Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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KitKat::new() schrieb:
Also dann Tempolimit bis wir klimaneutral sind.

Mein Punkt ist ja der, dass egal ob mit oder ohne Tempolimit sich das künftige Szenario (im globalen Maßstab) nicht verändert. Im Grunde gibt es zwei Szenarien:
  • 2050 ist die Welt größtenteils Klimaneutral, fossile Energieträger wurden abgelöst - das Tempolimit spielte und spielt auf globaler Ebene keine Rolle
  • 2050 ist die Welt weiterhin stark Klimaschädlich, fossile Energieträger werden weiterhin primär als Energiequelle verwendet - das Tempolimit spielte und spielt auf globaler Ebene keine Rolle
So gesehen ist es schlicht egal, da keine Relevanz für den globalen Trend. Für mich persönlich wiegt in dem Fall die "Freiheit" höher.
 
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BridaX schrieb:
Der Punkt ist ja der, dass egal ob mit oder ohne Tempolimit sich das künftige Szenario (im globalen Maßstab) nicht verändert. Im Grunde gibt es zwei Szenarien:
für die meisten (alle?) nationalen Maßnahmen dürfte gelten, dass sie für Klimaneutralität nicht ausreichend sind.
Das ist für mich daher ein absurder Maßstab, der alles im Keim erstickt.

BridaX schrieb:
Für mich persönlich wiegt in dem Fall die "Freiheit" höher.
Als Land haben wir dadurch sogar weniger Freiheit, siehe unsere Ölabhängigkeit
 
BridaX schrieb:
Wer es noch nicht mitbekommen hat, Verbrenner und fossile Energieträger sind nicht die Zukunft.
Man könnte auch 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen. Tempolimit nur für Verbrenner. Gibt es hier in Österreich wenn der Feinstaubwert zu hoch wird. Dann gilt für Verbrenner 100 und für E-Fahrzeuge die normalen 130 auf der Autobahn.
Ist auch ein Anreiz zum umsteigen.
 
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@BridaX
Die Realität wird wohl irgendwo dazwischen liegen. Soviel traue ich der Menschheit dann doch nicht zu. Das Tempolimit spielt sicherlich keine entscheidende Rolle, ist aber doch ein Teil des Ganzen und wo es um die Gesellschaft an sich geht hört die Freiheit einiger Weniger für mich auf. Meine soziale Denke. Mehrere Millionen Tonnen CO2 Einsparung jedes Jahr ist im Vergleich mit den chinesichen Kohlekraftwerke vielleicht nicht viel, aber sicher auch nicht nicht relevant. klick

@godapol Ich dachte Du wärst dauerhaft gebannt? Dann jetzt aber bitte mal mit weniger Gemotze und mehr konstruktiver Kritik.

@hallo7 Sowas könnte ich mir auch gut generell vorstellen. Dann werden die Autobauer aber vermehrt solche Monster wie den I7 bauen.
 
KitKat::new() schrieb:
Das ist für mich daher ein absurder Maßstab, der alles im Keim erstickt

Im Grunde recht einfach; Es gilt primär die Ursachen zu bekämpfen, nicht die Symptome.

Symptome gibt es Millionenfach. Ursachen nur eine; Fossile Energieträger*

Anstatt im kleinen überall zu regulieren gilt es umfassende Rahmenbedingungen zu schaffen bzw. auszuweiten, die von der Ursache abrücken lassen. Mit Werkzeugen wie CO2 Steuern & Zertifikaten, Subventionen oder alternativen positiven wie negativen Anreizen (wie bspw. der Vorschlag von @hallo7).

Und vor alle dem, ein möglichst einheitlicher politischer Konsens auf der Welt. Letzteres wird vermutlich die größte Herausforderung sein. Alleine marktökonomisch bin ich aber von der festen Überzeugung, dass die Energiewende (Ablösung fossiler Energieträger) sowieso wirtschaftlich immer die günstigere Alternative darstellen wird und ein Wandel so oder so unaufhaltsam ist. Nicht zuletzt weil die Globalisierung so stark vorangeschritten ist, dass sich kaum ein Land diesem Trend widersetzen kann (Zwinker an Russland).

Die Frage ist nur, wie hoch wird der Schaden bis dahin sein? Realtisch gesehen ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen. Nur ertrunken ist es noch nicht (entschuldige das makabere Bildnis).

Ich kenne mich mit der Petition in deiner Signatur nicht aus, aber eine energetische Unabhängigkeit ist nicht gleichbedeutend mit Nachhaltigkeit oder einer Energiewende. Eine Mobilitätswende die lediglich Symptome bekämpft ist keine nachhaltige Lösung um den Klimawandel aufzuhalten. Keine Ahnung wie das dort definiert wird. Zumal "sofort" einfach albern ist. Das wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten einfach recht dynamisch dahingehend entwickeln.

