Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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naja die aktuellen strompreis kosten haben eher was mit einer verhelten einkauspolitik an russichem gas, politischen spannungen, defekten und teilabgeschalteten akws in frankreich, und einer stark gestiegenen stromnachfrage europaweit zu tun.

denn, sowohl akw als auch kohlverstromung in deutschland laufen noch auf vollen touren. und dennoch steigt der preis, welches nicht alleine durch kosten des ausbaus von erneueerbaren erngien zu erklären ist, sondern mit einer algemeinen verknappung des gutes strom + ausbleibende investitionen der letzten 20jahre

triva trotz neuer co2 steuer auf superE5 habeich dieses jahr bereits für 1,62€ pro liter getankt. der gestiegene benzinpreis ist daher nicht alleine der erhöhten steuer geschuldet.
 
Was interessantes bzgl. der Strompreise.

Letzte Jahr wurden die MWh-Preise für die Regelenergie, seitens der für den Betrieb des Stromnetzes in Deutschland zuständigen Übertragungsnetzbetreiber, auf 9.999€/MWh gedeckelt.
Die vorherige Preisobergrenze lage bei 99.999€/MWh.

Regelenergie ist im Grunde das Produkt, welches für den Großteil der Netzstabilität im europäischen Verbundnetz verantwortlich ist. Der Bedarf ist hier ganz nett dargestellt: https://www.next-kraftwerke.de/wissen/regelenergie

Gegen die Deckelung sind einige Betreiber gerichtlich vorgegangen, womit die Preisobergrenze nun mit einem Eilantrag auf den 5-Stelligen Betrag erhöht wurde. (Quelle: https://www.regelleistung.net/ext/)

Eilbeschluss des BGH: Anpassung der Preisobergrenze für Regelarbeit

auf den Eilantrag des Beschwerdeführers vom 23.11.2021 gegen den Beschluss des OLG Düsseldorf vom 24.11.2021 (VI-3 Kart 49/21 [V]) hat der BGH die aufschiebende Wirkung der Beschwerde angeordnet (Az. EnVR 69/21). Somit ist die festgelegte Preisobergrenze für Regelarbeit i.H.v. 9.999,99 EUR/MWh ausgesetzt. Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber setzen die technische Preisobergrenze i.H.v. 99.999,99 EUR/MWh für alle Regelleistungsmarktausschreibungen mit Gate Open ab dem 13.01.2022 um. Der erste Liefertag mit der fünfstelligen Preisobergrenze für Regelarbeit ist somit der 20.01.2022.

Drei mal darf man raten wer das im Endeffekt bezahlt. ;)

Grüße
 
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Man darf gespannt sein, was die grünen nun aus dem Desaster am Strom Markt machen werden. Generell ist es nicht einzusehen dass wir in DE immer wieder die höchsten Energie Preise haben. Alles hängt bei uns nur noch davon ab.
 
Den nächsten Knaller hat die die Regierung ja auch schon losgelassen. Die KfW Förderung wurde einfach mal gestrichen ;)
Wobei ich das ja nicht falsch finde, dass die Förderung vor allem für Neubauten gestrichen wird. Da ist KfW 55 sowieso in der Regel Standard und hier wurde immer nur schön die Förderung mitgenommen.
Bei der Sanierung hat man viel mehr Potential und da sollte es eher Förderungen geben.
 
was können die grünen dafür das stromversroger und cdu/spd die letzten 20jahre verpennt haben?

zumal der aktuelle strompreis wenig mit "grünenem strom" zu tun sondern eher mit spekulationen mit strom an der börse, kurzfristger ausfall französicher AtomstromKraftwerke in einem umfang von 6GigaWatt (kurz vor weihnachten)
knappen gas ständen aufgrund von mangelbestellungen
einem schwellenden russland konflikt.

algemein steigende nachfrage nach öl und energie.

die versäumnise der letzten jahrzehnte jetzt "den grünen" in die schuhe zu schieben ist falsch.
im übrigen ist der strompreis in vielen ländern nur durch massive subventionen derzeit günstiger als in deutschland, zahlt also letztlich auch dort der steuerzahler, nur eben aus einem anderen topf.
 
