Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

xexex schrieb:
Die Grundaussage ist, will man wirklich was für die Umwelt tun, muss man gezielt die gesamte Lieferkette umweltfreundlich auslegen und kein Greenwashing betreiben, indem man den CO2 Ausstoß hierzulande senkt, der in gleicher Zeit in anderen Ländern aber explodiert.
Im leeren Raum sicher schön, aber hier muss man eben auch die Alternative anschauen - wenn man E-Autos durch überhöhte Ansprüche zurückhält, wird in der Zeit halt das noch schädlichere bisherige Verhalten weitergeführt. Da hat dann auch keiner was von.

Es passiert häufig, dass an potentielle Ersatztechnologien viel höhere Ansprüche gestellt werden als an den Status quo, bevor man bereit ist, etwas umzustellen. Und das ist am Ende einfach nur schädlich, wenn es die Umstellung verzögert. Man sollte an alle Wege die gleichen Ansprüche stellen.
 
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ZeT schrieb:
CO2 Neutral bis irgendwann, auch wenn klar ist das eine Neutralität nichts bringt sondern nur eine negative CO2 Bilanz den Worstcase stoppen kann.
Nochmal, wir emittieren ca. 50GT/Jahr, davon nehmen die natürlichen Senken gleich ~25GT/Jahr wieder auf. Wir brauchen also nur um die Hälfte zu reduzieren, um Null zu erreichen und nur knapp mehr, um das CO² Niveau wieder zu senken. Je schneller das geschehen soll, umso mehr muss natürlich reduziert werden.
 
was deutschland macht spielt keine rolle, solange die weltweiten emissionen weiter exponentiell steigen, was die co2 konzentration angeht, und eben nicht wie hierzulande seit etlichen jahren rückläufig sind. die können hier auch -100GT/jahr sein solangfe woanders GT/jahr mehr ausgestosen werden.

Autokiller677 schrieb:
Im leeren Raum sicher schön, aber hier muss man eben auch die Alternative anschauen - wenn man E-Autos durch überhöhte Ansprüche zurückhält, wird in der Zeit halt das noch schädlichere bisherige Verhalten weitergeführt. Da hat dann auch keiner was von.
ohne das ganze politsche groß tam tam und grünen anstrich hätten sich elektro autos schon besser verbeitet als es das aktuell tut, und anstatt eine e-auto förderung wäre eine infrastruktur förderung zielführender gewesen, dann an dieser hapert es in einigen regionen immernoch deutlichst.
 
Samurai76 schrieb:
Nochmal, wir emittieren ca. 50GT/Jahr, davon nehmen die natürlichen Senken gleich ~25GT/Jahr wieder auf. Wir brauchen also nur um die Hälfte zu reduzieren, um Null zu erreichen und nur knapp mehr, um das CO² Niveau wieder zu senken.
Das impliziert 2 Annahmen:
  • natürliche Senken erfahren keine Sättigung
  • die Aufnahme der natürliche Senken ist unabhängig von unseren CO2 Emissionen, was wiederum impliziert, dass die Senken selbst bei uns netto 0 Emissionen noch 25 GT absorbieren würden. ;-)
 
KitKat::new() schrieb:
Das impliziert 2 Annahmen:
Das ist korrekt, die Senkenleistung korreliert mit dem Gasdruck, nicht mit unseren Emissionen.
roket schrieb:
solange die weltweiten emissionen weiter exponentiell steigen,
Hier am Anfang vielleicht noch quadratisch, spätestens ab 1990/2000 eher linear. Sehr weit weg von exponentiell.
Ergänzung ()

roket schrieb:
ohne das ganze politsche groß tam tam und grünen anstrich hätten sich elektro autos schon besser verbeitet als es das aktuell tut
Du meinst also, ohne die politische Werbung und den politischen Willen, dass das E-Auto der Standard wird, hätten wir jetzt mehr davon? Warum?
Ergänzung ()

KitKat::new() schrieb:
natürliche Senken erfahren keine Sättigung
Nicht ganz, aber die Pflanzen wachsen jedes Jahr und die Ozeane sind, soweit ich das noch richtig im Kopf habe, bei aktuell ~20% Sättigung.
Ergänzung ()

