Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

@Buttkiss

Die Union fordert eine "Abkehr" vom Verbrennerverbot und hat direkt gewonnen. Es gibt kein Verbrennerverbot ab 2035 was auf der EU Seite beschlossen wurde, sondern nur ein Zulassungsverbot von Verbrennermotoren die nicht Co2 frei sind. (klick)

Der Beschluss wird Umgangssprachlich "Verbrennerverbot" getauft - ist aber eigentlich nur ein "Co2" Verbrenner-Verbot. Es ist auch kein "Co2" Verbot - da sonst auch die E-Fahrzeuge nicht mehr zugelassen werden düften - da bei der Stromproduktion auch in 2035 noch Co2 entsteht.

Die Spitzfindigkeiten der Politik kennen keine Grenzen. ;)
 
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Thane schrieb:
In anderen Teilen der Welt ist es aber nicht ausgeschlossen, dass weiter Verbrenner verkauft und neu zugelassen werden.
das ist richtig. In vielen wichtigen Automärkten wie China, Japan, Brasilien oder Indien gibt es kein generelles Verbrenner-Aus. Hier versucht man zweigleisig zu fahren und setzt neben bev auf Bio- und synthetische Kraftstoffe. Wobei nicht klar wie die in so grossen Mengen wirtschaftlich hergestellt werden sollen. Generell will man aber weg von den fossilen Kraftstoffen.
In den USA ist es extrem davon abhängig wer der nächste Präsident wird. Das E-Auto ist hier längst Wahlkampfthema geworden.

@_killy_
Ich weiss, aber warum hat die Union damit gewonnen das sie das Kind beim falschen Namen benennt?
Ich finde das sehr störend das die Union hier die AFD Politik machen lässt indem sie einfach ihre populistischen Forderungen übernehmen. Die Partei war mal seriös...
 
@Buttkiss

Die Union hat "gewonnen" - weil es gar kein Verbrennerverbot gibt. Auch nach 2035 können Autos mit Verbrennermotoren zugelassen und verkauft werden. Ist halt ein Taschenspielertrick.

Die Linken sagen ja immer, die Konzerne zahlen keine Steuern. Sie haben ebenfalls Recht. Ein Konzern ist auch nicht steuerpflichtig. Steuerpflichtig sind die Einzelgesellschaften die dann Steuern zahlen. Ein Konzern ist dann nur noch die Summe der Einzelgesellschaften.

Sind halt die "Taschenspielertricks" der Politik. Und nein, solche Spitzfindigkeiten machen die Politiker nicht wirklich seriös. Man verkauft den Leuten Bullshit und am Ende gewinnen dadurch nur die extremen Parteien links und rechts Außen.
 
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Thane schrieb:
Und wenn die Union der AfD so noch Stimmen abnehmen kann?
Bei der Wahl Original und Kopie, wer gewinnt da meistens?
Thane schrieb:
dass weiter Verbrenner verkauft und neu zugelassen werden.
Warum sollten Länder, die weder eine Autoindustrie haben, noch Öl produzieren, das weiterhin zulassen, wenn durch ein Verbrennerverbot einfach die eigene Umweltstatistik aufgebessert wird, ohne dass man im eigenen Land Wertschöpfung verliert? Welche Länder/Regionen sind also evtl bereit, den Verbrenner weiter zu unterstützen? Europa und Amerika, maximal. In China ist das Rennen beendet, E-Autos haben über 50% Marktanteil. Und dieser Markt besitzt ein Drittel des Weltmarktes. No Chance für Verbenner.
 
Weil die Union ja so nahe an der AfD ist, genau.

In anderen Ländern gibt es aber auch keine oder keine gute Ladeinfrastruktur und das wird sich auch so schnell nicht ändern. Schau nach Südamerika, Indien bzw. Südostasien, Afrika. Dort wird es wahrscheinlich noch länger Verbrenner geben. Dort gibt es auch keine oder bei weitem keine so umfangreiche künstliche Verteuerung von fossilen Energieträgern.

