Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

Hallo

Buttkiss schrieb:
Der Begriff SUV ist mittlerweile vom Marketing vollkommen verwässert und hat nicht mehr wirklich etwas mit der ursprünglichen Definition eines sportlichen kfz mit offroad charakter zu tun. Will man das Auto irgendwie attraktiver machen, bezeichnet man ihn als SUV und will das so gar nicht passen, dann nennt man das Ganze halt Kompakt-SUV, Mini-SUV, SUV-Coupe oder Crossover-SUV. Von daher kann man sich die Diskussion, welche Autos sind jetzt eigentlich ein SUV, wirklich schenken.
Genau das, du hast es verstanden.
Es macht keinen Sinn ein Auto nach dem Verkaufsschlagwort SUV zu beurteilen oder abzulehnen.
Für die Energiewende sind Größe und vor allem Gewicht und Verbrauch entscheidend.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Aktuell im Entwurf beim Bundesfinanzministerium für eFuels only PKWs, dass diese von der KFZ Steuer befreit werden sollen. (Quelle)

Gegenüber hier im Thread vertretenen anderen Meinung, scheint zumindest die Bundesregierung begriffen zu haben, dass auch eFuels ihren Beitrag zum klimaneutralen Individualverkehr mit leisten können.
 
Der Porsche Minister, wen wundert das? Es gibt, glaube ich, nur einen Hersteller der ernsthaft an eFuels arbeitet und das ist trommelwirbel Porsche.

Für mich ist das nur ein Geschacher um einen zukünftigen Aufsichtsratsposten, falls Herr Lindner sich mal von der Politik verabschiedet. finger crossed
 
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Nach dem aktuellen wissenschaftlichen Konsens wird es nach wie vor keinen bedeutenden Beitrag von E-Fuels für den privaten KFZ Markt geben. Das muss aus den Köpfen der Leute raus, kein Normalsterblicher wird sein privates Auto je mit E-Fuels betanken.
"Bis 2035 sind derzeit etwa 60 neue E-Fuel-Projekte angekündigt, von
denen nur etwa 1 Prozent mit einer finalen Investitionsentscheidung gesichert sind. Alle diese
weltweiten Projekte entsprechen zusammen nur etwa 10 % der unverzichtbaren E-Fuel-
Bedarfe Deutschlands (Flugverkehr, Schiffsverkehr und Chemie)"
 
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_killy_ schrieb:
für eFuels only PKWs, dass diese von der KFZ Steuer befreit werden
Das ist für die Politiker kein großes Risiko. Ersten gibt es soweit keine technische Möglichkeit, dass ein Verbrenner entscheiden kann, oh, das ist kein E-Fuel, jetzt muss ich aus (die Spritvarianten sind dafür Chemisch zu gleich, mit Automatik wird das m.M.n. nichts). Und zweitens, Aufgrund des Preises (E-Fuel), wird sich wohl keiner, der Treibstoff selber zahlen muss, privat ein E-Fuel only Fahrzeug zulegen. Keine Autos, keine nicht eingenommene KFZ Steuer. Win-Win für Politik, man kann was ankündigen zu fördern und Stimmen fangen und keiner kann sich beschweren, dass es zu teuer wäre. Nichts anderes.
 
Du benötigst für eFuel PKW eine eigene Infrastruktur, mit eigenem Zapfstutzen und Zapfanlage. Anders wird es nicht realisierbar sein, denn jeder Motor der eFools verbrennen kann, kann zwangsläufig auch Otto-Kraftstoffe verbrennen. Denn chemisch sind beides identische Kohlenwasserstoffe.
 
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knoxxi schrieb:
eine eigene Infrastruktur, mit eigenem Zapfstutzen und Zapfanlage.
Ob diese mechanischen Unterschiede dann ausreichen? Soweit ich das noch im Kopf habe, spricht das Gesetz davon, dass E-Fuels only Fahrzeuge technisch nichts anderes verbrenen dürfen. M.M.n. reicht dafür nicht ein einfacher neuer Zapfstutzen, denn damit wird technisch nur die Befüllung verhindert, nicht der Betrieb mit.
 
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Zu den Kosten für eFuels gibt es unterschiedliche Einschätzungen:
-> Umweltverband schätzt 2,80 EUR/Liter
-> Kraftstoffindustrie schätzt 1,45 bis 2,24 EUR/Liter
-> ein Professor der eine Pilotanlage beitreibt, schätzt 1,00 EUR/Liter
(Quelle)

Der Preis ist somit völlig okay. Die konventionellen Kraftstoffe werden ja auch immer teurer, durch höhere Abgaben.

Die Infrastruktur ist komplett vorhanden für Flüssigkraftstoffe. Daran wird es also ebenfalls nicht scheitern.

PS das Problem der Betankung unterschiedlicher Kraftstoffe gibt es doch heute auch schon beim Diesel vs Heizöl. Deswegen wird Heizöl nur rot eingefärbt verkauft. Wäre somit ebenfalls die gleiche Lösung für eFuels ... bitte nicht so kompliziert denken!!!
 
