Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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Scheitel schrieb:
[...]Die Windenergie hat uns diesen Monat schon 3 oder 4x das Laden des E-Auto für 0 Cent Börsenstrompreis ermöglicht. Macht bei uns mit Abgaben/Gebühren 16 Cent.
Du hast für 0 Cent geladen und der Betreiber der Windanlage hat seine Vergütung bekommen.

Wer hat bezahlt?
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Yieva schrieb:
Doch, kann. Ist nur eine Frage der zur Verfügung stehenden Speicher - und da mangelt es halt noch extrem.
Wer finanziert, baut und betreibt die Langzeitspeicher und die zugehörigen Gaskraftwerke?

„Um die Versorgung sicherzustellen, müssen im Jahr 2040 rund 90 GW wasserstofffähige Gaskraftwerke zur Verfügung stehen. Davon dienen 15 GW als Netzreserve, 75 GW stehen dem Strommarkt zur Verfügung“
link

Steht derzeit nimenad Schlange. Machen das die Grünen oder konzentrieren die sich aufs Abschalten?
 
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SW987 schrieb:
Du hast für 0 Cent geladen und der Betreiber der Windanlage hat seine Vergütung bekommen.
Nein, exakt so wie es da steht. Der Börsenstrompreis war bei 0 Cent (und den bekommt man durchgereicht, wenn man z.B. bei awattar oder tibber ist) - ich habe lediglich Abgaben in Form von Steuern und Netzentgelten bezahlt. Die sind je nach Region um ein paar Cent unterschiedlich.
Es geht sich nur um den Preis, der an der Strombörse gehandelt wird und nicht die Vergütung die jemand bekommt oder nicht.

Anbei nen Screenshot von 2 aufeinander folgenden Tagen (vor ~2 Wochen), jeweils mit und ohne Steuern/Gebühren - sogar bei 1- Cent lag mal der Börsenstrompreis dank der erneuerbaren Energien. Das Groß bei uns in DE macht halt der Wind gegenüber PV aus.

1682440929124.png
 
Scheitel schrieb:
Nein, exakt so wie es da steht. Der Börsenstrompreis war bei 0 Cent (und den bekommt man durchgereicht, wenn man z.B. bei awattar oder tibber ist) - ich habe lediglich Abgaben in Form von Steuern und Netzentgelten bezahlt. Die sind je nach Region um ein paar Cent unterschiedlich.
Es geht sich nur um den Preis, der an der Strombörse gehandelt wird und nicht die Vergütung die jemand bekommt oder nicht.[...]
Doch, genau darum geht es wenn für eine kWh EE-Strom 10 Cent vergütet werden und dieser Strom dann für 0 Cent an der Börse verkauft wird. "Irgendjemand" muss nämlich für die Differenz von - 10 Cent aufkommen.

Glaubt man wirklich, dass sich das die "dumme, graue Masse" dauerhaft gefallen lässt?
 
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SW987 schrieb:
Glaubt man wirklich, dass sich das die "dumme, graue Masse" dauerhaft gefallen lässt?
ist ein großer überschuss an energie da wird dieser teilweise sogar negativ verkauft. der brösenpreis kann also auch -€ betragen in sachen strom, dass ist soweit nicht wirklich ungewöhnlich.
die entstehen auf den Day-Ahead und Intraday-Markt charts. dass tritt immer dann auf wenn die Stromerzeugung den Stromverbrauch überschreitet. und gilt nicht netzweit, sofern es keine freien übertraungskapazitäten gibt, sondern teilweise auch nur ortsbezogen...

wer bei negativem preis einspeist, muss für die einspeisung sogar bezahlen, so einfach ist das. d.h. der betreiber zahlt mir -10cent oder stellt mir eben 0cent in rechnung.

merh dazu erfährst du hier
https://www.bmwi-energiewende.de/EWD/Redaktion/Newsletter/2018/02/Meldung/direkt-erklaert.html
 
roket schrieb:
[...]wer bei negativem preis einspeist, muss für die einspeisung sogar bezahlen, so einfach ist das. d.h. der betreiber zahlt mir -10cent oder stellt mir eben 0cent in rechnung.
Nein, EE-Anlagen mit staatlich garantierter Einspeisevergütung erhalten immer ihre Vergütung, auch wenn der Börsenstrompreis negativ ist.

Die Übertragungsnetzbetreiber verkaufen im viertelstunden Takt den gerade produzierten EE-Strom an der Strombörse zum aktuellen Preis. Gerade in der Mittagszeit, wenn Überschuss durch PV entsteht, entsteht die meiste Menge EE-Strom, der dann zum niedrigen Preis verkauft werden muss.