KitKat::new() schrieb:
dass die Senken selbst bei uns netto 0 Emissionen noch 25 GT absorbieren würden. ;-)
Werden sie, der Ozean ist, wie oben schon geschrieben, noch weit weg von Sättigung. Der Prozess wird anhalten, solange in der Atmosphäre der Gasdruck höher ist als im Wasser gelöst werden kann. Ein neues Gleichgewicht entsteht, wenn wir nicht weiter emittieren würde vielleicht bei so 500ppm. Wenn wir natürlich wieder auf den Ausgangswert wollen, müssen wir aktiv CO² aus der Atmosphäre entfernen
 
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Samurai76 schrieb:
Du meinst also, ohne die politische Werbung und den politischen Willen, dass das E-Auto der Standard wird, hätten wir jetzt mehr davon? Warum?
ja, weil kommt ja von "den grünen"
mal davon haben wir es bei uns mit bravur durch die mediale berichterstattung die eben angetrieben von den politschen debatten, mit selbst zerstört. ladeangst, reichweitenangst, verbote ....
hinzukommt desaströses marketing aus dem "weiter benzin" lager, also der deutsch&europäischen automarken, mithin zu einer abkehr von autos für jederman hin zu autos für die gehobene käuferschicht.

Samurai76 schrieb:
Hier am Anfang vielleicht noch quadratisch, spätestens ab 1990/2000 eher linear. Sehr weit weg von exponentiell.
das war überspitzt ausgedrückt, und auf einzelne länder trifft das auch zeitweise nach 2000 zu, die sich gerade an die bereits industriealiesierten werte anpassen, was das angeht haben noch etliche länder einen aufstieg wie china oder indien vor sich...
 
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wuselsurfer schrieb:
Anscheinend nicht.
Deine Aussage, wir hätten keine Rohstoffe in Deutschland, ist falsch.
Verdrehst du mir jetzt die Worte im Mund?
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Wo beziehe ich mich mit der Aussage auf deinen Link zu den Ressourcen? Der Link ist übrigens sehr interessant, zeigt aber leider, Ressourcen zu haben reicht nicht, wenn es billiger/einfacher ist sie woanders zu fördern. Ich zitiere einfach nochmal aus deinem Link:
Kohle und Salz, Steine und Sand, Kies, Ton, Kalk oder Kreide sind hierzulande in rauen Mengen vorhanden
K+S in Kassel – weltweit 14 000 Mitarbeiter, rund vier Milliarden Euro Umsatz, einziger Rohstoffwert im DAX – ist einer der ganz Großen in der Branche. Mit Düngemitteln aus Kali und Magnesium, mit Auftau-, Speise- und hochreinem Pharmasalz, mit Spezialsalzen für die Wasserenthärtung, für die Kunststoff-, Aluminium- oder Glasherstellung bis hin zum Katzenstreu hat sich die Gruppe zur weltweiten Nummer eins im Salzgeschäft und zur Nummer fünf in der Kaliproduktion aufgeschwungen.
die Aussichten sind bestens: Der Nahrungsmittelbedarf einer wachsenden Weltbevölkerung bei gleichzeitig schwindender Ackerfläche lässt den Bedarf nach Produkten von K+S stetig steigen;
„Wir müssen mehr Kali produzieren, um von der weltweit steigenden Nachfrage profitieren zu können“, sagt Vorstand Thomas Nöcker. In Kanada investiert K+S deshalb in den nächsten Jahren mehr als drei Milliarden kanadische Dollar, die erste Tonne Kali soll Ende 2015 gefördert werden.
aber auch Standorte in Deutschland wie das Ende der 80er Jahre wegen Überkapazitäten geschlossene Kalibergwerk Siegfried-Giesen bei Hannover würde K+S gerne wiedereröffnen;
Wenn es gut läuft, wissen wir bis 2015, ob es genehmigt werden kann und mit welchen Auflagen“, sagt Nöcker. Aber wegen der danach zu erwartenden Klagen von Kommunen und Naturschützern rechnet Nöcker noch mit vielen Jahren bis zu einer möglichen Wiedereröffnung. „Bis dahin bin ich wohl schon im Ruhestand“

wuselsurfer schrieb:
Belegen kannst Du das - sicher nicht, das hatten wir ebenfalls schon.
Du solltest deine Links einfach auch mal durchlesen, denn da gibt es mehrere gute Beispiele, wieso die Industrie auswandert(e) und auch ein paar Lichtblicke.
Ergänzung ()

