Buttkiss schrieb:
Aus Deiner eigenen Quelle: "Bei gleicher Nutzungsintensität hat das Elektrofahrzeug dann gegenüber einem Benziner bereits ab gut 4 Jahren, gegenüber Erdgas und Diesel ab etwa 5,5 Jahren einen Klimavorteil. " Das Mehr an CO2 für die Produktion des E-Autos ist hier eingerechnet.
Nochmal! Vorausgesetzt dein Auto ist Schrott und du musst ein neues Auto kaufen. Du hast aber diese Aussage von mir kritisiert:
Jeder der sein "altes" aber noch funktionsfähiges Auto gegen ein Elektroauto tauscht, lügt sich ins Gewissen wenn er denkt damit was gegen die Klimaerwärmung zu tun.
Dann kommst du nämlich mit den 4 Jahren oder 71000km nicht hin, denn die Herstellung deines Autos verursacht so viel CO2, wie du erst in einem Jahrzehnt oder halt erst nach 200.000km wieder einholst.
Sicher, ein Elektroauto verursacht über einen langen Nutzungszeitraum weniger Emissionen, das Problem ist hier der Nutzungszeitraum. Für den einen sind 200.000km nix, der andere kommt in 10 Jahren auf keine 100k und der nächste least das Auto für drei Jahre und kriegt dann wieder ein neues.
Da wären wir dann aber beim nächsten Problem:
Elektroautos entwickeln sich immer mehr zu Ladenhütern. Jetzt stellt sich heraus, dass die meisten Autohändler auch keine gebrauchten E-Autos mehr in Zahlung nehmen. Das hatte eine Umfrage des Branchenmagazins „Kfz-Betrieb“ vor einer Woche ergeben. Danach nehmen 68,7 Prozent und damit mehr als zwei Drittel der Autohändler keine gebrauchten Elektroautos in Zahlung. Für 51,1 Prozent der Befragten sind gebrauchte Elektroautos derzeit gar „so gut wie unverkäuflich“.
Das ist nichts neues und ein riesiges Problem, weil in Afrika oder Osteuropa will das Zeug erst recht niemand. Was wir also haben sind Elektroautos, die über einen kurzen Zeitraum genutzt werden, zusätzliche Umweltbelastung bei der Herstellung verursachen, diesen CO2 Koffer nie loswerden und in kurzer Zeit in der Schrottpresse landen, denn auch Akkurecycling befindet sich eher noch in Kinderschuhen.
Sag mir dann doch mal bitte wo das irgendwo "ökologisch" ist, wenn es bestenfalls dann gut für die Umwelt ist, wenn zig Kriterien erfüllt sind? Es muss eh ein Neuwagen beschafft werden, man kann selbst erzeugten Strom "tanken", man nutzt das Auto über einen langen Zeitraum und es findet sich in ein paar Jahren eine Firma die Akkus sinnvoll verwerten kann.
Werden diese ganzen Faktoren nicht erfüllt wird es schwierig, denn an der Ladesäule gibt es keinen CO2 freien Strom sondern EU Strommix, bei kurzen Laufleistungen schlägt die Umweltbelastung durch den Akku voll durch und was mit den Autos danach passiert, wissen wir derzeit noch nicht so wirklich. Haben wir uns das alles gut überlegt? Für mich klingt es eher nach eine Schnapsidee, in die wir allerdings jedes Jahr Milliarden an Steuergeld reinstecken.