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Die KfW Förderung wäre ja sowieso Ende Januar eingestellt worden. Aber wenn ich folgendes lese:

Insgesamt sind rund 24.000 Anträge bei der Gebäudeförderung über die staatliche Förderbank KfW vom Stopp betroffen, deren Förderbedarf bei 7,2 Milliarden Euro liegen würde. Von den über den Bundeshaushalt bewilligten Mitteln stehen noch rund 1,8 Milliarden Euro für Neuzusagen zur Verfügung, wie es in einem internen Papier heißt.

kann ich verstehen, dass Habeck die Reißleine zieht. Da war die Nachfrage kurz vor Schluss ähnlich hoch wie bei Grafikkarten.

Ich finde hier kann man Habeck nicht die Schuld geben. War die hohe Nachfrage nach der Förderung auf Grund der Ankündigung, dass diese Ende Januar ausläuft absehbar? Vielleicht. Hätte Habeck früher eingreifen müssen? Vielleicht, aber ist ja auch noch nicht so lange im Amt.

Wenn man dann aber von Dr. Patrick Graichen folgendes liest:
In den vergangenen Jahren wurde es versäumt, die Förderkulisse und die gesetzlichen Neubaustandards anzupassen. Stattdessen wurde eine veraltete Förderung fortgeschrieben, die falsche Anreize setzt.
klingt das nach der typischen Politik die man im Zusammenhang mit der Energiewende von der CDU gewohnt ist (Stichwort: gebremster Ausbau der EEG).
 
@Lipovitan
Ich hatte es nun bewusst vermieden (daher auch Regierung), das nur von den Grünen oder der Person Habeck abhängig zu machen. Das ist auch eine Sache, die hat sicher nicht eine Person oder eine Regierungspartei alleine entschieden.
Ich finde die Reaktion bis hierhin auch richtig. Genauso finde ich es richtig, dass man die Vorgaben nun ändert. Bei vielen Bauvorhaben wurde nämlich auch die Förderung als Eigenkapitalersatz genutzt, was gerade bei Neubauten und KfW 55 ein falsches Signal ist/war.
Die meisten Anträge kamen ja nicht einmal von Privatpersonen, sondern von Unternehmen, die man so einfach mal subventioniert hat.
Außerdem war der größte Teil der Anträge ja auch KfW 55, da quasi geschenktes Geld bei Neubauten. Sanierung und KfW 40 war nur ein kleinerer Teil.

Herr Lindner hat ja bereits neue Förderungen angekündigt mit dem Hinweis auf neue Regelungen und einem begrenzten Budget. Ich hoffe, dass man hier verstärkt die energetische Sanierung von Bestand fördern wird, denn da lässt sich am meisten durch die Energieeinsparung gewinnen. Wie gesagt, viel des KfW 55 Standards ist bei Neubauten sowieso bereits absoluter Standard.

In Sachen Strompreis hoffe ich auch, dass man die Ankündigung wahr macht und die EEG Umlage dieses Jahr bereits ganz streicht. Die jetzt kurzfristig so stark gestiegenen Energiepreise haben jetzt erst einmal wenig mit den Plänen der Regierung zum Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung zu tun, mittelfristig muss man aber auch da aufpassen, dass man nicht den Preistreiber EEG Umlage durch den Preistreiber Netzentgelt tauscht.
 
Thane schrieb:
(...)Die jetzt kurzfristig so stark gestiegenen Energiepreise haben jetzt erst einmal wenig mit den Plänen der Regierung zum Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung zu tun, mittelfristig muss man aber auch da aufpassen, dass man nicht den Preistreiber EEG Umlage durch den Preistreiber Netzentgelt tauscht.
Wie soll das Backupsystem (Reservekraftwerke + Speicher) sonst finanziert werden?

Gesicherte Leistung kann man nur durch gesicherte Leistung ersetzen.

Wind/PV liefern keine gesicherte Leistung

Wind/PV + Backupsystem liefern gesicherte Leistung

Die Kosten für das Backupsystem sind hoch, wenn dieses auch noch mit grünem Wasserstoff betrieben werden soll sind die Kosten enorm. Viele Menschen werden bei Energie und Mobilität zukünftig bittere Abstriche machen müssen.
 
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Fehlenden Immobilien stehen also nun fehlende Förderungen gegenüber. Hätte schon skeptisch werden müssen als das Baukindergeld ausfiel. Alles Peanuts bei 500 k für ein Eigenheim. Von den Grünen erwarte ich keine Besserung. Da stand das Allgemeinwohl schon immer weit hinten.
 