*CO2 Äquivalente mal ausgenommen und natürlich kann man auch die Menschheit als Ursache definieren, den Kapitalismus, den Neoliberalismus... lassen wir die Kirche aber mal im Dorf.
 
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BridaX schrieb:
Im Grunde recht einfach; Es gilt primär die Ursachen zu bekämpfen, nicht die Symptome.

Wenn wir das 1,5 Grad-Ziel einhalten wollen, dürfen wir noch 400.000.000.000 t Co2 emittieren. Aktuell emittieren wir 40.000.000.000 t Co2 pro Jahr. Das bedeutet in 10 Jahren bei gleichbleibenden Co2-Ausstoß haben wir das 1,5 Grad-Ziel verfehlt.

Ein Tempolimit von 100 km/h würde 5,4 Millionen Tonnen Co2 weniger in der Atmosphäre bedeuten.

Die Umsetzung kann jetzt sofort und ohne hohe Kosten geschehen. Der Umstieg von fossile auf regenerativen Energien jedoch nicht.
 
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BridaX schrieb:
Im Grunde recht einfach; Es gilt primär die Ursachen zu bekämpfen, nicht die Symptome.
Die Ursache der 1,9 (oder mehr je nach Variante) Millionen Tonnen CO2 Ausstoß liegt darin, dass zusätzliche fossile Brennstoffe genutzt werden, weil schneller gefahren wird.
Gleiches gilt für den Ölverbrauch, und damit mehr Abhängigkeit vom Ölimport aus Russland.

Gegen CO2 Steuer mit Dividende habe ich nix einzuwenden. Gerne auch beides
 
Lipovitan schrieb:
Aktuell emittieren wir 40.000.000.000 t Co2 pro Jahr. Das bedeutet in 10 Jahren bei gleichbleibenden Co2-Ausstoß haben wir das 1,5 Grad-Ziel verfehlt.

Ein Tempolimit von 100 km/h würde 5,4 Millionen Tonnen Co2 weniger in der Atmosphäre bedeuten.

Und eine Einsparung von 0,0135%. Irrelevant.

Wie gesagt, mir persönlich ist das Tempolimit in punkto Klimafragen ziemlich egal. Da aber noch weitere Faktoren wie Unfälle, Lärm und Feinstaub hineinspielen, würde ich persönlich auch FÜR ein Tempolimt (~120khm) stimmen.
 
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BridaX schrieb:
Und eine Einsparung von 0,0135%. Irrelevant.
Und wenn das jeder sagt, erreicht man gar nichts. Denn viele "irrelevante Einsparungen" in Summe können eine relevante Größe annehmen.
 
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Mit der Freiheit beim Autofahren ohne Tempolimit ist es eh bald vorbei, denn bei großer Hitze lösen sich die Fahrbahnbeläge auf.
 
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@BridaX Falsch, jede Einsparung ist relevant. Das Ziel ist das wir unsere CO2-Emissionen soweit reduzieren, dass wir mittels Geoengineering der Atmosphäre soviel CO2 entziehen wie wir gleichzeitig emittieren. Des bedeutet CO2-Neutralität. Das Problem ist folgendes: Für Geoengineering um 40.000.000.000 t CO2 pro Jahr zu kompensieren fehlt uns auf diesem Planeten einfach der Platz.

Dann muss man unterscheiden zwischen vermeidbaren und unvermeidbaren CO2-Emissionen. Allgemein Mobilität ist sicher ein Teil der unvermeidbaren Emissionen aber Mobilität in Form schneller als 100 km/h mit einem Verbrenner fahren auch?

Das Orca Projekt, der größte CO2 Sauger der Welt, in Island holt gerade mal 4 Tonnen CO2 pro Jahr aus der Atmosphäre. Nur um mal die 5,4 Millionen Tonnen CO2 weniger Atmosphäre für dich mal in ein Verhältnis zu setzen.

Wir könnten auch die gesamte deutsche Gesellschaft auf eine vegane Ernährung umstellen und damit 102 Mio. Tonnen CO2 einsparen. Das entspricht immerhin 12 Prozent der bundesdeutschen Gesamtemissionen.
 
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knoxxi schrieb:
Und wenn das jeder sagt, erreicht man gar nichts. Denn viele "irrelevante Einsparungen" in Summe können eine relevante Größe annehmen.

Und dennoch muss man abwägen, was sinnvoll ist und nicht an jede Tätigkeit die CO2 Preisschilder kleben. Wird demnächst Mineralwasser mit Kohlensäure verboten, weil beim öffnen dies zum Teil entweicht? Hier im Bereich Köln Bonn kann man noch auf der 555 kurz unbegrenzt fahren...theoretisch.
 
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hallo7 schrieb:
Dann gilt für Verbrenner 100 und für E-Fahrzeuge die normalen 130 auf der Autobahn.
Ist auch ein Anreiz zum umsteigen.
Wir müssen unseren Benziner ab und zu auf der Autobahn freibrennen und müssen, laut Werkstatt, dafür schon 120/130 fahren, sonst kommt es zu Fehlermeldungen.