Incanus schrieb:
Und was heißt pragmatisch agieren? Sich wieder ein Diesel-SUV kaufen?
Wieso nicht? Wenn in zehn Jahren die ganzen Ideen umgesetzt werden, wir "Wunderakkus" in Deutschland herstellen, die Infrastruktur hierzulande vorhanden ist und die Preise den jenseits von Gut und Böse Bereich verlassen haben, was spricht dann gegen ein Elektroauto?

Pragmatisch heißt für mich, ich kaufe das was "jetzt" für mich die optimale Lösung darstellt und nicht etwas was vielleicht in 10 Jahren, der Renner sein wird. Die meisten Autos sind da nämlich bereits verschrottet, verkauft oder an Leasinggeber zurückgegeben.

Incanus schrieb:
Die Lösungen haben wir jetzt schon, aber auch die Diskussion darüber schon ein Dutzend Mal.
Haben wir? Da hast du sicherlich plausible Statistiken vorzuweisen oder? Ich habe "handfest" bisher nur die erhofften Ziele gefunden, in der offiziellen Statistik vom Umweltamt tauchen Autobatterien noch gar nicht auf.
Vom eingesetzten Lithium sollen bis 2027 mindestens 50 Prozent wiederverwertet werden, bis 2031 zu 80 Prozent. Was an Kupfer, Kobalt und Nickel verbaut wurde, muss bis 2027 zu 90 Prozent recycelt werden
https://www.autobild.de/artikel/bat...s-e-auto-akkus-verwertet-werden-22457613.html

Samurai76 schrieb:
Also wäre dein Fazit lieber kein Elektro und solange noch weitermachen wie bisher, bis alles auch wirklich von hier kommt oder 'Grün genug' ist?
Mein "Fazit" habe ich verfasst! Information ist hier das Stichwort und kein blinder Aktionismus. Auf jedem Kühlschrank blinkt mit ein bunter Energieaufkleber entgegen, wie viel CO2 ein Auto im Vergleich zu einem anderen bei seiner Herstellung verursacht hat und wie viele Kilometer ich damit fahren muss, damit seine Ökobilanz im Vergleich zu einem anderen Fahrzeug positiv ausfällt, finde unmöglich heraus.
 
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xexex schrieb:
Hatte ich so gar nicht im Kopf, in UK wird für Autos die mehr als £40000 kosten, schon seit Jahren eine "Strafsteuer" fällig. Ein Beispiel den man für Deutschland übernehmen sollte?
Schwachsinn. Soll man für den einzig vernünftigen Elektro-Kombi, den ID7 mit einem Listenpreis von 70.000€ plötzlich bestraft werden?
Leistung ist auch kein Argument, ggf Luxus aber wie soll man den Bemessen?

Bislang gibt es in dem Segment noch kaum qualitative Alternativen. Und Mobilität ist für viele Menschen essentiell.
 
HtOW schrieb:
Soll man für den einzig vernünftigen Elektro-Kombi, den ID7 mit einem Listenpreis von 70.000€ plötzlich bestraft werden?
Ja! Willst du mir etwa erzählen, du brauchst einen Kombi für 70000€ um von A nach B zu kommen, oder ist es doch schlichtweg nur Luxus? Siehe es einfach wie eine Luxussteuer, wer sich ein Auto für 70000€ leistet, dem schaden die zusätzlichen 3000€ nicht, wer sich für ein kleineres Auto entscheidet, der schont die Umwelt, die Straßen und den Geldbeutel.

HtOW schrieb:
Luxus aber wie soll man den Bemessen?
Darüber kann man sich sicherlich streiten, in UK hat man eine simple und für jeden nachvollziehbare Variante gewählt. Hierzulande gäbe es vermutlich eine mehrseitige Richtlinie, mit hunderten Vorschriften und Ausnahmeregelungen.