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Wir können hier ja auch nicht weiterhin endlos Flächen versiegeln weil sich jeder ein Einfamilienhaus am Stadtrand mit 150qm Wohnfläche wünscht während die Innenstädte brach liegen.
Die Baubranche boomt zur Zeit, der Trend geht aber immer mehr in Richtung Mehrfamilienhaus statt Ein- und Zweifamilienhäuser. Für die grossen Bauträger und Verwalter ist es auch wesentlich einfacher an die Förderungen zu kommen.
 
Die Förderung gehört eigentlich seit Jahren gründlich überarbeitet. Die Standards müssen angepasst werden und für Neubauten sollte es nur noch unter bestimmten Umständen (besonders effizient z.B.) Gelder geben.
Unternehmen sollten gar nichts mehr aus dem Topf bekommen außer für energetische Sanierung.

Die KfW55 Förderung haben viele halt einfach nur eingesackt und nicht selten wurde das auch als Eigenkapitalersatz verwendet.
 
Thane schrieb:
Die Förderung gehört eigentlich seit Jahren gründlich überarbeitet. Die Standards müssen angepasst werden und für Neubauten sollte es nur noch unter bestimmten Umständen (besonders effizient z.B.) Gelder geben.
Das wäre ja mal sinnvolle Politik in Deutschland. Jedoch kann es mehr bringen wenn man sauberer Strom erzeugt indem man Wellenenergiesysteme in allen Häfen installiert oder dieses, dieses oder dieses deutschlandweit umsetzt.
 
downforze schrieb:
Fehlenden Immobilien stehen also nun fehlende Förderungen gegenüber
Werden viele nicht gerne hören aber Plattenbau wäre da doch die Lösung. Ist halt die Frage, wer dadrin wohnen möchte.
So schöne Wohnbunker wie in China, 30 Stockwerke, 40-60qm Wohnungen.
Gegen Thema Versiegelung gibts nur die Lösung "Bauen in die Höhe".

Thane schrieb:
Unternehmen sollten gar nichts mehr aus dem Topf bekommen außer für energetische Sanierung.
Das Problem kann dann sein, dass Sanierungen aber weitaus teurer werden als Neubauten. Ich pers. bin kein Fan mehr von Sanieren. In manchen Fällen wäre abreißen und Neubauen weitaus sinnvoller als an dem Bestandsschrott rumzubasteln. Ganz schlimm im öffentlichen Bereich.
Bei uns wird seit 8!!! Jahren das Krankenhaus saniert. Die Sanierung kostet mittlerweile schon das 2-Fache der damals kalkulierten Kosten für den Neubau.
Wäre sinnvoller gewesen, das Ding auf dem alten Militärgelände neu zu bauen nach aktuellen Standards und das alte Ding nach erfolgtem Umzug umzulegen und den Bereich zu renaturieren.

Binalog schrieb:
Viele Menschen werden bei Energie und Mobilität zukünftig bittere Abstriche machen müssen.
Ggf. kommt man aber auch mal wieder dahin, sich seinen Energieverbrauch bewusst zu machen. In allen Bereichen. Kann auch dazu führen, dass manche Menschen ihren Arbeitsplatz werden aufgeben müssen, weil die Mobilitätskosten einfach zu hoch werden.
Eine Bekannte von mir hat mittlerweile den Job gewechselt weil die Täglich 100km zuviel waren und sehr deutlich ins Geld gingen.
Hat jetzt einen anderen Job in dem Sie zwar 200€ weniger verdient, dafür aber nur noch 18km täglich fahren muss. Da gewinnt neben dem Geldbeutel auch die Umwelt.
 
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@Khaotik
Ja gut, Kernschrott muss man nicht mehr sanieren. Das wären aber dann die Details, die es zu klären gilt. Wenn dann nachweislich die Sanierung teurer kommt, könnte man dann auch eine Förderung für einen Ersatzbau geben.
Allerdings gibt es auch genug Häuser, wo man mit gezielten Maßnahmen Energie einsparen kann.

Hier im Ort gibt es auch so ein Projekt. Eine Schule aus den 60er Jahren wird seit Jahren immer stückweise saniert. Die Kosten werden am Ende auch höher sein als ein Neubau, der auch noch von der Anbindung besser gelegen hätte.
 
