Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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Moritz Velten schrieb:
o kaufen, dafür dann 240 € brutto weniger jährlich
Also ich zahle noch über 3500€ im Jahr für Benzin. 240€ im Gegensatz ist nun nicht so furchtbar viel und 50% meiner Jahres-Kilometer entfallen aufs Büro.
 
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Na gut, aber ich habe das Gefühl, dass es irgendwann auch mit dem Dienstwagenprivileg vorbei sein wird.

Leider :(
 
Ich kenne große Aktiengesellschaften die nach eigener Aussage am Überlegen sind, ihre Dienstwagenflotte in Kürze ganz erheblich zu reduzieren, um den ihnen zugerechneten CO2-Ausstoss zu reduzieren.
Die zahlen dann lieber wieder mehr brutto aus und überlassen die CO2-Bilanz in Sachen Verkehr Arbeitnehmer ganz dem Arbeitnehmer.
 
Ich fahre ein SUV ohne das Dienstwagen"privileg". Ich zahle weder einen Cent Sprit, noch einen Cent für Steuer, Versicherung und Werkstatt. Ich habe also keinerlei Kosten.
Wenn ich das in vergleichbarer Position vertraglich gebunden hätte, müsste ich entweder erheblich draufzahlen oder einen wesentlich höheren Lohn vereinbaren. Insofern kann ich das Privileg nicht als Privileg erkennen.
 
Auch nach mehrmaligem Lesen verstehe ich den Sinn Deines Beitrags nicht. Du fährst ein Fahrzeug, hast dabei keinerlei Kosten, aber siehst das nicht als Privileg, sondern?
 
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Incanus schrieb:
Auch nach mehrmaligem Lesen verstehe ich den Sinn Deines Beitrags nicht. Du fährst ein Fahrzeug, hast dabei keinerlei Kosten, aber siehst das nicht als Privileg, sondern?
Das kann ich erklären. Die übliche 1%-Regelung bei Geschäftswagen ist recht teuer für die Fahrer. Bei mir wären das knapp über 500 Euro im Monat die zu versteuern wären. Das sehe ich nicht als Privileg. Aber das Auto ist nicht personengebunden und auch kein Bestandteil des Arbeitsvertrages.
 
Skjöll schrieb:
Die übliche 1%-Regelung bei Geschäftswagen ist recht teuer für die Fahrer.
Teuer? Für eine Autoflatrate ist das doch ein Schnäppchen.
Skjöll schrieb:
Aber das Auto ist nicht personengebunden und auch kein Bestandteil des Arbeitsvertrages.
Dann steht es Dir aber auch nicht rund um die Uhr und auch zur Privatnutzung zur Verfügung.
 
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Verstehe ich das richtig, du nutzt einen Firmenwagen privat ohne es dem Finanzamt zu melden ?
 
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Wer die pauschale Versteuerung mit 1% oder im Falle von Plug-In Hybriden mit 0,5% oder bei BEV gar 0,25% für eine Flatrate nicht als gravierenden Vorteil sieht, will das wohl einfach nicht sehen oder profitiert stark davon und will den Vorteil klein reden.

Das Thema wurde in diesem und auch anderen Threads erschöpfend diskutiert und das einzige übrig gebliebene Argument der Begünstigten war, dass alle anderen ja nur neidisch wären.

Das Konstrukt in diesem konkreten Fall verstehe ich auch noch nicht so ganz. Trägt man sich da in eine Liste ein und nimmt das Auto dann auch außerhalb der Geschäftszeiten mit nach Hause?
Klingt aber stark danach, dass hier mehrere Parteien Steuern "sparen" wollen.
 
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Skjöll schrieb:
Das kann ich erklären. Die übliche 1%-Regelung bei Geschäftswagen ist recht teuer für die Fahrer. Bei mir wären das knapp über 500 Euro im Monat die zu versteuern wären. Das sehe ich nicht als Privileg. Aber das Auto ist nicht personengebunden und auch kein Bestandteil des Arbeitsvertrages.
500€ zu versteuern sind schlimmstenfalls (bei Spitzensteuersatz) 210€ / Monat vom Netto. Für Flatrate-Fahren mit einem 50k€ Auto.

