Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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@Scheitel
der Speicher oder eine Cloud sind eigentlich nur dafür da um deinen Eigenverbrauch zu optimieren. Beide sind erst einmal nicht in der Lage als Notstromversorgung zu funktionieren. Das kann man durch bestimmte Wechselrichter oder Bauteile erreichen die nochmal etwa 1000 EUR Aufpreis kosten.
Es sind vor allem die Asiatischen Modelle die hier die Nase vorn haben, die kommenden VW Modelle sollen das aber dann auch können. Ich habe den EV6 und könnte im Notfall einzelne Geräte oder auch Stränge über das Auto betreiben. Wenn der Akku voll ist würde das über mehrere Wochen funktionieren.
 
The_waron schrieb:
Sie existiert seit mehr als 100 Jahren, simpel nur flächenzerrend: Pumpspeicherkraftwerk.

Und ja, auch in Deutschland ist dies möglich, wenn es auch gleich ein gewaltiger Kraftakt wäre und es ggf. im deutschen Mittelgebirge zu Umsiedlungsmaßnahmen käme, was aber auch nichts neues ist, siehe Braunkohle.
Quelle, die besagt, dass das wirklich in Deutschland möglich wäre?

Zitat von Hans-Werner Sinn zu Pumpspeicherkraftwerken:

Käme Deutschlands Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen, bräuchte es nicht nur drei Dutzend, sondern gleich ein paar tausend dieser Anlagen mehr. Ein utopisches Unterfangen, glaubt Sinn – provoziere doch jeder Neubau den Protest der Anwohner.
Quelle

Zugegeben, auch eher wage und nicht wirklich befriedigend. Leider finde ich, wie so oft bei der ganzen Diskussion, nur wenige ganz konkrete Fakten und Zahlen. Aber der Sprung von "drei Dutzend" auf ein "paar tausend Anlagen" erscheint mit völlig utopisch. Da hilft auch kein gewaltiger Kraftakt.
 
Buttkiss schrieb:
der Speicher oder eine Cloud sind eigentlich nur dafür da um deinen Eigenverbrauch zu optimieren. Beide sind erst einmal nicht in der Lage als Notstromversorgung zu funktionieren.
Den optmiert man bei einer Cloud aber nur rechnerisch, weil mans eben gutgeschrieben bekommt, statt die Einspeisung vergütet zu bekommen. Bei den Speichern hab ich des öfteren gelesen, dass sie auch als Notstromaggregat funktioneren - natürlich nur bis zu einer gewissen Entnahmeleistung und da ist dann der passende WR dabei. Das geht bei ner Cloud ja prinzipbedingt nicht.
Man muss halt "nur" ausrechnen, was für einen günstiger ist - einspeisen und wieder für "teuer Geld" kaufen, wenn mans braucht, oder Cloud mit Grundgebühr oder Speicher für utopische Preise. Von Sennec und EnBw finde ich das mit der Option unterwegs "seinen" Strom vom Guthaben zu laden ne gute Idee, aber das lohnt sich ja auch nur für die Wenigsten.

Nach allem, was ich bisher gelesen habe, sollte man sich das Dach komplett voll machen und nicht auf den Bedarf zugeschnitten was installieren, denn die Einspeisevergütung, so gering sie auch ist, finanziert über 20 Jahre einen (großen) Teil der Kosten. Und 3-5 Module mehr mit anzubringen machen den Braten ja auch nicht fett, weil der zusätzliche Installationsaufwand im Verhältnis ja klein ist.
Buttkiss schrieb:
die kommenden VW Modelle sollen das aber dann auch können
Was wäre denn kommend? ID3,4 und 5 sind ja quasi aufm Markt + die Schwestermodelle, da müsste es ja quasi ein FL geben. Von allem ausm VW Konzern finde ich nur den Cupra Born optisch ansprechend.
Der EV6 gefällt mir auch, aufn Bildern/Videos wirkte das Heck nur immer unschön, bis ich ihn mal live in weiß und schwarz gesehen habe, geht doch völlig klar.

Hab mal im Forum gesehen, dass jemand seinen i3 so umgebaut hat, dass der auch bidirektional funktionert. Mit entstsprechender Elektrokenntnis wäre es theoretisch vermutlich billiger, nen altes E-Auto statt eines Speichers zu kaufen und den entsprechend umzubauen :D
 
Scheitel schrieb:
Was wäre denn kommend? ID3,4 und 5 sind ja quasi aufm Markt + die Schwestermodelle, da müsste es ja quasi ein FL geben. Von allem ausm VW Konzern finde ich nur den Cupra Born optisch ansprechend.

