Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

@Shader
Ja in die Richtung Sharing bzw diese RoboTaxis die in den nächsten 10 Jahren kommen könnten.

Ich habe nen Kumpel in Leipzig, der hat nichtmal nen Führerschein aber braucht auch keinen. Da ist es flach und er hat alles um sich erreichbar - egal ob Fitnes Studio, Ärzte, Krankenhaus, einkaufen, Sport etc pipapo.

Hier aufm Land sind das jedesmal >10km und oft nur per Bundesstraße oder Autobahn erreichbar. Das kannst du wirklich vergessen. Einzig der Bäcker und der Dönermann drei Dörfer weiter sind für mich mit dem Fahrrad machbar als Vollzeit Arbeitnehmer.
 
So sieht es aus, wenn ich zu meinen Eltern fahre.

Ich habe da sogar einmal einen Radfahrer gesehen, der hatte sichtlich Spaß.
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Corto schrieb:
also alle ab ins Ballungszentrum? Weiß ich nicht.
Nein, aus der verlinkten Studie bezüglich dem Potential für Fahrräder steht ja sehr deutlich das der ÖPV so ausgebaut werden muss, das egal von welchem Punkt eine Haltestelle in unter einem Kilometer zu erreichen sein muss.

Dazu muss der Takt natürlich so hoch sein, das man nicht ne Stunde oder ne halbe auf den Bus oder die Bahn warten muss. Wobei das wäre ja für Deutschland schon Luxus pur. Es gibt hier Ecken, da fährt der Bus 2x am Tag... so wird das natürlich nichts.
 
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Ich finde das ja recht interessant, wie hier die Dynamik in diesem Thread ist. Es spiegelt auch super die Meinung der Gesellschaft wieder. Personen, die wirklich eine 180 ° Kehrwende (erzwingen) wollen, Menschen, die gerne wollten, aber keinerlei gute Alternativen sehen ohne Verlust an Bequemlichkeit und Lebensqualität und zu guter Letzt dann die Leute, die mit einer Yolo Mentalität in den Tag leben. Dazwischen sind natürlich alle Grautöne vorhanden. :-)

Jetzt muss man sich nun überlegen, wie man es schafft, die große Masse zu bewegen. Und das wird Gruppe 2 sein. Anstelle drauf zu schlagen, wäre es doch schön zu schauen, ob es (bezahlbaren) Alternativen gibt und wenn nicht zu hinterfragen, warum nicht. Mit Verboten und Verteuerung wirst du auch niemanden begeistern können. Es braucht gute Anreize.

Ich würde mir eine Renaissance der Kei-Car wünschen. Klein, wendig und wenn man ein wenig mit dem Akku guckt, auch günstig herstellbar. Für den Alltag kriegt man da alles rein, es ist für die Strecken komfortabel (geschützt vor Elementen, Klima/Heizung). Für den Daily Commute grandios. Für den Rest darf's dann auch gerne der Kombi sein. Frage ist hierbei, würden die Leute so etwas annehmen wollen?

Was mich bei dieser Diskussion doch recht wieder erstaunlich ist, wie der Fokus nur auf dem Individualverkehr gelegt wird. Nungut, man sieht es tag täglich. Vlt. sollte man ja die Energie darein stecken, dass man die Steuervermeidung nachhaltig einschränkt und dem Bundeshaushalt MILLIARDEN in mittleren bis hohen zweistelligen Bereich zufügt. Da könnte man einiges mit anstellen. Aber irgendwie will man das gesellschaftlich und politisch...
 
Damien White schrieb:
Wir leben nicht im 19. Jahrhundert.
Und genau deswegen bevorzuge ich auch das Auto. Auch hier wäre der Weg zur Arbeit (30 km) mit 1,5 Stunden inkl. Umstieg pro Strecke im ÖPNV anzusetzen - von dem Publikum im Bus gar nicht erst zu reden. Aber ich kann ja jetzt für mein Gewissen E-Auto und eigene PV nutzen.
 
