Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

Damien White schrieb:
Individualverkehr auch pauschal mit einer Reduktion von Selbigem verbunden ist.
Nein, der Individualverkehr ist in dem Thema als ganzes nicht relevant. Relevanter ist die Aufteilung dieses in Verbrenner und Nicht-Verbrenner (egal ob E-Auto, Rad oder Fuß). Laut Statistik liegt die tägliche Fahrleistung bei ~40km. Wenn ich davon evtl Einkäufe und Freizeitfahrten abziehe, bleiben genügend Fahrten unter 10km über. Genau diese Fahrten sind prädestiniert für Fahrrad/E-Bike. Wenn davon alle aufs Rad umsteigen würden, hätten wir immer noch die gleiche Menge an Individualverkehr, aber massiv wenig Verbrenner dabei. Und genau auf diese kommt es doch an, oder?
 
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Wer die Umwelt schützen will muss die KFZ von der Straße bekommen. Das man damit auch dem Klima hilft ist eher nur ein Nebeneffekt.
 
Über den Benzinpreis bekommt man den Individualverkehr jedenfalls nicht geregelt

Wir fahren gern Auto – egal, was es uns kostet
Hohe Benzinpreise halten Schweizer nicht vom Autofahren ab
Sprit sparen? Nein danke!

Gleichzeitig wohnen bundesweit 90 Prozent der Bevölkerung:
  • im Umkreis von 600 Metern um eine Haltestelle mit mindestens 20 Abfahrten pro Werktag oder
  • im Umkreis von 1.200 Metern um einen Bahnhof mit 20 Abfahrten und mehr pro Werktag.
Quelle: Erreichbarkeit des Öffentlichen Verkehrs
 
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Kassenwart schrieb:
Über den Benzinpreis bekommt man den Individualverkehr jedenfalls nicht geregelt
Ist halt das selbe Problem wie beim Tabak. Ein mal süchtig, werden die Preise nur langsam und in verdaulichen Abständen so erhöht, dass der geneigte Raucher das hinnimmt. Damit nimmt man nur mehr Geld ein. Sonst nichts. Der Staat hat kein Interesse daran, dass ihm Steuermilliarden fehlen. Deshalb steigt auch der Benzinpreis nicht wirklich so hoch, dass das Auto liegengelassen wird.

Dafür ist das Auto viel zu wichtig für den Alltag, die Bequemlichkeit geworden. Arbeitszeiten zu lang, Betreuungszeiten zu kurz, also muss alles eng getaktet abgearbeitet werden. Da passt das gemütliche auf den Bus warten oder S-Bahn oder sonst was nicht hinein. Für viele zumindest. Denn das kann schon bei einmaligen Ausfällen dazu führen, dass das Kind an der Kita wartet oder man schlicht nicht pünktlich zur Arbeit kommt.

Das Risiko minimiert man durch immer mehr Individualverkehr.
 
Samurai76 schrieb:
aber gesamt wird einfach immer mehr gefahren
DIe Zahl der gefahrenen Gesamt km ist aber tatsächlich seid ca. 5 Jahren rückläufig. Eigentlich ein Widerspruch ob der gestiegenen Zahl der zugelassenen Autos. Es gibt in Deutschland immer mehr Autos – doch die Menschen fahren weniger weit damit.

Das sich hier der Individualverkehr einschränken lassen wird, daran glaube ich auch nicht. Die Gesellschaft wird sich nicht grundlegend ändern. Der Individualverkehr bietet gerade hier die wesentliche Voraussetzung für den Zugang zu Bildung, Arbeit und gesellschaftlicher Teilhabe. Die Lösung können nur die alternativen Antriebe sein.
Die meisten Menschen gewöhnen sich eher langsam um aber das E-Auto wird sich auch ohne die Förderung durchsetzen. Dazu brauchen wir aber erst einmal E-Autos die man sich auch in den unteren Einkommensstufen auch leisten kann. Ein Verkehrsminister der sich bis heute weigert seine Arbeitsstelle anzutreten ist auch nicht gerade förderlich.
 
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Buttkiss schrieb:
tatsächlich seid ca. 5 Jahren rückläufig
Hatte ich tatsächlich auch erwähnt, dass 2020 erstmals eine Senkung eingetreten ist, von 738000 auf 733000 Miokm. Wie in meiner Quelle auch angegeben. Wobei man meinen könnte, dass dieses ein Corona Nebeneffekt ist.
getexact schrieb:
die Bequemlichkeit geworden
Das ist das einzige Argument, ob ich für 10km 20 Minuten Auto oder 30 Min Fahrrad fahre, das ist zumindest für mich leistbar, spart Geld und in der City ist mehr Platz und weniger Lärm.
 