Das habe ich dazu gefunden:
"Alle ID. Modelle mit der 77-kWh-Batterie werden künftig für diese Technologie (Bidirektionales Laden) befähigt. Für bereits ausgelieferte Fahrzeuge wird sie sukzessive auch per Over-the-Air Update verfügbar sein. Der Stromtransfer und die Kommunikation erfolgen über eine spezielle DC-BiDi-Wallbox."
Der neue E-Bulli soll das auch schon können.
Da die Kisten ja im Prinzip rollende smartphones sind lassen sich sogar völlig neue Features per update nachliefern.
Da sich die Gegebenheiten ja gerade ständig ändern ist das schwierig eine sinnvolle Planung für die nächsten 20 Jahre zu machen. DIe Module sind aber das billigste an der ganzen Anlage und später problemlos erweiterbar. Ab 10KWp ist deine Anlage dann allerdings nicht mehr von der Steuer befreit.
 
BelaC schrieb:
Zitat von Hans-Werner Sinn zu Pumpspeicherkraftwerken:
Das grundlegende Problem mit solchen Aussagen ist immer, dass die besagte Person im Endeffekt verlangt, dass entweder alles über eine bestimmte Technologie gedeckt wird oder man es auch gleich ganz bleiben lassen kann.

Man kann alles über PV decken ... Oder PV macht keinen Sinn
Man kann alles über Wind decken ... Oder Wind macht keinen Sinn
Man kann alle Verkehrsprobleme über Elektro PKW decken ... Oder Elektro PKW machen keinen Sinn

Oder hier in dem Falle:

Man kann alles über Pumpspeicherkraftwerke puffern ... Oder Pumpspeicherkraftwerke machen keinen Sinn

Ich hoffe es ist klar, dass diese Forderung einzig zum Zweck hat eine Technologie grundlegend schlecht zu reden, wie immer mit dem Ziel gleich das gesamte Konzept in Frage zu stellen oder eine alternative Lösung zu verkaufen.

Weder PV noch Wind, Biomasse, Geothermie oder Wasserkraft werden im Alleingang den gesamten Energiebedarf decken können. Müssen sie aber auch nicht, je nach Region bietet sich das eine System an oder das Andere. Solange am Ende im Gesamtmix aus allen regenerativen Energieträgern der Bedarf gedeckt ist ist doch alles super.

Bzgl. Größe von Pumpspeicherkraftwerken:

Hier ist ein Bild von Niederwartha in Sachsen, ein fast 100 Jahre altes Pumpspeicherkraftwerk mit bis zu 120 MW Leistung.

https://upload.wikimedia.org/wikipe...rtha.JPG/1024px-Pumpspeicher_niederwartha.JPG

Verglichen mit einem Braunkohle Tagebau ein eher übersichtlicher Platzbedarf und mit modernen Mitteln bestimmt auch effizienter zu gestalten. Ja, auf der Mecklenburgischen Seenplatte macht das keinen Sinn, aber da gibt es dann, wie gesagt, andere Lösungen, die sich eher anbieten.
 
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Gerade unsere Politik versteift sich in meinen Augen doch häufig nur auf eine Lösung. Nehmen wir als Beispiel das E-Auto. E-Fuel, wenn auch aktuell ineffizient, kriegt bei uns keine Zulassung, wäre aber gerade als Übergangslösung für alte PKW eine gute Möglichkeit abgasschonender zu bewegen. Würde auch dafür sorgen, dass man mit einem alten PKW länger planen kann. Wie lange ein E-Auto dagegen funktioniert, wissen wir nicht. Wenn nach 6 - 8 Jahren der erste Akku fällig wird, bezahlt das ja vielleicht noch jemand. Wie sieht das aber aus nach 12 - 15 Jahren? Kann mir gut vorstellen, dass so ein PKW dann auf dem Schrott landet, weil niemand wird in so ein altes Auto nochmal für zig tausend Euro eine Batterie hängen. Ein Mix an Lösungen wäre einfach gut, damit man sich nicht zu sehr auf eine Technik versteift.

