Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

Die Unkenrufe gegen eFuels, Wasserstoff, HVO kommen eigentlich aus der Wissenschaft und Wirtschaft.
Die Erwartung zu schüren, das man später seinen Verbrenner einfach mit Bio-Diesel oder efuels betanken können wird, ist absolut nicht hilfreich und wird womöglich Kaufentscheidungen in eine, für den Käufer, ungünstige Richtung lenken.
Die Preise für den Strom aus öffentl. Ladesäulen sind viel zu teuer und die Preise sind in den letzten Jahren noch einmal massiv angezogen. Das prangere ich an. Aber die Anbieter testen immer erst einmal aus, wie weit sie gehen können bis dann irgendwann regulatorisch eingegriffen wird und die Anbieter mit staatlichen Förderungen weiter mit Geld zugeschissen werden.
Wer ein E-Auto fährt, ob privat oder dienstlich, hat in der Regel immer ein Abo bei mindestens einem Anbieter und kennt die Preise, die sich im Gegensatz zum Sprit nur alle paar Jahre ändern. Die Preise der Ladessäulen lassen sich zwar jeweils per Internet oder app (z.B. adac app) einsehen aber die Preise kann man als vertrauensbildende Maßnahme auch schon mal an den Säulen anschlagen. Der Aufwand hält sich in Grenzen.
 
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@Buttkiss

Ich bezweifle jetzt mal ganz stark, dass sich Autokäufer aktuell davon beeinflussen lassen, ob sie mit ihren Verbrenner auch eFuels oder HVO tanken können und sich deshalb für ein Verbrenner entscheiden, statt für ein E-PKW.
Und dennoch tragen diese alternativen Kraftstoffe dazu bei, weg von den fossilen Energieträger zu kommen.

Und von Wissenschaft und Wirtschaft habe ich bisher nichts davon gehört, dass eFuels/HVO etc schlecht sein sollen. Bspw. setzt DHL für die letzte Meile ja auf E-PKW und für Langstrecke auf HVO. Und DHL betreibt ja eine massiv große Fahrzeugflotte in Europa ... da hätte ich wirklich mal vertrauen, dass die wissen, was sie tun.
 
_killy_ schrieb:
Ich bezweifle jetzt mal ganz stark, dass sich Autokäufer aktuell davon beeinflussen lassen
oh doch tun sie. weil sie vernehmen, dass es ja bald eine andere Lösung geben könnte. Warum dann auf BEV umschwenken? Die Leute vernehmen die Diskussionen sehr wohl, gerade wenn jeden Tag dutzende Artikel gegen die Elektromobilität erscheinen auf Bild.de und Co. Das verunsichert nun mal den Michel noch mehr.

Und die nahende Lösung dank eFuels mit etwas teureren Preisen nur? Klingt doch bequem und perfekt.
 
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@getexact

Und ein verunsicherten Michel kann man nur einfangen, wenn man ihn nicht mit idiologischen Sprüchen kommt, sondern seine Sorgen und Nöte sich anhört und ihn dann behutsam berät.

Man muss den Michel halt die Vorteile der BEV noch besser aufzeigen. Umweltfreundlichkeit kann da nicht das einzige Kriterium sein.
Da muss die Marketing-Kiste noch deutlich mehr die Vorteile herausarbeiten.

Mein letztes Auto sowie unser aktueller VAN haben ne Standheizung. Der Komfort-Gewinn ist extrem - im Winter braucht man nicht kratzen - im Sommer kann man bei längeren Pausen die Lüftung laufen lassen wg. Kühlung. Warum sehen wir hier keine Werbe-Clips, dass Stromer schön Schneefrei von der Ladestation abgezogen werden und man wohlig warm im Auto sitzt? In den 90iger Jahren hat man doch so schöne Werbe-Clips produziert ... warum sind dann die heuten BEV Werbungen immer so nichtssagend? BEV fährt über Brücke ... BEV fährt durch Tunnel ... hui.

Würdest du die Michels fragen, wüssten die gar nicht, dass BEVs per Standard ne Standheizung verbaut haben ...
 
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_killy_ schrieb:
Und ein verunsicherten Michel kann man nur einfangen, wenn man ihn nicht mit idiologischen Sprüchen kommt, sondern seine Sorgen und Nöte sich anhört und ihn dann behutsam berät.
das stimmt, das würde ich auch alles anders machen. Autowerbung ist halt oft nichtssagend.