In China ist der Anteil von BEV bei den Neuzulassungen aktuell bei etwa 25% afaik.
Es entfallen 57% aller BEV Verkäufe weltweit auf China.

e:
Ein Link dazu:
https://insideevs.de/news/705304/elektroauto-weltmarkt-verkaufe-57prozent-china/
 
@Samurai76 @Thane

Neben der Antriebstechnologie ist auch wichtig, wie der entsprechende Energie hergestellt wird für die Antriebstechnologie.
In China ist dies primär Strom aus Kohlekraftwerken. Und China baut weiterhin ohne Ende Kohlekraftwerke. Und nein, diese Kohlekraftwerke sind weit, weit, weit, weit davon entfernt irgendwie die Filtertechnologien von Deutschen oder EU Kraftwerken zu nutzen.

Nur weil es in China viele E-Autos gibt und es zukünftig dort noch mehr E-Autos gibt, wird dies kein wirklichen Einfluss auf den Klimawandel haben. China produziert weiterhin mit Abstand das meiste CO2 und das wird sich auch die nächsten Jahre nicht ändern.

China Energiemix
China Ausbau Kohlekraftwerke
Co2 Ausstoß - Ländervergleich

Nur mal im Vergleich, Deutschland hat aktuell ein Anteil von 2% am CO2 Ausstoß und China hat 31%.

Ich möchte damit weder den Klimawandel leugnen - diesen gibt es - und der ist auch vom Menschen induziert.
Nur leider können wir uns in Deutschland zu Tode optimieren, ohne dass dies wirklich ein positiven Einfluss auf den Klimawandel hat. Zumindest sind die extremen Ansätze m.E. nach falsch, wenn am Ende die Wirtschaft - die CO2 produziert einfach in andere Länder abwandert - und die Bevölkerung den Wandel ebenfalls nicht mitträgt. Man ist somit das negativ-Beispiel für andere Regierungen, den Wandel entsprechend nicht mitzumachen.

Die Regierung muss halt ein härteren Weg gehen - sich mehr Zeit für den Wandel nehmen und auch die Bevölkerung und Wirtschaft besser mitnehmen. Aus meiner Sicht schreit die Wirtschaft an erster Stelle in diversen Bereichen nach Bürokratie-Entlastung. Diese kostet keine müde Mark. Warum nicht bspw. 75% allen Bürokratie-Mist abbauen und dafür die Energiewende foccieren. Die Unternehmen hätten dann wenigstens Geld und wären flexibel und würden in Deutschland den Wandel mitmachen.
Wir verlieren uns aber im Detail-Schiss*, den weder Umwelt noch den Bürger hilft.

*mal ein Beispiel von Boris Palmer (#PalmerForKanzler)
-> der Ausbau der Uniklinik in Tübingen kann nicht erfolgen, weil dort mal ein seltener Vogel gezwitschert hat - dieser wurde seit 1 Jahr nciht mehr gesichtet - der BUND geht ebenfalls davon aus, dass das Viech hinüber ist - ausbauen dürfen sie die Klinik dennoch nicht (Artikel)
 
Thane schrieb:
nd wenn die Union der AfD so noch Stimmen abnehmen kann?
Damit sorgt die Union bei der Bevölkerung und der Industrie doch nur für noch mehr Unsicherheit im Umgang mit der Energiewende und würden vor allem die heimische Autoindustrie schädigen.
Thane schrieb:
Weil die Union ja so nahe an der AfD ist, genau.
Seit Merz robbt sie sich deutlich ran würde ich sagen. Außer Thesen der AFD zu übernehmen und über die Konkurrenz herzuziehen kommt da leider nicht mehr viel. Ich weiss gar nicht mehr wofür die Partei überhaupt steht.
Thane schrieb:
Dort gibt es auch keine oder bei weitem keine so umfangreiche künstliche Verteuerung von fossilen Energieträgern.
Wie gesagt, die fossilen Enegieträger sollen eigentlich überall verschwinden.
Brasilien baut neuerdings seine eigenen e-autos und der Markt dort wird gerade von chinesischen bev überflutet. BYD baut auch noch nebenbei gleich die Ladeinfrastruktur mit auf.

@_killy_
In China läuft es gerade den Klimawandel betreffend schlecht, aber auch für das Land selbst. Gerade China hat in den vergangenen Jahren extrem viele Wetterkatastrophen miterlebt, von Dürren bis Überflutungen, die auch die Wirtschaft extrem schädigen. Vor allem Asien erwärmt sich durch den Klimawandel schneller als der Rest der Welt und das muss sich noch rausstellen ob die irgendwann anfangen gegenzusteuern oder ob Wachstum weiterhin das Maß der Dinge bleibt.
 