Mein Landkreis z. B. fabriziert deutlich mehr Strom als er/sie benötigt, dieser Strom verpufft aber in großen Teilen, da man ihn nur schwierig hier speichern kann und es wenig große Betriebe gibt, die diesen sinnvoll einsetzen könnten. Seit Jahren gibt es Pläne hier im großen Stil deshalb Wasserstoff herzustellen. Bis dato ist noch der erste Spatenstich für ein Werk zu leisten. Hier sind über die EEG Umlage reihenweise Windräder aufgestellt worden. Viele davon hängen nicht mal am Netz, werden teilweise aus Altersgründen schon wieder abgebaut und trotzdem fabrizieren wir deutlich mehr Strom, als wir benötigen. Was ich damit sagen will, es gibt Mittel und Wege auch bereits teilweise umgesetzte Lösungen, aber es fehlt der next step bzw. dauert dieser einfach zu lange. Hier sind die ersten Windkraftanlagen im großen Stil vor 15 Jahren gebaut worden.

Ich habe vor einigen Tagen noch einen Bericht auf Youtube geschaut bzw. ein Interview mit einem ehemaligen Siemens Prof. war relativ interessiert. Da ging es unter anderem auch mal um den Grund warum wir Gas benötigen und auch in Zukunft benötigen werden. Dort wurde gesagt, dass wir in Deutschland z.B. im Winter ca. 3 Wochen haben in denen es nicht nur extrem Dunkel ist, sondern oft auch ziemlich Windstill, wodurch man eben für solche Phasen auch in Zukunft Gaskraftwerke benötigen wird, da sich über solch einen langen Zeitraum, Storm nicht speichern lässt.
 
nebulein schrieb:
Da ging es unter anderem auch mal um den Grund warum wir Gas benötigen und auch in Zukunft benötigen werden.

Solange man Gas nicht mit Erdgas gleichsetzt, spricht da auch nichts gegen.
Überschuss -> Wasserstoff -> Gaskraftwerk (nur für den "Notfall" bzw. zur Netzstabilisierung)
 
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SE. schrieb:
Uran wird auch zum Teil aus Russland importiert.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/s...haengig-a-d9575895-93da-4274-a5e5-167f4d9d2f0

Davon abgesehen ist ein Schwenk hin zu EE wesentlich zukunftsfähiger und billiger langfristig.
aber wieso soll diesen Schwenk der "kleine Mann" zahlen und Fakt ist, je mehr es geheiligt wird (wie die Grünen und Greta es tun), umso teurer wird es für den kleinen Mann.

Erst Ökostrom soweit treiben, bis es konstengünstig ist und erst danach die AKWs abschalten..!
 
dergraf1 schrieb:
aber wieso soll diesen Schwenk der "kleine Mann" zahlen und Fakt ist, je mehr es geheiligt wird (wie die Grünen und Greta es tun), umso teurer wird es für den kleinen Mann.

Erst Ökostrom soweit treiben, bis es konstengünstig ist und erst danach die AKWs abschalten..!

Ökostrom ist schon kostengünstig -.- Lernresistenz as its best
 
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@dergraf1
Du bist offensichtlich auf einem etwa 10 Jahre alten Stand steckengeblieben.
Unbenannt.JPG Quelle

Der Schwenk hat dem kleinen Mann (wer auch immer das sein mag) also viel Geld gespart, Freu Dich.
Fakt ist je mehr der Atomstrom geheiligt wird (wie die afd und der Graf es tun) , umso teurer wird es für den kleinen Mann.
 
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fishraven schrieb:
Ökostrom ist schon kostengünstig -.- Lernresistenz as its best
Imho wäre weiterlaufen lassen von existierenden Anlagen trotzdem sinnvoller gewesen.
Das teure an AKWs ist ja das Bauen, und das wurde schon gemacht.
Und wir haben genug Kohle und (Erd)gas, das vorher wegkann und hätte sollen
 
Andy8891 schrieb:
Bringt doch nichts, wenn der auf dem Papier günstiger ist, ich diesen supergünstigen Strom in keinem Tarif erhalte oder?

Was ist das denn für ein Argument? Genau, lassen wir es. Produzieren wir weiter teuren Strom, um bloß sicher zu gehen, auch künftig teuer zu bleiben :freak:

Solange die fossilen Energieträger den Strompreis an den Spotmärkten bestimmen, wird sich nie etwas ändern. Das ist aber ein politisches (regulatorisches) Problem, kein per se wirtschaftliches.

