Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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Norwegen hat, soweit ich weiß, konsequent E-Autos gefördert und konsequent Verbrenner die tatsächlichen Kosten aufgelegt.

Also definitiv ja, die Politiker dort sind nicht massiv beeinflusst von einer Autolobby...
 
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Woran mag das liegen, bei den ganzen norwegischen Autoherstellern. 🙂 Wobei, es gibt wohl Buddy Electric. Irgendwie niedlich, wenn es nicht so eckig wäre. Also vielleicht doch beeinflusst, nur von der anderen Seite.^^

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@knoxxi @Erkekjetter @Kuristina

Ihr wisst schon, dass Norwegen ein sehr großer Öl-Produzent innerhalb der EU ist, ne? Mit diesen Öl-Geld finanziert der Staat halt auch massiv die E-Autos sowie die erneuerbaren Energien.
In Norwegen ist es halt wirklich ein Spagat zwischen CO2 Produzent und Energiewende. (mal Artikel dazu)

Norwegen hat die Gewinne aus der Öl-Förderung halt gut genutzt und investiert über den Staatsfond. Dieser ist über 1,2 Billionen Euro schwer. (Quelle)
Mit den Gewinnen aus diesen Staatsfond sowie aus der Öl-Förderung kann Norwegen ganz anders agieren, als Deutschland dies tut.

Achso, man könnte sich natürlich auch fragen, warum wir in Deutschland kein Staatsfond haben - schließlich ist der Staat auch hier an großen Konzernen wie VW, DHL, Bahn beteiligt. Auch diese Konzerne produzieren ja Gewinne in Milliarden-Höhe. Aber irgendwie scheint man in Deutschland diese Einnahmen eher direkt wieder zu verteilen, als zu investieren.
 
Hab kürzliches dieses Interview gelesen:
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/erdueberlastungstag-interview-tockner-100.html

Unter dem Aspekt "Hoffnungsschimmer" wird die slowenische Hauptstadt Ljubljana genannt, was den Autoverkehr aus der Innenstadt verbannt hat. Wie zu erwarten war das Anfangs sehr kontrovers aber anscheinend hat sich das Konzept bewährt und die Bevölkerung steht dahinter.
Und die Stadt hat die Auszeichnung "European Green Capital". Weckt durchaus Interesse persönlich zu erleben wie das dort funktioniert.

Die Stadt geht damit auch ein weiteres Problem an, die Überhitzung von Städten im Sommer.
Mehr versiegelte Fläche, Straße, Beton, Autos führt auch zu mehr Hitze und wenn die Stadt kaum oder keine ausreichenden Korridore hat kommt die Hitze aus der Stadt auch nicht raus.
Viele Städte werden hier konzeptuell auch was tun müssen.
 
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@Shader

Die autofreie Innenstadt gibt es aber auch schon in diversen deutschen Städten*. Bzgl. der Versiegelung hilft es vielleicht auch, weitere Konzepte zuzulassen, wie grüne Dächer oder die Begrünung ganzer Objekte. (Beispiel St. Pauli Bunker)
Hier ist m.E. nach auch stark der Denkmalschutz gefragt, solche Konzepte mit zuzulassen.

Ansonsten hilft es halt natürlich, dass man als Stadt auch ein vernünftiges Gesamtkonzept aufstellt. Wenn die Innenstadt autofrei sein soll, dann muss der ÖPNV ausgebaut werden, dass man weiterhin in die Innenstadt kommt und auch für entsprechende P&R Stationen müssen außerhalb geschaffen werden, dass die Leute auch den ÖPNV für die Innenstadt nutzen können.

*primär braucht man hier noch nicht mal ein Verbot, sondern man kommt super mit Bus & Bahn in die Innenstadt und lässt das Auto außerhalb stehen, nervige Parkplatzsuche/teure Parkplätze entfallen damit.
 
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Kuristina schrieb:
Wobei, es gibt wohl Buddy Electric. Irgendwie niedlich, wenn es nicht so eckig wäre.
Ich glaube ähnlich aber runder ist der Opel Rocks-e – steht bei mir gelegentlich in der Nachbarschaft, vielleicht ein hübsches Gefährt für Kurzstrecken wenn kein eRad in Frage kommt.
 