50k€ / (210€/Monat) = 238 Monate oder 19,8 Jahre.
Allein am Kaufpreis des Autos müsstest du, wenn du das privat so zahlen würdest, fast 20 Jahre abbezahlen (naja, da wäre das dann ja ein Kredit, also länger weil Zinsen).
On top kämen dann noch Wartung, Versicherung, Steuer und Sprit.

Da wäre ich mal auf die Erklärung gespannt, wieso das kein Priveleg sein soll. Jeder, der ein vergleichbares Auto privat finanziert, zahlt ein Vielfaches.
 
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Meine Frau ist ebenfalls Firmenwagenberechtigt und wir haben uns dennoch dagegen entschieden -> ein gebrauchtes Auto kostet einfach deutlich weniger als ein Firmenwagen.

Ja, im Vergleich Neuwagen zu Firmenwagen ist der Firmenwagen günstiger.

Ansonsten ist es eine Zusatzleistung des Arbeitgebers für die Arbeitnehmer, die nun mal im Zuge ihrer Tätigkeit auch beruflich unterwegs sein müssen:
-> Handwerker
-> Pflegekräfte
-> Vertrieb
...

Weiterhin bekommen auch andere Berufsgruppen ein Firmenwagen angeboten, da es für den Arbeitgeber am Ende günstiger ist, den Firmenwagen für die Mitarbeiter zu finanzieren, als höhere Gehälter zu zahlen. Der Arbeitgeber zahlt ja am Ende sowohl den Arbeitnehmeranteil als auch Arbeitgeberanteil bei der SV ... und am Ende bleibt für den Arbeitnehmer nicht wirklich was übrig.

Von 100 Euro seitens der Lohnkosten für den Arbeitgeber kommen weniger als 30 Euro beim Arbeitnehmer aufm Konto.
 
_killy_ schrieb:
Meine Frau ist ebenfalls Firmenwagenberechtigt und wir haben uns dennoch dagegen entschieden -> ein gebrauchtes Auto kostet einfach deutlich weniger als ein Firmenwagen.

Ja, im Vergleich Neuwagen zu Firmenwagen ist der Firmenwagen günstiger.
Das ist korrekt, aber wenn man einen Frimenwagen nimmt, bekommt man nunmal einen Neuwagen.

_killy_ schrieb:
Weiterhin bekommen auch andere Berufsgruppen ein Firmenwagen angeboten, da es für den Arbeitgeber am Ende günstiger ist, den Firmenwagen für die Mitarbeiter zu finanzieren, als höhere Gehälter zu zahlen. Der Arbeitgeber zahlt ja am Ende sowohl den Arbeitnehmeranteil als auch Arbeitgeberanteil bei der SV ... und am Ende bleibt für den Arbeitnehmer nicht wirklich was übrig.
Korrekt. Am Ende ist diese Regelung ein gut lobbyierter Weg, um das Gehalt (meist gut bezahlter Mitarbeiter) durch einen geldwerten Vorteil zu erhöhen, ohne die entsprechenden Abgaben zu zahlen.

Und die Autoindustrie ist sicher auch nicht unbeteiligt, wo doch 70%(?) der Neuwagen in Deutschland über Firmen zugelassen werden.
Wenn plötzlich jeder sein Auto selber zahlen müsste, würde da sicher nicht alle 2 Jahre der neue Firmenwagen geleast, sondern ein Auto auch mal deutlich länger gefahren.