Wer ein bisschen Zeit mitbringt (auch super als Podcast), dem kann ich die Interview-Reihe mit dem Encavis CEO empfehlen. Die Encavis AG ist ein im Jahre 2001 gegründeter Solar- und Windparkbetreiber aus Deutschland. Das Interview gewährt ziemlich transparente Einblicke in das Unternehmen bzw. die Branche. Hier das aktuellste:


KitKat::new() schrieb:
Imho wäre weiterlaufen lassen von existierenden Anlagen trotzdem sinnvoller gewesen.

Ich glaube da sprechen auch die wenigsten gegen. Das Kind ist halt in den Brunnen gefallen, weiter geht's.
 
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dergraf1 schrieb:
aber wieso soll diesen Schwenk der "kleine Mann" zahlen und Fakt ist, je mehr es geheiligt wird (wie die Grünen und Greta es tun), umso teurer wird es für den kleinen Mann.
Den Schwenk zahlen alle weil es notwendig ist, Informationen zum warum und wieso gibts wirklich genug.

dergraf1 schrieb:
Erst Ökostrom soweit treiben, bis es konstengünstig ist und erst danach die AKWs abschalten..!
Ich hab seit mehr als zwanzig Jahren bei verschiedenen Anbietern Ökostrom-Verträge, früher war es teurer als typische Nicht-EE Verträge, inzwischen ist mein Altvertrag billiger.

Atomstrom und Infrastruktur wurde wesentlich mehr subventioniert als EE bisher.
 
BridaX schrieb:
Was ist das denn für ein Argument? Genau, lassen wir es. Produzieren wir weiter teuren Strom um sicher zu gehen auch künftig teuer zu bleiben
Ich denke du hast das falsch verstanden.

Bei der Energiewende wäre das Schneeballprinzip ausnahmsweise wünschenswert.

Wenn die Leute durch die Maßnahmen DIREKT sehen, das es sich lohnt und das Thema an Fahrt aufnimmt.

Ok der Ukraine Krieg ist gerade das dominante Thema in den Medien, aber wo sind konkrete! Umsetzungen der tollen Energiewende?

Oder wird wie bisher jahrelang nichts passieren, und in 5 Jahren wird man nur mit Ausreden beschäftigt sein?
 

@Andy8891


Das sind Fragen, die du und ich nie mit Sicherheit beantworten werden können. Das ist wohl mehr eine Charakterfrage/Lebenseinstellung als alles andere.

Entweder ich blicke pessimistisch in die Zukunft, wettere mein Leben lang gegen das System - oder ich blicke optimistisch in die Zukunft, packe selber an und oder baue aktiv auf die Leute, die bereits etwas für die Sache tun. Mit Zynismus und Pessimismus kann ich in jedem Fall nur verlieren.

Umso mehr Menschen (auch Privatpersonen) in EE investieren, desto schneller wird die Wende passieren.

Ich beschäftige mich lieber mit Dingen, die ich beeinflussen kann. Die Politik wird schon irgendwann nachziehen...
 
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ModellbahnerTT schrieb:
Egal wie es aussieht ist es am besten wenn wir auf Lieferungen aus dem Ausland nicht angewiesen sind.
Mal sehen, wer in Zukunft gewinnt. Die Energie-Lobby mit der Abholzung von Wäldern für Windenergie und neue Stromtrassen in den Süden oder die Naturschützer, die sicherlich auch noch Argumente gegen Windparks auf hoher See finden werden. Argumente gegen Freiflächen Solaranalgen finden sie hier zu genüge und der Denkmalschutz dann gegen die Nutzung von Dachflächen.

BridaX schrieb:
Ich meine du kannst ja gerne daran festhalten Deutschland energetisch von allen anderen abkapseln zu wollen.
Genau das meinte ich mit meiner nicht sarkstischen Aussage. Diese Abkapselung ist doch das Ziel der Politik. Warum müssen für milliarden Euro neue Stromtrassen gebaut werden (u.A. Südlink), wenn passende Gastrassen schon lange liegen und man bei solchen Strompreisen, wie man sie in den Sonnenregionen dieser Welt (inkl. Afrika und teilen Europas) per Solar heute schon hat, nicht auch auf e-Gas und den Import aus solchen Regionen setzen könnte?