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<NeoN> schrieb:
Auch hier wäre der Weg zur Arbeit (30 km) mit 1,5 Stunden inkl. Umstieg pro Strecke im ÖPNV anzusetzen
Was jedoch das Problem des schlechten ÖP(N)V ist.

Ich brauch auch knapp 90 Minuten, lege jedoch knapp 70 Kilometer zurück.
 
ZeT schrieb:
Es gibt hier Ecken, da fährt der Bus 2x am Tag... so wird das natürlich nichts.
Genau so sieht es aus. Wenn ich die 18km auf die Arbeit (was sehr wenig ist hier aufm Land) mit dem Bus fahren würde wäre ich 2 Stunden pro Weg unterwegs. 4 Stunden? nee danke das passt einfach nicht. Vielleicht wenn ich sonst keinerlei Verpflichtungen oder Termine hätte.

ich hab jetzt geschlagene 30 Minuten versucht einen fahrplan für mein dorf zu googlen, nix sinnvolles gefunden. kann doch nicht wahr sein.

Mit der Öffi App hab ich endlich was gefunden. in die Kreisstadt gibt es 6 Fahrten unter der Woche. zwischen 9 und 18 Uhr.

Doch mehr als ich dachte :)

Könnte ich ab und zu vielleicht wirklich mal nutzen für Arztbesuche. Schade das es keinen spätverkehr gibt wenn man mal feiern ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
ZeT schrieb:
Ich brauch auch knapp 90 Minuten, lege jedoch knapp 70 Kilometer zurück.
Ich habe echt Respekt vor diesen Menschen, die ihre Lebenszeit so verschwenden. Ich hätte auf sowas gar kein Bock. Noch am Ende in einer (groß)Stadt wohnen. Grausig.

Mit der Autobahn kriegt man in diesem Zeitraum eine Strecke von 150 km hin btw...
 
Corto schrieb:
Hier aufm Land sind das jedesmal
Das lese ich hier oft. Es ist aber auch so das fast 80% der Deutschen in Städten oder Ballungszentren leben. Ich habe vollstes Verständnis für alle die auf dem Land leben und keine wirkliche Alternative zum Auto haben.

Ein weiteres Argument was hier oft genannt wird ist Lebenszeit. Ich lese viel, oder schaue meine Serien. Trinke Kaffee mein Feierabendbier oder esse etwas. Ich sehe die Zeit im ÖPNV nicht als vergeudet. Im Stau oder an Ampeln zu stehen wäre für mich z.B. eher vergeudete Lebenszeit.
 
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Damien White schrieb:
Aber auch nur außerhalb vom Berufsverkehr ;)
Kommt drauf an, wo man wohnt. Muss man von Karlsruhe nach Stuttgart oder umgekehrt, wird man dank Pforzheim schön ausgebremst. Auch eine äußerst dumme Entscheidung, die Autobahn durch die Stadt zu bauen. Gibt aber auch gute Orte, wo selbst im Berufsverkehr die Strecken erträglich sind. ;-)
Ergänzung ()

Corto schrieb:
Könnte ich ab und zu vielleicht wirklich mal nutzen für Arztbesuche. Schade das es keinen spätverkehr gibt wenn man mal feiern ist.
Frisch den Bus verpasst oder es hat beim Arzt länger gedauert, darfst du X Stunden wieder warten und das krank. Oder noch schlimmer: mit einem kranken Kind.
 
Exit666 schrieb:
So sieht es aus, wenn ich zu meinen Eltern fahre.

Cool Story, Bro.

Hier ist meine, da fährt sogar ein Linienbus lang.

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Und jetzt?

Du suchst halt weiter nur nach Ausreden um deinen Lebensstil nicht im Geringsten auch nur leicht anpassen zu müssen. Du suchst nur nach Bestätigung dafür, dass du jede noch so vernachlässigbare Strecke mit dem PKW zurücklegst.
 
