modernen AKW passiert das nicht. Wieder ein Extrembeispiel.
Menschliches und Mechanisches Versagen sind die Hauptursachen für alle großen Störfälle in deutschen AKW.

Und von wegen "Extrembeispiel":

  • Am 16. Dezember 1987 kam es in Biblis A beinahe zu einer nuklearen Katastrophe. Durch ein Leck in einem Ventil gingen hohe Mengen von Kühlmittel verloren. Nur durch Glück konnte der Unfall noch beherrscht werden. Der Störfall ereignete sich, als die Ingenieure nach einer unplanmäßigen viertägigen Abschaltung den Reaktor wieder anfahren wollten. Drei Arbeitsschichten lang übersah die Betriebsmannschaft, dass das Ventil nicht ordnungsgemäß schloss. Die Automatik konnte das Problem nicht erkennen. Durch das Leck traten insgesamt 107 Liter radioaktives Kühlwasser aus, bevor die Anlage heruntergefahren wurde und so eine Katastrophe verhindert werden konnte. Das Auslaufen von Kühlwasser kann zu einer Kernschmelze führen. Dies ist einer der schwersten Störfälle, die sich bisher in einem deutschen Atomkraftwerk ereignet haben.
Wir hatten durchaus ein "beinahe Tschernobyl".

Umweltseitige Einflüsse werden in Deutschland nicht mal benannt.

AKW sind nicht pauschal "sicher", man darf die von ihnen aus gehende Gefahr nicht ignorieren. Umgedreht haben aber sowohl Tschernobyl als auch Fukushima gezeigt, dass die Gefahr, global gesehen, überschaubar ist.

Verglichen mit dem Klimawandel würde ich sie sogar als extrem gering betrachten, auch wenn lokal eine extreme Verschmutzung entsteht.
 
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Wenn man das mit der Zahl aller AKWs vergleicht, die seit Jahren ohne Probleme laufen, ist das ein lächerlich geringes Risiko.

Wahrscheinlich ist die Wahrscheinlichkeit höher mit einem Passagierflugzeug abzustürzen.
 
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1FUX schrieb:
Wahrscheinlich ist die Wahrscheinlichkeit höher mit einem Passagierflugzeug abzustürzen.
Absolut, jedoch sind auch die Auswirkungen eines Flugzeugabsturzes, selbst lokal, deutlich geringer.

Ein AKW besitzt ein extrem geringes Risiko für einen extrem großen Vorfall mit extremen, lokalen, Auswirkungen.

AKW sind einfach in jeder Hinsicht ein Superlativ. Energieerzeugung pro m², Kosten für Errichtung und Betrieb, potentielle Gefahr und Langzeitwirkung. Nichts kommt ihnen auch nur im Ansatz nahe.
 
1FUX schrieb:
Warum naiv, sag mir was bitte passieren soll?
Deutschland liegt in einer geologisch aktiven zone. Unter der Eifel brodelt es. Erdbeben gibt es dort regelmässig. Erdbeben können in ganz DE auftreten. Sturmfluten und Tsunamis können deutsche Küsten treffen, dazu müssen nur an den richtigen Stellen Rutschungen am Kontinentalschelf in GB oder Skandinavien passieren. Was dank steigender Meerestemperaturen und damit einhergehend schmelzenden Methaneis im Schwlf nicht so unwahrscheinlich ist. Ganz abgesehen von unvorhersehbaren Katastrophen.

Nur weil du diese themen nicht kennst, heisst das nicht, das sie nicht existieren.
 
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