Warum müssen 50% der deutschen Haushalte ihre Heizung demnächst wegwerfen und die MFHs (natürlich auf Kosten der Eigentümer und damit am Ende auch auf Kosten der Mieter), die u.U. derzeit Gas-Etagenheizungen nutzen, komplett auf Wärmepumpen oder Fernwärem (mit exklusiven Knebelverträgen) umbauen?

Ich hoffe mittlerweile, dass meine Mutter früh genug abkratzt und ich/wir die Wohnung bis dahin noch mit dem gerade erneuerten Gas-Brennwertgerät nutzen und danach verkaufen können. Der Umbau des Hauses (mit 12 Eignetümern bzw. dann gleich der gesamten Siedlung mit 30 Wohneinheiten) auf Zentralheizung wird jeden Eigentümer garantiert einiges mehr kosten wie bisher an Rücklagen zur Erneuerung der Heizung eingeplant waren.

nebulein schrieb:
Was ich damit sagen will, es gibt Mittel und Wege auch bereits teilweise umgesetzte Lösungen
In Deutschland muss halt alles wirtschaftlich sein, und das natürlich nach Abgreifen aller Subventionen. Die Technik für die H2-Umwandlung gibt es schon lange, es ist aber für die Betreiber wirtschaftlicher, Förderung für das Abschalten der Windräder bei Überproduktion zu kassieren anstatt den Strom mit eigenen Anlagen zu wandeln oder zu speichern.

BridaX schrieb:
Überschuss -> Wasserstoff -> Gaskraftwerk (nur für den "Notfall" bzw. zur Netzstabilisierung)
Warum nur im Notfall? Warum die Landschaft mit neuen, riesigen Stromtrasen verschandeln (oder alles zum X-fachen Preis unterirdisch ausbauen) wenn man die vorhandenen Gastrassen nutzen kann und auch gleich noch die Haushalte mit versorgen kann bis dort eine wirtschaftliche Lösung für Eigentümer (und damit auch Mieter) im Altbau gefunden ist?

Warum ist es so extem aufwändig, den auf dem eigenen Gebäude erzeugten Strom am alle Mieter/Eigentümer abzugeben?

BridaX schrieb:
Solange die fossilen Energieträger den Strompreis an den Spotmärkten bestimmen, wird sich nie etwas ändern. Das ist aber ein politisches (regulatorisches) Problem, kein per se wirtschaftliches
Also so schnell wie möglich doch auf die vollständig lokale Stomerzeugung setzen und keinen Stromimport aus dem (EU)-Ausland mehr zulassen?

BridaX schrieb:
Umso mehr Menschen (auch Privatpersonen) in EE investieren, desto schneller wird die Wende passieren.
Es wird auch dann leider nur irgendwann eine Wende geschehen, aber nicht die, welche man als jemand, der auch in sowas investiert, erwarten würde.

Siehe Dein Beispiel mit den Solaranlagen, die aus der Förderung fallen. Anscheinend haben die Beitzer liebend gerne die teil exorbitante Förderung eingestrichen, haben jetzt aber keine Lust, schon nur Teile davon ein die Umwidmung der Anlage zur Eigenversorgung zu stecken. Sicherlich wäre eine Art Abnahmegarantie/-Pflicht der örtlichen Stromversorger zu einem (aber extrem geringen) Preis angebracht. Aber warum sollen wir Stromkunden die Anlagen noch weiterhin fördern, wenn sie durch die Förderung (teil schon seit einem Jahrzehnt) abbezahlt sind?

Mein Stromanbieter erzeugt seit 8 Jahren mit eigenen Windparks angeblich mind. soviel Strom wie er an seine Kunden abgibt (in meinem Fall nicht meinen persönlich verbrauchten Strom lokal hier in Oberbayern). Und schon sind wir rein politisch bei dem Problem, dass sich in ganz Deutschland viel zu wenig und viel zu langsam Windparks errichten lassen. Mit Pech wird mein gerade verbrauchter Strom daher in einer ausländischen Windkraftanlage erzeugt.
 
gymfan schrieb:
Genau das meinte ich mit meiner nicht sarkstischen Aussage. Diese Abkapselung ist doch das Ziel der Politik.

Ist sie das? Ich habe das eher so wahrgenommen, dass wir unabhängiger von wenigen einzelnen werden wollen. Nicht das Deutschland für sich autark werden muss.