Egal welcher Hersteller. Überall sieht man die Leute nur fröhlich grinsend. In ihrem eigenem Haus mit Wallbox. Alle sind happy und gut betucht natürlich.

Ist halt am Leben der normalen Leute vorbei. Und ja warum das nicht gemacht wird, kann ich dir nicht sagen. Schade, aber ist so.

Als Elektroauto Fahrer muss man halt sagen, dass man sich viel selbst belesen und suchen muss. Da nimmt dich niemand an die Hand.

Das verunsichert halt und schafft kein Vertrauen.
 
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_killy_ schrieb:
Und dennoch tragen diese alternativen Kraftstoffe dazu bei, weg von den fossilen Energieträger zu kommen.
Das ist in meinen Augen ein Trugschluss. WENN Alternativen (E-Fuel, HVO, what ever) zur Verfügung stehen dann nicht in den Mengen, die für alle benötigt würden. Es bleiben Treibstoffe für Nischen, wo kein Elektro funktioniert (floiegen, große Schiffe, etc.). Was passiert? Viele kaufen weiter Verbrenner, gibt ja Alternative. Oh, Alternativen sind zu teuer oder nicht verfügbar? Ja, dann muss halt wieder Öl getankt werden, man muss ja fahren können. Und wenn die Treibstoffe im Preis durch die Decke gehen (weil Nachfrage das Angebot deutlich übertreffen wird), wer muss dann für die armen Menschen, die sich Sprit nicht mehr leisten können, subventionieren? Richtig, die Gemeinschaft. Und noch mehr Menschen in Abhängigkeit großer Konzerne von Waren, die keine Privat herstellen kann. Hängt man wieder schän am Kapitalismus Tropf. Einige wolen solche Süchte nicht loswerden und Freiheit genießen, oder?
 
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_killy_ schrieb:
Ich bezweifle jetzt mal ganz stark, dass sich Autokäufer aktuell davon beeinflussen lassen,...
Viele stehen den BEV nach wie vor skeptisch gegenüber. Die Gründe und Meinungen sind bekannt und werden weiterhin von gewissen Interessengruppen weiter befeuert. Ich habe mich schon mit mehreren Leuten unterhalten die sich alleine aus Prinzip kein Bev holen werden, obwohl sie dafüpr prädestiniert wäre (Eigenheim, pv-Anlage, viele km im Jahr), aber nein. Die Leute sind total verunsichert und wollen sich darauf nicht einlassen. Das hat nichts mit Logik oder gesundem Menschenverstand zu tun.
Die wissenschaftlichen Artikel z.B. vom Fraunhofer Institut bezgl. efuels wurden hier bereits verlinkt.
HVO sind im Prinzip keine schlechte Sache, stehen aber nicht in ausreichendem Maße zu Verfügung. Wenn für den Anbau keine (Regen-) Wälder abgeholzt werden, die dann nicht mehr der CO2 Bindung zur Verfügung stehen, stehe ich dem absolut offen gegenüber. Das ist aber heute nicht der Fall und es ist fraglich ob das je so sein wird. Der Betrug mit HVO ist offensichtlich
Es ist nicht alles gold was glänzt. Die "Alternativen" HVO oder efuels sind nur gut für die Hersteller und politische Gruppen die den Unsinn populistisch ausschlachten.
 
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Was man bei Wechselakkus aber bedenken muss, es müssen dann alle Hersteller sich auf ein gemeinsames Thermomanagement einigen, identische Kühlung und Flüssigkeiten, identische Spannungen und Belastbarkeiten.
Wie genau funktioniert das in der Praxis? Ich fahre mit meinem Dacia Spring in die Wechselstation, mein Standard 26 kwh Akku kommt raus, ich bekomme nen vollen rein, der alte wird geladen. Als nächstes kommt ein Model S Plaid und bekommt meinen geladenen Akku wieder drunter. Der wird sich freuen wenn er aus dem Akku auf einmal 700kW Leistung abrufen will..... :daumen: Der fährt damit dann 50km und geht wieder wechseln?
 
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@Buttkiss

Bitte auch mal seriöse Quellen, Bild-Niveau wollen wir uns doch hier im Thread sparen. Ne?