Eine Ex-Freundin hat damals 75km von mir entfernt gewohnt. Sie ist Migrantin und hatte kein Auto. Im Saarland, speziell da wo sie wohnte, geht das noch, da ist es etwas kompakter und ihre Ausbildungsstelle und Berufsschule waren recht nah und gut erreichbar.

Wollte sie zu mir, war das eine Weltreise. Erst mit dem Bus zum Bahnhof, hoffen, dass der Bus pünktlich ist (wenn nicht, dann nächster Zug +60 min.), dann mit dem Zug durchs Saarland, rein nach RLP, 18€ auf ihr Saarlandticket drauf legen (für die restliche Strecke in RLP), dann vom Bahnhof noch mal 22km zu mir. Diese Strecke war ich sie abholen, ca. drei Stunden Bus und Bahn mit umsteigen waren dann doch genug.

Nie wieder Fernbeziehung. :freak:
 
DaDare schrieb:
Kommt drauf an, wo man wohnt.
Es gibt Gründe, weshalb meine Arbeitskollegen ebenfalls mit den Öffis pendeln und ihr Auto zu hause stehen lassen. Da versucht jeder den Berufsverkehr zwischen Augsburg und München zu vermeiden.

Die Firma ist von Augsburg nach München umgezogen, daher sind wir sechs Leute die hin und her pendeln. Am Anfang haben sie es noch mit dem Auto versuchtv - aber dann sehr schnell sein lassen.

Man muss aber auch sagen das die Verbindung wirklich gut ist. Man wartet nirgends länger als 5 Minuten. Selbst wenn man den Bus oder die S-Bahn verpasst hat, es gibt immer eine zeitnahe Alternative.
 
@Damien White,
warum kannst du nicht akzeptieren, dass die Menschen keine Lust haben, sich einzuschränken? So ein Auto ist nun mal in fast jedem belangen einem Fahrrad / ÖPNV überlegen.
 
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Hallo

Damien White schrieb:
Ich bin zumindest ehrlich und schiebe keine Ausreden/Storys vor mir her, ich habe einfach keine Lust auf ÖPNV und/oder Fahrrad.
Du kommst weder mit Ausreden/Storys noch mit Ehrlichkeit klar und versuchst die Menschen mit Wiederholungen zu überreden.
Du wirst die Mehrheit nicht in den ÖPNV und/oder das Fahrrad bekommen, egal wie es um Energiewende/Klima/Umwelt steht.
Ich bin bei unserer Sparfuchs Regierung auch gespannt wieviel Geld nächstes Jahr in den (Ausbau) ÖPNV (nicht) fliessen wird.

Grüße Tomi
 
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DaDare schrieb:
warum kannst du nicht akzeptieren, dass die Menschen keine Lust haben, sich einzuschränken? So ein Auto ist nun mal in fast jedem belangen einem Fahrrad / ÖPNV überlegen.

wirft einen Blick auf den Threadtitel

... Hmm, ich frage mich, wieso ...

Im Autothread wäre das bestimmt nicht passiert.
 
Hallo

Damien White schrieb:
wirft einen Blick auf den Threadtitel
Müssen/Sollen denn alle dafür sein, bzw. die gleiche Meinung haben ?
Besteht die Energiewende nur daraus Autofahrer vom ÖPNV/Fahrrad zu überzeugen ?

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Du wirst die Mehrheit nicht in den ÖPNV und/oder das Fahrrad bekommen, egal wie es um Energiewende/Klima/Umwelt steht.
Die oben verlinkte Studie zum Radfahrpotenzial in D kommt zu einem anderen Schluss, aber ok, ist halt deine Meinung zu dem Thema. Nur das deine Meinung anscheineind auch die der Mehrheit sein soll, und das erschließt sich mir nicht.
 
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