BelaC schrieb:
Nein, so habe ich das nicht gemeint. Es hat bei den Kutschen kein Verbot gebraucht und es sollte auch in Zukunft keine Verbote brauchen, damit sich irgendeine Technologie durchsetzt. Wenn sich das E-Auto für eine bedeutende Anzahl an Menschen als bessere Alternative zum Verbrenner erweist, wird es sich auch durchsetzen.
Aber genau so habe ich doch deine Aussage gedeutet?
BelaC schrieb:
Weil es ganz offensichtlich noch Menschen wie
@ModellbahnerTT gibt, die mit veraltetem Wissen umher laufen, dieses für bare Münze halten und offensichtlich keinerlei Interesse daran haben sich dem aktuellen Stand der Technik zu öffnen. Denn bereits heute gibt für den Großteil der Menschen keinen einzigen Grund mehr nicht ein BEV zu kaufen. Zumal wie gesagt das Verbrenner-Aus erst in 10 Jahren kommen würde, schaut man sich die Entwicklung der BEV der letzten 5 Jahre an, sollte das mehr als verdeutlichen wo wir in 10 Jahren stehen werden.
BelaC schrieb:
Im Moment ist das E-Auto in den meisten Fällen nur eine gute Lösung für Priviligierte, die, wie du z. B., das Auto zu Hause günstig laden können, und/oder der Arbeitgeber eine zuverlässige Lademöglichkeit zur Verfügung stellt.
Das stimmt nur teilweise, für die meisten Menschen ist das E-Auto eine gute Lösung, aber ich muss dir natürlich zustimen, das es sich gerade für all jene die zuhause laden können umsomehr lohnt.
Aber nochmal: Über 80% aller Wohngebäude in Deutschland sind Ein- Zweifamilienhäuser.
Wer bereits in einer Stadt lebt und ein Auto hat ist zu 99% ohnehin nicht darauf angewiesen jeden Tag sein Auto zu laden. Auch hier lasse ich mich eines besseren belehren, aber dann wenigstens realistische Beispiele.
BelaC schrieb:
Alle anderen dürfen sich mit unzähligen, untereinander meist inkompatiblen, Ladeanbietern mit ingesamt zu wenigen Ladesäulen und unverschämt hohen Preisen rumschlagen. Bonus-Features: undurchsichtige und individuelle Blockiergebühren, Startgebühren und Roaminggebühren, die einen zuverlässig in den Wahnsinn treiben. Und einfaches bezahlen mit der Kreditkarte? Warum, wenn jede Ladesäule ihre eigene App haben kann? Ich weiß leider, wovon ich spreche.
Das geht bereits an nahezu allen Ladesäulen... Aber da sind wir ja schon wieder bei dem eigentlichen Problem angekommen! Immer wenn ich irgendwas gegen BEV höre kommen veraltete Argumente, die zwar teilweise noch stimmen (können), an denen jedoch gearbeitet wird, oder diese schon garnicht mehr existieren.
Was ist die Ladesäulenverordnung?
BelaC schrieb:
Ich fahre aktuell einen Plug-In-Hybrid und habe selbst keinerlei Lademöglichkeit. Grundsätzlich fahre ich damit sehr gerne vollelektrisch, weil es einfach unheimlich entspannt ist. Aber die öffentlichen Lademöglichkeiten sind aktuell in vielerlei Hinsicht völlig unpraktikabel für den täglichen Gebrauch.
Ich denke, dass das da sehr stark darauf ankommt in welcher Region man so unterwegs ist. Ich komme aus Nordhessen (Sehr ländlich) und meine Arbeitskollegen haben bereits teilweise BEV und die haben unterwegs idR. nie ein Problem eine Ladesäule zu finden. Aber ja - der Ausbau läuft schließlich noch.
BelaC schrieb:
Und um mal den Bogen zum eigentlichen Thema zu schlagen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich erkenne ein Muster. Wir überschätzen bei Innovationen häufig die Bedeutung des Produkts/der Technologie und unterschätzen die Bedeutung der Infrastruktur und den Aufwand, den es Bedarf, diese anzupassen. Ein E-Auto ist (relativ) schnell entwickelt und gebaut.
Aber die Realität spricht hier inzwischen für fast jeden hier in Deutschland dagegen?
Wir haben eins der besten Ladenetze der Welt, es gibt zig Gesetze und Regulierungen die es einem jeden ermöglichen sollten auch zuhause, in nahezu jeder Wohnsituation, sein BEV zu laden und dennoch wird gemeckert was das Zeug hält...
Exakt wie bei den Wärmepumpen, geht nicht weil macht nicht warm, das Stromnetz hält das nicht aus etc. etc. etc., und die nordischen Länder und selbst Dänemark lachen darüber weil es bei denen komischerweise funktioniert.
Es gibt kein Problem was nicht bereits jetzt gelöst werden könnte und spätestens bis 2035 gelöst wurden wäre.
BelaC schrieb:
Die große Herausforderung wird die Ladeinfrastruktur sein. Ähnlich mit Solar- und Windkraft. So ein Solarpanal ist schnell auf dem Dach oder dem Balkon installiert. Die Herausforderung ist, die dort gewonnene Energie entweder direkt zu nutzen, an andere Stellen weiterzuleiten oder zu speichern. Über diese Themen wird, auch hier im Thread, oft schnell hinweggegangen. Dabei sind das die eigentlichen Knackpunkte und stehen mindestens gleichbedeutend neben der eigentlichen Technologie.
Darüber wird nicht hinweggesehen, alleine ich habe bald 1 dutzend mal die Pläne des BMWK und der privaten Wirtschaft hier ausführlichst dazu erläutert, entweder man akzeptiert die Strategien und geht davon aus, dass diese, wie sie bereits oftmals schon begonnen wurde, auch zu Ende geführt werden, oder man stellt sich halt quer - jedem selbst überlassen. Aber was das ständige Querstellen hevorruft sehen wir ja bspw. bei BASF in Bayern
Firmen sind nicht blöd, dort sitzen dutzende Wirtschaftsökonomen und Ingeneuere, wenn die etwas fordern und umsetzen wollen dann hat das schon Hand und Fuß.
BelaC schrieb:
Mal ein Gegenbeispiel: warum sind denn LED-Leuchmittel so erfolgreich und warum hat sich selbst gegen das Verbot der klassischen Glühbirne kein nennenswerter Protest geregt? Weil diese Innovation im Hinblick auf die Infrastruktur keine Änderung erfordert. Du drehst die Glühbirne raus, setzt die LED ein und sparst 90% Energie. Fertig. Das wäre der, natürlich seltene, Idealfall.
Also ich kann mich noch an unzählige Menschen erinnern als damals der Aufschrei losging
"Dann müssen wir ja ALLEEEEEEE Glühbirnen entsorgen, wisst ihr denn nicht was das an Müll produziert?!"
"In den USA hängt eine Glühbirne die schon 100 Jahre leuchtet! Und diese LED? Die sind doch sicherlich 1x im Jahr kaputt"