_killy_ schrieb:
ein Professor der eine Pilotanlage beitreibt, schätzt 1,00 EUR/Liter
Die Preisschätzung muss von einem solchen Menschen kommen, der davon überzeugt ist. Allein der Energieinhalt, 11kWh, kosten die Industrie aktuell 1,10€, da kommt noch das CO² und die Produktion dazu.
_killy_ schrieb:
Kraftstoffindustrie schätzt 1,45 bis 2,24 EUR/Liter
Sehr optimistisch. Sehr.
_killy_ schrieb:
Umweltverband schätzt 2,80 EUR/Liter
Eine realistische Einschätzung, darunter wird nichts passieren. Und das auch nur ohne Markt, denn Angebot und Nachfrage kommen auch noch dazu. Wir wir weiter oben gelesen haben, sehr, sehr kleines Angebot auf verdammt viele Fahrzeuge.
 
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@Samurai76

Wenn die Anlagen nachher den eFuels für 1 EUR/Liter produzieren können - wo ist da dein Problem mit dem Professor?

Und wenn die Kraftstoffindustrie - also die eigentlichen Hersteller ebenfalls einen bezahlbaren Preisbereich angeben - wo ist da dein Problem?

Auch die 2,80 EUR/Liter sind bezahlbar - die Abgaben auf konventionelle Kraftstoffe steigen ja ebenfalls.

Auch der Strom wird weiterhin immer teurer werden. Allein der Netzausbau kostet mehrere hundert Milliarden Euro für Deutschland. Dann noch den Aufbau von Wind- und PV Anlagen. Sowie dann auch die Speicherlösungen.
Weiterhin wirst du ja irgendwann im Strom dann ebenfalls die Energiesteuer zahlen, die du heute in den Kraftstoffen drin hast. Der Staat nimmt über 60 Milliarden über den Verkauf von Kraftstoffen ein. Diese Steuereinnahmen müssen auch in Zukunft irgendwo herkommen.
 
_killy_ schrieb:
ein Professor der eine Pilotanlage beitreibt, schätzt 1,00 EUR/Liter
Sorry, aber so ein Märchen kann man echt nur hirnlosen AutoBILD-Lesern erzählen. Wenn eFuels preislich auch nur annähernd konkurrenzfähig werden könnten - und 1€ pro Liter wäre allemal konkurrenzfähig - dann gäbe es die längst. Die Industrie würde doch nicht mit extrem aufwändigen Methoden wie Fracking fossile Energieträger fördern oder aus Drittstaaten importieren, die sich in Kartellen organisieren, wenn es auch nur den Hauch einer Chance auf realistische Alternativen gäbe.

Also echt, bevor man so einen offensichtlichen Blödsinn weiterverbreitet, sollte man mal kurz nachdenken.

_killy_ schrieb:
Auch der Strom wird weiterhin immer teurer werden.
Eben, und wie werden eFuels hergestellt?
 
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_killy_ schrieb:
Wenn die Anlagen nachher den eFuels für 1 EUR/Liter produzieren können - wo ist da dein Problem mit dem Professor?
Weil der Professor Märchen erzählt. Weil du bei E-Fuels 11kWh Strom in Flüssigtreibstoff umwandelst. D.h. im E-Fuel stecken 11kWh Strom, CO² und für den Prozess brauchst du auch noch mal Strom (5-20kWh, je nach Quelle). Und allein der Strom kostet in der Beschaffung 1,60€ bis 3,10€, da kann das Endprdukt nicht nur für 1€ oder 1,50€ verkauft werden. Gut, kann schon, ich denke aber nicht, dass die Hersteller dass als Zuschußgeschäft betreiben werden.
_killy_ schrieb:
Auch der Strom wird weiterhin immer teurer werden.
Wobei dann der von mir angenommene minimum Preis noch mal steigen muss.
 
Tomislav2007 schrieb:
Es macht keinen Sinn ein Auto nach dem Verkaufsschlagwort SUV zu beurteilen oder abzulehnen.
Für die Energiewende sind Größe und vor allem Gewicht und Verbrauch entscheidend.
Richtig und ein gleichwertiges, als SUV klassifiziertes Fahrzeug ist praktisch immer größer, schwerer und weniger effizient, als sein entsprechend Pendant.

Es gibt keinen rationalen Grund für jemanden mit einem T-Cross statt eines Polos zum Einkaufen zu fahren.

_killy_ schrieb:
Zu den Kosten für eFuels gibt es unterschiedliche Einschätzungen:
Der Artikel hat ja noch nicht einmal BILD Niveau. Die angegebenen Preise sind ohne Quellenangabe, gelten für 2030, bzw. 2050, vermischen Herstellungs- und Verkaufspreis und irgendwo im Artikel steht, dass eine Porsche-Vorständin meint ohne Subventionen der Kraftstoff 'viel zu teuer'.
 
Web-Schecki schrieb:
Eben, und wie werden eFuels hergestellt?
Ich halte zwar auch nichts von eFuels, aber man könnte hier noch argumentieren, dass diese in Regionen mit intensiverer Nutzungsmöglichkeit von Sonne und Wind hergestellt werden könnten. Flüssigkeiten lassen sich ja recht einfach transportieren.