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Ich finde es ja gut, dass die Union einen Schritt nach rechts geht und sich mehr von der SPD abgrenzt und für konservative Wähler eine echte Alternative stellt.
Mit einer in Teilen gesichert rechtsextremen Partei ist das nicht vergleichbar.

Ob das Verbrenner-Aus per Gesetzt jetzt oder in einigen Jahren kommt, macht meiner Meinung nach wenig aus. Die Hersteller haben längst ihre langfristigen Pläne und werden das nicht davon abhängig machen. Spätestens die nächste Abgasnorm hätte sowieso eine viel zu große Hürde für den verbreiteten Absatz von Verbrennern dargestellt.

Was in anderen Märkten kurz- und mittelfristig passiert, wird interessant werden. Ich habe allerdings noch meine Zweifel, dass das dort so schnell gehen wird. Es wird auch dort davon abhängen, wie groß die Preisdifferenz am Ende ist.
 
@Buttkiss

China wird sich so schnell nicht vom Wachstumskurs abbringen lassen. Auch der extreme Schmog in den Städten hält die Chinesische Regierung nicht davon ab, weiterhin auch auf Kohle als Energieträger zu setzen. Menschen gelten sowohl im Kommunismus als auch im Sozialismus als ersetzbar. Nur die Gemeinschaft ist schützenswert - sowie Ressourcen*.

*China baut ja seit einigen Jahrzehnten die grüne Mauer - gegen die sich immer weiter ausbreitende Wüste (klick)
 
Die kleine elitäre Truppe die dann noch Verbenner fährt dürfte nicht ins Gewicht fallen. Kein normaler Bürger wird sich die E-Fuels leisten können. Wer heute Porsche oder Ferrari usw fährt, der hat weder heute noch morgen mit Spritkosten ein Problem.
 
_killy_ schrieb:
Aus meiner Sicht schreit die Wirtschaft an erster Stelle in diversen Bereichen nach Bürokratie-Entlastung.
Das wird seit Jahren wenn nicht Jahrzehnten gefordert.

Reichte in den 90er Jahren noch Akten die in einen Schnellhefter passten um eine Windkraft Anlage zu errichten füllt das heute ganze Schränke.

Die Politik ist schon oft mit dem Vorsatz des Abbaus von Bürokratie angetreten und ist jedesmal gescheitert...
 
_killy_ schrieb:
Nur leider können wir uns in Deutschland zu Tode optimieren, ohne dass dies wirklich ein positiven Einfluss auf den Klimawandel hat.
Was die Welt macht spielt für uns keine Rolle. Deutschland hat das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet. Und bei uns ist das im Gegensatz zum Rest der Welt halt bindend.

Oder möchtet du das wir austreten ?
 
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@Ravenstein

Windkraftanlagen sind ein super Beispiel. Nicht nur, dass Umwelt- und Naturschutzverbände gegen den Bau klagen/klagen dürfen, nein wenn diese genehmigt sind wird es auch nicht leichter. Für jedes einzelne Bundesland, wo der Schwertransport der Teile durch muss - muss wieder eine extra Genehmigung beantragt werden mit entsprechenden Zeitfenster, Auflagen & Co. Als Transportunternehmer muss man da doch nur echt abk***n, über so viel Müll. Da kann man m.E. ganz schnell Abhilfe schaffen - verantwortlich für die Genehmigung sollte das Start-Bundesland sein - und alle anderen Bundesländer haben diese Genehmigung einfach nur zu akzeptieren.

Wir wollen ein ganz, ganz großes Vorbild bei der Energiewende für die Welt sein, wir schaffen aber nicht mal einfache Sachen umzusetzen.
Allein die Genehmigung des Solarpaket I hat sich ja noch über Monate verzögert - aber das Kiffen wurde in der Zwischenzeit erlaubt - wahrscheinlich nur um den Grütz ertragen zu können.

Mir fehlt bei der aktuellen Regierung der Wille, wirklich etwas zu verändern wollen. Lieber versucht man klein in klein Steuergesetze zu erlassen um noch mehr Verteilungsfantasien und Förderungen zu finanzieren, als dass man wirklich radikal mal Bürokratie abbaut und die Wirtschaft sowie Bürger machen lässt. Warum nicht Leitlinien definieren und dann die Umsetzung den Praktikern überlassen?