Das Problem ist, das bei dieser Klimaschutzdebatte der Umweltschutz komplett raus genommen wurde. Was natürlich fatal ist.

Wen interessiert schon ob der Planet in 50 Jahren 3° wärmer ist wenn wir uns bis dahin erfolgreich selbst ausgerottet haben. ^^
 
Samurai76 schrieb:
ob ich für 10km 20 Minuten Auto oder 30 Min Fahrrad fahre, das ist zumindest für mich leistbar, spart Geld und in der City ist mehr Platz und weniger Lärm.
joa, aber glaub mir es macht keinen Spaß, in die Bochumer Innenstadt von uns aus mit dem Fahrrad zu fahren. Dann stellt man es wo ab? Bin nassgeschwitzt und will in der City was tun? Bummeln, shoppen und die Einkaufstüten mit den Klamotten dann auf den Gepäckträger packen? durch den stinkenden und vollen Verkehr nach Hause tingeln? Das geht als Single, wenn man zu viel Zeit hat vielleicht. Als Vollzeit Angestellter mit Kind und Familie und vielen anderen Verpflichtungen nimmt man schlichtweg das Auto und kauft ein und düst wieder ab. Sind alles reinste Bequemlichkeitsthemen, wobei ich sagen muss, der Faktor Zeit ist auch da.

Aber am Ende ist es ne Diskussion, die auch zu nichts führt. Die Welt dreht sich weiter. Sie funktioniert heute so und die Menschen werden nicht zulassen, dass man ihnen die Freiheit beraubt, das zu tun wonach ihnen ist. Heute fahre ich Auto? Dann fahre ich Auto.

Heute mal bock aufs Fahrrad? Dann tue ich das. Wenn ich nie bock auf Fahrrad habe? Dann ist das so.
Wie es in 50 Jahren aussieht? Wer weiß das schon? Passen wir uns an? Klar doch. Aber langsam. Sehr langsam. Es sterben Menschen. Es kommen neue auf die Welt. Und so dreht sich die Erde immer weiter und weiter.
 
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getexact schrieb:
Aber am Ende ist es ne Diskussion, die auch zu nichts führt. Die Welt dreht sich weiter. Sie funktioniert heute so und die Menschen werden nicht zulassen, dass man ihnen die Freiheit beraubt, das zu tun wonach ihnen ist. Heute fahre ich Auto? Dann fahre ich Auto.
Man wird es wenn dann nur über Verbote regeln können. Wie immer eigentlich. Solange man jedoch autofreundliche Politik macht wird sich nichts ändern.
 
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getexact schrieb:
Sie funktioniert heute so und die Menschen werden nicht zulassen, dass man ihnen die Freiheit beraubt, das zu tun wonach ihnen ist.
Ob die Niederländer mehr Radverkehr statt MIV auch so negativ framen würden?
Forschende des Fraunhofer ISI haben im Auftrag des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) eine neuartige Abschätzung der Potenziale des Radverkehrs in Deutschland vorgenommen. Sofern umfangreiche politische Maßnahmen für ein fahrradfreundliches Land umgesetzt werden, kann der Radverkehrsanteil demnach auf allen Wegen bis 30 Kilometer Länge auf durchschnittlich 45 Prozent steigen.
Letztendlich beantwortet das hier entwickelte Potenzialmodell die Frage: Würden sich die Menschen in Deutschland anders verhalten als die Niederländerinnen und Niederländer, wenn hierzulande vergleichbare Bedingungen für das Radfahren geschaffen würden? Die Antwort ist: nein. Die ermittelten Potenziale des Radverkehrs liegen in der Größenordnung der Radverkehrsanteile, welche schon heute in Fahrradstädten wie Utrecht, Amsterdam oder Münster beobachtet werden.
https://www.isi.fraunhofer.de/de/blog/2024/adfc-radverkehrsanteil-potenzialabschaetzungen.html
 
@KitKat::new()
Wird nur leider niemals passieren. Dazu wird der ÖPV viel zu sehr vernachlässigt wenn nicht zum Teil sogar rückabgewickelt.
 
ZeT schrieb:
niemals passieren. Dazu wird der ÖPV
Wow, die verlinkte Studie kommt zu dem Schluss, dass in D, genauso wie in den Niedelanden auch, der Radverkehr auf 50% gesteigert werden kann und hat nichts mit dem ÖPV zu tun, was ist also dein Ansinnen mit dem Post?

