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Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?
Vielleicht jeder, der mal in Tokio Zug gefahren ist oder sich eine sündhaft teure Reise mit dem Shinkansen geleistet hat. Fahr mal in ländlichen Regionen in Japan mit dem Zug - sofern da überhaupt noch einer fährt. Die Probleme in abgelegeneren Regionen sind dort dieselben wie hier, und das liegt, große Überraschung, an der irren Wahnvorstellung, mit der Bahn unbedingt Gewinne erwirtschaften zu wollen. Das ist mit der Anbindung einer kleinen Gemeinde schlicht unmöglich. Die Lösung der freien Wirtschaft in einem solchen Fall wäre deshalb, den entsprechenden Ort einfach abzuschneiden. Sowohl in Deutschland als auch in Japan gibt es dafür genügend traurige Beispiele.
Die Bahnvorstände haben das ziemlich genau durchgeführt, was vom Besitzer, also dem Bund vorgegeben wurde.Sonst wären sie nicht lange Vorstände geblieben. Und im beim Bund zuständigen Verkehrsministerium
hat auch unabhängig vom Minister die Autolobby großen Einfluss. Da wird lieber Geld für neue Straßen ausgegeben als Engpässe im Bahnnetz beseitigt.
Eine private Bahn kann funktionieren wenn der Staat klare Ziele vorgibt, da hier jedoch unser Staat wissentlich keine große Interesse hatte in die Bahn außer es geht um fragliche Prestigeprojekte, haben wir den heutigen Salat.
Ich wäre zumindest dafür den Aktionärsgedöns wegfalleb zu lassen - denn da können Leute im Managementboard sein denen nicht unbedingt eine rollende Bahn von Interesse sein muss. Es ist ja eine Aktiengesellschaft und ich erlebe es auch in meiner Company, was das Board bestimmt - da greift man nur an den Kopf. Da sitzen manchmal Leute die keinen Plan von der Company haben und noch weniger bzgl. manch Kundensegmente.
Die Investitionen die jetzt passieren in die Bahn sind bei weitem nicht genug.
Siehe: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/schienennetz-deutsche-bahn-sanierung-flickwerk-100.html
Aber im Vergleich zur Bundeswehr sieht es die Bundesregierung nicht ein, ein Sondervermögen für einzurichten. Wäre ein wirklicher Wille da, dann könnte der Staat des tun denn die Schuldenbremse erlaubt sowas aber nicht mit unseren Parteien. Kurzfristiges denken funktioniert bei der Bahn nicht und wenn das so weiter geht wie bisher wird das nichts mit der Bahn. Ein ICE z.B. ist für mindestens 30 Jahre Betrieb ausgelegt. https://nachhaltigkeit.deutschebahn.com/de/massnahmen/redesign
Aktuellen Auswertungen zufolge je nach Gebiet und Strecke zwischen 10 und 25% mehr Fahrgäste als vorher finde ich jetzt schon ziemlich ordentlich.
OdinHades schrieb:
Nennt mich einen Kommunisten, aber ich bin dafür, den Bumms einfach wieder zu verstaatlichen. Das von CDU und FDP erzählte Märchen, dass die Privatisierung dank Wettbewerb zu ganz tollen Effekten führen würde, ist in den letzten 30 Jahren nie Realität geworden, nicht einmal ansatzweise.
Schwer zu sagen ob sich dadurch etwas bessern würde. Da die Liberalisierung des Schienennetzes von der EU vorgegeben wird und sich aktuell glaube ich keine Partei so wirklich für eine Verstattlichung einsetzt werden wir es wohl nie erfahren.
Soweit ich mich erinnern kann war die Bundesbahn früher aber nicht viel zuverlässiger als heute....
Ich kann ja noch ein weiteren Vote abgeben:
-> Gründung eines Investment-Fonds, der Bund/Länder halten ja Anteile an
--> der Post
--> der Bahn
--> Volkswagen
--> Bundesbank
--> Versteigerung Funk-Frequenzen
... und noch vielen weiteren Unternehmen, die jährlich Gewinne ausschütten.
Bisher werden diese Gewinne ja immer direkt "konsumiert" und nicht angelegt. Ein solcher Fonds hat dann die Möglichkeit, weitaus besser Transformationen zu finanzieren, als das heute der Bund schafft. Weiterhin würde man auch mal im Haushalt sparen und sich auf wichtige Sachen einigen.
Meiner bescheidenen Ansicht nach sollte grundsätzlich aufgehört werden, die Bahn als ein Unternehmen zu betrachten, welches auch nur ansatzweise Gewinne erzielen sollte.
Es ist vollkommen ok, wenn die Bahn Verluste macht. Das sollte es uns als Gesellschaft wert sein, und das auch, um den weniger gut betuchten Mobilität zu ermöglichen.
Meiner bescheidenen Ansicht nach sollte grundsätzlich aufgehört werden, die Bahn als ein Unternehmen zu betrachten, welches auch nur ansatzweise Gewinne erzielen sollte.
Das Problem ist, ohne Gewinn kommt kein Geld für zukünftige Investitionen rein.
Wieso gingen/gehen denn so viele staatliche Unternehmen pleite, werden verkauft/privatisiert und werden dann auf einmal (gut geführt) profitabel ?
Wenn ich nur an die alte Post/Bahn denke, diese ineffektiven Läden will ich nicht mehr zurück haben und es gibt Gründe wieso die privatisiert wurden.