Oder weshalb glaubt man, dass man die "wirtschaftlichen" EE-Anlagen nicht längst in die Eigenwirtschaftlichkeit geschickt hat?

Weil dann der Windanlagenbetreiber nämlich genau den Preis bekäme, den sein Strom in diesem Moment wert ist. Nichts!
 
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SW987 schrieb:
Doch, genau darum geht es wenn für eine kWh EE-Strom 10 Cent vergütet werden und dieser Strom dann für 0 Cent an der Börse verkauft wird. "Irgendjemand" muss nämlich für die Differenz von - 10 Cent aufkommen.

Glaubt man wirklich, dass sich das die "dumme, graue Masse" dauerhaft gefallen lässt?
Nein, es geht darum, dass jeder mit solch einem Anbieter ~16 Cent/kwh gezahlt hat, statt z.b. 40 in der Strompreisbremse, wo sich nen Konzern die Taschen vollmacht.
Natürlich zahlen wir als Steuerzahler das alles, was vergütet wird - wie eben auch alles andere hier in diesem Land. Steht ja völlig außer Frage. Lässt sich halt nur schwerlich ändern. Deswegen ist es wohl das Einfachste, mit wenig Aufwand selber was zu sparen.
Ich freu mich z.B. genauso, dass ich mit der THG Quote des E-Autos die KFZ Steuer unserer anderen 3 KFZ mit Verbrennungsmotor bezahlen kann - immerhin mal eine Sache, die sich ausgleicht :)
Und wenn man durchn günstigen Stromkurs für ~3€ dann100km fahren kann, ist das ne feine Sache.
 
SW987 schrieb:
Glaubt man wirklich, dass sich das die "dumme, graue Masse" dauerhaft gefallen lässt?
Die "Dumme, graue Masse" kann halt auch nicht rechnen und hat keinen Blick für die Zukunft.

Erneuerbare Energien schwanken, das ist jedem klar, darauf muss man sich einstellen.
Aktuell hält man einfach genügend Backup Kraftwerke vor.
Das Kostet natürlich ordentlich Asche.

Wäre es nicht toll, wenn man Regelkreise aus Angebot/Nachfrage aufbauen könnte?
Wäre es nicht toll, wenn man Wärmepumpen an den Strompreis koppeln könnte?
Wäre es nicht toll, wenn man Wallboxen an den Strompreis koppeln könnte?


@Scheitel profitiert aktuell vom nicht vorhandenen Regelkreis. daher kann er auch mal für 0Cent Laden.
Wenn das genug Leute machen, dann wird es 0Cent nicht mehr geben.
Wenn es genug Teilnehmer im Regelkreis gibt, dann schwankt der Strompreisen vielleicht noch um 10-20cent.
Und dann haben alle gewonnen.

Und genau darauf arbeiten die Grünen hin.
Das mögen ein paar Großkonzerne nicht.
Und daher gibt es eben haufenweiße Medienkampagnien gegen die Grünen.
 
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SW987 schrieb:
Wer finanziert, baut und betreibt die Langzeitspeicher und die zugehörigen Gaskraftwerke?
Ist dahingehend irrelevant - denn die Annahme, dass es nicht(!) ginge(!) ist halt grundsätzlich nach wie vor falsch. ;)
 
florian. schrieb:
Wäre es nicht toll, wenn man Regelkreise aus Angebot/Nachfrage aufbauen könnte?
Wäre es nicht toll, wenn man Wärmepumpen an den Strompreis koppeln könnte?
Wäre es nicht toll, wenn man Wallboxen an den Strompreis koppeln könnte?

Genau das geht ja schon, erfordert allerdings entweder eigenes 'basteln' oder man ist drauf angewiesen, dass ein Anbieter das bereits unterstützt. Da Awattar bei uns nicht verfügbar ist, sind wir bei Tibber. Dort werden diverse E-Autos (Ladeplanung) und Wallboxen unterstützt.
(Die Ladeplanung sorgt dafür, dass der Wagen bei günstigem Strompreis geladen wird und stoppt, wenn der Strompreis hoch wird, es aber bis zum Zeitziel der Ladeplanung wieder günstiger wird und die Zeit zum laden reicht.)
Wärmepumpen tauchen auch in Tibber auf, die dürften wohl nach dem gleichen Prinzip anspringen - wir haben halt keine^^