Ein eAuto können wir uns im Moment nicht leisten.
 
fishraven schrieb:
Und dennoch muss man abwägen, was sinnvoll ist und nicht an jede Tätigkeit die CO2 Preisschilder kleben.
Das sollte man auf jeden Fall. Daher favorisiere ich immer noch ein Zeitenmodell was von welcher Uhrzeit an erlaubt ist. 06-22:00 Uhr max 130. außerhalb der Zeiten frei blasen.

fishraven schrieb:
Wird demnächst Mineralwasser mit Kohlensäure verboten, weil beim öffnen dies zum Teil entweicht?

Man schätzt das ca 7000 Tonnen CO2 jedes Jahr durch Mineralwasser in die Atmosphäre frei gesetzt werden. Pro Bundesbürger rund 80g pro Jahr.

fishraven schrieb:
Hier im Bereich Köln Bonn kann man noch auf der 555 kurz unbegrenzt fahren...theoretisch.
Diese kenne ich zu genüge, denn die fahre ich jeden Tag in den Kölner Süden zur Arbeit. 😁
 

@knoxxi, @Lipovitan


Ihr habt definitiv einen Punkt, dem ich grundlegend auch zustimme. Ich lebe privat auch recht bewusst und vermutlich minimalistischer als 80% der Deutschen. Ich bin mir aber dennoch im klaren, dass dieser Umstand keinen maßgebenden Einfluss auf die Welt hat.

Es fällt mir persönlich generell extrem schwer mich an regionalen, "kleinlichen" Dingen aufzuhängen. In meiner Weltsicht kann der Klimawandel nur durch einheitliche geopolitische Regularien und folglich umfassenden makroökonomischen Trends verändert werden.

Eine Trendwende die aus sich selber entstehen muss um nachhaltig unsere Welt verändern zu können. Wie auch immer diese ausfallen mag. In der Hinsicht kann sich jeder selbst ein Bild malen und sein Leben danach ausrichten. Ich bin zumindest optimistisch und sehe den Trend unaufhaltsam anrollen. Egal ob mit oder ohne "Tempolimit" (oder jede x-beliebe andere Symptombekämpfung).
 
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Buttkiss schrieb:
Aber ein Tempolimit kann sowieso nicht kommen, auch wenn wir wollen. Denn: "So viele Schilder haben wir gar nicht auf Lager." (Zitat Verkehrsminister Wissing (FDP))
An den aberwitzigen Ausreden erkennt man ja das es eigentlich keine rationalen Gründe mehr gegen ein Tempolimit gibt. Ich würde dabei sogar sehr flexibel vorgehen, von mir aus ein allgemeines Tempolimit von 150kmh wo zuvor "freie Fahrt" war.

Mir ist schon klar das die Einsparungen hier im CO2 Bereich nicht signifikant sind, der nette "Bonus" nebenbei ist aber nicht zu unterschätzen, die Unfallgefahr sinkt drastisch und die Vollidioten die meinen mit > 250kmh und mehr zu fahren wären damit rechtlich greifbar. Denn solche Geschwindigkeiten sind im öffentlichen Straßenverkehr ohnehin nur reine "Glücksfahrten" da die Reaktionszeit auf unvorhergesehende Verkehrsereignisse nahezu 0 ist.
 
So, ich hab hier einmal feucht durchgewischt und es darf weiter diskutiert werden.
 
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Danke.
Mal ein anderer Aspekt der Energiewende. Wir haben vor etwa einem halben Jahr eine PV aufs Dach beauftragt. Die Module sind jetzt seit 3 Wochen auf dem Dach, die Anlage kann aber nicht in Betrieb genommen werden da der Fachbetrieb aktuell weder an einen Wechselrichter noch eine Wallbox kommt. Wenn man auch noch einen Speicher haben möchte wirds ganz dunkel. Die Fachbetriebe werden mit Anfragen überhäuft die sie nicht ansatzweise bedienen können. Die Speicherförderungen werden aktuell auch gar nicht mehr neu aufgelegt. Die Förderung des Ausbaus ist ja prinzipiell eine gute Idee, scheitert aber an der Verfügbarkeit.

Etwa 80% der Solarmodule hier in Deutschland komme aus Asien, hauptsächlich China. Man hat damals versäumt die deutsche Wirtschaft vor dem asiatischen Preisdumping zu schützen und sich gleich im nächsten Energiesektor abhängig gemacht.
 
Buttkiss schrieb:
Etwa 80% der Solarmodule hier in Deutschland komme aus Asien, hauptsächlich China. Man hat damals versäumt die deutsche Wirtschaft vor dem asiatischen Preisdumping zu schützen und sich gleich im nächsten Energiesektor abhängig gemacht.
Solarworld...wir waren Marktführer aber habens mal wieder verpasst.
 
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