Die Energieversorgung wird weiterhin ein globales Thema bleiben. Jeder wird seinen Teil produzieren, exportieren und importieren. Das was Russland für den fossilen Energiesektor ist, wird es in dem Maße mit EE vermutlich nicht mehr geben.

"Freiheitsenergie" im Sinne von Diversifizierung der Energieversorgung in der (vorwiegend) westlichen Wertegemeinschaft.

gymfan schrieb:
Warum nur im Notfall?

Bis wir überhaupt mit (oder über) 100% EE laufen, ist es wesentlich effizienter den generierten grünen Strom möglichst direkt zu nutzen, als diesen erst in Wasserstoff umzuwandeln und zu verbrennen. Nicht effizient.

Gaskraftwerke dienen vor allem der Stabilität des Stromnetzes, da diese recht kurzfristig "an- und ausgeschaltet" werden können. Ansonsten ist "Gas" natürlich eine interessante Brückentechnologie.

gymfan schrieb:
Siehe Dein Beispiel mit den Solaranlagen, die aus der Förderung fallen. Anscheinend haben die Beitzer liebend gerne die teil exorbitante Förderung eingestrichen, haben jetzt aber keine Lust, schon nur Teile davon ein die Umwidmung der Anlage zur Eigenversorgung zu stecken.

Man sollte aber zumindest einen angemessenen Preis für den generierten Strom bekommen. Aktuell bekommt man für Solarstrom nach Ende der Förderung 2,5 - 4cent die Kilowattstunde.

"Wie das Rechenbeispiel zeigt, lohnt sich die Volleinspeisung finanziell nicht, wenn Sie durchschnittliche Betriebskosten berücksichtigen oder sogar kostspielige Reparaturen an der Anlage anfallen."

Zu den anderen Punkten von dir kann ich wenig sagen, da kenne ich mich wirklich nicht aus. Glaube aber nicht, dass von jetzt auf gleich alles umgebrochen wird. Es wird Fristen geben, Zuschüsse, Steuern, Umlagen... und viele viele gleichzeitige Maßnahmen um letztendlich in 20-30 Jahren bei 100% EE zu landen. Ich denke das läuft am Ende alles viel "dynamischer" als viele hier denken...
 
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Dezentrale Energieerzeugung ist schon ok, aber der Staat muss da einfach mal ran:

Genehmigungsverfahren von WEA verkürzen und Widerstand erschweren.

Einheitliche Abstandsregeln auf 1km zur Wohnbebauung

PV Anlagen (Panels) Brandschutzabstände auf 0. (macht eh keinen Sinn Panels werden nur als Dachaufbauten pauschal mit erfasst)

PV Anlagen vollständig (gerne auch gesplittet über 3-4 Jahre) von der Steuer absetzen können.

MwSt auf private PV Anlagen deutlich senken.

Vermieter Strom zulassen ohne den Vermieter zu strafen.


Der Staat ist in der Pflicht konstante Rahmenbedingungen zu schaffen womit Industrie auch Planen kann.
 
SE. schrieb:
Den Schwenk zahlen alle weil es notwendig ist, Informationen zum warum und wieso gibts wirklich genug.


Ich hab seit mehr als zwanzig Jahren bei verschiedenen Anbietern Ökostrom-Verträge, früher war es teurer als typische Nicht-EE Verträge, inzwischen ist mein Altvertrag billiger.

Atomstrom und Infrastruktur wurde wesentlich mehr subventioniert als EE bisher.
deswegen kauft DE Atomstrom von Frankreich und Belgien?
deswegen ist der Strom in Frankreich deutlich günstiger?

Sorry aber irgendwie glaube ich nicht 100% das Ökostrom was angeboten wird, auch immer 100% Ökostrom ist,
wie bei den Bio-Eiern ;)
Ergänzung ()

Buttkiss schrieb:
@dergraf1
Du bist offensichtlich auf einem etwa 10 Jahre alten Stand steckengeblieben.
Anhang anzeigen 1219429 Quelle

Der Schwenk hat dem kleinen Mann (wer auch immer das sein mag) also viel Geld gespart, Freu Dich.
Fakt ist je mehr der Atomstrom geheiligt wird (wie die afd und der Graf es tun) , umso teurer wird es für den kleinen Mann.
kannst du mir bitte dann noch sagen, wieso der Strom in Frankreich viel billiger ist, obwohl FR den größten Anteil mit Atomstrom (70%) belegt?
 
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