HtOW schrieb:
Mobilität ist für viele Menschen essentiell.
Genau das ist der springende Punkt, eine Luxussteuer auf entsprechende Fahrzeuge, schränkt niemanden bei seiner Mobilität ein! Es dämmt aber definitiv die Problematik, dass bald vielleicht jeder seinen Hintern in einem SUV durch die Gegend schiebt, weil er es "schön" findet.
 
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xexex schrieb:
Wieso nicht? Wenn in zehn Jahren die ganzen Ideen umgesetzt werden
Weil es in zehn Jahren zu spät ist, wenn jetzt keiner ein Elektrofahrzeug kauft, werden die neuen Entwicklungen auch nicht kommen, da nicht finanzierbar.
xexex schrieb:
Haben wir? Da hast du sicherlich plausible Statistiken vorzuweisen oder?
Ja haben wir, die meisten Akkus sind ja noch in ihrer Erstverwendung im Fahrzeug oder in der Zweitverwertung außerhalb. Wenn sie wirklich mal völlig kaputt sein werden, sind die Lösungen zum Recycling auch im größeren Maßstab als jetz einsatzfähig:
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/laden/elektroauto-akku-recycling/
xexex schrieb:
Auf jedem Kühlschrank blinkt mit ein bunter Energieaufkleber entgegen
Das erwähnst Du immer wieder, aber was hat das mit dem Thema zu tun?
 
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Incanus schrieb:
aber was hat das mit dem Thema zu tun?
Sehr viel und sehr direkt kann man dort den aktuellen Energieverbrauch ablesen, von A gut bis F schlecht. Xexex möchte jetzt, wenn ich ihn richtig verstanden habe, einen zweiten Aufkleber für die Fertigung und alles mit F aus China gehört dann verboten und darf nicht mehr gekauft werden. Er versteht einfach nicht, dass der doppelte CO² Ausstoß bei der Fertigung innerhalb des Geräteleben locker wieder eingespart wird. Auch soll bitte alles teure, was seiner Meinung nach zu Groß oder Luxeriös ist, noch teuerer werden. Nach dieser Logik fahren wir danach nur noch Keycars aus Europäischer Produktion. In 10 Jahren. Bis dahin weiter so, weil das Erlaubte nicht verfügbar ist.
 
Samurai76 schrieb:
Xexex möchte jetzt, wenn ich ihn richtig verstanden habe, einen zweiten Aufkleber für die Fertigung und alles mit F aus China gehört dann verboten und darf nicht mehr gekauft werden
Das ist so nicht ganz richtig! Ich möchte, dass gezielt ökologische Lösungen gefördert werden, denn das werden sie bisher nicht. Die KFZ Steuerbefreiung gilt genauso für Kleinwagen wie für dicke SUVs, sie berücksichtigt dabei nicht den ökologischen Abdruck, noch motiviert sie die Kunden sich für bessere ökologische Variante zu entscheiden und informiert darüber auch nicht.

Bleiben wir bei dem Kühlschrank! Werfen wir die Energielabel einfach wieder weg und sagen den Leuten einfach: "Kauft euch einen neuen Kühlschrank, die haben eine bessere Energiebilanz und ein umweltfreundlicheres Kältemittel". Das wäre Unsinn? Genauso macht man es aber bei den Autos.

Sag mir einfach mal woher die Motivation kommen soll die Akkus hierzulande herzustellen. Wie soll die Industrie hierzulande motiviert werden Solarzellen oder Windkraftanlagen herzustellen, wenn der Kunde einzig nach dem Preis schaut. Von der Energiewende muss die hiesige Industrie profitieren und somit jeder einzelne von uns, dann wird sie auch mit einer anderen Einstellung angenommen.

Derzeit betreiben und fördern wir aber Aktionismus. Ein Elektroauto für alle, egal wo das Zeug herkommt, wer daran verdient, wie es genutzt wird und wie die Umwelt bei der Herstellung zerstört wird. "Sauber" ist das was hierzulande sauber aussieht, auf die anderen Länder haben wir ja angeblich keinen Einfluss.
 
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