@Kassenwart

Nein, ich will nicht aus den Klimaabkommen austreten. Ich will, dass die Regierung mal macht - durch Bürokratieabbau. Wir stehen uns selbst im Weg!

Edit:
Deutschland hätte die Chance, der Welt zu zeigen, dass der Wandel in "klimafreundliche" Technologien sowohl der Wirtschaft auch der Bevölkerung gut tut. Leider verpassen wir diese Chance und dienen anderen Ländern somit als Negativbeispiel, gerade nicht den Wandel zu vollziehen.

Deutschland hat/hatte ein extrem gutes Ansehen in der Welt.
-> wir hatten eine super Wirtschaft, Qualitätsprodukte
-> wir hatten eine soziale Marktwirtschaft - Arbeitnehmerrechte wurden groß geschrieben und wir waren dennoch fleißig, pünktlich und effizient

Leider verbrennen wir unsere Qualitäten immer mehr.
 
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verantwortlich für die Genehmigung sollte das Start-Bundesland sein - und alle anderen Bundesländer haben diese Genehmigung einfach nur zu akzeptieren.

Das funktioniert aber mit dem Föderalismus nicht so gut. Wahrscheinlich haben die einzelnen Länder unterschiedliche Verordnungen und Gesetze. Möglich wäre nur wenn der Bund da zentral eingreift, was ja auch her die Ausnahme sein soll.
 
brettler schrieb:
Wahrscheinlich haben die einzelnen Länder unterschiedliche Verordnungen und Gesetze.
Die Autobahnen und Bundesstraßen sollten eigentlich kein Problem darstellen, hier üben zwsr die Länder für den Bund die Aufsicht, aus bzw. Die autobahn GmbH, aber eine stelle zu schaffen, die Zusammenhängd einfach die strecke plant sollte doch da machbar sein...
dass in einem Rutsch zu genehmigen.
Dann bliebe nur noch die Auff- und Abfahrt davon
 
_killy_ schrieb:
sowie Bürger machen lässt
Deinen Optimismus hätte ich gerne. Wenn wir die Bürger machen lassen dann befürchte ich passiert gar nichts oder im Gegenteil es wird noch schlimmer.

Schau doch mal hier im Thread. Man will ja nicht mal den kleinsten Kompromiss eingehen. Ein E-Auto muss zu 100% genau das gleiche bieten wie ein Verbrenner. Reichweite, Preise, Ladezeit, usw... Ich könnt noch hundert andere Beispiele nennen.

Der Mensch reagiert auf Gefahren. Bis der Klimawandel in Deutschland zu einer wirklichen Gefahr für uns alle wird werden noch Jahrzehnte vergehen.
 
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@Kassenwart

Deswegen soll der Staat statt alles "klein-in-klein" zu regeln, lieber Leitlinien definieren. Dann findet halt jeder Bürger/Unternehmen das persönliche Optimum, diese Leitlinien entsprechend umzusetzen.

Die einen fahren halt ein E-Auto - die anderen Tanken E-Fuels. Hier sehe ich 0 Probleme. Da sparen wir uns ganz viel Diskussionen.
Wichtig ist doch, dass Ziel zu erreichen!

PS nein, wir haben:
-> nicht ausreichend E-Autos um alle Verbrenner 1:1 zu ersetzen
-> nicht ausreichend Co2 freien Strom, um alle E-Autos zu laden
-> nicht ausreichend Energie um E-Fuels für alle jetzigen Verbrenner herzustellen
-> erst Recht nicht jeder hat das Geld um Option A oder B zu bezahlen
=> wir müssen somit irgendwie mit Kompromissen klar kommen.

Das Schiff sinkt und wir diskutieren immer noch, ob wir den Eisberg frontal oder doch nur gestreift haben.
 
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_killy_ schrieb:
Mir fehlt bei der aktuellen Regierung der Wille, wirklich etwas zu verändern wollen.
Also mal ganz ehrlich, wenn ich mir die Bemühungen und Beschlüsse der aktuellen Regierung zur Energiewende mit den 20 Jahren davor vergleiche dann haben wir uns sozusagen die 7-Meilen Stiefel angezogen. Klar läuft das alles noch viel zu langsam und zögerlich, von einem Klimakanzler habe ich z.B. bisher nicht viel gesehen und die fdp.... aber sooo schlecht läuft es eigentlich gar nicht.