Ich möchte so wenig Beamte wie möglich, die haben von oben keinen finanziellen (Leistungs) Druck und müssen nicht profitabel sein, das merkt man.
Um den Kreis zu schliessen, ohne private Unternehmen und nur mit staatlichen Unternehmen wäre es auch bei der Energiewende noch viel schlechter.
Es geht ja nichtmal nur um die weniger gut betuchten. Eine gute Infrastruktur ermöglicht erst Wirtschaft, Wachstum und co. Der gesellschaftliche Mehrwert ist einfach groß.
Das kann auch gut sein, denn das ist ja einer der Gründe für das Beamtentum. Man muss nicht wie ein Manager Gewinne erzielen auf Teufel komm heraus, egal welche negativen Nachwirkungen das hat. Der Manager hat dann schon längst seine Boni bekommen und ist weiter gezogen.
Dumm wird es nur wenn das Land und der Bund kein Geld für Investitionen haben, sparen müssen und Investitionen verschieben/aussetzen.
Oder wieso geht es der Bahn schlecht, wieso buttert das Land oder der Bund nicht viel Geld rein damit ausgebaut wird und es besser läuft ?
Incanus schrieb:
Das kann auch gut sein, denn das ist ja einer der Gründe für das Beamtentum. Man muss nicht wie ein Manager Gewinne erzielen auf Teufel komm heraus, egal welche negativen Nachwirkungen das hat.
Der Nebeneffekt ist das Beamte keinen Leistungsdruck haben und weniger leisten müssen und nicht gekündigt werden können wenn sie nicht profitabel sind.
Hat er doch so geschrieben, es hat eben auch Vorteile.
Wenn man wegen Profitzwang die Leistung und das Personal reduziert und so in eine Abwärtsspirale geht kommt evtl sowas wie die heutige Bahn raus.
Dann evlt lieber etwas Verlust fahren, aber ein gutes Angebot und lebenswerte Arbeitsplätze.
Willkommen im Leben, es gibt immer Vor- und Nachteile. Beamten aber deswegen grundsätzlich Unfähigkeit oder Unwillen etwas zu leisten zu unterstellen ist aber meiner Meinung nach unzutreffend.
Weil aufgrund der aktuellen Haushaltsdiskussionen schon gefordert wurde, um das Loch zu stopfen, den Bürgergeldsatz zu reduzieren, weil die vorrausgesagt Inflation nicht ganz zur errechnet Höhe reichte und deswegen wohl auch kein zusätzliches Geld für die Bahn über ist.
Genau das ist das Problem, der aktuelle Haushalt läßt einen nennenswerten Ausbau bei der Bahn oder anderen Projekten der Energiewende nicht zu.
Ihr könnt euch noch so sehr wünschen, das die Taktung erhöht wird, mehr Strecken bedient werden, etc., es ist für diese Wünsche einfach kein Geld da.
Für eine höhere Taktung und der Bedienung von mehr Strecken braucht man mehr Personal, was macht die Bahn um Geld zu sparen, es wird entlassen.
Der ÖPNV wird nicht attraktiver solange kein Geld da ist, solange wird der Großteil (bis alle) der Autofahrer weiter Auto fahren und den ÖPNV meiden.
Die Wohnungsbaukrise entwickelt sich ja noch viel extremer als die Bahnkrise wenn der dt Staat Geld über hätte würde der Bereich doch alles auffressen - weil Wohnungsbau betrifft essentielle Basisbedürfnisse.
Der Staat muss da einfach reinknüppeln. Aber wenn man wie ein Privathaushalt denkt, wird das natürlich nichts. Nur das ausgeben, was man hat...ja, das sieht man natürlich in gewinnorientierten Unternehmen zuhauf - Nicht! Überall gibt es Wachstum durch Schulden. Selbst Privathaushalte finanzieren sich durch Schulden (z.B. durch Auto- und Hauskredite).
Wir hatten zudem lange billiges Geld und trotzdem ist die Infrastruktur beschissener den je. Und jetzt, wo die Zinsen höher sind, wird natürlich so getan, als könne man auf keinen Fall Kredite aufnehmen.
Selbst IWF und OECD sagen, dass die Schuldenbremse mindestens gelockert werden muss. Und das sind nicht die einzigen Ökonom:innen.
Aber mehr Autos in Innenstädten sind halt einfach wichtiger. Ach und kostenlose Parkplätze, weil die FDP ja gegen diese sogenannte Gratismentalität ist - Oh, wait.
IWF, OECD aber auch Wirtschaftsverbände und Lobbyisten sagen ALLE, dass der Staat die Bürokratie abbauen soll, um für mehr Wirtschaftswachstum zu sorgen.
Alternativ kann man auch mehr Staats-Schulden aufnehmen, um damit Investitionen zu tätigen um die Wirtschaft anzukurbeln. Aber dies war auch bei IWF und der OECD nicht der Schwerpunkt.
Weiterhin haben wir im nicht wirklich stabilen Haushalt 2025 50 Milliarden an Kredit-Neuaufnahme mit drin. (bei 450 Milliarden an Haushaltsvolumen) Von "Bremse" kann somit keine Rede sein. Verfassungskonform. Ja, Verfassungskonformes arbeiten von einer Regierung ist doch ein Mindestmaß, was man als Bürger verlangen darf.