Das Problem am Regelkreis ist ja u.a. dass es smarte Stromzähler erfordert. Irgendwie scheinen diese Dinger aber genauso von vielen verteufelt zu werden, wie E-Autos und scheinbar auch das Zahlen mit EC/KK/Handy, weil man dadurch ja gläsern wird.
Die Nachfrage-Peaks sind ja natürlich zum Aufstehen, und zum Feierabend/Abend hin. Da wird das bei vielen halt prinzipbedingt schwer, aktuell zu Hause Strom zu verbrauchen, wenn sie halt nicht da sind. Ne Waschmaschine kann man ja oft schon seit Jahren Timen, aber so richtig viele andere Sachen nicht, wenn sie nicht smart sind.
Uns ist natürlich egal, ob die 100km mitm E-Auto ~3 oder 6€ kosten, aber es ist dieser Tage halt sinnfrei, in der 40 Cent Preisbremse zu hängen, wenn es auch anders geht. Wir hätten wohl auch nicht gewechselt, wenn wir bei 25,17Cent/kwh geblieben wären.

Was ich tatsächlich interessanter an der Sache mit dem stellenweise geringeren Strompreis finde, ist das Laden eines Stromspeichers im Haus eben zu günstigen Konditionen, wenn Winter oder länger lokal schlechtes Wetter ist. PV und nen Speicher bekommen wir im Laufe des Jahres, ich hab mich nur noch nicht final für ne Lösung beim Speicher entschieden.
Und ja, mir ist bewusst, dass es aktuell nicht erlaubt ist, einen PV Speicher mit Strom aus dem Netz zu laden :freak:Aber das wird kommen müssen um das System perspektivisch netzdienlich zu machen. Damit würden sich auf lange Sicht auch viele Regelkraftwerke erledigen. Aber in DE Dauert ja alles irgendwie etwas sehr viel länger :freak:
 
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florian. schrieb:
Wäre es nicht toll, wenn man Regelkreise aus Angebot/Nachfrage aufbauen könnte?
Wäre es nicht toll, wenn man Wärmepumpen an den Strompreis koppeln könnte?
Wäre es nicht toll, wenn man Wallboxen an den Strompreis koppeln könnte?
Mit ausreichend hohem Einkommen ist das sicherlich toll, da man ja dann auch private Energiespeicher nutzen könnte als Hausbesitzer um schwankende Energiepreise bestmöglich auszunutzen.
 
Bei nicht so hohem Einkommen wohnt man eventuell zur Miete, dann kann sich der Vermieter darum kümmern.
 
Ah stimmt hatte ich vergessen, und so ein Speicher für ein mittelgroßes ~ 20-30 Parteien MFH existiert? Ist wie teuer und verfügbar?
 
Man muss nur genug E-Autos vor der Tür haben, die V2G unterstützen ;).
Du drehst und wendest Dich aber auch, wie Du es gerade brauchst. Erst ist es zu teuer für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen, wenn man sagt dass da jemand anderes einspringen könnte existiert so etwas plötzlich gar nicht.
Wir sind da jedenfalls ganz sicher noch nicht am Ende der Entwicklung oder der technischen Möglichkeiten angekommen.
 
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Klar ich drehe und wende mich und die Antwort auf einen Speicher für Mieteinheiten im MFH ist E-Autos :D

Also eine kaum vorhandene und noch gar nicht in der Breite marktfähige Technologie löst das Problem der Sozialen Frage im Bereich der Energiewende - nun, dann hoffen wir das mal, wäre ja schade wenn das ganze dann daran scheitert.
 
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Welches Problem denn? Eines, was eventuell gar nicht existiert, weil Du es bloß herbeiredest?
 
Achso, es gibt keine soziale Frage bezüglich der Energiekosten dato und zukünftig? Nagut wenn ich das so herbeigeredet habe, dann wird es wohl so sein, wie du gesagt hast bald wirds das E-Auto machen und sonst packt das eh irgendeine kostengünstige Technologie, irgendwann.
 
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Man kann auch alles so weiter machen, wie bisher. Die sozialen Folgen davon sind aber auch höchst brisant.
 
The_waron schrieb:
einen Speicher für Mieteinheiten im MFH
Wozu denn für alle einen Speicher? Jeder hat seinen Zähler, also sollte auch jeder, der will, einen Speicher haben. Niemand wird zu irgendwas gezwungen und muss irgendwo mitmachen :freak:

Incanus schrieb:
Man muss nur genug E-Autos vor der Tür haben, die V2G unterstützen
Das dauert auch noch ein paar Tage und die Wallboxen kosten absurd viel - aber klar, im Laufe der Zeit wird das ebenso im Preise fallen, wenn es weitere Verbreitung findet.
 
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