Der Bürokratieabbau wird nicht kommen, unter keiner Regierung denn das würde ja den Verlust von Arbeitsplätzen bedeuten und da ist eben hier in D die rote Linie.
_killy_ schrieb:
PS nein, wir haben:
-> nicht ausreichend E-Autos um alle Verbrenner 1:1 zu ersetzen - Noch nicht, ist schließlich eine immer noch neue Technik
-> nicht ausreichend Co2 freien Strom, um alle E-Autos zu laden - Aktuell oder wenn alle E-Autos fahren? Aktuell ist das kein Problem.
-> nicht ausreichend Energie um E-Fuels für alle jetzigen Verbrenner herzustellen - Das wird auch nie der Fall sein, also keine Alternative
-> erst Recht nicht jeder hat das Geld um Option A oder B zu bezahlen - Das stimmt
=> wir müssen somit irgendwie mit Kompromissen klar kommen. - Damit tun sich die Menschen (vor allem in D) halt schwer. Übergriffigkeit, Freiheit und so...
 
_killy_ schrieb:
@Kassenwart

Deswegen soll der Staat statt alles "klein-in-klein" zu regeln, lieber Leitlinien definieren. Dann findet halt jeder Bürger/Unternehmen das persönliche Optimum, diese Leitlinien entsprechend umzusetzen.

Aber genau das tut der Staat ja doch?

Bei dem Verbrenner-Aus hast du es ja selbst gesagt. Die Leitlinie hier ist doch einfach nur, dass keine Verbrenner, die nicht zu 100% mit grünen E-Fuels betrieben werden können, mehr ab 2035 zugelassen werden dürfen.
Genau das tut der Staat ja ständig und dennoch meckern fast alle. An dem Ziel "Klimaneutralität bis spätestens 2045" wird ja hier wohl hoffentlich niemand rütteln wollen, außer der ein oder andere möchte es ggf. früher erreichen. Es ist laut der Verfassung und all den Abkommen die unterzeichnet wurden sind, ganz einfach die Pflicht für unser Land dieses Ziel zu erreichen. Daran ist einfach nicht zu rütteln!

Also was machen daher Deutschland und die EU? Sie müssen Ziele vorgeben, da die Bevölkerung ganz offensichtlich in der breiten Masse nicht gewillt ist etwas in Ihrem Leben zu ändern. Dafür gibt es dann Anreize, Förderungen für Industrie, zum Entwickeln und Produzieren von Dienstleistungen und Produkten und Förderunge für Privathaushalte um dann diese, zum Beginn teuren, neuen Produkte und Dienstleistungen kaufen zu können.


Beim Auto ist das Ziel klar und jedem, bis auf der CDU und FDP - ja selbst der Autoindustrie, ist bewusst worauf es für die breite Masse am Ende hinauslaufen wird, dem BEV. Trotzdem gibt es hier lediglich die oben von dir beschriebene Regelung bzw. Leitlinie seitens der Politik. Oder gibt es neuerdings ein Gesetz in dem steht du musst mit sofortiger Wirkung ein BEV kaufen und ich denke, dass fast über 10 Jahre vorlauf ein sehr fairer Vorlauf ist.

Bei dem Thema Sanierungen und Heizung verlinke ich gerne meinen Text. Das sind zwar teils strikte Vorgaben dabei, die sind aber auch erst über die Jahre gekommen. Besonders da die Menschen offenkundig kein Interesse daran hatten sich 1. auf die Zukunft vorzubereiten und 2. die laschen Leitlinien offenbar nicht ausgereicht haben auch nur irgendwas zu bewegen. Das ist ja auch ein Grund wieso die EU jüngst den Greendeal verabschiedet hat. Es reicht teilweise nicht aus einfach nur eine Leitlinie vorzugeben, da die Menschen sich dann eben nicht das passende für sich heraussuchen, sondern nur das billigste und schnellste was zu dem Zeitpunkt verfügbar ist. Frei nach dem Motto "Was interessiert mich die Zukunft, die nächste Regierung kann ja bestimmt die Physik überlisten".
Witzig zu erwähnen ist ja eigentlich auch, dass hier sowohl bei den Vorgaben des GEG und des Greendeals, für den privaten Haushalt, oftmals nur ein Minimum gefordert wird und selbst das ist den meisten schon zu viel. Also wie schwach sollen denn bitte die Leitlinien ausfallen? Noch schwächer und wir bräuchten die garnicht erst veröffentlichen.