Aber wie gesagt, ich halte auch nichts davon. Ich bin zufrieden mit dem vollelektrischen fahren und hätte keine Lust mehr auf tanken und träge Verbrenner.
 
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_killy_ schrieb:
Auch der Strom wird weiterhin immer teurer werden.
Offen gesagt gehe ich persönlich eigentlich von langfristig sinkenden Strompreisen aus. Die Großhandelspreise fallen stärker als erwartet und die Kosten für den Netzausbau werden irgendwann auch wieder sinken. Der Anteil der günstigen reg. Energiien wird immer größer, dazu kommt ein immer höherer Konkurrenzdruck durch die Dentralisierung der Energiegewinnung und ein nach wie vor sinkender Stromverbrauch.
Es gibt unterschiedliche Prognosen die da teilweise sehr stark voneinander abweichen, wobei viele ebenfalls von sinkenden Preisen ausgehen.
 
Samurai76 schrieb:
spricht das Gesetz davon, dass E-Fuels only Fahrzeuge technisch nichts anderes verbrenen dürfen.
Wie soll das gehen? Ich halte das ganze Gesetz für völligen Bullshit.

Du müsstest den eFuels Markerstoffe beimengen, die ein Sensor erkennen kann und dann entscheidet ob der Motor zünden darf oder nicht.

Halte ich für absolut nicht umsetzbar in der breiten Masse.
 
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Schredderr schrieb:
Ich halte zwar auch nichts von eFuels, aber man hier könnte man noch argumentieren, dass diese in Regionen mit intensiverer Nutzungsmöglichkeit von Sonne und Wind hergestellt werden könnten. Flüssigkeiten lassen sich ja recht einfach transportieren.
Klar, das ist vermutlich sowieso Grundvoraussetzung, wenn man im globalen Maßstab produzieren möchte. Es ist ja naheliegend, diese Anlagen irgendwo in die Wüste zu stellen und drumherum Photovoltaikanlagen zu verlegen. Könnte man heute schon tun, meines Wissens reicht es aber nicht für viel mehr als Pilotprojekte. Und wieso? Ganz einfach: Der Preis ist insgesamt zu hoch.
Das wird sich womöglich irgendwann ändern, aber nicht, weil diese Anlagen so extrem viel wirtschaftlicher werden, sondern weil fossile Energieträger (nicht zuletzt durch CO2-Abgabe und co.) deutlich teurer werden.

Und wie man es auch dreht, es ist halt dringend notwendig, dass wir in Deutschland dann wenigstens halbwegs günstig Strom mithilfe von Sonne und Wind produzieren können. Vereinfacht gesagt: Falls die Verwendung von eFuels aus der Wüste am Ende günstiger ist als Strom aus Deutschland zu verwenden, dann wird unsere Industrie in kürzester Zeit in die Wüste abwandern, weil der Standortvorteil dort gigantisch wäre.

Wenn wir das vermeiden, dann sind eFuels hierzulande logischerweise die teurere Lösung im Vergleich zu Strom. Heißt, sie werden nur dort eingesetzt, wo es nicht anders geht. PKW gehören sicherlich nur in den absoluten Ausnahmefällen dazu.
 
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@Buttkiss

Wie soll den Strom günstiger werden? Der Netzausbau dauert noch ein paar Jahrzehnte. Weiterhin müssen die Steuereinnahmen die heute durch fossile Kraftstoffe eingenommen werden ebenfalls kompensiert werden.

Strom wird massiv teurer werden. Die Anlagen müssen gebaut werden. Speicherlösungen installiert. Wir gehen auf eine Hochpreisphase im Strommarkt zu.

@Web-Schecki

eFuels werden als Speicherlösung genutzt. Aktuell müssen wir teuer hergestellten nachhaltigen Strom ins Ausland abgeben und zahlen hierfür sogar noch Geld, welches dann aus dem EEG Topf fließt.

In Deutschland haben wir weiterhin ein Speicherproblem sowie ein Transportproblem. Sonst würde am Strom-Spot Markt nicht dieser zu negativen Preisen ins Ausland verkauft.

@knoxxi

Ein einfaches Einfärben reicht doch auch. So kann man heute ebenfalls schon Steuerhinterzieher feststellen. Man muss nichts Neues erfinden.
 
_killy_ schrieb:
eFuels werden als Speicherlösung genutzt.
Das geht nicht, wurde hier auch schon gesagt. Die Herstellung ist ein kontinuierlicher Prozess, den kann man nicht mal eben hochfahren, weil die Sonne scheint und wenn eine Wolke kommt wieder herunter.
 
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Buttkiss schrieb:
Offen gesagt gehe ich persönlich eigentlich von langfristig sinkenden Strompreisen aus. Die Großhandelspreise fallen stärker als erwartet und die Kosten für den Netzausbau werden irgendwann auch wieder sinken. ...
Es gibt unterschiedliche Prognosen die da teilweise sehr stark voneinander abweichen, wobei viele ebenfalls von sinkenden Preisen ausgehen.
Zeige bitte einmal solche Prognosen!
Aber bitte mit Bruttopreisen inkl. Netzentgelten/Stromsteuer usw.!
 
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