Schauen wir uns mal die Importquote von Palm-Öl für die EU an, so nehmen diese ab - statt zu. Gerade weil Palm-Öl nicht für HVO verwendet werden soll - ist in der EU geregelt. (Quelle) (2021/2022: knapp 5 Millionen Tonnen importiert, 2022/2023: knapp 4 Millionen Tonnen importiert - also 1 Millionen Tonnen weniger Palm Öl)
 
_killy_ schrieb:
Bitte auch mal seriöse Quellen, Bild-Niveau wollen wir uns doch hier im Thread sparen. Ne?
Immerhin eine Quelle und nicht nur Ein- und Ausfuhrstatistiken. Wieviel der Importierten offiziellen Palmölreste sind einfach beim Hersteller umdeklariert? In Argentinien oder Brasilien interessiert das keinen, ob Palmöl als Palmöl oder Pamlölrest verkauft/exportiert wird. Und auch dann werden die Reste nicht reichen, um auch nur die Hälfte der aktuellen Verbrenner mit Treibstoff zu versorgen.
 
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xexex schrieb:
Es gibt ein ISO Standard dafür, dann bitte nutzen und ihn für alle hiesigen Autos verpflichtend machen!
Sag das denen, die diese Autios bauen oder zum Leasing anbieten.
Dieses System ist bei uns nutzbar ... aber es ist auch 2024 noch lange nicht jedes eAuto mit der notwendigen Technik ausgestattet.

Willst du die Leute auf ein System zwingen, nur weil das insgesamt günstiger ist?
Die Hersteller müssen sich auf einen Standard einigen ... und das werden sie nicht tun, da in den letzten 20 Jahren jeder sein eigenes Süppchen gekocht und auch einiges an Geld in seine Eigenentwicklungen gesteckt hat.

Oder der Deutsche setzt eben auf Fahrzeuge mit Verbrehnnermotor ... oder auf eMobile von Herstellern, die die Norm bereits jetzt einhalten ... die kommen dann halt aus den USA oder aus China.
 
Es sollte generell so geregelt sein dass nicht ein einziger m2 Fläche für den Anbau von Pflanzen speziell für HVO Zeugs verwendet werden darf. Da noch schön dann mit Pestiziden und was weiss ich alles nur damit der Ertrag hoch genug ist um bei uns weiter Verbrenner fahren zu können? Wie bekloppt muss man eigentlich sein?
 
_killy_ schrieb:
Schauen wir uns mal die Importquote von Palm-Öl für die EU an, so nehmen diese ab - statt zu. Gerade weil Palm-Öl nicht für HVO verwendet werden soll - ist in der EU geregelt
Du diskreditierst seine Quelle und führst dagegen nur eine Eigeninterpretation einer Statisik an? Damit disqualifizierst du dich selbst.

Zumal du den Beitrag wohl nicht einmal gelesen hast - bei der Kritik geht es nämlich um als HVO umgelabeltes Palmöl, das von China reexportiert wird. Was willst du also nun damit beweisen, dass Palmöl weniger stark importiert wird?

Bedenken zur Herkunft hat übrigens auch das Umwelt-Bundesamt:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/k...diesel-a-06c7bf8c-b0cf-413c-84b5-e20c740b6ee1
 
@Revan1710

Das Umweltbundesamt hat zu 100% garantiert, dass ein Hühnerstall in China für CO2 Zertifikate ausreicht. Toller Verein - sehr vertrauenswürdig.
 
Wer ausserhalb der FDP hat denn noch nicht mitbekommen, dass eFuels und HVO nichts als Nebelkerzen waren und sind?

leider hat es die FDP unter dem Label "Technologieoffenheit" geschafft, diesen Müll in Gesetze zu schreiben.
Offenbar bedeutet technologieoffen die Offdenheit für jeden Mist, der nach was klingt.
Aber: Wer für alles offen ist, kann letztlich nicht ganz dicht sein.
 
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DerOlf schrieb:
Dieses System ist bei uns nutzbar ... aber es ist auch 2024 noch lange nicht jedes eAuto mit der notwendigen Technik ausgestattet.
Genau das ist doch der springende Punkt! Bereits seit 2013 ist jeder Hersteller von Elektrofahrzeugen verpflichtet den EN 62196 Typ 2 Stecker zu verbauen, oder zumindest einen Adapterkabel mitzuliefern, die ISO 15118 (Plug & Charge) gibt es bereits seit 2021, eine Pflicht gibt es hingegen nicht.