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_killy_ schrieb:
Wenn die Innenstadt autofrei sein soll, dann muss der ÖPNV ausgebaut werden, dass man weiterhin in die Innenstadt kommt und auch für entsprechende P&R Stationen müssen außerhalb geschaffen werden, dass die Leute auch den ÖPNV für die Innenstadt nutzen können.
In meiner Heimatstadt gibt es ein solches Konzept seit mindestens 30 Jahren.
Der ÖPNV ist im städtischen Bereich gut ausgebaut und an den 5 Endpunkten der Stadtbahn gibt es große Parkplätze sowie überdachte und teils geschlossene Fahrradstellplätze. Die Bielefelder sind sich auch eigentlich alle einig, dass es "die Hölle" ist, mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren, dort dann lange mit der Parplatzsuche zu verbringen und am ende doch wieder 10 Minuten Fußweg zu haben.
Man hat sogar begonnen, die innerstädtische Infrastruktur für Autos zurückzubauen und damit die Innenstadt noch autounfreundlicher zu machen.

Genutzt wird das P&R-System seit Bestehen dennoch eher wenig (die P&R-Parkplätze sind meist leer).
Ich fürchte, ganz ohne Verbot, fruchtet ein solches Konzept in Deutschland einfach nicht. Darauf, dass die Deutschen irgendwie freiwillig "Verzicht" üben, kann man lange warten.
 
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Verbot vielleicht nicht, aber ne kostenlose Bratwurst jedesmal wenn man es benutzt oder so. :D

Es ist ja oft wirklich nur die Berührungsangst.

So ne richtige ÖPNV offensive, zwei Monate lang gibts ne Bockwurst im Brötchen fürs vorzeigen eines Tickets gratis, an den P&R Plätzen stehen Lotsen die einem das ganze erklären falls man neu im Dschungel ist.
 
DerOlf schrieb:
Genutzt wird das P&R-System seit Bestehen dennoch eher wenig (die P&R-Parkplätze sind meist leer).
Ich fürchte, ganz ohne Verbot, fruchtet ein solches Konzept in Deutschland einfach nicht. Darauf, dass die Deutschen irgendwie freiwillig "Verzicht" üben, kann man lange warten.

Stichwort: Verkehrsleitsysteme. Sobald die Leute mit dem Auto die Stadtgrenze einfahren, sollten sie über entsprechende Tafeln auf Parkhäuser hingewiesen werden und dann auch zu diesen mit geleitet werden. Auch ne digitale Anzeige freier Parkplätze in den Parkhäusern hilft, die Leute dorthin zu leiten.
Bequemlichkeit ist King - wenn man den Autofahrern die Parkplatzsuche abnimmt und dann an den zentralen Knotenpunkten den ÖPNV Verkehr verbessert, bekommt man Innenstädte deutlich vom Autoverkehr befreit. Dann sind nur noch die Autos unterwegs, die es wirklich müssen. (Lieferverkehr, Handwerker)

Solche Leitsysteme kenne ich aus diversen Städten - teilweise mit nicht mal viel Einwohner (30k) ... nicht überall mit Digitalanzeige, aber so gut gestaltet, dass man als Orts-fremder gut ans Ziel kommt und dennoch in die Innenstadt gelangt.

Eine Veränderung bekommt man nur durch Veränderung hin - macht es den Autofahrern bequemer ein Parkplatz zu finden, dann braucht man kein Verbot (und spart sich so die lärmenden Stimmen, die gegen ein Verbot sind ...)
 
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knoxxi schrieb:
Gibt es in Norwegen etwa keine Springerpresse und Autolobbyierte Politiker? 🤷‍♂️
in norwegen ist strom extrem viel billiger als in DE. und dadurch ist die kostenrechnung erheblich postiver als in DE.
mit den aktullen spirtpreisen und den aktuellen ladepreisen (öffentliche ladestationen) in Deutschland, ist man quasie kostengleich, dass ist in norwegen ganz anders. von daher kann man das komplett gar nicht vergleichen.



1.JPG
https://efahrer.chip.de/news/europa-im-ladekostenvergleich-dies-ist-das-e-schlaraffenland_107857

Corto schrieb:
So ne richtige ÖPNV offensive, zwei Monate lang gibts ne Bockwurst im Brötchen fürs vorzeigen eines Tickets gratis, an den P&R Plätzen stehen Lotsen die einem das ganze erklären falls man neu im Dschungel ist.
wie wäre es damit, wer auf P&R parkt erhält kostenfrei eine tagesnetzkarte des örtlichen öpnv verbunds.
 