Und was Handwerker, Pflegekräfte und co. angeht:
Die werden in der Debatte zwar immer gerne angeführt als die armen Verlierer, sollte das mal reformiert werden.
Aber ich kenne niemanden in den Berufsgruppen, die einen Firmenwagen haben oder haben könnten. Gibt es vielleicht vereinzelt, aber der Normalfall, den ich da von Freunden und Bekannten (6 Stück fallen mir in den Branchen gerade ein) kenne ist, dass die Autos halt jeden Tag im Betrieb gebraucht werden, in der Pflege von Früh- bis Spätschicht und 7 Tage die Woche. Der Betrieb hat normalerweise Autos als Mitarbeiter. Da kann man nicht einfach ein Auto dauerhaft an einen MA binden.
Mal davon ab, dass wohl auch die allerwenigsten einen großen Handwerkersprinter als privates Auto haben wollen würden - Laderaum voll mit Kram von der Arbeit, nur 2 oder 3 Sitzplätze, aber halt eine riesen Kiste.
 
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Autokiller677 schrieb:
Wenn plötzlich jeder sein Auto selber zahlen müsste, würde da sicher nicht alle 2 Jahre der neue Firmenwagen geleast, sondern ein Auto auch mal deutlich länger gefahren.
Das suchen sich die Arbeitnehmer nicht selbst aus.
Da gibt's es Modelle von Leasen bis Kaufen und entsprechend auch unterschiedliche Laufzeiten.

Autokiller677 schrieb:
Da kann man nicht einfach ein Auto dauerhaft an einen MA binden.
Meine Schwägerin nimmt ihren wagen solange sie Dienst hat mit nach hause an freien Tagen bleibt der im betrieb. Ist bei uns in der Gegend bei den meisten Pflegediensten so geregelt. Da wird allerdings auch nicht nach 1% abgerechnet.
 
Wir können das "Dienstwagenprivileg" auch abschaffen. Ist m.E. nach kein Problem. Da hat aber die Regierung m.E. nach echt wenig Interesse daran - auch wenn primär die Besserverdiener am meisten von diesen Privileg profitieren. Der Staat profitiert ebenfalls extrem von der Firmenwagenregelung.

Wenn wir mal die Pflegekräfte außen vor lassen, sind es dann doch eher die hochwertigen Autos:
-> so zwischen 80-100k Kaufpreis von deutschen Herstellern

Gerade diese Firmenwagen sichern ja nicht wenig Arbeitsplätze in Deutschland. Und der größte Vorteil nach aktueller Regelung geht auch in Richtung BEV. Streicht man die Steuervorteile, so wird der Firmenwagen wenig attraktiv und dann könnten doch eher die gebrauchten Fahrzeuge wieder interessanter werden.

Damit macht man zwar den Gebrauchtwagenmarkt attraktiv - verliert am Ende aber vielleicht deutlich mehr Steuereinnahmen weil weniger Umsatz bei den Unternehmen gemacht wird, weniger Mitarbeiter gebraucht werden die Steuern und Abgaben zahlen und und und.

Man muss als Staat halt auch schauen, welche Lenkungswirkung solche Steuerprivilegien haben - aktuell sorgen sie halt für höheren Absatz von hochpreisigen Autos. Daran verdient der Staat nun mal auch mit.

Aber ja, streicht ruhig die Firmenwagenprivilegien, aber wundert euch nicht, wenn es am Ende weniger Steuereinnahmen gibt als vorher.
 
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Eine Streichung des Dienstwagenprivilegs wäre der vollkommen falsche Weg.

Es sichert recht viele Arbeitsplätze und bringt nicht gerade wenig Steuereinnahmen.
 
Da unser Wirtschaftsminister ja nur Kinderbuchautor ist, versteht er vielleicht gar nicht den Zusammenhang zwischen:
-> Dienstwagenprivileg abschaffen, damit es weniger Dienstwagen gibt
und
-> weniger Umsatz bei Dienstwagen heißt weniger Unternehmenssteuer, weniger Einkommenssteuer, weniger Sozialabgaben ... da die fehlenden Verkäufe von Dienstwagen dies bisher finanziert haben.

Steuern haben immer eine Lenkungsfunktion. Dies sollte hoffentlich auch hier im Thread den Teilnehmern klar sein - als die E-Auto-Prämie gestrichen wurde, viel der Absatz der E-Autos ebenfalls. (damit auch wieder weniger Steuereinnahmen ...)
 
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