Khaotik schrieb:
So schöne Wohnbunker wie in China, 30 Stockwerke, 40-60qm Wohnungen.
Die gibt es weltweit und nicht nur in China siehe in Deutschland Berlin.
Khaotik schrieb:
Kann auch dazu führen, dass manche Menschen ihren Arbeitsplatz werden aufgeben müssen, weil die Mobilitätskosten einfach zu hoch werden.
Das werden viele aber erst merken wenn sie diese in finanzielle Not gebracht haben werden.
 
Thane schrieb:
Hier im Ort gibt es auch so ein Projekt. Eine Schule aus den 60er Jahren wird seit Jahren immer stückweise saniert. Die Kosten werden am Ende auch höher sein als ein Neubau, der auch noch von der Anbindung besser gelegen hätte.
Dazu kommt, dass der Schulbetrieb Jahrelang durch die Baurabeiten leidet und von Kompromissen geprägt ist.
ModellbahnerTT schrieb:
Die gibt es weltweit und nicht nur in China siehe in Deutschland Berlin.
Das ist schon richtig, China ist aber ein sehr prägnantes Beispiel wenn es um Thema Flächennutzung geht. Von Wohnstandard braucht man da allerdings nicht viel reden.
ModellbahnerTT schrieb:
Das werden viele aber erst merken wenn sie diese in finanzielle Not gebracht haben werden.
Bzw ich würde das nochmal etwas ergänzen. Die Leute werden zumindest von der Individualmobilität wegkommen müssen. Das wäre auch zu begrüßen WENN es denn Kostentechnisch auch sinnvoll ist.
Es kann halt nicht sein das man 30km billiger mit dem Auto als mit dem Zug fahren kann. Selbst bei Monatskarten.
Dazu kommt aber immer noch die Infrastruktur auf dem Land. Es wird keinem geholfen sein, wenn ich eine tolle Busverbindung zur Arbeitsstelle habe, trotzdem aber der nächste Einkaufsladen 10km entfernt ist.

Die Energieproblematik bzw. die Energiekosten wird auch sehr stark die Landbevölkerung treffen. Insbesondere bei den Mobilitätskosten. Der einzige Vorteil ist, dass hier der Prozentsatz derer höher ist, die Platz hätten für PV samt Hausanschluss.
 
@Khaotik
Wir müssen, vor allem auf dem Land, schon mal gar nicht von der Individualmobilität weg. Und es kann erst Recht nicht die Lösung sein, die Kosten für die Individualmobilität noch künstlich zu steigern oder das Auto mit irgendwelchen Gängelungen unattraktiv zu machen.

Auf dem Land wird es in absehbarer Zeit auch keinen öffentlichen Nahverkehr in dem Ausmaß geben, daher ist und bleibt das Auto unverzichtbar. Der Ausbau des ÖPNV würde auch Unsummen verschlingen.
Man sollte nicht immer von den Großstädten auf ganz Deutschland schließen.
 
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Khaotik schrieb:
Die Leute werden zumindest von der Individualmobilität wegkommen müssen
super ich habe einen sponsor gegfunden!

bitte dann 80€ auf mein konto überweisen täglich.
weil dass enspticht dem wert der arbeitszeit die ich länger mit dem öpnv um von und zur arbeit zu kommen als mit dem auto.
Ergänzung ()

Khaotik schrieb:
Es kann halt nicht sein das man 30km billiger mit dem Auto als mit dem Zug fahren kann.
es kann nicht sein dass der weg mit dem auto 30km ist, mit dem öpnv knapp das doppelte, weil man über pontius und pilatus tuckert, und die 4 fache zeit benötigt.+nach 21uhr gar nix mehr hier wo ich wohne hält. und davor auch bestenfalls 1 stündlich eher 2 stündlich.
Ergänzung ()

Khaotik schrieb:
Selbst bei Monatskarten.
warum sollte ich für eine unflexible, langsame, und einer pünktlichkeit die eher lachhaft ist verbindung wählen, wenn ich mit dem auto zum einen auch nach 22uhr ans ziel kommen kann, halbwegs planbare ankunft und abfahrtzeiten habe, sowie umd enfaktor 2-3 schneller bin wählen?
 
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