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roket schrieb:
in norwegen ist strom extrem viel billiger als in DE. und dadurch ist die kostenrechnung erheblich postiver als in DE.
Kannst ruhig auch dazu erwähnen, dass Benzin dort erheblich teurer ist. E10 1,93€ ca und Diesel 1,77€. Und das, obwohl sie als Ölförderland Sprit schweinebillig machen könnten, wie es beispielsweise die Saudis tun.

Ich meine auch, dass die Ladeinfrastruktur dort viel gesteuerter aufgebaut wurde und nicht so ein Wildwuchs wie in DE, weil man wieder mal der liberalen Lüge unterworfen war, dass der Markt regeln würde...
 
roket schrieb:
mit den aktullen spirtpreisen und den aktuellen ladepreisen (öffentliche ladestationen) ist man quasie kostengleich,
Aha. Wieviele Liter Sprit kriegt man denn für 4,25 € 4,65 und wie weit fährt damit ein Kleinwagen?
 
Und das wo wir grade in einem 12 Monatstief bei Spritpreisen sînd. ^^
 
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R.Kante schrieb:
Aha. Wieviele Liter Sprit kriegt man denn für 4,25 € 4,65 und wie weit fährt damit ein Kleinwagen?
1 liter diesel kostet rund 1,60€
ein aktueller golf verbraucht rund 3,5liter diesel auf 100km

=5,60€ fast gleich wie geschrieben.

1liter super E10 kostet aktuell rund 1,70€
ein aktueller golf verbraucht davon rund 5,5liter

=9,35€


der Golf ist das meist verkaufte auto deutschlands.


knoxxi schrieb:
Ähm, rechne noch mal gut nach. Tipp, du liegst nicht richtig.
bei meiner letzten privaten rechnung der der bei mir verfügbaren schnelladesäule ergab 9,30 €/100km strom und 10,50€ 100km benziner,
die diferenz hat die anschaffungsmehrkosten von 30 000€ des e-autos zu einem gebrauchten leasing rückläufer benziner nicht gerechnet.
und selbst beim neuwagen sind es meist 10 000€ unterschied im direkt vergleich

schnalleder lag da bei der ENBW bei 56cent/kwh und dem wagen den ich getestet habe bei etwas über dem vom adac angegebenen 15kwh.
 
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joa also mein 125 ps astra verbraucht die 5,5 wenn er langstrecke fährt, ich vermute das ist beim golf ähnlich. Bei meinem 20km täglichen arbeitsweg sind es realistisch eher 7,5-8 liter aufgrund der Kurzstrecke.
 
dann brauchst du mit dem e-auto auch mehr als die vom adac genommenen 15kwh.
 
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@Corto
Benziner? Kannst ja nicht mit dem Diesel vergleichen. Je nach Fahrprofil kommt man auf um die vier Liter mit dem Diesel.
3,5 halte ich aber auch für extrem optimistisch.

@R.Kante
Die Rechnung mit den 4,65€ ist aber auch optimistisch.
Der billigste Tarif dürfte 29 Cent/kWh AC bei Lidl sein. Bei EnBW bist du mit AC bei knapp 40 Cent.
Verbrauch beim BEV hängt auch vom Fahrprofil ab. Mit Autobahn wirst du aber samt Ladeverlust eher bei 20 kWh aufwärts auf 100 km sein.

Und ständig an öffentlichen Säulen AC laden? Wäre mir persönlich ja zu aufwändig. Wie oft soll man denn bei Lidl einkaufen gehen? ;)
 
roket schrieb:
der bei mir verfügbaren schnelladesäule ergab 9,30 €/100km strom
Schnellladesäulen mit normalen Tankstellen Sprit zu vergleichen ist aber auch etwas mäh. Bei diesem Vergleich bitte den Autbahntankstellen Preis als Vergleich heranziehen, sonst bitte nur mit Strompreis max 0,35€, handelsüblichen Haushaltsstrompreis.
roket schrieb:
ein aktueller golf verbraucht rund 3,5liter diesel auf 100km
Sorry, sogar der ADAC im ECO Test schreibt, der Golf verbraucht 4,5L auf 100km. Nix mit gleicher Preis E-Auto und Kohlenstoffsprit.
 
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