Da solche Systeme oft Jahre benötigen bis sie flächendeckend verfügbar sind, sollte man jetzt dafür Sorge tragen, dass wird uns in ein paar Jahren um irgendwelche blödsinnige Karten, keine Gedanken mehr machen müssen. Aktuell hat Tesla hierzulande ein eigenes Protokoll und andere Autohersteller entscheiden scheinbar nach Lust und Laune, ob sie ISO 15118 unterstützen oder nicht.

Dabei sollte dieser Standard längst die Basis für solche Fahrzeuge darstellen, denn nur mit einem einheitlichen Standard zur Abrechnung, lassen sich später auch Konzepte wie Induktionsstreifen oder in Boden versenkte Ladepunkte vernünftig umsetzen. Mit Kartenleser wie auf dem Foto gezeigt, halte ich solche Lösung für wenig praktikabel.
1729503708500.png


Wenn schon keine Induktionsflächen, wäre sowas für mich eine noch halbwegs praktikable Lösung.
1729503846705.png


Der Trend sollte aber schon längst zu solchen Systemen schwenken, wenn wir jemals daran denken möchten wirklich alle Fahrzeuge mit Elektroantrieb auszurüsten. Dann braucht man auch weniger teure DC Infrastrukturen, man lädt das Fahrzeug einfach "irgendwo" wo es abgestellt wird nach.
 
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Revan1710 schrieb:
Du darfst uns gerne eine seriöse Quelle liefern
Du darfst uns gerne Quellen liefern, die beweisen oder Indizien liefern, wo belegt wird, das die Palmölreste auch Reste sind und nicht einfach nur umdeklariert wurden.
 
Buttkiss schrieb:
Die Leute sind total verunsichert und wollen sich darauf nicht einlassen. Das hat nichts mit Logik oder gesundem Menschenverstand zu tun.

Ganz einfaches Beispiel: Ich. Vor knapp 2 Jahren war mein 13 Jahre alter Focus Kombi Diesel breit. Nach 275000 Km war der Abgaskrümmer abgefault und der Klima Kompressor hinüber. Ich habe bestimmt 3 Monate lang nach einem gleichwertigen Ersatz für eine 4 Köpige Familie gesucht, auch im E-Auto Bereich. Da ich aus Prinzip nicht finanziere, kam für mich nur "Bar" Zahlung in Frage. Am Ende isses wieder ein Focus Kombi als Tageszulassung mit 5 Km für 22 K und quasi Vollausstattung geworden. Mit 1.0 Ecoboost Motor. Den fahre ich mit 5l /100 Km täglich zur Arbeit (25 Km/Strecke, davon 20 Km Autobahn, nein Öffis sind keine Option, da bei uns auf dem Land quasi nicht vorhanden). Im Urlaub, vollbepackt und 140 Km/h auf der Autobahn bin ich dann bei 6l/100 Km. Meine Logik dabei: Der ökonomische Faktor.

Nenn mir einen Adäquaten Ersatz für eine 4 Köpfige Familie und gleichem Platzangebot für 22K mit E-Motor, gleichen Verbrauchskosten und ich kaufe den sofort.

Opel/PSA BEV kannst du dabei gleich streichen, die fahre ich als Dienstwagen und würde ich nicht mal meinem ärgsten Feind anbieten. Funktionieren super in der Stadt, auf die Autobahn darfst du mit denen allerdings nicht. Wenn dich da nicht die Reichweite ausser Gefecht setzt, isses das penetrante, hochfrequente Pfeifen der Umrichter bei Geschwindigkeiten > 80 Km/h. Einen Anhängerbetrieb möchte dabei noch garnicht erwähnen.

Die Ladekabel für die Dienstfahrzeuge haben wir uns, nebenbei bemerkt, als Elektrofachkräfte selbst zusammen gebastelt, die Stecker gabs bei Conrad, die Gummischlauchleitung lag im Lager. Opel wollte dafür 600 Euro, als Standard liegt bei den Fahrzeugen nämlich nur das alberne 230 V Ladekabel dabei. Schon allein sowas ist ne absolute Frechheit.
 
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