Zum Thema Heizung gibt es ja eigentlich auch nur die Vorgabe, dass das Heizsystem zu 65% durch erneuerbare Energien betrieben werden können muss, defakto also 2/3 umweltfreundlich. Die Industrie und einfach alle Experten sind sich aber einig, dass dadurch für fast alle Haushalte ausschließlich eine Wärmepumpe (Egal ob durch Fernwärme oder eine eigene) in Frage kommen KANN. Und was machen die Menschen aus den neuen Leitlinien, die mit großem Vorlauf und über einen langen Zeitraum mit dutzenden Ausnahmen vorgegeben werden?
Sie bauen trotz der letzten Gaskriese und der zwischenzeitlich kaum bezahlbaren Ölpreise verdammt nochmal Öl- und Gasheizungen ein obwohl dank der Förderung bei den meisten die Wärmepumpe, auf die Lebenszeit gerechnet und teilweise bereits auch direkt bei der Anschaffung, nicht einmal teurer wäre. Es gibt keinen Menschen der glaubhaft darlegen kann wie in ~15 Jahren die jetzt neu gekaufte Gas-, oder Ölheizung auch nur annäherend wirtschaftlich betrieben werden kann.
Die Krönung dabei ist ja sogar auch noch, dass wir ja heute schon wissen, dass selbst der ab 2030 15% Anteil von Biomethan im Gasnetz voraussichtlich nicht erreicht werden kann.
Wir wissen auch welche CO2 Preise da auf uns zu kommen werden, das dann natürlich besonders Gas und Öl betreffen wird.
Wir wissen auch dass Städte und große Gemeinden eine Wärmeplanung erstellen müssen und dann für viele der Zwang zur Nah- bzw. Fernwärme drohen könnte.
Wir wissen auch dass auf kurz oder lang ein erheblicher Teil des Gasnetzes stillgelegt werden muss, da irgendwann die dann paar verbleibenden Gaskunden derart hohe Netzkosten hätten, dass jede kWh Gas unbezahlbar werden wird.
Wir wissen auch dass es einfach weltweit keine Produktionsmöglichkeiten für ausreichend E-Fuels gibt und in naher Zukunft (20 Jahre) auch nicht geben wird und schon garnicht um die in einer Gas- oder Ölheizung zu verfeuern.

Und trotzdem meint Mr. Diesel Dieter (Ich nenne das einfach mal so ist ja inzwischen wie eine "Karen"), ach ich bau mir einfach eine Gasheizung ein, die nächste Regierung wird das schon ändern.
Nein wird sie nicht, sie kann und darf nicht - Punkt!

Aber wenigstens läuft der Ausbau der Erneuerbaren gut, da gibt es defakto ja auch nur die strikte Vorgabe Flächen für Windkraft auszuweisen, der Rest passiert idR. ausschließlich über den Markt.


Wenn die Menschen auch einfach mal weg von Ihrem Tunnelblick kommen und verstehen würden, dass die Welt stetig im Wandel ist und es daher nicht auf Ewig ein "Immer weiter so" geben kann, dann wäre uns schon viel geholfen. Besonders wenn Experten, Institute, die Industrie und die Politik uns davor warnen was auf uns zu kommen könnte und wird, wir einfach mal geschlossen an einem Strang ziehen würden, anstatt alles ewig zu blockieren, dann wären wir schon viel weiter und hätten diese ganzen Diskussionen garnicht.
Aber nein das wäre ja zu einfach, dann müsste man sich ja eingestehen, dass die gerade genannten Parteien evlt. mehr wissen oder besser in etwas sind als man selbst.

Man sieht es ja beispielhaft an den Klimaleugnern:
Da gibt es weltweit zehtausende studierte Forschende aus hunderten oder gar tausenden Instituten mit hunderten Wetterdiensten, teilweise millionen Messstationen und die berechnen seit jahrzehnten voraus was passiert und die Daten belegen uns dass sie recht hatten und haben - und dennoch steht da irgendwo ein, sorry dass ich das sage, Idiot auf einer Demo und sagt "Die Lügen, wir sind am Ende einer Eiszeit".
Ja ne is klar, sorry dass da keiner auf dich hört, wenn du das sagst, auch wenn du deine steile These nicht belegen kannst, hast du aber natürlich vollkommen recht. Es müssen eindeutig alle Studien, Messdaten und Studierten falsch liegen.
 
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