Wenn der Umbau durchgeführt werden würde, bin ich auch überzeugt, dass wir ähnlich viel Radverkehr wie in den Niederlanden erreichen können. Dafür müssten aber a.) die Regeln vom Bund angepasst werden (Fahradwege und Spuren, 30er Zonen etc.) und b) die Entscheidungen in den Kommunen/Städten für mehr Rad statt Auto getroffen werden. Und da sehe ich das größte Hindernis, denn vieles hätte man auch ohne Regelanpassungen des Bundes schon umsetzen können. Aber leider sehe ich das in HH schon oft genug, was vom Traum der Fahrradstadt noch in der Stadt ankommt, hat nichts mehr mit Niederländischen Umständen zu tun und ist meist wieder nur das minimalistische, welches ohne Einschränkungen beim Autoverkehr umgesetzt werden kann. Lieber breite Straßen und mehr Parkplätze, damit noch mehr Autos in die Statd kommen.

Wie abgedreht die Ideen der Planer sind? HH z.B. hat eine westliche Elbquerung abgelehnt, wei ldamit durchgangsverkehr in HH nicht mehr einkaufen könnte. Als wenn der Autobahnverkehr durch HH irgendwo in HH einkaufen würde...
 
Hallo

Buttkiss schrieb:
DIe Zahl der gefahrenen Gesamt km ist aber tatsächlich seid ca. 5 Jahren rückläufig. Eigentlich ein Widerspruch ob der gestiegenen Zahl der zugelassenen Autos.
Ich sehe da keinen Widerspruch sondern eher die Online Annehmlichkeiten der letzten Jahre/Jahrzehnte.
Die Menschen bestellen immer mehr bei Amazon & Co und fahren immer weniger zum einkaufen in die Städte.
Die Menschen bestellen immer mehr Essen bei Lieferdiensten und fahren immer weniger zum essen in Restaurants.
Alleine schon wenn ich höre/sehe wie viele mittlerweile Ihre Getränke bei Flaschenpost & Co bestellen weil Sie keine Lust haben Getränkekisten zu schleppen.
Seit ich Prime Kunde bin habe ich keine Lust mehr z.B. nur für Druckertinte 20+min zum Mediamarkt zu fahren, bestellen und morgen am Hub Locker abholen.

Buttkiss schrieb:
Hier steht nur was von PKW, wie sieht es mit Transportern/Kleinbussen/Bussen/Lieferwagen/LKW/etc. aus ?
Die Frage ist, ist das für die Umweltbilanz besser oder schlechter, weniger PKW Verkehr und dafür mehr Lieferverkehr ?

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weis, was für die Umweltbilanz besser ist:

Wenn Menschen wie du ihre Midlife - Krise beenden. Weniger alte weiße Männer in unnötig großen Fahrzeugen um von "anderen Problemen" abzulenken würde höchst wahrscheinlich mehr CO2 sparen als der gesamte Amazon Lieferverkehr zusammen.

ich weis, du magst die Antwort nicht, aber es ist und bleibt die trockene Wahrheit.
 
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Samurai76 schrieb:
Wow, die verlinkte Studie kommt zu dem Schluss, dass in D, genauso wie in den Niedelanden auch, der Radverkehr auf 50% gesteigert werden kann und hat nichts mit dem ÖPV zu tun, was ist also dein Ansinnen mit dem Post?
Schau dir nochmal die Studie an. Speziell die Grafik mit den Bausteinen.

Eventuiell solltest du Studien nicht einfach nur übefliegen wenn man einen sachlichen Kommentar abgeben will.
 
Hallo

Damien White schrieb:
Wenn Menschen wie du ihre Midlife - Krise beenden. Weniger alte weiße Männer in unnötig großen Fahrzeugen um von "anderen Problemen" abzulenken würde höchst wahrscheinlich mehr CO2 sparen als der gesamte Amazon Lieferverkehr zusammen.
Komisch das es immer mehr junge Frauen und Männer, die weit weg von Ihrer Midlife Krise sind, mit großen Autos gibt.

Damien White schrieb:
ich weis, du magst die Antwort nicht, aber es ist und bleibt die trockene Wahrheit.
Mir ist die Antwort völlig egal und ich weiß das es die Wahrheit ist, ich bin 55 Jahre, ich werde die Rechnung für mein bewußtes Verhalten nicht mehr bekommen.

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Komisch das es immer mehr junge Frauen und Männer, die weit weg von Ihrer Midlife Krise sind, mit großen Autos gibt.
Mag eventuell ein subjektives Empfinden sein, aber bei mir im Freundes- und Bekanntenkreis haben die meisten ihre großen Kisten eingestampft.

Liegt eventuell auch daran, das Parkplätze in der Stadt sowie der eigentliche Verkehr einfach nur nervig und stressig ist.
 
Hallo

ZeT schrieb:
Mag eventuell ein subjektives Empfinden sein,
Das ist einfach meine Beobachtung wenn ich zur Arbeit und wieder nach Hause fahre, vor allem die jungen Frauen haben bei großen Autos deutlich zugelegt.

Grüße Tomi
 
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